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zeitrafferin

Julia Seeliger
  • 10. December 2007 | 21 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
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    Erfreuliches las ich im Tagesspiegel: Renate Künast macht jetzt auf “Dünne Kinder”.

    „Die Politik darf Kinder und Jugendliche nicht alleine lassen“, forderte die Fraktionschefin der Grünen, Renate Künast, gestern im Letteverein. Schulleiter Bernhard Wittwer meint ebenfalls, dass es Zeit sei, ein Zeichen gegen den Schlankheitswahn zu setzen.

    Zusammen mit Politikerinnen der Grünen im Bundestag stellten gestern Vertreter des Lettevereins in Schöneberg und SchülerInnen einen Antrag an den Bundestag vor, der die Maße von Models in Zukunft regeln soll. Es soll auch – zusammen mit der Wirtschaft – eine Kampagne gegen Schlankheitswahn gestartet werden.

    Sehr gut – Da mach ich gerne mit!

    Hier alle Artikel in diesem Blog zum Thema “Dicke Kinder”.

    21 Kommentare
    Einsortiert: die fraktion, vielfalt
  • 9. August 2007 | 4 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
    scissors

    12 Points für Irmingard! Daumen hoch!

    NR. 0879
    Datum: 9. August 2007

    Hilfe für Frauen mit Essstörungen

    Anlässlich der Studie der Techniker-Krankenkasse zu Essstörungen bei Jugendlichen erklärt Irmingard Schewe-Gerigk, Parlamentarische Geschäftsführerin und frauenpolitische Sprecherin:

    Jeder dritte weibliche und jeder sechste männliche Teenager leidet heute unter Essstörungen, wie eine Untersuchung der Techniker-Krankenkasse zeigt. Als vorübergehende Teenagererscheinung lässt sich das längst nicht mehr abtun. Auch bei erwachsenen Frauen und sehr jungen Mädchen ist das Essverhalten zunehmend gestört.

    Die politische Diskussion über das Essverhalten in Deutschland ist auf einem Auge blind. Während seit Jahren Strategien gegen Übergewicht erarbeitet werden, sieht die Gesellschaft stillschweigend dabei zu, wie eine ständig wachsende Zahl von Frauen – und allmählich auch von Männern – aus Sucht nach dem Dünnsein gefährlich erkrankt. Jede/r Zehnte hungert sich gar zu Tode. Hier ist auch die Politik gefordert. Weiterlesen »

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    Einsortiert: die fraktion, gender
    Verschlagwortet: ,
  • 19. June 2007 | 18 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
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    Eine der mir spontan sympatischsten und “coolsten” Personen im Berliner Promi-Karussel ist die Köchin Sarah Wiener. Wiener war gerade unterwegs in lukullischen Frankreich und setzt sich in einem lesenswerten FR-Interview gegen die Entfremdung der Menschen vom Essen ein. Das ist genau der richtige Ansatz: Herumhacken auf der Ernährungsindustrie anstatt Hetze gegen “Dicke Kinder”. Denn wer immer nur “Verpacktes” isst, verliert den Draht zu seinem Bauch.

    Erdbeeraroma zum Beispiel wird aus Sägespänen gemacht und schmeckt immer gleich – egal, welche Marke Sie kaufen. Da ist höchstens mehr oder weniger Zucker drin. Aber es schmeckt immer künstlich und immer zu stark. Es sind übrigens die gleichen Aromastoffe wie in der Schweinemast.

    Die Ernährungsmittelindustrie verkleinere (Einwurf von mir: Man kann genauso sagen: normiert) das Geschmacksempfinden der Menschen schon im Kindesalter. Erwachsene bräuchten dann Glutamat in Paprikachips, um überhaupt noch etwas zu schmecken.

    Da Wiener keine Vegetarierin (Einwurf von mir: Keine Veganerin!) ist, schlachte sie auch ab und zu ein Tier. Wir alle setzten uns eh viel zu wenig mit den Herstellungsbedingungen unseres Essens auseinander.

    … wenn wir mehr darüber wüssten, was zum Beispiel die Aufzucht von einem Huhn wirklich bedeutet, dann wäre viel gewonnen. Wenn mehr Leute wüssten, wie artgerechte Haltung aussehen muss; dass Hühner Fluchttiere sind und wie sie darunter leiden, in der Enge des Käfigs mit diesem bestialischen Ammoniakgestank zu leben; dass sie Platz zum Scharren brauchen; dass sie mit Medikamenten vollgepumpt werden. Wenn wir all das im Hinterkopf hätten, hätten wir mehr Respekt vor den Tieren und würden uns als Verbraucher auch um Qualität und eine ethisch korrekte Tierhaltung bemühen.

    Wiener hatte auch selbst mal ziemlich wenig Geld, meint aber, dass viele VerbraucherInnen einfach die falschen Prioritäten setzten.

