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Politcamp: Perlen im Misthaufen
8Ich war ja dafür, das letzte Panel des Politcamps “Leser-Bashing” zu nennen. Nun ja, ich neige zur Zuspitzung.
Ich fand das Panel übrigens super.
Wir (Alexander Görlach vom Blog The European, Teresa Bücker vom Freitag, Karsten Wenzlaff vom SPD-Mitgliedermagazin Vorwärts, Moderator @heiko und ich) sprachen darüber, bei welchen Themen besonders kontroverse Kommentare zu erwarten sind, wie man auf den einzelnen Webseiten mit der Community umgeht und ob/wann man Kommentare löscht.
Ich vertrat die Position, dass man sich auf seiner Seite nicht alles bieten lassen muss und dass man dann auch ruhig mal “zensieren” solle. Das war klare Kante und regte auch auf. So lange wir aber bei der taz kein ausgereifteres Communitykonzept als aktuell haben, sehe ich nicht, dass man hier angesichts der Realitäten, die auch Meinungen, die das Gleichheitsprinzip und die Würde des Menschen infrage stellen, einschließen, anders verfahren sollte.
Am Ende hatte ich noch einen kleinen Disput mit dem Piraten @tauss, wir stritten uns über ein Weizenbaum-Zitat und die Freheit der Presse.
Das Internet ist ein großer Misthaufen, in dem man allerdings auch kleine Schätze und Perlen finden kann.
Joseph Weizenbaum, Computergesellschaftskritiker
Foto: Thomas Vogt/CC-BY
Einsortiert: netz
Verschlagwortet: internet, kommentare, pc10, taz, weizenbaum
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8 Responses to “Politcamp: Perlen im Misthaufen”
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andi
Wenn man die Taz so liest, merkt man, dass das Zitat zumindest für die taz mehr als zutreffend ist.
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Jaja.
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nk
Habe die Aufzeichnung gesehen. Das mit Tauss habe ich irgendwie nicht gerafft. Nur, dass Ihr Euch anscheinend nicht leiden könnt 🙂
Zumindest bei privaten Blogs finde ich es vollkommen legitim, Dumpfbacken aus der Kommentarleiste zu schmeissen. Erst recht bei Leuten, die sowieso halbwegs kritikfähig sind..
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Das mit Tauss habe ich irgendwie nicht gerafft.
Ja ja 🙂
Da ging es darum, dass ich kritisierte, dass er per Twitter behauptete, dass die taz so etwas wie ein Misthaufen mit wenigen Perlen drin sei. Das alles wäre nicht so gravierend gewesen.
Dann stellte er sich aber ganz am Ende der Veranstaltung ans Mikrofon und fing nochmal an, auf die Presse zu schimpfen. Da ich (und alle anderen auch) seine Tweets gesehen hatten und er dies nochmal am Mikro wiederholte, hielt ich eine Reaktion für notwendig.
Ich sagte deswegen harsch zu ihm, er solle doch “zur Linkspartei gehen” und aufhören, jungen Piraten (womit ich “junge piratische Menschen” meinte und nicht die Jugendorganisation der Piraten) solch einen verschwörungstheoretischen Unsinn über Presse zu erzählen. Ich denke, Jörg Tauss ist schon eine Art Vorbild. Und wenn er politisch eher unerfahrenen Menschen erzählt, dass die Presse dumm und böse ist, hat das Auswirkungen.
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nk
Alles klar, hihi.
> dass die Presse dumm und böse ist
Das “böse” wird ich pauschal nicht unterschreiben. 😉
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Habe das PolitCamp nicht verfolgt, aber ich freue mich, dass Du wieder aktiv bloggst.
(Das nur am Rande. :-))
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ja – ich zwang mich dazu, das politcamp nachzubereiten.
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Du hast Recht. Was man sich im realen Leben nicht bieten lassen muss, gilt auch für die Onlinewelt. Beschimpfungen, Drohungen und Übleres gehören dazu.