Julia Seeliger



137 Responses to “Herr Güldner aus Bremen”

  1. […] kurz gebloggt: "Herr Güldner aus Bremen" http://julia-seeliger.de/nixraffer-guldner/ […]

  2. Danke für diese klare Ansage von dir.

    Wie Johnny Haeusler schon gut festgestellt hat, ist dieses Interview das Äquivalent zu einem Trollposting.

    Die Grünen müssen so etwas im sachlichen Diskurs vermeiden, bzw. klarstellen.

  3. Frage mich, wie der Kommentar zustande kam – hat Springer gesucht, bis sich ein Landtagsabgeordneter findet, der so etwas schreiben möchte – oder sind da Bremer/innen auf Springer zugegegangen?

  4. Lobbyarbeit (auf unterstem Niveau) für STC!

    Und nein das ist kein Pro-KiPo-Kommentar.

  5. Liegt das an mir oder ist der letzte Absatz einfach völlig wirr und ohne jede Konsistenz?
    (Die Leute, die “hingerissen vom eigenen Getwitter” wären sind da plötzlich Pro-Netzsperren? Hat er nicht vorher das Gegenteil behauptet?)

  6. Und wieder ein Punkt weniger auf meiner Entscheidungsliste.

  7. Hoffentlich stellen das noch möglichst viele Leute klar. Ich hab’s auch schon gebloggt und die Grüne Jugend hat einen guten offenen Brief geschrieben. Das Problem ist, dass man kaum alle Zweifel daran beseitigen kann, dass das eine absolute Einzelmeinung bei den Grünen ist.

  8. Hallo Julia, wir kennen uns ja schon!

    Warum “distanzierst” du dich eigentlich nicht deutlicher vom lieben Parteikollegen.

    Ich meine: Ist ja schon ein bisschen halbherzig, angesichts von ignorantem, parteischädigendem Verhalten nur eine Entschuldigung zu verlangen, oder?

    Oder nicht?

    Fragen über Fragen…

  9. Das ist bestimmt ein Maulwurf von der CDU 😀

  10. Warum “distanzierst” du dich eigentlich nicht deutlicher vom lieben Parteikollegen.

    Ich vermute, du bist Pirat und spielst auf Thiessen an. Dazu zwei Bemerkungen:

    1) Güldner hat sich als als uninformiert und als nicht-liberal gezeigt. Thiessen dagegen vertrat tendenziell rechtsextremes und revisionistisches Gedankengut. Uninformiert mag er auch gewesen sein, das kann ich jedoch nicht beurteilen.

    2) deutlicher als wie oben geschehen kann man sich kaum distanzieren. Bitte genau lesen. Es ist halt kein Geschrei.

  11. Nope, ich bin völlig unabhängig, liebe Julia, in keiner Partei (aber ich gehe wählen!).

    Und ich spiele selbstverständlich nicht auf Thiesen an, das ist ja schließlich ein Rechtsradikaler, was man eurem Güldner (noch?) nicht vorwerfen kann.

    Und “distanzieren” wär mir persönlich auch ein bisschen zu milde. Deshalb steht das ja oben auch in Anführungszeichen. Lieber genau lesen!

  12. Ihre Anhänger kämpfen mit hoch effektiven Mitteln für die Rechtsfreiheit ihres Raumes.

    Ab da braucht man nicht mehr weiterlesen, weil sich Herr Güldner hier selbst disqualifiziert hat. Wer derart leicht zu widerlegende Falschaussagen in die Debatte bringt, ist entweder dumm, ignorant oder beides und in jedem Fall schädlich für die eigene Partei unabhängig von der dahinterstehenden Thematik (KiPo-Sperren, Zensur, Urheberrecht, whatever).

    Herr Güldner sollte sich vielleicht mal über die Rechtslage im Internet informieren, beispielsweise in Folge 129 von Chaosradio Express, ein sehr interessantes Gespräch von Tim Pritlove mit RA Udo Vetter.

