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zeitrafferin

Julia Seeliger
  • 17. November 2009 | 19 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
    scissors

    Den heutigen (freien) Tag habe ich vor dem Computer verbracht und mir ein paar Gedanken zu den Studierendenprotesten gemacht. Bei Twitter lässt sich minutiös nachvollziehen, was in den Hörsälen – oder zumindest: bei den Menschen, die sich bei einem internetfähigen Gerät und einer geistigen Nähe zu den Studierendenprotesten befinden – passiert.

    So begegnet man dort Wasserstandsmeldungen jeder Art, ob da jetzt welche mitteilen, dass auch Köln und das Saarland besetzt sind, dass sich die Uni Bonn für sich für den friedlichen Verlauf und das geordnete Verlassen des Hörsaals bedankt, in Jena hingegen Pfefferspray eingesetzt wurde und in Essen Kinder festgenommen. Man begegnet Funktionären der Julis und der Jungen Union, die sich ihrem Unverständnis mit Regionalexpressbesetzungs-Tweets Luft machen. In München tritt Hanns Söllner auf, und die Sportfreunde Stiller, und überhaupt wird überall ständig gefeiert und Bier und Rotwein getrunken.

    In einem Kommentar zum Kommentar “Der notwendige Protest“, verfasst von der “Standard”-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid wurde angemerkt


    • Kleine Nachhilfe zur Zuständigkeit im Bildungsbereich: Ö -> Bund, D -> Länder
    • große Töne der Solidarisierung mit den Studierenden spucken: in Ö -> Landespolitiker, in D -> Bundespolitiker

    und das erscheint mir im Moment auch ganz plausibel. Wahrscheinlich sind die Verantwortlichkeiten in Deutschland noch komplizierter, so dass man sie noch besser von sich wegschieben kann, ich habe darüber aber noch nicht nachgedacht.

    Auf jeden Fall stellt Schavan jetzt trickreich eine Bafög-Erhöhung in Aussicht. Das sollte man aber nicht als Erfolg feiern. Im Gegenteil; man sollte man sich bewusst machen, woran es an deutschen Hochschulen krankt und dass die Probleme gravierend sind.
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    19 Kommentare
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  • 23. August 2008 | 8 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
    scissors

    Erst schrieb er genau während meiner BKA-Gesetz-und-Datenschutz-Reise einen großen Artikel, der genau meine Thesen enthielt – ich las ihn im Regionalexpress zwischen Schweinfurt und Eichstätt – und heute ist in der Süddeutschen eine ganze Seite “Thema des Tages”. Thema: Das Thema meiner Diplomarbeit, die ich vorgestern abgegeben habe. Mit dabei ist ein Artikel von Heribert Prantl: “Zerbröselt im Internet”.

    Und das Urheberrecht bildet sozusagen eine Mauer aus Paragrafen, welche die geistige Leistung des Urhebers umgibt – wer hinein will, muss zahlen. Das ist die Grundidee, sie hat 200 Jahre leidlich funktioniert. Aber dann kam das Internet. Jetzt funktioniert sie nicht mehr, weil die Mauer durch die neuen Techniken leicht durchbrochen werden kann – und zwar milliardenfach.

    Es gibt wahrhaft schlimmere, von denen man sich verfolgt fühlen kann. Und wahrscheinlich ist das eh Zufall – Sommerloch.

    Der Prantl-Artikel ist nicht im Netz, wohl aber ein anderer: “Klauen macht glücklich”, ebenfalls heute auf Seite 2 beim “Thema des Tages”.

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