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Julia Seeliger
  • 27. August 2010 | 6 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
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    Kommendes Wochenende werde ich drei Stunden Workshop beim BUMS*-Seminar der Grünen Jugend Niedersachsen gestalten. Thema werden familienrechtliche Institute sein, die Ehe, die “Eingetragene Lebenspartnerschaft” und die Ideen zum Familienvertrag.

    Ich war weder über den Titel noch über den Untertitel *Beziehungen, Unanständigkeit, Macht und Sexualität informiert, sondern hatte lediglich erst zu einer Podiumsdiskussion im oben genannten Themenzuschnitt, dann, variiert, zur Gestaltung eines Workshops zugesagt.

    Deswegen war ich auch überrascht, als ich vorgestern eine E-Mail von einem Spiegel-Online-Redakteur bekam, der sich für das Seminar interessierte. Ich will nicht wissen, was der für eine reißerische Geschichte schreiben wollte. Nun kommt er aber doch nicht.

    Jetzt. Community-Power: Habt ihr noch Ideen, was ich dort veranstalten könnte? Ich dachte an einen Folienvortrag mit Diskussion. In dem Vortrag werde ich die unterschiedlichen familienrechtlichen Institute vorstellen, ein paar Zahlen zu Kindern in “Patchwork”-Beziehungen nennen (jenseits der klassischen Ehe), weiterhin die Linie der grünen Bundestagsfraktion beleuchten (Ehegattensplitting kappen anstatt abschaffen) und auch einen Blick in die Geschichte und in andere Länder wagen. Ansonsten würde ich mir noch ein paar pädagogische Spiele zum Thema ausdenken/herbeirecherchieren.

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  • 21. April 2010 | 9 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
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    In der heutigen taz befindet sich ein Debattenbeitrag (Reihe: “Junge Utopien”) von mir. Mein Thema: Familienpolitik in vernetzten Zeiten.

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  • 15. July 2009 | 20 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
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    Die letzten beiden Tage war ich beim Polycamp auf dem Rankenhof in Groß Köris (Google Satellit).

    Ganz normal entspannen: Sonnenbad beim Polycamp

    Ganz normal entspannen: Sonnenbad beim Polycamp

    Das war ein netter, kleiner Kurzurlaub. Es war aber auch mein Anliegen, mal ein paar Menschen, die das Beziehungskonzept “Poly” leben, näher und “in Echt” kennenzulernen. Mir war es auch wichtig, herauszufinden, ob es aus den Reihen der polyamoren Menschen politische Forderungen gibt. Vor einiger Zeit hatte ich in Poly-Foren mal anrecherchiert, ob es politische Forderungen gibt, allerdings keinerlei verwertbares Ergebnis erhalten.

    Nach einigen Gesprächen bin ich nun ein kleines bisschen schlauer: Im Grunde erheben die meisten polyamoren Menschen (im Kontext Familienpolitik) vergleichbare Forderungen, wie sie auch beim Familienvertrag genannt werden. Einige nannten auch noch “mehr Toleranz für Poly-Beziehungen” bzw. “für Beziehungen jenseits der monogamen Zweierbeziehung”.

    Die Stimmung auf dem Camp ist recht angenehm und weniger esoterisch als erwartet. Die Teilnehmenden sind zwischen 15 und ca. 70 Jahre alt, nicht mitgerechnet einige Kinder, die ihre Eltern zum Polycamp begleiten.

    Nach Barcamp-Manier werden von den Teilnehmenden selbst Workshops angeboten – Themen waren bisher “Singen”, “Tango”, “Basteln”, “Massage”, “Body-Painting”. Genauso selbstorganisiert die Küche – jeden Tag kocht jemand anderes, immer ist auch veganes Essen mit dabei. Gestern abend lief “Themroc“, ein krasser, französisch-styliger Film aus den 70er Jahren. Übernachtet wird in Zelten oder (teurer) in den Räumlichkeiten des Rankenhofs – dem “Chalet” oder dem “Bootshaus”. Apropos Bootshaus: Am Ufer warten drei Kanus, ein Ruderboot und ein Tretboot auf See-und-Kanal-Erkundungsreisende.