  13. Der soll zusehen, dass er von seinen Posten zurücktritt und am besten die Partei verlässt..

  14. Vom BuVo der GRÜNEN:

    Das Netz ist nicht bürgerrechtsfrei

    Wir veröffentlichen eine Stellungnahme des Bundesvorstandes zum Beitrag des Bremer Abgeordneten Matthias Güldner
    27.07.09
    Screenshot des Beitrages von Matthias Güldner auf Welt Online
    Screenshot des Beitrages von Matthias Güldner auf Welt Online

    Am vergangenen Sonntag veröffentlichte Matthias Güldner, grüner Fraktionsvorsitzender in der Bremer Bürgerschaft, einen Beitrag im Debattenforum von Welt Online.

    Wir veröffentlichen eine Stellungnahme des Bundesvorstandes von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
    Das Internet ist kein rechtsfreier Raum, aber auch kein bürgerrechtsfreier Raum!

    BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN haben sich intensiv an der Debatte um die effektive Bekämpfung von Kinderpornografie im Internet beteiligt und einen klaren Beschluss dazu auf dem letzten Parteitag gefasst, der die Pläne der Bundesregierung hier mit guten Gründen ablehnt.

    Das Vorhaben von Frau von der Leyen und der Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD den Aufbau einer umfassenden Sperrinfrastruktur umzusetzen haben wir klar abgelehnt. Auch im Kampf gegen Kinderpornografie gelten rechtsstaatliche Grundsätze, diese werden jedoch mit dem jetzt beschlossenen Gesetz nicht gewahrt.

    Das Bundeskriminalamt bekommt eine nahezu unkontrollierte Befugnis und Telekommunikationsunternehmen werden erneut als Hilfssheriffs herangezogen. Wir Grüne kämpfen für ein rechtsstaatliches Vorgehen und einen wirkungsvollen Kampf gegen solche widerlichen Taten.

    Daher ist unser Ziel, die Betreuung und Hilfe für die Opfer zu verbessern, die Verfolgung zu intensivieren und solche Inhalte konsequent aus dem Internet zu entfernen. Wir sagen: Löschen statt Sperren!

    Der Beitrag von Matthias Güldner vom 27. Juli 2009 in der WELT widerspricht deshalb nicht nur unserer grünen Programmlage, sondern schlägt gegenüber denjenigen, die sich für ein freies Internet engagieren, einen aus unserer Sicht nicht akzeptablen Ton an.

    Das Internet war nie und darf auch nie ein rechtsfreier Raum sein. Es geht aber nicht um ein rechtsfreies Internet, sondern um ein freies Internet, ohne Filter und permanente staatliche Überwachung, selbstverständlich im rechtsstaatlichen Rahmen und mit rechtsstaatlicher Verfolgung von Straftaten.

  15. Zitat aus der Stellungnahme der Grünen über mir:

    Das Vorhaben von Frau von der Leyen und der Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD den Aufbau einer umfassenden Sperrinfrastruktur umzusetzen haben wir klar abgelehnt

    Klarheit heißt bei den Grünen, das man sich bei der entscheidenden Abstimmung über dieses Gesetz im Bundestag massenhaft enthält?

  16. […] s.a.:  Julia Seeliger – Herr Güldner aus Bremen | Netzpolitik.org: Politiker des Tages: Matthias Güldner Abgelegt unter: bedachtes Kein […]

  17. […] http://julia-seeliger.de/nixraffer-guldner/ […]

  18. @bernd

    Für die Grünen – da sie ja inzwischen an der Macht und prozentual obenauf sind – ist das schon eine kleine Revolution!

    Vor allem auch dann, wenn man als junger Grüner noch was werden will. Denn da sind die Grünen natürlich inzwischen genauso weit wie CDU und SPD:

    Wer ungünstig aufmuckt, wird abgesägt, und zwar für immer. Daher auch die vielen weichgespülten Stellungnahmen.

