zeitrafferin
Julia Seeliger-
3. July 2008 | 11 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Weil wir Grüne uns ja gern um Magen und Darm unserer Mitmenschen scheren, möchte ich nicht hintenanstehen und eine weitere kulinarische Empfehlung in die Welt hinausmissionieren. Heute: Bandnudeln mit knackigen Tomaten, frisch gepflücktem Basilikum, abgeschmeckt mit jungfräulichem Olivenöl und samtiger Sojasahne. Dazu Pfeffer, am besten frisch und scharf aus der Mühle, sowie Salz nach Vorlieben.
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2. July 2008 | 60 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Aktuell kocht der Streit des BUND Freiburg mit der Wikipedia weiter hoch: Der BUND Freiburg behauptet immer noch, die Wikipedia lasse es kritiklos zu, dass dort die Atomlobby Meinung mache
Links zu kritischen Organisationen werden zwar seltener als vor Beginn der Debatte gelöscht, die Links zu den AKW Betreibern werden nicht einmal kritisiert. Der Schornstein zur Abgabe von Radioaktivität heißt auf vielen Wikiseiten immer noch im schönsten Neusprech “Abluftkamin”.
Kritisiert wurde vor allem, dass in Wikipedia-Artikeln über Atomkraftwerke Links zu kritischen Informationsangeboten über Atomkraft gelöscht wurden, Links zu den einzelnen AKW-Betreibern aber stehenblieben. Das sei völlig normal, sagt Mathias Schindler von Wikimedia Deutschland, es gebe klare Kriterien, und denen genügten die BUND-Links nicht. Man gehe nach dem Prinzip: “Bitte sparsam und vom Feinsten” vor, und dieses sei bei den BUND-Seiten nicht erfüllt. Schindler:
Es hat sich gezeigt, dass die Seiten des BUND Freiburg meistens zu konkreten AKW keinerlei spezifischen inhaltlichen Mehrwert bieten, abgesehen von allgemeinen Abhandlungen über die Atomkraft. Wichtig ist dabei der Kontext. Gäbe es einen Artikel zu der BUND-Ortsgruppe Freiburg in Wikipedia, wäre ein Link auf deren Webseiten deutlich angemessener als zu einem x-beliebigen Thema, zu dem sich nur Allgemeinplätze auf den BUND-Seiten finden.
Das hielt den BUND Freiburg aber nicht ab, einen Zivildienstleistenden damit zu betrauen, die entsprechenden Seiten wieder und wieder mit den BUND-Links zu bestücken. (Beschwerdemail von Mathias Schindler) Es ging hin und her – ein “Edit War” startete. Irgendwann war es der Wikipedia-Community zu bunt mit der Spammerei und die Seiten des BUND Freiburg kamen auf eine “Blacklist”. Das wiederum motiviert den BUND zu behaupten, dass auf Grund dieser “Blacklist” seine Seiten schlechter von Google gefunden würden. Sehr unwahrscheinlich, sagt Schindler:
Mir ist kein solcher Zusammenhang bekannt, es steht aber jeder Person und jedem Unternehmen frei, eine Liste wie diese auszuwerten. Ob Google dies tut, entzieht sich meiner Kenntnis, ich persönlich gehe auch davon aus, dass dies zu kleinteilig wäre und zu wenige Spammer fassen würde.
Und nun (kurz) zu etwas (gar nicht so) anderem:
Als ich in den Parteirat gewählt wurde, bekam ich plötzlich einen Wikipedia-Eintrag. Schön und gut, dachte ich mir, mal schauen, wie der wächst. Und der Artikel wuchs, Leute aus meinem Bekanntenkreis schrieben dort eins ums andere hinein. Dann kamen die “Trolle” – in der Tat vornehmlich aus dem rechtskonservativen Lager – und forderten die Löschung des Artikels. Ich machte mir Gedanken, dass man die Wikipedia auch auch gut für einen “Kampf um die Köpfe” nützen könne.
Und jetzt der Schlenker zum Casus BUND
Weil mir das Sorgen machte, fragte ich bei Wikipedia mal nach. Hätte der BUND ja auch mal machen können, anstatt Verschwörungstheorien zu spinnen. Und nun haben wir den Salat und alle schreiben es ab. Hoffen wir, dass nicht noch mehr Medien auf das Geschrei des BUND Freiburg hereinfallen.
Keine Frage: Denkbar ist es, dass die Atomlobby Leute bezahlt, damit sie bei Wikipedia Artikel editieren. Da die Wikipedia-Gemeinschaft sehr klare und ausdifferenzierte Regeln und Kriterien hat, ist es zweifelhaft, ob ein solches Ansinnen langfristig von Erfolg gekrönt sein würde. Dann müsste man vonseiten der Atomindustrie schon eine sehr langfristige Strategie fahren und die Wikipedia derart unterlaufen, dass man die Relevanzkriterien bei der Wikipedia ändern kann. Man müsste also Leute bezahlen, die sich sehr langfristig bei der Wikipedia engagieren, Moderatoren bzw. Admins werden, auch zu Stammtischen gehen oder sich gar in Ämter wählen lassen.
Ansonsten halte ich die Struktur von Wikipedia für stark genug, sowohl Angriffe von Nazis und Geschichtsfälscher/innen als auch von der Atomindustrie zu überstehen.
