Julia Seeliger
  • “Das ist Betrug an unserem Hirn und Darm”

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    19. June 2007 | Trackback | Internet ausdrucken
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    Eine der mir spontan sympatischsten und “coolsten” Personen im Berliner Promi-Karussel ist die Köchin Sarah Wiener. Wiener war gerade unterwegs in lukullischen Frankreich und setzt sich in einem lesenswerten FR-Interview gegen die Entfremdung der Menschen vom Essen ein. Das ist genau der richtige Ansatz: Herumhacken auf der Ernährungsindustrie anstatt Hetze gegen “Dicke Kinder”. Denn wer immer nur “Verpacktes” isst, verliert den Draht zu seinem Bauch.

    Erdbeeraroma zum Beispiel wird aus Sägespänen gemacht und schmeckt immer gleich – egal, welche Marke Sie kaufen. Da ist höchstens mehr oder weniger Zucker drin. Aber es schmeckt immer künstlich und immer zu stark. Es sind übrigens die gleichen Aromastoffe wie in der Schweinemast.

    Die Ernährungsmittelindustrie verkleinere (Einwurf von mir: Man kann genauso sagen: normiert) das Geschmacksempfinden der Menschen schon im Kindesalter. Erwachsene bräuchten dann Glutamat in Paprikachips, um überhaupt noch etwas zu schmecken.

    Da Wiener keine Vegetarierin (Einwurf von mir: Keine Veganerin!) ist, schlachte sie auch ab und zu ein Tier. Wir alle setzten uns eh viel zu wenig mit den Herstellungsbedingungen unseres Essens auseinander.

    … wenn wir mehr darüber wüssten, was zum Beispiel die Aufzucht von einem Huhn wirklich bedeutet, dann wäre viel gewonnen. Wenn mehr Leute wüssten, wie artgerechte Haltung aussehen muss; dass Hühner Fluchttiere sind und wie sie darunter leiden, in der Enge des Käfigs mit diesem bestialischen Ammoniakgestank zu leben; dass sie Platz zum Scharren brauchen; dass sie mit Medikamenten vollgepumpt werden. Wenn wir all das im Hinterkopf hätten, hätten wir mehr Respekt vor den Tieren und würden uns als Verbraucher auch um Qualität und eine ethisch korrekte Tierhaltung bemühen.

    Wiener hatte auch selbst mal ziemlich wenig Geld, meint aber, dass viele VerbraucherInnen einfach die falschen Prioritäten setzten.

    … viele durchaus gut Verdienende geben locker 3,50 Euro aus, weil sie beim Einkaufsbummel unbedingt in der Stadtmitte parken müssen, aber sind zu knausrig, die 15 Cent mehr für ein Bio-Ei auszugeben. Oder sie leihen sich ganz selbstverständlich fürs Wochenende einen Stapel DVDs aus – und regen sich auf, wenn ihr Geld nicht reicht, um Mehl, Salz und Hefe für einen Pizzateig zu kaufen. Dann schon lieber zehn Packerln Fertigpizza kaufen, was dreimal so viel kostet.

    Das passt gut zu einem Fakt, den ich erst kürzlich wieder gehört habe: In der Bundesrepublik wird so wenig Geld für Essen ausgegeben, wie in kaum einem anderen vergleichbaren Land. Frankreich könnte ein Vorbild sein, dort legt man viel mehr Wert auf Essen guter Qualität – die Menschen dort geben auch einen größeren Anteil ihres Einkommens dafür aus. Arme genauso wie reiche Menschen.

    Als Ausweg gegen die deutsche Essens-Krise fordert Wiener mehr Engagement des Staats: Da ist sie ganz bei Künast und Berninger. Jedoch stehen bei Wiener eben nicht die Rufe nach einem Verbot von Süßigkeitenautomaten oder die “Dicken Kinder” im Mittelpunkt, sondern das gesunde Schulfrühstück in der großen Pause oder gemeinsames Kochen.

    Kleine Ergänzung von mir als Judo-Trainerin mit B-Lizenz und ehemals angehender Sportlehrerin: Schlimmer als das angeblich so grassierende Übergewicht ist es, dass Kinder heutzutage gewisse Bewegungserfahrungen nicht mehr machen. Bewegung ist notwendig, aber nicht, um Übergewicht zu vermeiden oder abzubauen, sondern damit Kinder lernen, sich motorisch – und damit auch sozial – “in ihrer Umwelt zurechtzufinden”.