  19. Mir scheint die Grüne Jugend hat es nicht geschafft, ihren alten Herrn und Damen klar zu machen, um was es geht.
    Schade um die Partei, mit der ich erwachsen geworden bin. Die Hoffnungen waren vielleicht damals einfach zu groß in den 80ern, als daß sie hätten erfüllt werden können.
    Aber es gibt mittlerweile einfach zu viele abgehobene Opportunisten bei den Grünen, genau wie bei CDU,SPD,FDP und von der Linken will ich erst gar nicht reden.
    Was bleibt denn da noch, außer nicht wählen?
    Wirklich sehr schade…

  20. Klarheit heißt bei den Grünen, das man sich bei der entscheidenden Abstimmung über dieses Gesetz im Bundestag massenhaft enthält?

    Ja, das hatten wir hier schon. Und hier. Und natürlich dort (vielfach).

    Und ich habe zu dem Thema das gemacht.

  21. 1) Hast du oben eigentlich bewusst geschrieben:

    “Herr Güldner, Grüner in der bremischen Bürgerschaft”

    Allgemein bekannt ist ja, dass er Fraktionsvorsitzender in der Bremer Bürgerschaft ist. Wolltest du da etwas verharmlosen? – Würde mich nicht wundern.

    2) Was hat den eigentlich dein “gPetition” gebracht, außer dass du sie hier verlinken kannst?

    3) Macht es dir eigentlich Spaß, die Piraten mit Thiesen zu verunglimpfen, dessen Parteiausschluss inzwischen beschlossene Sache ist? Immerhin haben die Grünen in ihrer Geschichte doch wohl einiges mehr auf dem Kerbholz, das man nur ans Licht zu zerren braucht, wenn man auf dem gleichen Niveau argumentieren möchte wie du.

  22. hat sich eigentlich jemand NICHT von dem güldenen quatsch distanziert? was er da hingeschriebselt hat, ist nicht mal annähernd parteikonsens und zeigt im besten fall seine uninformiertheit. peinlich ist es allerdings.
    insgesamt ne komische sache: schräger artikel eines grünen in der schrägen “welt”. wer hat da eigentlich welche interessen?
    anyway, wir in passau sehen das ganz anders:
    http://gruene-passau.de/julia-seeliger-in-passau.html
    die anderen termine kannst du ja selbst bloggen, julia 😉

  23. Übrigens hat sich Daniel Cohn-Bendit, Mitglied des Europäischen Parlaments, hier schön deutlich als Pädophiler geoutet:

    http://www.wallstreet-online.de/diskussion/800433-1-10/der-grosse-basar-buch-von-daniel-cohn-bendit

    http://de.wikipedia.org/wiki/Abschaffung_des_Sexualstrafrechts_in_Deutschland#Diskussion_innerhalb_der_Partei_Die_Gr.C3.BCnen

    Volker Beck soll sich ja auch schon zweifelhaft eingelassen haben. Beides wichtige Grüne, soweit ich das beurteilen kann.

  24. Ich hab die gPetition erst grade mitgekriegt und fäönde es prima, wenn ich da nicht nur ‘parteilos’ schreiben könnte sondern ‘Grünen-Wähler’ ggf. in Abstufungen 😉 (gelegentlich, häufig, regelmäßig, treu…)

    Ggf. gäbe das dann mehr Echo.

    (Ich glauibe, ich bin parteibeitrittsinkompatibel 😉 )

  25. Ich kann die Kritik hier nachvollziehen. Auch mir ist der kurze Artikel oben zu halbherzig und macht auf mich mehr den Eindruck einer Pflichtbemerkung.
    Einerseits musst du dich natürlich distanzieren, andererseits aber ja nicht zu harte Kritik am Parteikollegen. Da obsiegt die Loyalität. So wirkt das auf mich.

    Du kannst politische Gegner auch ausführlicher widerlegen, besser recherchieren und blos stellen. Da lieferst du Argumentationsketten und gräbst tief. Bei Kritik an der eigenen Partei fehlt mir das hier oft. Aber nicht nur hier, auch bei Politikern anderer Parteien. Das ist was mich an Parteiupolitik so stört. Sie macht sie irgendwie immer ein Stück unaufrichtig.