    … viele durchaus gut Verdienende geben locker 3,50 Euro aus, weil sie beim Einkaufsbummel unbedingt in der Stadtmitte parken müssen, aber sind zu knausrig, die 15 Cent mehr für ein Bio-Ei auszugeben. Oder sie leihen sich ganz selbstverständlich fürs Wochenende einen Stapel DVDs aus – und regen sich auf, wenn ihr Geld nicht reicht, um Mehl, Salz und Hefe für einen Pizzateig zu kaufen. Dann schon lieber zehn Packerln Fertigpizza kaufen, was dreimal so viel kostet.

    Das passt gut zu einem Fakt, den ich erst kürzlich wieder gehört habe: In der Bundesrepublik wird so wenig Geld für Essen ausgegeben, wie in kaum einem anderen vergleichbaren Land. Frankreich könnte ein Vorbild sein, dort legt man viel mehr Wert auf Essen guter Qualität – die Menschen dort geben auch einen größeren Anteil ihres Einkommens dafür aus. Arme genauso wie reiche Menschen.

    Als Ausweg gegen die deutsche Essens-Krise fordert Wiener mehr Engagement des Staats: Da ist sie ganz bei Künast und Berninger. Jedoch stehen bei Wiener eben nicht die Rufe nach einem Verbot von Süßigkeitenautomaten oder die “Dicken Kinder” im Mittelpunkt, sondern das gesunde Schulfrühstück in der großen Pause oder gemeinsames Kochen.

    Kleine Ergänzung von mir als Judo-Trainerin mit B-Lizenz und ehemals angehender Sportlehrerin: Schlimmer als das angeblich so grassierende Übergewicht ist es, dass Kinder heutzutage gewisse Bewegungserfahrungen nicht mehr machen. Bewegung ist notwendig, aber nicht, um Übergewicht zu vermeiden oder abzubauen, sondern damit Kinder lernen, sich motorisch – und damit auch sozial – “in ihrer Umwelt zurechtzufinden”.

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    Einsortiert: kulinarisch, öko
  • 13. December 2006 | 13 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
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    Süßigkeiten müssen nicht dick machen – das hat jetzt auch Matthias Berninger erkannt und macht ab sofort Mars mobil. Er hat angekündigt, sein Bundestagsmandat im Februar niederzulegen, auch als Vorsitzender der Hessischen Grünen wird er nicht weitermachen.

    Berninger warnt in seiner Abschieds-Ankündigung allerdings noch einmal vor einer globalen Übergewichts-Epedemie – ich gehe davon aus, dass er mit “global” die Industrie- und vielleicht noch die “Schwellenländer” meint. So wird Berninger bei Mars zukünftig wohl alles in Bewegung setzen, damit es in Zukunft auch “gesündere” Riegel geben wird. Das finde ich gut: Süßigkeitenvielfalt ist aus meiner Sicht immer zu begrüßen!

    Ich mache an dieser Stelle allerdings noch einmal deutlich, dass das “Problem” weniger das Essen, sondern eher die Bewegung ist: Studien stellen signifikante Verschlechterungen der Motorik bei Kindern (in Deutschland) fest. Guter Sportunterricht in Kindergarten und Grundschule, und spannende Bewegungsangebote am Nachmittag können hier Abhilfe schaffen. Denn wer sich nicht gut bewegen kann, findet sich auch schlechter in der Welt zurecht – und hat somit Probleme, sich (in der Gesellschaft) zu orientieren, zu verorten, einen Platz zwischen den anderen Menschen zu finden. Motorisches Lernen trägt nicht nur zum körperlichen, sondern auch zum psychischen und sozialen Wohlbefinden von Kindern bei. Hört sich verrückt an, ist aber auf den zweiten Blick doch ganz einsichtig.

    Bei der ganzen Ernährungspolitik frage ich mich vor allem, was der tiefere Sinn ist. Muss bei diesem Thema über “dicke Kinder” gesprochen werden? Ich meine, dass es mehr Sinn machen würde, sich für mehr Transparenz im Lebensmittelbereich einzusetzen – denn es ist richtig: Die meisten Menschen wissen gar nicht, was alles in dem Industrie-Essen drin ist.

    Solche Kampagnen – also für Transparenz im Lebensmittelbereich – sollten an Hand anderer Bilder geschehen. Dicke Menschen wurden unnötig stigmatisiert, und besonders Kinder können sich nur schwer gegen Gemeinheiten (zum Beispiel aus den Mündern ihrer KlassenkameradInnen) wehren. Nebenbei gesagt: Immer mehr Menschen in den Industrieländern leiden an Ess-Störungen. Deswegen bin ich der Meinung, dass schleunigst andere Metaphern für die “Ernährungspolitik” gefunden werden müssen.

    Trotz meiner scharfen inhaltlichen Kritik an der “Dicke-Kinder-Kampagne” gratuliere ich Matthias zu diesem sicherlich sehr spannenden Job und ich wünsche ihm das beste für seinen weiteren Berufs- und Lebensweg. Auch Nicole Maisch (Berningers Nachfolgern im Bundestag), die ich noch gut aus Grüne-Jugend-Zeiten kenne, gratuliere ich auf diesem Weg herzlich.

    Update: Auf Zeit Online ist ein kritischer Kommentar zu Berningers Wechsel in die Wirtschaft erschienen.

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