    Einsortiert: kulinarisch, öko


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18 Responses to ““Das ist Betrug an unserem Hirn und Darm””

  1. […] Jule hat wieder Internet und beschreibt hier wie man seinen Darm betrügen kann. […]

  2. > Als Ausweg gegen die deutsche Essens-Krise fordert Wiener mehr Engagement des Staats: Da ist sie ganz bei Künast und Berninger.

    So ist sie mir mehrfach negativ aufgefallen. Deshalb finde ich sie auch nicht “cool”, sondern autoritär und besserwisserisch. Sie hat offenbar die Weisheit mit Kochlöffeln gefressen. Statt in die Angelegenheiten anderer Leute sollte sie ihre Nase in ihren eigenen Kochtopf stecken.

    > Jedoch stehen bei Wiener eben nicht die Rufe nach einem Verbot von Süßigkeitenautomaten oder die “Dicken Kinder” im Mittelpunkt, sondern das gesunde Schulfrühstück in der großen Pause oder gemeinsames Kochen.

    Die Gnade der frühen Geburt hat mir “gesundes” Staatsfrühstück und Hauswirtschaftsunterricht erspart.
    Und LehrerInnen, die mir Geschmackslektionen erteilen.

    > In der Bundesrepublik wird so wenig Geld für Essen ausgegeben, wie in kaum einem anderen vergleichbaren Land. Frankreich könnte ein Vorbild sein, dort legt man viel mehr Wert auf Essen guter Qualität – die Menschen dort geben auch einen größeren Anteil ihres Einkommens dafür aus.

    Das bleibt ihnen völlig unbenommen. In Deutschland schmeckt’s den Leuten allerdings auch. Eine Currywurst mit Pommes ist halt effizienter als ein 5-Gänge-Menu mit Schnecken und Froschschenkeln.
    Und in Sachen Effizienz gelten nicht die Franzosen als Vorbild.

  3. nun Christoph, ‘die Deutschen’ also, hm, darf man das so lesen, ‘die Franzosen’ als verpeilte ‘ineffiziente’ Geniesser, ‘die Deutschen’ als ‘effiziente’ Currywurstesser, was fuer ein forcierter Unsinn. Currywurst mag ja hier und da ein emotionaler Gewinn sein, als Grundnahrungsstrategie fuehrt sie aber direkt in den verallgemeinerten Ekel. Currywurst schmeckt solange gut, solange man nicht mit Darmkrebs, Schlaganfall oder Herzinfarkt im Krankenhaus liegt und es gibt einen direkten link zwischen ersterem und letzteren, soll ich hier noch Studien zur Praevalenz ernaehrungsbedingter Krankheiten in Deutschland im Vgl. mit anderen Laendern bringen, Zahlen ueber die Anzahl der Toten, der Verheerungen und Entsetzlichkeiten, ich breche hier keine Lanze fuer die Ernaehrungsfanatiker dieses Landes, aber diese Menschen sind nur die Kehrseite einer offenbaren Realitaet. Vor kurzem hoerte ich in einem Theaterstueck einer linkradikalen Theatermacherin im M. Gorki (hallo Mareike) das Wort davon, dass die Welt ein ‘Schwein mit Perlenkette’ sein, gemeint waren wohl die Amerikaner, nur: wer sind denn die übergewichtigsten Europaer: die Deutschen, nicht die boesen Angelsachsen, die gemeinen Franzosen und die Juden schon gar nicht.

  4. Hi Julia!

    Der Artikel ist tatsächlich lesenswert. Ich glaube, dass das mit dem Geld vorgeschoben ist, weil mensch einfach gelernt hat, dass mensch dann nichts mehr sagt, weil es zu privat ist. Über Geld spricht mensch einfach nicht. Das ist eben vorgeschoben. In meinen Augen steht dahinter einfach die Faulheit.