    Die Meinungen der Anwesenden zu Polyamorie sind vielfältig – die einen sehen Poly als politisch linken Ansatz, sie sehen darin eine grundsätzliche Auflösung des Eigentumsbegriffs. Manche sind pragmatisch – sie wollen sich eine Beziehung zu einem geliebten Menschen nicht durch’s Fremdgehen kaputtmachen lassen, wiederum andere finden diese Lebens-Organisationsform in Netzwerken hochmodern und avantgardistisch.

    Das Poly-Camp (Wiki mit vielen Infos) läuft noch bis zum 19. Juli, es findet auf dem Rankenhof in Groß Köris (Google Map) statt. Der Teilnahmebeitrag für die Übernachtung auf dem Zeltplatz (für eine halbe Woche, also die verbleibende Zeit) beträgt 50 Euro.

    Zum Weiterlesen

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  • 7. April 2009 | 108 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
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    “Jede Gesellschaft und jede Gesellschaftsschicht hat in der Vergangenheit die ihr gemäße Form der Familie, ihren sozialen und ökonomischen Möglichkeiten entsprechend, hervorgebracht. Werturteile verbieten sich von daher ebenso wie der nostalgische Wunsch nach der Familie der guten alten Zeit.”

    Zitat von Ingeborg Weber-Kellermann, gefunden in “Familienleben in Deutschland” (PDF)


    Am Mittwoch, den 8.April, werde ich von 21:45 bis 23:00 Uhr im Ersten zum Thema Familienpolitik bei “Hart aber Fair” zu sehen und zu hören sein. Mit dabei sind auch Joachim Fuchsberger, Gabriele Pauli, der Paartherapeut Friedhelm Schwiderski und Michaela Freifrau Heereman.

    Eine Übersicht der Gäste bei Hart aber Fair

    Die Gästefamilie bei Hart aber Fair

    Sehnsucht Ehe, Endstation Scheidung –
    wie viel Treue braucht der Mensch?

    Schutz für die Ehe verspricht der Staat und gibt Verheirateten einen Steuerrabatt. Weg damit, fordern Kritiker. Sie sagen: Die Ehe ist nur eine von vielen Formen der Partnerschaft und lebenslange Treue nur eine Illusion! Brauchen nur noch Kinder die heile Familie? Und was machen die Erwachsenen, wenn das Alter kommt?

    Mein Anliegen ist es, in dieser Runde eine Lanze zu brechen für eine moderne, pragmatische Familienpolitik. Herzstück dieser Familienpolitik ist die Ergänzung der klassischen Ehe durch einen so genannten Familienvertrag.

    Den Staat hat es nichts anzugehen, ob die Eltern einen Trauschein haben: Unser Leitbild ist die gesellschaftliche Akzeptanz und staatliche Neutralität in Bezug auf die verschiedenen gelebten Familienformen. Deswegen muss Schluss sein mit den Privilegien der Ehe, zum Beispiel dem Ehegattensplitting. Unser Ansatz ist es, Kinder direkt zu fördern und nicht die Möglichkeit, Kinder zu bekommen. Die Bevorzugung der Ehe führt auch zu materieller Ungleichheit. Familien jenseits der Ehe, vor allem Alleinerziehende und bildungsferne Familien, überwiegend mit Migrationshintergrund, sind besonders stark von Armut betroffen.

    Wichtiges Ziel beim Familienvertrag ist es, die sozialen Eltern zu stärken, ohne die biologischen zu schwächen: Das geht nur mit Mehrelternschaften. Wir schlagen deswegen den Familienvertrag als neues familienrechtliches Institut vor, denn er ermöglicht mehr Flexibilität.

    Ich hoffe, dass das Ganze nicht ausartet in ein “Jetzt erzählt jeder mal ein bisschen aus seinem persönlichen Leben und von seinen Beziehungen”, auch wenn sich dies im Vorgespräch ein wenig ankündigte. Gleichwohl ist von “Hart aber Fair” grundsätzlich Politik-Niveau zu erwarten – Lassen wir uns einfach überraschen.

    Buntes Shirt wirbt für vielfältige Gesellschaft

    sie und sie und er: Gemeinsame Verantwortung für die Kleinen und Schwachen

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