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Julia Seeliger
  • 3. September 2007 | 12 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
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    Hanfparade 2007: Salvia verbieten? Natur verbieten? Alles verbieten?

    Am 25.August fand in Berlin in Berlin die 11. Hanfparade statt. Bündnis 90/Die Grünen Berlin haben zur Teilnahme an der Demonstration aufgerufen, die Partei hat sich auch dieses Jahr wieder mit einem Wagen beteiligt. Julia Seeliger aus dem Landesvorstand erklärte zur diesjährigen Hanfparade:

    “Seit Anbeginn sind Bündnis 90/Die Grünen bei der Hanfparade mit dabei. Seit Jahren setzen wir uns ein für eine andere Drogenpolitik, eine Drogenpolitik, die nicht auf Repression, sondern auf Prävention, Aufklärung und gegebenenfalls Hilfe setzt.

    Für Bündnis 90/Die Grünen ist die Kriminalisierung der vier Millionen HanfkonsumentInnen in Deutschland und die Beibehaltung des gesetzlich geschaffenen Schwarzmarkts ein unhaltbarer Zustand. Wir fordern die Entkriminalisierung aller DrogenkonsumentInnen und die Schaffung von staatlich kontrollierten Verkaufsmöglichkeiten von Hanfprodukten. Nur so kann der Jugendschutz auch im Hanfbereich gewährleistet werden.

    Legale Bezugsformen von Hanf sind nicht zuletzt wegen der derzeit besorgniserregenden Verunreinigungen von auf dem Schwarzmarkt gehandelten Hanfprodukten geboten. Das Motto der diesjährigen Hanfparade “Gib mir 5 – Gegen Gift im Gras” bezieht sich auf genau dieses Problem: Große Sorgen bereiten uns die in Schwarzmarktprodukten immer öfter festgestellten Verunreinigungen wie Schuhcreme, Haarspray und Glassplitter, die eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit der KonsumentInnen darstellen.

    Als schadensverhindernde Sofortmaßnahmen fordern wir daher die Möglichkeit einer Qualitätskontrolle für illegalisierte Substanzen, kurz: Die Wiederaufnahme des Drug-Checkings in Berlin. Zudem treten wir für die sofortige Entkriminalisierung des Hanfanbaus für den Eigenbedarf ein.

    In diesem Jahr wird der bündnisgrüne Wagen unter dem Motto “Salvia verbieten? Natur verbieten? Alles verbieten?” stehen. Wir protestieren damit gegen das laufende Verbotsverfahren von Zaubersalbei (Salvia Divinorum ). Die Bundesregierung will Zaubersalbei in das Betäubungsmittelgesetz aufnehmen und damit zwangsläufig auch dessen KonsumentInnen kriminalisieren. Die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der Bundestagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen durch die Bundesregierung ergab jedoch, dass Zaubersalbei keine Abhängigkeit hervorruft und kein einziger Schadensfall im Zusammenhang mit dessen Konsum in Deutschland bekannt ist.

    Dass Verbotsverfahren von Zaubersalbei verdeutlicht, das die Drogenpolitik der CDU/SPD-Regierung nach wie vor ideologisch bestimmt ist. Bündnis 90 / Die Grünen fordern dagegen eine auf wissenschaftlichen Erkenntnissen gestützte und vor allem auf die Bedürfnisse mündiger KonsumentInnen ausgerichtete Drogenpolitik”.

    Mehr über das Salvia-Verbotsverfahren

    Für Bündnis 90/Die Grünen haben auf der Hanfparade geredet:

    • Hans-Christian Ströbele (MdB)
    • Benedikt Lux (MdA)
    • Julia Seeliger (Landesvorstand und Bundesparteirat)
    • Ario Ebrahimpour Mirzaie (Bundesvorstand GRÜNE JUGEND)
    • Tibor Harrach (LAG Drogen Berlin, Gutachter im Gerichtsverfahren zum
      Produktstatus von Produkten auf Basis von Salvia Divinorum)

    Die taz hat am 25. August 2007 über den grünen Wagen berichtet.