    Ich wohne halt zu Hause und meine Eltern zu überzeugen anders einzukaufen, anders zu kochen oder das selbst zu machen, das ist so ein Riesenaufwand, da ess ich halt das Nestle-Kinderpingui aus der Verpackung oder die Tiefkühlpommes, obwohl ich ein schlechtes Gewissen habe. Es ist einfach Faulheit und bei mir auch, dass ich bis auf wirklich teure Feinkostläden hier in der näheren Umgebung keine echte Alternative zu EDEKA/ALDI/LIDL/SPAR kenne, die ja im Grunde alle den gleichen Müll verkaufen.

    Viele Grüße
    gk

    P.S.: Zur Person Sarah Wieners bzw. dem persönlichen Anliegen in der Sache geht mir ganz genau dieses autoritäre auch auf den Senkel. Am Anfang fand ich die auch nett und auch das, was sie gesagt hat gut und so, aber später…

  5. > un Christoph, ‘die Deutschen’ also, hm, darf man das so lesen, ‘die Franzosen’ als verpeilte ‘ineffiziente’ Geniesser, ‘die Deutschen’ als ‘effiziente’ Currywurstesser, was fuer ein forcierter Unsinn.

    Das war meine Reaktion auf “Die Franzosen haben mehr Esskultur”. Ist natürlich beides zu pauschal, soll aber heißen, dass alles seine Vor- und Nachteile hat…

    > urrywurst schmeckt solange gut, solange man nicht mit Darmkrebs, Schlaganfall oder Herzinfarkt im Krankenhaus liegt und es gibt einen direkten link zwischen ersterem und letzteren,

    Ach, das ist doch Public-Health-Propaganda.

    > soll ich hier noch Studien zur Praevalenz ernaehrungsbedingter Krankheiten in Deutschland im Vgl. mit anderen Laendern bringen, Zahlen ueber die Anzahl der Toten,

    Das solltest du gar nicht erst versuchen. Diese einseitigen und durchsichtigen Versuchen können leicht entkräftet werden, ein Beispiel zum Thema ‘Übergewicht’:
    http://www.passiv-rauchen.de/Unsterbliche%20Raucher.htm

    > wer sind denn die übergewichtigsten Europaer: die Deutschen

    Typisch für die Lügen, die unrecherchiert veröffentlich werden, vom Robert-Koch-Institut prompt widerlegt.

  6. o Gott, Christoph, das scheint dich ja wirklich zu beschaeftigen, die Sache mit den Deutschen und dem Siechtum-ich darf an dieser Stelle erwaehnen, dass Übergewicht nur ein Riskofaktor fuer oben angefuehrte Missstaende ist (dass eine Studie dies nicht nachweist, sagt ungefaehr NICHTS) und ich auch nicht von Übergewicht redete, es ist evident, dass duenne Menschen schwere Formen von Arteriosklerose etc. entwickeln koennen, und hierfuer ist Currywurst eine ziemlich gutes Mittel, ich erinnere an gewisse Fettsaeurenfragen. Meiner Meinung nach ist im uebrigen Veganheit, wo wir beim thema sind, ein gutes Mittel, seinen Sterblichkeitsindex zu erhoehen (wiederum Fettsaeuren), vielleicht koennten wir uns ja auf die Perspektive einigen, dass DAS der eigentliche Grund fuer die relative Hinfaelligkeit der Deutschen ist, uebrigens muss ich an dieser stelle auch noch einmal Olivenoel empfehlen.

  7. ..hier ein hilfreiches, zufaellig ausgewaehltes abstract zur Frage der Currywurst- vs. Keks-Diaet, tatsaechlich zeigt sich naemlich, dass Kohlenhydrate u.U. fragwuerdigere Effekte auf das vaskualere System haben koennen als Fett, also Currywurst, ich bin auch nach wie vor der Meinung, dass die Rolle der gesaettigten Fettsaueren in diesen Fragen traditionell falsch bewertet wurde, gesaettigte Fettsaeuren sind evtl. nur dann unguenstig, wenn sie im Verein mit einem (natuerlich) zu hohen n6/n3-Ratio auftreten, dieses Faktum ist ja bei den (gesunden) Inuit offenbar, insofern waere gegen eine Currywurst aus Robbenfleisch oder auch Wildschwein wahrsch. nicht das geringste einzuwenden.

