zeitrafferin
Julia Seeliger-
12. September 2008 | 31 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
taz: “Kopiert wird ständig”
Süddeutsche: “Der Widerspenstigen Zähmung”
Futurezone: “70.200 Formulare für einen Song”Heute war die lang erwartete Aktion von Johannes Kreidler, Aktionskünstler und Komponist. Heute morgen um elf fuhr er bei der GEMA am Berliner Wittenbergplatz vor, um der Verwertungsgesellschaft sein Werk “product placements” anzumelden. “product placements” enthält über 70.000 Zitate auf Einzelstücke anderer Musiker.
Ein ganzer Batzen Papier also. In der folgenden Pressekonferenz ging es um die Aktion an sich – müssen wirklich die 70.000 Stücke angemeldet werden, oder aber nur diejenigen, die in der Komposition “erkennbar” sind?
Die GEMA-Presseleute bemühten sich redlich, den anwesenden Aktivist/innen und Musiker/innen klarzumachen, dass es sich doch eigentlich nur um ein großes Missverständnis handele. Die GEMA sei doch nur für die finanzielle Verwaltung der Stücke zuständig, alles andere müssten die Urheber untereinander aushandeln.
Es ging aber auch ziemlich schnell ans Eingemachte – im wahrsten Sinne des Wortes. MP3s wurden mit Pflaumen auf einem Pflaumenkuchen verglichen. Die Leute von der GEMA machten noch einmal deutlich, dass sich Creative Commons und GEMA-Mitgliedschaft diametral widersprächen. Über die Kulturflatrate würde “auf Vorstandsebene” diskutiert, eine “Arbeitsgruppe” zur Kulturflatrate gebe es nicht, weil die GEMA nicht in derartigen arbeite.
Und immer wieder: Schuld sei ja eh der Gesetzgeber. Auf konkrete Nachfrage, was für eine Urheberrechtskonzeption denn dann von der GEMA präferiert würde, man hätte da doch sicherlich Vorstellungen, mussten sie dann doch einräumen: Die GEMA findet das aktuelle Urheberrecht prima.
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27. August 2008 | 6 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
So schnell kann’s gehen: Ich habe ein Beratungsgespräch bei der Arbeitsagentur. Obwohl ich denen gesagt hatte, dass meine Diplomarbeit im September zumindest noch verteidigt werden muss – ob ich bestanden habe, ist ja auch noch unklar – bin ich Anfang September schon mal zu einem “Gespräch beim Hochschulteam” eingeladen.
Mit dabei waren auch Flyer, die mich über meine Rechte aufklären – das ist erstmal nicht schlecht! Mal sehen, wie das wird, wenn ich da nächste Woche antanzen muss. Erstmal ist gefordert, dass ich einen Fragebogen zu meinem bisherigen Werdegang ausfülle und Arbeitszeugnisse liefere. Arbeitszeugnisse, so etwas habe ich natürlich nicht – Pech gehabt!
Fragt sich nur, wer da Pech hat, ich hoffe nicht, ich.
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23. August 2008 | 8 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Erst schrieb er genau während meiner BKA-Gesetz-und-Datenschutz-Reise einen großen Artikel, der genau meine Thesen enthielt – ich las ihn im Regionalexpress zwischen Schweinfurt und Eichstätt – und heute ist in der Süddeutschen eine ganze Seite “Thema des Tages”. Thema: Das Thema meiner Diplomarbeit, die ich vorgestern abgegeben habe. Mit dabei ist ein Artikel von Heribert Prantl: “Zerbröselt im Internet”.
Und das Urheberrecht bildet sozusagen eine Mauer aus Paragrafen, welche die geistige Leistung des Urhebers umgibt – wer hinein will, muss zahlen. Das ist die Grundidee, sie hat 200 Jahre leidlich funktioniert. Aber dann kam das Internet. Jetzt funktioniert sie nicht mehr, weil die Mauer durch die neuen Techniken leicht durchbrochen werden kann – und zwar milliardenfach.
Es gibt wahrhaft schlimmere, von denen man sich verfolgt fühlen kann. Und wahrscheinlich ist das eh Zufall – Sommerloch.
Der Prantl-Artikel ist nicht im Netz, wohl aber ein anderer: “Klauen macht glücklich”, ebenfalls heute auf Seite 2 beim “Thema des Tages”.
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19. August 2008 | 17 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Aktuell sitze ich ja noch an meiner Diplomarbeit. Nun stellte sich mir folgende Frage: Gibt es Konzeptionen, die Stärke der Freiheit in einer Art Index zu messen? Oder auch: Einzelne Eigenschaften – Freiheit, Copyleft – auf irgendeine Art und Weise zu “messen”?
Ich kam auf den Gedanken, als ich mit einem Freund telefonierte, und wir über die Unterschiede zwischen Freier Software und Creative Commons diskutierten. Ein wesentlicher Unterschied – und zwar der, warum man Freie Software besser unter die Lizenzen Freier Software und nicht unter Creative Commons stellt – ist ja, dass bei Freier Software immer der Quellcode mitgeliefert werden muss. Dies ist dem unterschiedlichen Zweck der unterschiedlichen Freien Lizenzen geschuldet – Für Software ist der offene Quellcode fundamental, bei Creative Commons lizensierten Inhalten geht es auch um den offenen Zugang – aber eben auch um Remix.
Deswegen die Idee: Wäre es nicht “freier”, wenn Freie Musik in einzelnen Tonspuren verfügbar wäre? Wäre eine Freie Grafik nicht “noch freier”, wenn sie nicht zusammengefügt, sondern in einzelnen Ebenen daherkäme?
Daran wird deutlich: Es könnte “frei” und “noch freier” geben. Dann wäre es im Endeffekt denkbar, Freie Lizenzen abstrahiert abzubilden.
Es geht hier nicht um rechtliche Fragen, sondern eher um Vergleichbarkeit von Konzepten, in meinem Fall die Lizenzen Freier Software mit Creative Commons. Da es ja auch noch viele andere Freie Lizenzen gibt, wäre es doch schön, ein Mittel zu haben, diese zu systematisieren.
Sehr ihr das auch so, und wenn ja, kennt jemand, der hier vorbeisurft, derartige Konzeptionen? Hat da schon mal jemand einen Artikel drüber geschrieben? Oder mache ich einen dicken Denkfehler?
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