zeitrafferin
Julia Seeliger-
1. September 2009 | 146 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Für das Böll Wahlblog schreibe ich demnächst einen Artikel über die Piratenpartei. Ich habe schon ein wenig recherchiert, zB im Piratenwiki, bei Twitter, bei Wikipedia und in meinem Blog, aber vielleicht habt ihr ja noch Lust, für diesen Artikel einige Anmerkungen und Zahlen beizusteuern.
Wichtige Fragen
- Wie ist der Frauenanteil?
- Welche prominenten Mitglieder (zB Tauss, Rusche) gibt es?
- Was gab es für interessante Aktionen der Piraten?
- Ist die Piratenpartei als “Linksliberal” zu verstehen?
Mir fällt bestimmt noch mehr ein. Danke für Eure Mithilfe.
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27. July 2009 | 137 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Herr Güldner, Grüner in der bremischen Bürgerschaft, hat den unsäglichen Kommentar “Die unerträgliche Leichtigkeit des Internet” (Thema: Netzsperren) auf WELT Debatte veröffentlicht. Gutes Benehmen wäre es, wenn sich Herr Güldner für dieses parteischädigende und ignorante Verhalten entschuldigen würde.
Herr Güldners Telefonnummer in der grünen Fraktion: 0421/30 11-236
Auch schön: Mal ein Fax schicken: 0421/30 11-250Seinem Lebenslauf ist zu entnehmen, dass Herr Güldner zu Beginn der neunziger Jahren für “Save the Children” arbeitete.
- Petition zur Kritik an Herrn Güldner – Danke an Eike Schurr, Sprecher Grüne Jugend Bremen
- Katja Husen: “Stein des Anstoßes”
- Malte Spitz: “Das Internet ist kein rechtsfreier, aber auch kein bürgerrechtsfreier Raum”
- Alex Schestag: “Güldner muss ich entschuldigen”
- Wolfgang Wettach: “Matthias Güldner schreibt minderbemittelt gegen das Internet – und gegen die Grünen”
- Jörg Rupp: “Meine E-Mail an Matthias Güldner”
- Thomas Grasmück: “Zum unerträglichen Leichtsinn des Matthias Güldners”
- Grüne Jugend Bundesverband: “Die Ignoranz des Matthias Güldner”
- Grüne Jugend Bayern: “Auch Realität produziert Müll”
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18. June 2009 | 21 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Es sieht ganz schwarz aus in Deutschland: Heute werden CDU und SPD wahrscheinlich das umstrittene Gesetz zu den Internetsperren beschließen. Wider besseres Wissen – besseres Wissen ist im Netz in großer Menge verfügbar – wollen die Internetausdrucker mit ihrer Politik, die man durchaus mit der Politik von Ultrarechten vergleichen kann, ernst machen.
In Presse-Aussendungen und auf Abgeordnetenwatch beweisen vor allem CDU-Politiker ihre Ignoranz. Ein Beispiel aus der jüngsten Zeit (Dorothee Bär und Wolfgang Börnsen, nach dem SPD-Parteitag), das auch deutlich macht, wohin die Reise eigentlich gehen soll:
Die SPD wäre dadurch Gefahr gelaufen, Straftaten im Internet Vorschub zu leisten, von der Vergewaltigung und Erniedrigung kleiner Kinder bis hin zu Urheberrechtsverletzungen in breitestem Ausmaß gegenüber Künstlern und Kreativen.
Scheinbar geht es also nur vordergründig um das Engagement gegen Kindesmissbrauch/Kinderpornografie. Sollen die geplanten Netzsperren in Wirklichkeit auch auf andere Bereiche ausgedehnt werden? Gar nicht so abwegig, immerhin hat Christian Sprang, Leiter der Rechtsabteilung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels schon im April beim Kölner Forum Medienrecht die Ausweitung der Sperren auch auf Urheberrechtsverletzungen gefordert
Sprang plädierte für Access-Blockaden gegen Angebote, die das Urheberrecht verletzen. (…) Dieselben Anbieter, die Kinderpornografie verbreiten und mit Phishing arbeiten würden, betrieben auch Server mit urheberrechtswidrigen Inhalten. Diese “Internet-Mafia” finanziere sich unter anderem durch Werbung für Flatrate-Angebote der Provider und für pornografische Angebote. “Wenn man an solche Angebote herankommen will, die im Ausland sitzen, sehe ich keinen anderen Weg als Access-Sperren”, sagte Sprang.