    Nutr Metab (Lond). 2007 Jun 14;4(1):15
    Differential vascular dysfunction in response to diets of differing macronutrient composition: a phenomenonological study. Fatani S, Pickavance LC, Sadler CJ, Harrold JA, Cassidy R, Wilding JP, Naderali EK.

    ABSTRACT: BACKGROUND: Vascular dysfunction can develop from consumption of an energy-rich diet, even prior to the onset of obesity. However, the roles played by different dietary components remain uncertain. While attempting to develop models of obesity in a separate study, we observed that two high-energy diets of differing macronutrient compositions affected vascular function differently in overweight rats. METHODS: Male Wistar rats (n=6/group) were fed diets providing varying percentages of energy from fat and carbohydrate (CHO). For 10 weeks, they were fed either chow, as control diet (10% of energy from fat; 63% from CHO), chow supplemented with chocolate biscuit (30% fat; 56% CHO) or a high-fat diet (45% fat; 35% CHO). Blood concentrations of biochemical markers of obesity were measured, and epididymal fat pads weighed as a measure of adiposity. Mesenteric arteries were dissected and their contractile and relaxant properties analysed myographically. Data were tested by analysis of variance (ANOVA). RESULTS: Weight gain and plasma concentrations of glucose, insulin and leptin were similar in all groups. However, biscuit-fed animals showed increased food intake (+27%; p

  8. ..upps, ein Teil verschwand, ersetze das ‘kleiner als’-Zeichen durch \leq:

    (+27%; p\leq0.01) and elevated concentrations of TGs and NEFAs (+41% and +17%; both p\leq0.05). High-fat-fed animals showed an increase only in NEFAs (+38%; p\leq0.01). Arterial vasoconstriction in response to NA and KCl increased only in biscuit-fed rats (both p\leq0.01), while vasorelaxation in response to CCh and SNP, but not histamine, was attenuated in both groups (both p \leq0.01). Furthermore, whereas the effect of the high-fat diet was most pronounced in endothelium-dependent vasorelaxation, the biscuit diet had the greater effect on endothelium-independent vasorelaxation. CONCLUSIONS: Vascular dysfunction resulting from consumption of a high-fat or combined relatively high-fat/high-CHO diet occurs through different physiological processes, which may be attributable to their differing macronutrient compositions. Combining potentially atherogenic macronutrients induces more extensive vascular impairment than that of high-fat alone, and may be attributable to the more marked dyslipidaemia observed with such a diet. Thus, these findings help clarify the role of dietary components in vascular impairment, which has implications for clinical approaches to preventing cardiovascular disease.

  9. > ass Übergewicht nur ein Riskofaktor fuer oben angefuehrte Missstaende ist

    Das ist keine Missstände, sondern normale Erkrankungen bzw. Todesursachen. Die Große Koalition will Volkskrankheiten bekämpfen – was ist die Alternative? Jemand seine eigene seltene Krankheit? Absurd.
    Du kannst essen und trinken, was du willst – was glaubst du, woran du am Ende stirbst, hm?

    > (dass eine Studie dies nicht nachweist, sagt ungefaehr NICHTS)

    Es gibt eine ganze Menge Studien, die dem ‘common sense’ widersprechen. Mehr als die Leute, die sich für informiert, weil bei ihnen das ‘Übliche’ hängengeblieben ist, meinen.

    > die relative Hinfaelligkeit der Deutschen

    Du bist ein lustiger Knabe. Welche Hinfälligkeit, wozu relativ?

    > However, the roles played by different dietary components remain uncertain.

    Das scheint mir die Quintessenz zu sein. Und was für Ratten gilt, gilt erst recht für Menschen.

