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zeitrafferin

Julia Seeliger
  • 2. November 2007 | 23 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
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    Mit Freier Liebe hat ja “Monogamie ist keine Lösung” eigentlich gar nicht so viel zu tun. Trotzdem nett, dass die taz das Zitat in ihrem Artikel “Du und ich und ich und er” aufgriff. Da geht’s um Polyamory – das ist, wenn sich mehr als zwei lieben. Und das auf die Reihe bekommen.

    In den USA ist aus den Polyamoren eine kleine Bewegung geworden. Sie fordert rechtliche Gleichbehandlung. Dazu gehören: gemeinsames Sorgerecht für Kinder, Regeln für die Erbfolge, Krankenhausbesuche, alles, was monogamen Paaren eben auch zusteht.

    Auch Karin und Rainer hätten nichts gegen eine rechtliche Gleichstellung mit monogamen Lebensformen. Aber das ist Zukunftsmusik. Einmal hielt Julia Seeliger von der Grünen Jugend eine Rede mit dem Titel “Ist Monogamie die Lösung?”. Das sorgte für ein bisschen medialen Wirbel und war dann schnell wieder vorbei. Und die Landrätin Gabriele Pauli (CSU) verharrte mit ihrem Vorschlag, die Ehe auf sieben Jahre zu begrenzen, beim Konzept der seriellen Monogamie.

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  • 25. October 2007 | 24 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
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    Compiz mein Desktop

    Jetzt gibt’s “die geilen Apple-Effekte” auch auf meinem Desktop. Ich hab erstmal keine Fragen mehr – einfach sehr hübsch, intuitiv, begeisternd, juhu! Auf lange Sicht kann man für Linux also wirklich sagen: Alles wird gut!

    Mehr zu Compiz im Ubuntuusers-Wiki.

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  • 24. October 2007 | 72 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
    scissors

    So meinte ich das nicht mit der Anerkennung “neuer Lebensformen”, liebe Bundesregierung:

    In einer Nacht- und Nebelaktion ist kurzfristig von der Koalition ein Regierungsentwurf zur Reform des Wohngeldes aufgesetzt worden, der es NiedrigverdienerInnen quasi unmöglich macht, in eine WG zu ziehen.

    Die Bundesregierung plant künftig bei der Berechnung des Wohngeldes alle Mitglieder einer sog. Wohn- und Wohnwirtschaftsgemeinschaft heranzuziehen. D.h. künftig werden alle Wohngemeinschaften, von der Alten WG, der Studenten-WG bis zur Berufstätigen-WG das Einkommen potentieller Mitbewohner prüfen müssen. Bei nicht abschätzbaren Armutsrisiken wie Krankheit oder Arbeitslosigkeit werden sie durch die geplante neue Regelung mit in die Haftung genommen. Auch für zu Unrecht erhaltenes Wohngeld eines WG-Mitgliedes sollen sie haften. Diese Strategie der Zerschlagung von modernen Wohn- und Lebensformen ist nicht neu. Schom beim Arbeitslosengeld II hatten SPD und CDU zum 01.08.2006 per “Fortentwicklungsgesetz” die Umkehr der Beweislast bei nicht-ehelichen Lebengemeinschaften eingeführt.

    Rund 10 Prozent der Alleinstehenden leben laut statistischem Bundesamt mit anderen Personen unter einem Dach, sprich in einer Wohngemeinschaft.

    Interessant auch die dazugehörige Bewertung von Markus Kurth (PDF)

    Die Strategie der Zerschlagung von modernen Wohnformen ist nicht neu. Schon beim Arbeitslosengeld II hatten SPD und CDU ab 01.08.2006 per „Fortentwicklungsgesetz“ die Umkehr der Beweislast bei nicht-ehelichen Lebensgemeinschaften eingeführt. Seither gilt immer schon dann die Vermutung der Bedarfsgemeinschaft, wenn Partner länger als ein Jahr zusammenleben. In diesem Falle wird im SGB II das Vorliegen einer Verantwortungs- und Einstehensgemeinschaft vermutet. Diese kann allerdings noch widerlegt werden. Nach dem Willen der Bundesregierung soll das beim Wohngeld nicht mehr möglich sein sein. Mit der geplanten Reform des Wohngeldes geht die Bundesregierung über das im SGB II geltende Prinzip der Verantwortungsgemeinschaft hinaus.

    Gefunden im Newsletter von Markus Kurth, der immer wieder lesenswert ist. Mehr zu diesem Thema findet sich auch auf Markus’ Webseite.

    Auf Tacheles Sozialhilfe wird zudem kritisiert – Markus kritisierte das kürzlich in einer Bewertung des Vorgangs ebenfalls – dass das Wohngeld seit 2001 nicht mehr an die tatsächlichen Bedarfe angepasst wurde. Das ist nicht nur ungerecht, sondern führt auch zu Fehlentwicklungen.

    Außerdem hat die Bundesregierung nicht die Chance ergriffen, die Wohngeldleistungen zu erhöhen. Die letzte Erhöhung fand 2001 statt. Seither sind die Mieten, insbesondere die Warmmieten deutlich gestiegen. Mit einer Anpassung der Leistungen würde die Bundesregierung auch der zunehmenden Zahl sog. “Aufstocker” im ALG II entgegenwirken, die ausschließlich die sog. Kosten der Unterkunft erhalten. Denn die Wohnkostenhilfe für Erwerbstätige ist eigentlich nicht Aufgabe der Grundsicherung für Erwerbslose. Diese wird jedoch von einer steigenden Anzahl von erwerbstätigen GeringverdienerInnen in Anspruch genommen, da die Kostenerstattung im ALG II als ergänzende Leistung attraktiver ist.