Die Bundesregierung ist dreist genug, die Allerschwächsten – missbrauchte Kinder – vorzuschieben, um ihr Anliegen eines “sicheren und sauberen Internet” – Achtung, Neusprech – voranzutreiben. Besonders perfide: Selbst auf der Webseite des Deutschen Bundestags ist man sich nicht zu schade, einen direkten Vergleich zu Kinder-Sexarbeit zu ziehen.
Eine Petition beim Deutschen Bundestag gegen den Gesetzentwurf wurde inzwischen von mehr als 100.000 Menschen unterzeichnet. Die Vereinten Nationen wiesen zum Tag der Kinderarbeit in der vergangenen Woche darauf hin, dass weltweit jährlich rund 150 Millionen Mädchen und 73 Millionen Jungen unter 18 Jahren zum Sex gezwungen werden. Hunderttausende Kinder werden über Grenzen hinweg verkauft – viele von ihnen zu sexuellen Zwecken.
Die Petition gegen Internetsperren von Franziska Heine ist die erfolgreichste Petition in der Geschichte des Petitionssystems. Abermals werden die mehr als 130.000 Bürgerinnen und Bürger, die diese Petition unterzeichnet haben, als Befürworter von Kindesmissbrauch diffamiert. Es war zu befürchten, dass die CDU mit dieser schändlichen Argumentation durchkommt – flankiert durch die BILD. Jetzt macht auch noch die SPD bei dieser antiliberalen, rechten Politik mit: Wenn kein Wunder geschieht, wird das Gesetz am kommenden Donnerstag mit den Stimmen von CDU und SPD beschlossen.
Was jetzt noch tun?
- Die ePetition mitzeichnen (Frist endet heute)
- Rufe Deinen SPD-MdB an
- Protestiere mit deinem Profilbild – ganz einfach via zeitgeisty
Zum Weiterlesen
- Mein Kommentar am 17.04 2009: “Zensursula von den Laien”
- Josef Joffe in der “ZEIT”: “Tyrannei des Guten”
- Heise Online: “Webseiten mit Kinderpornografie lassen sich schnell aus dem Internet entfernen”
- taz: “Sperren als Selbstzweck”
- Streitgespräch Alvar Freude (AK Zensur) und Martina Krogmann (CDU) auf Radio Eins
- Der AK Zensur
- Antrag “Der Internetzensur entgegentreten” (PDF) von CDU und SPD im Bundestag (22.04.2008)
- Mitschnitt der Pressekonferenz (MP3) am 17.04. mit Von der Leyen, Ziercke und den Providern
- Antworten der Bundesregierung (PDF) auf eine “Kleine Anfrage” der FDP
- Entschließungsantrag von Bündnis 90/Die Grünen
- Artikel in diesem Blog, getaggt mit “zensursula”
- Artikel auf netzpolitik.org, getaggt mit “zensursula”
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12. June 2009 | 7 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
… hat doch tatsächlich auch eine Internetseite. In echt – und nicht zum Ausdrucken!
Dort ist jetzt kostenlos im Direkt-Download verfügbar: Die Sicherheitssoftware der Bundesregierung, Netnanny Uschi.
Auch schön: Was unsere geliebte Bundesregierung auf kleine Fragen antwortet (PDF).
Kleine Fragen hin oder her – Die Laiin wusste am 17.04. bei der Pressekonferenz (ganzer Mitschnitt) gut bescheid über das reiche Geschäft (MP3).
Am 22.04.2008 war die Bundesregierung richtig lieb zu den unlieben Chinesen: Sie machte “Der Internetzensur entgegentreten” (PDF).
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