  10. Christoph, die Medizin, insbesondere die Ernaehrungswissenschaft ist keine Mathematik, deshalb kommt einzelnen papers nur bedingte Aussagekraft zu, insbesondere gibt es deshalb eine ganze Reihe von review-papers, die die Ergebnisse über Jahrzehnte beleuchten. Aus wissenschaftlicher Perspektive ist es einzig ratsam, über die Ergebnisse einer hinreichend grossen Anzahl von papers und Zeitraeumen zu mitteln und nimmt man an, dass es keine ‘boese Macht’ gibt, die diesen Mittelwert diskreditierte (der ‘boese Mainstream’) ist dagegen auch nichts einzuwenden. ich nehme an, dass die Macht der Zigaretten- bzw. Ernaehrungsindustrie hinreicht, eine nicht zu kleine Anzahl von gegenlaeufigen papers zu produzieren, insofern moegen es (fuer dich als passionierten Ungesunden) genau die sein, auf die du dich beziehst, ich halte das fuer nicht ratsam. Dass trotz des genannten Einflusses Übergewicht als Riskikofaktor fuer kardiovaskulaere Krankheiten gilt (bei unklarer Genese des Übergewichts) scheint den Wahrheitswert dieser Aussage in ein gutes Licht zu ruecken. Anyway, aus meiner Sicht ist nichts gegen Übergewicht, Rauchen, Currywurst etc. einzuwenden solange die Konstitution dieser Menschen sich nicht in Hass auf nicht-Übergewichtige, nicht-Raucher und nicht-Currywurstesser ausdrueckt, genau das ist aber Fall, als Mensch, der ewta 12-15 Kilo Obst und Gemuese woechentlich verzehrt ist man in Deutschland dem staendigen Hass aller ausgesetzt (persoenliche Erfahrung, leider), diese Menschen begreifen einfach nicht, dass sie, um ein besseres Leben zu haben, einfach nurmal statt Currywurst Makrele, statt verkochten Kartoffeln rohe Mohrrueben, statt Gummibaerchen Aepfel essen koennten, natuerlich hat man ein besseres Leben dadurch, man denkt klarer (persoenliche Erfahrung), hat eine bessere Haut, ist beweglicher, ausdauernder und (sofern man nicht auf den Hass der anderen trifft) besser gelaunt und ist ggf. nicht mehr auf lebenserhaltende Medikamente angeweisen, so wie in meinem Falle.

    Es ist offenbar, und das ist eine meiner Leitshypothesen seit langem, dass der Hass der ‘haesslichen Industriealisierten’ auf den (angeblich) schoenen Menschen in Entwicklungslaendern, der (sofern er existiert) NICHTS ANDERES als eine Ernaehrungsdeterminante ist, direkt/i> (das will natuerlich niemand wahrhaben) zu Rassismus, Ausbeutung der Entwicklungslaender und in der Vergangenheit auch zu Genoziden gefuehrt hat, insofern ist es, und so primitiv sind Menschen leider, ein vitales Anliegen, den armen Mitteleuropaer von seiner ja schon von Nietzsche erkannten Haesslichkeit zu befreien, das klingt jetzt leider alles irgendwie reichlich rassistisch, aber die Realitaet ist rassistisch, die Menschen denken im Grunde genommen archaisch und scheinbar komplizierte gesellschaftliche Verwerfungen haben einfache, oft erschreckend einfache, sexuelle Hintergruende, es geht also u.a. evtl. darum, den Menschen die Basis ihres Hasses zu nehmen, trotz aller Rassismen im Rohkostkontext bin ich nach wie vor der Meinung dass Aepfel etwas befriedendes haben.

    Noch zu deiner Frage, woran ICH stuerbe: ich werde hoechstwahrscheinlich an Zerebralsklerose sterben, weil das im Kontext meiner chronischen Krankheiten zu erwarten ist, immerhin bin ich aber soweit, zu erkennen, bis dahin dem Gesundheitssystem so wenig wie moeglich zur Last fallen zu wollen, unter normalen Umstaenden kostete meine medikamentoese Behandlung etwa 300 euro monatlich.

  11. .im Kontext muss ich kurz an meine ehemalige Grundschullehrerin erinnern, die von allen gefuerchtet war, sie war langjaehrige Kettenraucherin und nach allem was ich über sie aus der Erinnerung sagen kann, kein gluecklicher Mensch, sie war aber faehig, sehr farbig von ihren Reisen zu erzaehlen, sie schwaermte stets von der Schoenheit der Menschen, auf die sie bei ihren Reisen, etwa nach Indonesien, traf, sie sagte immer: ‘so schoene Menschen’, schon damals, und ich war acht Jahre alt, hatte ich immer den Gedanken, dass diese Frau alles was sie nicht war, auf diese Menschen projizierte, sie war so intensive Raucherin, dass mir jedesmal, wenn sie sich über mein Heft beugte, übel wurde, allein deshalb war sie gefuerchtet, sie hatte gleichzeitig die Angewohnheit, unerbittliche und teilweise haarstraeubend ungerechte und autoritaere Strafen fuer ‘Stoerer’ zu verhängen, von denen eine die war, fuer den Rest der Schulstunde mit dem Gesicht zur Wand in der Ecke zu stehen, als ich in der dritten Klasse war, erkrankte sie an Lungenkrebs und begruendete ihr aufgrund der Chemotherapie notwendig gewordenes Toupet mit einem Haushaltsunfall, sie starb kurz nach ihrem sechzigsten Geburtstag.