    Ein ausführlicher Artikel, in dem du beschreibst und begründest, wie ignorant, uninformiert und unliberal Güldner ist, und dass er deshalb inkompetent ist, zum Thema überhaupt etwas zu sagen, -so wie du es mit einem politischen Gegner gemacht hättest- hätte mich überzeugt.
    Am Ende hättest du dich aufgrund deiner Argumente aufs schärfste von Güldners Geschwafel distanziert und ihm parteischädigendes Verhalten vorgeworfen und mindestens eine Revidierung von ihm verlangt, anstatt ihn in zu höflichen Worten um eine Entschuldigung gebeten.
    Du hättest angegriffen und nicht nur die Fäuste in die Hüften gestemmt und die Wangen aufgeblasen. 😉
    Das wäre toll gewesen.

    So bleibt es für mich leider nur eine Pflichtlektion einer Parteipolitikerin.

  26. […] Zeitrafferin Julia Seeliger: Herr Güldner aus Bremen […]

  27. Einerseits musst du dich natürlich distanzieren, andererseits aber ja nicht zu harte Kritik am Parteikollegen. Da obsiegt die Loyalität.

    Wenn man mit jemandem 95 % (oder wieviel auch immer) an politischer Einstellung teilt, dann muß man ihn wegen einer falschen (bzw. abweichenden) Aussage auch nicht gleich verdammen und zum förmlichen Widerruf zu zwigen…

  28. Heult doch, Leute,

    wenn ihr euer verkorkstes Bild über Parteien habt, kann ich da auch nicht mehr helfen.

    Herr, lass Hirn vom Himmel regnen!

  29. “Heult doch”
    “Hirn”

    Danke, wie schön, wenn so etwas rausbricht. Noch ein Strich mehr auf der Liste oder, in Deiner Sprachwelt: Eine Träne mehr auf dem Wahlzettel.

    Tschüß und viel Glück.

  30. ne leider sind tendentiell eher die parteien und der mitglieder verkorkst als deren wähler…

  31. Die Piraten dürften sich für die Wahlkampfhilfe von Herrn Güldner bedanken. Wenn es noch eines Hinweises bedurft hätte, dass die Grünen in dem Punkt durchaus nicht geschlossen sind, dann wars das jetzt. Dass die Bürgerrechte bei der FDP für zwei Prozent Steuersenkung verkauft werden, ist eh klar, aber bei den Grünen hatte ich diese immer noch am besten aufgehoben gesehen. Wobei mich der Tugendterror in Sachen Rauchverbot schon leise zweifeln ließ. Sorry, besser machen!

  32. @Peter:
    Ein ausführlicher Artikel, in dem du beschreibst und begründest, wie ignorant, uninformiert und unliberal Güldner ist, und dass er deshalb inkompetent ist, zum Thema überhaupt etwas zu sagen, -so wie du es mit einem politischen Gegner gemacht hättest- hätte mich überzeugt.

    Ich kann schon irgendwie nachvollziehen, daß man keine große Lust hat, das Geblubber von Güldner ausführlich zu kommentieren. Dafür ist es mE zu altbekannt und zu offensichtlich dämlich. Irgendwann macht es einfach keinen Spaß mehr, die immergleichen Falschaussagen ausführlichst zu widerlegen.

  33. @kreetrapper: Es geht in dieser Diskussion längst nicht mehr darum, was der Güldner gesagt hat. Denn wer das auch nur im Mindesten akzeptabel findet, dem wird sowieso keine 5 Sekunden zugehört.

    Worum es eigentlich geht: Die Art und Weise und die Intensität der Reaktion der Grünen (Jugend) darauf. Und da höre ich einen angesichts infamer Äußerungen noch ziemlich höflichen Ton heraus. Angemessen wäre, dem deutlichen Güldner ebensodeutlich zu zeigen, wo bei den Grünen die Tür ist.

    Aber diese Chance ist sowohl vom Bundesvorstand als auch von der Grünen Jugend deutlichst verspielt worden.

    Sehr aufschlussreich für viele Wähler, nicht nur für die, die sich längst nicht mehr sicher waren, ob man heute eigentlich noch die Grünen wählen kann.

