zeitrafferin
Julia Seeliger-
13. March 2010 | 6 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Mittlerweile gibt es das taz-Drogenblog, die Drogerie schon einige Tage. Ich selbst habe nach einem ambitionierten ersten Beitrag Eine Line aus Liebe nichts mehr gebloggt (“Lass mal morgen machen”), aber ich bin noch voller passiver Motivation und guter Dinge, das ganze demnächst in mein Leben zu integrieren.
Außer mir schreiben in der “Drogerie” noch die Kollegen Mathias Bröckers (Buchautor und Verschwörungstheoretiker), Hans Cousto (Eve & Rave Berlin, Mathematiker und Musikwissenschaftler), Martin Schwarzbeck (Journalist, Techno-Kultur-Experte), Daisy Snow (Nachtleben-Schnecke) und Steffen Geyer (Deutschlands bekanntester Cannabisaktivist).
Meine Rolle in dem Blog sehe ich im Aus-den-Nachrichtentickern-Herausfiltern und Öffentlichmachen drogenpolitischer Nachrichten.
Bildnachweis: Wasserglas 1 von Mr. Addi – Lizenz: CC-BY-SA
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17. September 2008 | 13 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Passend zu den “Mit 2 Liter Bier fahr ich noch bis München” Äußerungen des bayerischen Noch- Ministerpräsidenten Beckstein hat der Deutsche Hanf Verband (DHV) “drogenpolitische Wahlempfehlungen” für Bayern herausgegeben.
Ebenso wie Drogen nicht alles im Leben sein sollten, ist natürlich auch Drogenpolitik nicht der einzige ausschlaggebende Punkt bei einer Wahlentscheidung. Dennoch sagt Drogenpolitik mehr über die Gesinnung einer Partei aus, als nur die Frage, ob sie Cannabis legalisieren will oder nicht.
Eine umfassende Analyse der Betäubungsmittel-Situation in Bayern führt in das Thema ein, die Wahlprogramme der einzelnen Parteien werden unter die Lupe genommen und alles in den Kontext mit wahrscheinlichen Wahlergebnissen und zu erwartendem praktischen Handeln im Landtag gestellt.
So kommt es, dass die Grünen – trotz programmatischer Schwächen – mit der Linkspartei, die ein besseres Programm im Bereich der Drogenpolitik vorgelegt hat, gleichauf auf dem ersten Platz liegen.
Bündnis 90/ Die Grünen bleiben mit ihrem Wahlprogramm in Bayern weit hinter ihrer üblichen Zielen zurück. Ob dies Ausdruck einer neuen “Ehrlichkeit” ist oder schlicht die Tür für eine schwarz-grüne Koalition offen halten soll, bleibt unklar. Wählbar sind die Grünen dennoch, haben sie doch (in Teilen) vergleichsweise liberale Ziele.
Apropos CSU und Alkohol am Steuer: Da gibt es neben Becksteins Zwei-Liter-Tank in der CSU eine Menge anderer Beispiele
- Otto Wiesheu, damals CSU-Generalsekretär, rammt 1983 im Suff (1,7 Promille) auf der Autobahn ein Auto. Der Fahrer kommt ums Leben. Wiesheus Karriere geht trotzdem ungeschmälert weiter, von 1993 bis 2005 ist er Bayerischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Technologie
- Der Würzburger Stadtrat und Oberbürgermeister Jürgen Weber (CSU) verliert im Frühjahr 1984 seinen Führerschein wegen Alkohol am Steuer
- Im November 1984 muss Ex-Bundesinnenminister Hermann Höcherl den Lappen wegen Alkohol am Steuer abgeben
- ebenso der Landtagsabgeordnete Gustav Matschl (CSU)
- Der CSU-Vize Landrat von Kelheim Hans Kirzinger verursacht im Dezember 1985 mit 1,23 Promille einen Unfall mit einem Toten
- Mit 1,4 Promille Alkohol im Blut baut der ADAC-Ehrenpräsident Franz Stadler (CSU) 1989 einen Unfall mit 40.000 DM Sachschaden
- Der Programmdirektor des Bayerischen Rundfunks Wolf Feller (CSU) bringt es 1994 mit 2,36 Promille zu zwei Totalschäden
- Der Landrat des Landkreises Lindau/Bodensee Manfred Bernhardt (CSU) gerät 2000 mit 1,8 Promille in eine Alkoholkontrolle
Ergänzungen erwünscht – wie war das zum Beispiel noch mal mit Eduard Lintner, dem ehemaligen Drogenbeauftragten? Ach ja, und apropos Drogenbeauftragte und CSU, Maria Eichhorn, eben genau in diesem Amt bei der CDU/CSU – woanders hieße das wohl “drogenpolitische Sprecherin” – warnte genau an dem Tag, als Beckstein die zwei Liter am Steuer empfahl, vor der Droge Alkohol
Angesichts des Umfangs des Alkoholmissbrauchs in Deutschland ist es notwendig, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um Jugendliche vor gesundheitsschädlichem Alkoholkonsum zu schützen, aber auch Erwachsene zu einem verantwortungsbewussten und risikoarmen Konsum anzuhalten.
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7. July 2008 | Comments Off on Kokain: Die heimliche Droge | Trackback | Internet ausdrucken
Regelmäßig wird durch Untersuchungen von Flusswasser festgestellt, dass wesentlich mehr Menschen als vermutet Kokain konsumieren. Der Bundesdrogenbeauftragten sind Kokain und Amphetamine (hier: Speed und Crystal) in ihrem jährlichen Bericht (PDF) jedoch nur eine Seite wert. Eve and Rave hat die Situation deswegen genauer untersucht und interessante Unterschiede in der Repressionshärte, sprich dem Grad der Verfolgung, festgestellt.
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13. February 2008 | 6 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Die Grüne Jugend bietet ein interessantes Seminar an
Auf dem Seminar “Selbstorganisierte Drogenprävention für und durch Jugendliche” wollen wir als Jugendliche uns über moderne Ansätze in der Drogenprävention und selbstorganisiertes Lernen und Lehren informieren und darüber diskutieren. Daraus entwickeln wir eigene Ideen und Konzepte zum Thema Suchtprävention und einem mündigen und selbstbestimmten Umgang mit Drogen für uns und für die Weitergabe an andere Jugendliche.
Bei ausschließlicher Selbstorganisation der Jugendlichen und jungen Erwachsenen bleibt es aber nicht – es ist auch eine Referentin geladen: Brigitte Lösch (MdL, Drogenpolitische Sprecherin & Vorsitzende des Sozialausschusses) wird etwas zu Drogenprävention in Praxis und Politik erzählen. Würde ich nicht zum Friedenskongress der Partei gehen, wäre ich fast versucht, dieses Seminar zu besuchen … auch wenn ich dafür eigentlich schon zu alt bin.
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