  12. ..im uebrigen laesst das obige paper voellig ausser Zweifel, dass eine ‘energy-rich’ diet zu vaskulaeren Problemen fuehrt, es ging gerade darum, den Einfluss einzelner Nahrungskomponenten hierin genauer zu beleuchten. Energiereiche Ernaehrung wird aber typischerweise durch den Konsum von ‘micronutrient’-armen Ernaehrungsformen beguenstigt, dazu gehoeren wohl Fertigpizzen, die meisten Currywuerste (s.o.) und eben Kekse.

  13. > Aus wissenschaftlicher Perspektive ist es einzig ratsam, über die Ergebnisse einer hinreichend grossen Anzahl von papers und Zeitraeumen zu mitteln und nimmt man an, dass es keine ‘boese Macht’ gibt, die diesen Mittelwert diskreditierte (der ‘boese Mainstream’) ist dagegen auch nichts einzuwenden.

    Den bösen Mainstream gibt es in diesem Bereich schon, da stecken massive ideologische (Public Health) und wirtschafliche (Diätindustrie, Pharma etc.) dahinter.
    Und einfach mitteln ist auch schwierig. Du hast aber recht, man sollte sie den gesamten Forschungsstand anschauen. Da kommt man regelmäßig zu anderen Ergebnissen, als in den Medien transportiert werden.

    > ich nehme an, dass die Macht der Zigaretten- bzw. Ernaehrungsindustrie hinreicht, eine nicht zu kleine Anzahl von gegenlaeufigen papers zu produzieren, insofern moegen es (fuer dich als passionierten Ungesunden) genau die sein, auf die du dich beziehst, ich halte das fuer nicht ratsam.

    Deshalb muss man sich alles anschauen, und auch Einzelnes auf Seriosität prüfen. Oft werden in Studien Behauptungen erhoben, die durch die Forschungsresultate nicht gedeckt sind.

    > Dass trotz des genannten Einflusses Übergewicht als Riskikofaktor fuer kardiovaskulaere Krankheiten gilt

    Man muss sich das genau anschauen. Wie statistisch signifikant sind die Resultate? Wie stark sind die Zusammenhänge? Da stelt man fest, dass vieles bei näherem Hinsehen verblasst.

    > olange die Konstitution dieser Menschen sich nicht in Hass auf nicht-Übergewichtige, nicht-Raucher und nicht-Currywurstesser ausdrueckt, genau das ist aber Fall,

    So einen Unsinn habe ich lange nicht mehr gelesen. Das Gegenteil ist der Fall: “Übergewichtige”, RaucherInnen, CurrywurstesserInnen usw. werden stigmatisiert. Als uninformiert, disziplinlos, hässlich und sogar – durch eigenartige Berechnungen von volkswirtschaftlichen Kosten – zu Volksschädlingen.

    > Mensch, der ewta 12-15 Kilo Obst und Gemuese woechentlich verzehrt ist man in Deutschland dem staendigen Hass aller ausgesetzt (persoenliche Erfahrung, leider), diese Menschen begreifen einfach nicht, dass sie, um ein besseres Leben zu haben,

    Ist man nicht, es sei denn, man will Leute missionieren. Dann stößt man zurecht auf Ablehnung bei manchen Individuen und ich hoffe, dass das so bleibt.

    > natuerlich hat man ein besseres Leben dadurch

    Nicht “man”. Wenn DU dadurch dich besser fühlst, prima, aber lass andere in Ruhe.