    Und @Julia: Dein letzter Beitrag auf dieser Seite (27/7, 23:29) spricht Bände über deine Einstellung zum “Stimmvieh”:

    “Heult doch, Leute,

    wenn ihr euer verkorkstes Bild über Parteien habt, kann ich da auch nicht mehr helfen.

    Herr, lass Hirn vom Himmel regnen!”

    Dem ist wirklich nichts, gar nichts mehr hinzuzufügen. Das war taktisch äußerst unklug, das wirst du schon noch bemerken, so oder so.

  34. […] zeitrafferin

  35. Und da höre ich einen angesichts infamer Äußerungen noch ziemlich höflichen Ton heraus.

    Stimmt, einen Vorwurf muß man den Grünen sicher machen: Sie hätten in ihren Presseerklärungen einfach hinter jeden Satz eloquente Bezeichnungen wie “Popel” und “Vollpfosten” setzen sollen, dann wüsste jeder was sie wirklich denken.

    Interessant ist, dass gerade im Millieu der angeblich rationalen und informierten Wissensgesellschaft die bloße Distanzierung von der Äußerung eines einzelnen und der Hinweis auf die parteioffizielle Haltung scheinbar nicht mehr reicht. Die Community lechzt nach Fackeln und Mistgabeln, sobald einer eine ketzerische Meinung äußert…

  36. ja, das hatten wir hier schon. Und hier. Und natürlich dort (vielfach).

    Und ich habe zu dem Thema das gemacht.

    Entschuldigung wenn mein Kommentar auf Dich wie eingeschlafene Füße wirkt. Ich bin nicht 24/7 im Netz.

    Ich bin auch kein Mitglied der Piratenpartei. Ich beobachte lediglich interessiert die Entwicklungen. Und das Thema Netz/Bürgerrechte/Kriminalisierung von digitaler Jugendkultur, usw. liegt mir am Herzen. Ich bekenne, das ich mich seit Jahren nicht mehr so für ein politisches Themenfeld interessiert habe. Wenn ich nun in der deutschen Parteienlandschaft schaue, wer sich um diese Themen kümmert stelle ich in der Tat fest, das ich bei den Grünen wahrscheinlich die fortgeschrittenste Debatte zu dem Thema finde. Verglichen mit den anderen großen Parteien. Nur was nutzt mir das, wenn bei politischen Entscheidungen dann gekniffen wird?

    Du schreibst, das die Grünen dieses Thema schon seit einigen Jahren beackern. Warum haben Sie es dann aber nicht geschafft, mit all Ihrer Medienkompetenz, etwas mehr Öffentlichkeit für diese Themen zu schaffen? Warum scheint die Öffentlichkeit hierzulande erst seit Frau von der Leyen und der Online-Petition dieses Thema überhaupt wahrzunehmen?
    Auf mich wirkt es so, als wenn man sich bei den Grünen gern als fortschrittliche Partei für die jungen Netzbürger präsentieren möchte, indem man sich angesagterweise natürlich auch auf StudiVZ & Co bewegt. Wenn es aber ernst wird und das Thema Digitale Kultur etwas schwerer vermittelbar wird, weil komplexe Thematik und nicht wahlstimmen-gewinntauglich, dann zeigen die Grünen zumindest in der Öffentlichkeit ein trauriges Bild, weil sie kaum wahrnehmbar sind.

    Ich sehe die Piraten auch nicht als die neuen Grünen der “Internetfreaks”. Ich sehe sie auch nicht als eine politische Kraft, die sich auf Dauer im Bundestag festsetzen wird. Aber als Kraft, durch die diese ganze unsägliche politische Scharade, die seit Jahren hierzulande von “Internetausdruckern” betrieben wird, vielleicht etwas mehr politisches Gewicht erhält und als wichtiges gesellschaftliches Thema wahrgenommen wird sind sie mir willkommen.

  37. @alle, die hier dieses Distanzierungsgeschwafel betreiben:

    Auch bei den Grünen gibt es zum Glück die Meinungsfreiheit. Dies gilt auch für bekloppte Meinungen. Sich auf der einen Seite gegen Internetfilter die Seele aus dem Leib zu schreiben und andererseits bei jeder Entgleisung eines Politikers seine Verbannung zu fordern wirkt ziemlich schäbig. Da müßt Ihr noch an Eurem Verständnis der Bürgerrechte arbeiten.