    Diesen (PDF) halte ich für den entsprechenden Gesetzentwurf. Dort findet sich nach Runterscrollen:

    Haushaltsmitglieder Wohngeld Gesetzentwurf

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  • 24. October 2007 | 9 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
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    Was auf den ersten Blick nicht überraschend erscheint, ist doch ganz schön heftig: Schon sehr kleine Kinder können ihre Zukunftsperspektiven in der stark selektierenden Bundesrepublik realistisch einschätzen. Das hat die WorldVision-Kinderstudie zutage gebracht.

    SPIEGEL ONLINE: “Arme Kinder, armes Leben”

    Bereits Grundschüler schätzen ihre Zukunftschancen pessimistisch ein. Dies sei etwa bei der Frage nach den Schulperspektiven deutlich geworden, sagte der Forscher Klaus Hurrelmann, der die Studie mit durchführte. Der Sozialwissenschaftler nannte es beängstigend, wie groß in Deutschland die Spanne zwischen sehr gut situierten Kindern und ihren Altersgenossen sei, die unter sehr schlechten Bedingungen aufwachsen. Neben der Angst, dass ihre Eltern arbeitslos werden könnten und die Familie dadurch die Sicherheit verliert, fürchten Kinder sich besonders vor Kriegen und Terroranschlägen.

    Spannend auch der Ausgang der Studie bezüglich Berufstätigkeit (beider) Eltern.

    Kinder von berufstätigen Eltern empfinden meistens mehr Zuwendung als Kinder in arbeitslosen Familien. Wenn beide Eltern arbeiten, bedeute das nicht, dass die Kinder sich vernachlässigt fühlten: Im Gegenteil sei bei den Söhnen und Töchtern arbeitsloser Eltern die Zufriedenheit eher niedrig, sagte Hurrelmann im ZDF. Für Kinder sei entscheidend, wie verlässlich die Zeit sei, die ihre Eltern ihnen widmeten.

    Da kann ich nur gebetsmühlenartig wiederholen: Nötig ist endlich ein gerechtes, integratives Bildungssystem mit gut ausgebauten Schulen, individuellem Unterricht und kleinen Klassen. Nötig ist – jetzt mal grundlegend – eine umfassende soziale Infrastruktur. Man könnte ja mal Segel setzen nach Skandinavien, da läuft einiges besser.

    Warum das mit dem Bildungssystem in der Bundesrepublik Deutschland nicht voran kommt, kann ich – Vorsicht, Verschwörung! – nachvollziehen. Echt traurig: Da gibt es eine Ober- und Mittelschicht, die beide darauf dringen, ihre Interessen zu wahren. Eltern, deren Kinder nicht mit den “Assis” auf eine Schule gehen sollen, sondern lieber auf dem Gymnasium Abitur machen sollen. Denn so haben ihre Nachkommen bessere Aufstiegsschancen und weniger Konkurrenz.

    Das mal das Wort zum Mittwoch. Es muss sich eine Menge ändern in der Bundesrepublik Deutschland. Armut wird vererbt, und das nicht seit gestern. Geändert hat sich daran in den letzten Jahrzehnten – trotz vielfacher Appelle und vollmundiger Sonntagsreden – nicht besonders viel.

    Inhaltsverzeichnis der WorldVision-Kinderstudie

    Die Zusammenfassung der Studie als PDF.

    Kleiner Seitenhieb zum globalen Engagement von “World Vision” – einen interessanten Artikel zu Kinderpatenschaften in Entwicklungsländern hat Michi Kömm im vergangenen Jahr verfasst.

    Viele Menschen spenden Geld an die Dritte Welt, doch gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Vorsicht ist zum Besispiel angesagt, wenn ein Hilfsprojekt Werbung mit Patenschaften für einzelne Kinder macht.

    WorldVision ist eine christlich orientierte Organisation, die sich für globale Gerechtigkeit einsetzt. 150.000 Patenkinder, 229 Projekte, 46 Länder – das ist der Slogan. Man macht Werbung für Patenkinder, aber wohl zur Finanzierung von regionalen Entwicklungsprojekten – das scheint ganz okay; inwiefern Michis Kritik dennoch auf diese Organisation zutreffen könnte, vermag ich nicht zu bewerten. Zumindest ist die Organisation sehr um Transparenz bemüht.

    Wir tragen das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstitutes für soziale Fragen (DZI) in Berlin. Dieses Siegel erhält nur, wer sich freiwillig der Kontrolle und Prüfung des DZI zur wahren, eindeutigen und sachlichen Werbung sowie zur nachprüfbaren, sparsamen und satzungsgemäßen Verwendung der Geldmittel und weiteren Kriterien unterzieht.

    Nun, aber eigentlich ging es um die Kinderstudie. Und die ist auf jeden Fall berichtenswert. Denn jedes vierte Kind in der Bundesrepublik Deutschland lebt in Armut – da muss endlich ernsthaft etwas geschehen!

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