Zum Weiterlesen
- Mails bei Wikipedia: “Blacklist und BUND”
- Mail von Mathias Schindler an das Bundesamt für Zivildienst
- heute.de: “Wikipedia: Schreibt die Atomlobby mit?”
- taz: “Atomlobby googlet mit”
- Badische Zeitung: “BUND Freiburg: Machtkampf im Netz”
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1. July 2008 | 6 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Das alles … und noch viel mehr … wird für das Rezept benötigt.Rezept
- Hartweizengrießnudeln
- Fenchelknolle
- Orange
- Soja-Sahne
- Süßer Senf
- Öl
- Salz, Pfeffer
- Chilischoten
- Zwiebel
Zwiebel anbraten, dann den zerkleinerten Fenchel in die Pfanne geben, dazu die Chili-Schoten. Salz. Pfeffer. Nach kurzer Zeit des Anbratens die Orange filetieren, ebenfalls in die Pfanne. Eventuell mit etwas Flüssigkeit (Wasser, Brühe, Honigwasser oder Orangensaft) aufgießen. Nun einen oder zwei Löffel süßen Senf hineinrühren. Ungefähr zehn Minuten auf niedriger Flamme köcheln lassen. Vom Feuer nehmen, Sojasahne rein. Pfeffern, salzen.
Nudeln kochen, Soße drüber, umrühren.
Für meinen Geschmack etwas zu süß. Vielleicht kann mehr Schärfe helfen.
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1. July 2008 | 11 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Wer sich wunderte, warum in diesem Blog nichts passierte, dem sei nun Entwarnung gegeben: Nicht etwa meine Lust, hier etwas zu verfassen, hat sich verflüchtigt, sondern das Netz selbst war für mich tagelang in weiter Ferne. Die Fusion, ein inzwischen recht großes (50.000 Menschen) Festival für elektronische und Independent-Musik, lockte.
Dass die Fusion so viele Leute anlockt, ist erst mal okay und es stimmt froh, wenn viele Menschen zwei, drei, vier bunte, spielerische Tage erleben können. Die Freude wurde jedoch zwischenzeitlich getrübt durch Deppen, die ständig mit ihren Handys filmen oder fotografieren mussten. Unsere Zeltnachbarn klopften frauenverachtende Sprüche. Befremdlich fand ich auch die GHB-Warnung, die sich im Festival-Heft fand:
Auf das Bild klicken, um die GHB-Warnung in groß zu sehen
Dieses in der Medizin verwendete Narkosemittel ist in den vergangenen Jahren vermehrt als Partydroge aufgetaucht. Es hat nichts mit gängigem XTC zu tun und ist wegen seiner Gefährlichkeit bei Überdosierungen und Mischkonsum mit Alkohol eine Zeitbombe für alle KonsumentInnen. Die auch als K.O.-Tropfen und Vergewaltigungsdroge bekannt gewordene Substanz kann zu Gedächtnisverlust, Willenlosigkeit, Zurechnungsunfähigkeit, Bewusstlosigkeit und Atemstillstand führen. Da wir GHB / Liquid Ecstasy für eine scheißgefährliche Droge halten, rufen wir euch auf, die Finger davon zu lassen und allen, die es anbieten, auf die Finger zu hauen. Passt auf euch und eure Freunde auf! Achtet auf eure Getränke! Achtet auf bewusstlose und scheinbar weggetretene Leute, , sprecht diese an und ruft im Zweifel lieber die Sanitäter, denn es kann sich um einen lebensbedrohlichen Zustand handeln.
Ich halte einen solchen Ansatz für wirkungslos: Die Leute konsumieren das Zeug eh, GBL (Graffiti-Entferner) wird sich zudem nicht verbieten lassen. Das habe ich auch im Fusion-Forum (user + pass: fusion) thematisiert, mal sehen, wie das dort diskutiert wird. Zielführender, weil schadensmindernder, wäre es gewesen, eine Art Safer-Use-Guide für GHB/GBL bereitzustellen, so wie es die Großstadtsurvivor in vorbildlicher Weise getan haben:
Über drei Jahre ist es jetzt her, das Miss X und das legendäre rote Telefon GHB in der breiten Masse der Berliner Partyszene bekannt gemacht hat. Wow, war das eine Diskussion. Man kam sich teilweise vor wie im Kriegsgebiet: Die Guten hier, die Bösen da. Eine Spaltung läuft seither durch unsere Szene, eine unsichtbare mittlerweile. Denn bekennende Konsumenten gibt es dank der Hexenjagd kaum mehr. Bestimmt die Hälfte aller Leute hier nimmt das Zeug hin und wieder – Aber kaum einer steht dazu. Dazu wiegen die Drohungen zu schwer, wie „Jedem die Freundschaft kündigen, der sich mit dem Scheiss erwischen lässt“ etc. Man darf nicht mehr über GHB reden. Wer auch nur eine Info abgibt/einfordert, kriegt auf die Fresse. Und was haben wir davon? Ein Krankenwagen nach dem anderen auf sämtlichen Partys, immer wieder Tote und nicht zuletzt einen tiefen Graben in der Szene. Erkennt es an, denn dann könnten wir uns offen über Risiken und Nebenwirkungen unterhalten und so manchem den Hals retten. Wie wärs?
Deswegen: Safer-Use-Guide GHB/GBL klicken!
Genug des Regens – weitere Kritik könnt ihr im Forum (user + pass: fusion) lesen – nun zu den Sonnenseiten. Weiterlesen »
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