  38. @bernd: Es geht mir niemals um eine Einschränkung der Meinungsfreiheit (wiewohl die liebe Julia ja schon ausführlich auf den bald ge-exten Thiesen rumgeritten ist, nicht ohne seine Zitate zu entstellen…)

    Allerdings: Distanzierung genügt bei so bekloppten Äußerungen eines

    ***** Fraktionsvorsitzenden!!!! *****

    nicht!

    Der muss höflichst zur Abgabe von Ämtern und vielleicht auch Parteibüchern aufgefordert werden.

  39. Hier wir ab und an von einer Einzelmeinung gesprochen. Somit der Kommentar von Herrn Güldner als nicht stellvertretend für die Grünen klassifiziert.

    Nun steht aber seine Position als Fraktionsvorsitzender deutlich über dem Kommentar. Also hat nach den politischen Spielregeln (und die gelten doch auch für die Grünen, oder?) dieser Kommentar eine offiziellen Charakter.

    Also: wenn sich die Partei der Grünen (und nicht nur Du als Einzelne) sich nicht deutlich distanziert, ist es halt doch ein offizieller Standpunkt.

    m5ct

  40. Das Problem von Güldner ist wirklich, dass er nicht einfach irgendein Hinterbänkler bei den Grünen ist, der mal im Sommerloch einen Artikel in der Welt schreibt, mit möglichst unmöglichen Forderungen, damit die Partei im Gespräch bleibt, nein, er ist dort Fraktionsvorsitzender, in einem Bundesland (dem kleinsten zwar, aber trotzdem). Das ist der Einpeitscher, der dafür sorgt, das alle so abstimmen, wie die Partei es für richtig hält.

    Wenn der sich in der grundsätzlichen politischen Ausrichtung vergreift, dann bleibt für ihn nur der Rücktritt vom Fraktionsvorsitz, um die Glaubwürdigkeit wieder herzustellen. Mir scheint aber, dass das alles oben von der Parteispitze ganz wohlwollend gesehen wird: Schließlich ist man in alle Richtungen offen, auch Richtung Jamaika – auch wenn der Parteitag etwas anderes beschlossen hat.

    Deshalb scheint mir Güldners Artikel in der Welt schon näher an der offiziellen Parteiführungslinie als diese Aufforderung einzelner aktiver Mitglieder zur Distanzierung. Zumal Ex-Grüne-Wähler wie ich inzwischen ziemlich desillusioniert sind von der Kompetenz, die so Parteiamtsträger haben, und genau deshalb daran denke, die Netzpartei, also die Piraten, zu wählen, weil die sich wenigstens mit den transparenteren Entscheidungsfindungen im Internet auskennen.

    Merke: Das Internet ist kein “virtueller Raum”, sondern ein revolutionäres Kommunikationssystem, das global eine n:m-Kommunikation ermöglicht (n: Poster, m: Lurker). Damit erübrigt sich das Wählen von Stellvertretern, und auch die Organisation der Stellvertreter in Parteien. Wir können alle gesellschaftlich relevanten Themen diskutieren und einen Konsens finden, ohne irgendeinen Mittelsmann.

  41. Dem ist wirklich nichts, gar nichts mehr hinzuzufügen. Das war taktisch äußerst unklug, das wirst du schon noch bemerken, so oder so.

    Nun ja. Eben wurde noch kritisiert, ich würde zu taktisch argumentieren, weil ich “noch was werden will”. Erstmal finde ich es nicht kritikwürdig, “was werden” zu wollen, zweitens habe ich sehr harsch kritisiert (und wer das nicht merkt, will oder kann es nicht verstehen) und drittens sind mir diese Anwürfe inzwischen zu blöd. Ich habe immer meine Meinung gesagt und wenn die zu wenig kreischerisch ist, dann kann ich auch nicht helfen.