    Wenn heute die Hanfparade ganz entspannt durch Mitte und Kreuzberg rollt, ist auch ein Wagen der Berliner Grünen dabei. Auf dem “im Urwald-Stil geschmückten” Gefährt machen sich Alt- und Jungalternative für die Wiederaufnahme des “Drogen-Checkings” in Berlin stark, um Kiffer vor dem Genuss von mit Schuhcreme gestrecktem Cannabisharz zu bewahren. Das eigentliche Motto des Wagens aber lautet: “Salvia verbieten? Natur verbieten? Alles verbieten?” Das muss man wohl erklären.

    Salvia Hanfparade 2007Unser Wagenmotto richtete sich gegen das drohende Salvia-Verbot. Die Bundesregierung plant, den “Zaubersalbei” zu illegalisieren. Ideologie pur!

    Es gibt auf Flickr von der Hanfparade 2007 ein Fotoset, geknipst von mir (Lizenz).

    hanfparade 2007Das Motto der diesjährigen Hanfparade: “Gegen Gift im Gras”. Cannabisprodukte sind in jüngster Zeit immer häufiger durch gesundheitsschädliche Streckmittel verunreinigt

    Aber auch der Mediaparker hat ein Hanfparade-Fotoset online gestellt.

    Hans-Christian Ströbele bei der Hanfparade 2007Hans-Christian Ströbele bei seiner Rede am Springer-Haus (Hanfparade 2007)

    Foto via Flickr von mediaparker (Lizenz)

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    Einsortiert: drogen, grüne jugend
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  • 3. September 2007 | 12 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
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    Zum Familien- und Beziehungs-Thema gab es auch in der letzten Jungle World – das war die mit dem Simpsons-Mügeln-Cover – noch ein tolles Dossier.

    Warum ist heute die Monogamie auch im linken Milieu die gängige Form der Liebesbeziehung? Ist es nicht fortschrittlicher, in puncto Freundschaft und Sexualität einen verantwortungsbewussten Hedonismus zu pflegen? Was an konformistischen und romantischen Beziehungsmodellen abzulehnen ist, warum Eifersucht dumm ist, welche Vorteile das

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    Einsortiert: gender, medien
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  • 3. September 2007 | 4 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
    scissors

    In der Jungle World hat Ivo Bozic einen umfassenden und gut recherchierten Artikel zum Thema Salvia verfasst.

    Der gegenwärtige Versuch der Bundesregierung, die bisher legale pflanzliche Droge Salvia divinorum, auch Zauber- oder Wahrsagersalbei genannt, zu verbieten, ist ein besonders deutliches Beispiel für Handeln ohne Sachverstand. Der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen zufolge verfügt die Bundesregierung weder über Kenntnisse von Missbrauchsfällen, noch weiß sie etwas über das Gefährdungspotenzial dieser Naturdroge und sie hat auch nicht die leiseste Ahnung von der Zahl ihrer Anwender.

    Denn eine toxische Wirkung des Zaubersalbeis ist nicht bekannt, ebenso wenig wie ein Suchtpotenzial, und in der einzigen ernst zu nehmenden Studie über seine Wirkung, die die Universitäten Barcelona und Madrid im Jahr 2006 veröffentlichten, nannten die befragten Konsumenten als negativste Begleiterscheinung seine viel zu kurze Wirkungsdauer.

    Wieder ein Beispiel, warum sich ein Junge World Abo doppelt lohnt: Man kriegt was Interessantes zu lesen und unterstützt gleichzeitig eine gute Drogenpolitik. Und auch zu anderen Themen, zB dieser Artikel zur Linken und den Nazis (“Knapp vorbei ist auch daneben”), verfasst vom selben Autor.

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  • 2. September 2007 | 14 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
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    sommer vorbei
    Bild via Flickr von voreas (Lizenz)

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