    Troll woanders rum oder diskutiere ernsthaft. Dein Cohn-Bendit-Kommentar zeigt dein wahres Gesicht. Zweitens halte ich dich für (politisch) naiv, zum Beispiel deswegen:

    Der muss höflichst zur Abgabe von Ämtern und vielleicht auch Parteibüchern aufgefordert werden.

    Wie gesagt, ich wüsste gerne eine Begründung. In einer pluralistischen Partei gibt es viele Meinungen, auch dumme Meinungen. Oder möchtest du doch mit Thiesen vergleichen?

    So, und deswegen war ich auch unfreundlich. Ich muss mir nicht jedes provozierende Argument geben. Dann werden auch mal Leute verschreckt, so wie dieser hier:

    Danke, wie schön, wenn so etwas rausbricht. Noch ein Strich mehr auf der Liste oder, in Deiner Sprachwelt: Eine Träne mehr auf dem Wahlzettel.

    Das tut mir leid für dich. Aber weisste was: Ich habe das bewusst geschrieben. Der Typ hat sich mit seiner Cohn-Bendit-Argumentation selbst disqualifiziert. Das muss ich mir nicht geben. Und das sage ich dann auch klar.

    Also: wenn sich die Partei der Grünen (und nicht nur Du als Einzelne) sich nicht deutlich distanziert, ist es halt doch ein offizieller Standpunkt.

    Die Bundespartei hat sich sehr klar distanziert. Wie das mit der Fraktion in Bremen aussieht, entzieht sich meiner Kenntnis.

  42. Sind jetzt nur noch die Piraten wählbar?

  43. Tja. Julia. Ich fürchte auch daß Du Dir schön ins eigene Bein geschossen hast. Beherrschtheit ist manchmal eine lohnende Tugend. Gerade in der Politik.
    Und ich sag Dir was. Einzig und allein wegen dem Artikel von Herrn Güldner und deinem unbeherrschten Ausbruch werd ich in diesem Jahr erstmals seit 10 Jahren nicht mehr die Grünen wählen. Schade nicht?

  44. Herr, lass Hirn vom Himmel regnen!

    –> könnte auch von güldner sein. ist das jetzt der neue ton in dieser partei, in dem man mit den wählern redet? ich fass es nicht.

  45. Und ich sag Dir was. Einzig und allein wegen dem Artikel von Herrn Güldner und deinem unbeherrschten Ausbruch werd ich in diesem Jahr erstmals seit 10 Jahren nicht mehr die Grünen wählen. Schade nicht?

    Ja, mei, wenn du deine Wahlentscheidung von mir abhängig machst, dann ehrt mich das sehr. Ich finde das allerdings auch nicht sehr autonom.

    ist das jetzt der neue ton in dieser partei, in dem man mit den wählern redet? ich fass es nicht.

    Nö. Ich rede mit den Besucher/innen meines Blogs. Ob die Grünen-Wähler sind oder nicht, ist mir egal. Mich interessieren Diskussionen. Und wenn mir einer dumm kommt, dann kann ich auch mal unfreundlich werden. Wie im Offline-Leben.

    Die Leute, die hier jetzt rummotzen, sollten sich entscheiden, ob sie ehrliche, klare Politker wollen, die auch mal sagen “Stop, so nicht, so kommen wir nicht weiter” – die Wortwahl war unfreundlich, weil ich nicht den Eindruck hatte, dass einige, insbesondere eine, Personen hier ernsthaft diskutieren wollen – oder ob sie lieber Schleimer haben wollen, die es allen recht machen wollen.

    Echauffiert euch ruhig weiter. Ich finde das, wie gesagt, unlogisch.

    Und, nochmal, als Beispiel:

    Sind jetzt nur noch die Piraten wählbar?

    Das sollte doch bitte jede/r selbst entscheiden können. Was ist das, mit Verlaub, für eine Frage? Manche wählen die Piraten, manche kommen in der Abwägung dazu, dann doch eine der etablierten Parteien zu wählen, andere gehen gar nicht zur Wahl oder wählen ungültig. Man muss das weder moralisch aufladen, noch will ich hier in meinem Blog irgendeine Wahlberatung geben.

    Wenn, dann sehe ich es ähnlich wieder diese/r Kommentierende hier:

    Die Piraten dürften sich für die Wahlkampfhilfe von Herrn Güldner bedanken. Wenn es noch eines Hinweises bedurft hätte, dass die Grünen in dem Punkt durchaus nicht geschlossen sind, dann wars das jetzt. Dass die Bürgerrechte bei der FDP für zwei Prozent Steuersenkung verkauft werden, ist eh klar, aber bei den Grünen hatte ich diese immer noch am besten aufgehoben gesehen. Wobei mich der Tugendterror in Sachen Rauchverbot schon leise zweifeln ließ. Sorry, besser machen!

    Ach ja, und dieser Kommetar hat mich auch erfreut

    Auch bei den Grünen gibt es zum Glück die Meinungsfreiheit. Dies gilt auch für bekloppte Meinungen. Sich auf der einen Seite gegen Internetfilter die Seele aus dem Leib zu schreiben und andererseits bei jeder Entgleisung eines Politikers seine Verbannung zu fordern wirkt ziemlich schäbig. Da müßt Ihr noch an Eurem Verständnis der Bürgerrechte arbeiten.

  46. Ehemaliger Nichtwähler

    @Zecher: So ist es.

  47. Der Web-Mob gibt wohl erst Ruhe, wenn Herr Güldner Eva-Herman-mäßig medial geschlachtet wurde… Distanzierung auf sprachlich zivilisiertem Niveau reicht manchem einfach nicht.

  48. Eberhard Schefold

    Es ist ja nicht nur Herr Güldner.

    Ein /Drittel/ der grünen Bundesabgeordneten haben dem unsäglichen Zensursula-Gesetz lediglich ein “naja weißnich” entgegengesetzt. Auf Nachfragen (Abgeordnetenwatch) kommt nichts oder pampige Allgemeinplätze ohne Sachverstand.

    Ich wähle die Grünen treu-doof seit 24 Jahren, aber diesmal sicher nicht.

  49. Damit erübrigt sich das Wählen von Stellvertretern, und auch die Organisation der Stellvertreter in Parteien. Wir können alle gesellschaftlich relevanten Themen diskutieren und einen Konsens finden, ohne irgendeinen Mittelsmann.

    Na ja Bernd, da ist der großgermanische Staat aber nicht nicht drauf ausgelegt, das wird nicht funktionieren. Du rufst hier quasi zum Sturz der verfassungsgemäßen Ordnung auf… wieviele Jahre willst Du denn dafür einsitzen?

    Was nun die Grünen angeht, so ist es allerdings enttäuschend, daß Zensursulas Propaganda offenbar auch dort auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Bei Münte & Co. wundert das ja niemanden, aber die Grünen hatten es bisher immer noch geschafft – bei mir zumindest – einen kompetenteren Eindruck zu machen.
    Andererseits ist es natürlich unfair, an die Partei extrahohe Maßstäbe anzulegen, sind halt auch nur Menschen, und die haben eben unterschiedliche Meinungen.
    Trotzdem schade, wenn man so mit der Nase draufgestoßen wird.

  50. Auf Nachfragen (Abgeordnetenwatch) kommt nichts oder pampige Allgemeinplätze ohne Sachverstand.

    Glaub mir, ich leide da auch sehr drunter. Ich kann es aber leider nicht ändern, auch wenn das einige Leute hier unterstellen. Es ist schon so, dass die Abgeordneten ihren eigenen Kopf haben, in diesem Falle ohne Sinn und Verstand.

    Ich wähle die Grünen treu-doof seit 24 Jahren, aber diesmal sicher nicht.

    Das kann ich dir nicht verübeln. Sehr dankbar wäre ich dir, wenn du dies den Grünen und der grünen Bundestagsfraktion mitteilen würdest. Wenn du da keine Zeit oder Lust mehr drauf hast, ist das auch okay. Aber es würde mir und anderen in den Grünen, die sich für Netzpolitik interessieren, helfen.