    > im Kontext muss ich kurz an meine ehemalige Grundschullehrerin erinnern

    Willst du inhaltlich irgendwas damit aussagen, dass du deine persönlichen Eindrucke über eine einzelne Person schilderst? Willst du generalisieren?

  14. nenne doch bitte ein paar Beispiele für mit geringer Signifikanz versehene Ergebnisse ueber die Korrelation von Übergewicht und vaskulaeren Krankheiten und deute gleichzeitig an, was dich dazu bringt, diese fuer zahlenmaessig dominierend zu halten. Erklaere mir weiterhin, welche Rolle die Pharma-Industrie in gesunder Ernaehrung spielt [ich war seit Jahren in keiner Apotheke seltsam] und warum diese Rolle groesser sein soll als jene, die die Pharma-Industrie in der Behandlung typischer ernaehrungsbedingter Krankheitsbilder spielt. Erklaere mir noch, was gesunde Ernaehrung mit Diaetindustrie zu tun haben soll, ist Diaetindustrie eine notwendige Folge gesunder Ernaehrung? Ist die Ernaehrungsindustrie keine notwendige Bedingung für ernaehrungsbedingte Krankheiten [wie enstehen denn trans-fettsaueren]? Ist pharmazeutischer Gewinn keine notwendige Folge vaskulaerer Krankheiten? Gibt es eine Industrie, die vom nicht-Zigarettenkonsum profitiert? Erklaerungen? Bitte. Danke.

    (Christoph, wuerdest du mich sehen, du wurdest mich HASSEN, lass dir das gesagt sein.)

  15. > nenne doch bitte ein paar Beispiele für mit geringer Signifikanz versehene Ergebnisse ueber die Korrelation von Übergewicht und vaskulaeren Krankheiten und deute gleichzeitig an, was dich dazu bringt, diese fuer zahlenmaessig dominierend zu halten.

    Die wichtigste großangelegte Langzeitstudie bringt wenig Aufschluss über die Bedeutung der Risikofaktoren:
    http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=21563
    Ansonsten muss ich zugeben, für umfassende Quellenrecherchen leider keine Zeit zu haben.
    Man stößt nur immer wieder auf einen sehr widersprüchlichen Forschungsstand.
    Zum Thema Rauchen kann ich detaillierter werden.

    > Erklaere mir weiterhin, welche Rolle die Pharma-Industrie in gesunder Ernaehrung spielt [ich war seit Jahren in keiner Apotheke seltsam] und warum diese Rolle groesser sein soll als jene, die die Pharma-Industrie in der Behandlung typischer ernaehrungsbedingter Krankheitsbilder spielt.

    Die Pharma-Riesen erfinden Krankheiten, bauschen Krankheitsängste auf und bieten dafür teure Produkte. Diverseste Schlankheitspillen etc. werden von dieser Seite angeboten, mit denen man einen besseren Reibach machen kann, wenn man Bemühungen zur Stigmatisierung von ‘Übergewicht’ unterstützt.

    > Erklaere mir noch, was gesunde Ernaehrung mit Diaetindustrie zu tun haben soll, ist Diaetindustrie eine notwendige Folge gesunder Ernaehrung? Ist die Ernaehrungsindustrie keine notwendige Bedingung für ernaehrungsbedingte Krankheiten [wie enstehen denn trans-fettsaueren]?

    Diätindustrie ergibt sich durch Schlankheitswahn, ob nun in der Variante Lagerfeld/Hollywood oder Hitler/Schwarzenegger/Künast/Seehofer. Insofern haben wir wieder mit mächtig werdenderen kommerziellen Interessen zu tun, die das ihre dazu beitragen, den Schlankheitswahn zu unterstützen.

    Ernährungsindustrie ist die notwendige Folge der Massennachfrage nach Nahrungsmitteln.

    > Ist pharmazeutischer Gewinn keine notwendige Folge vaskulaerer Krankheiten?

    Die Pharma-Multis versuchen Politik/Gesellschaft so zu beinflussen, dass sie notwendigerweise von dem profitieren, was da abläuft, in welcher Form auch immer. Ich habe gar nichts dagegen, wenn man an der Reparatur tatsächlicher Krankheiten verdient, allemal besser, als Lobbying für Zwang zur pharmazeutischen Lifestyle-Therapie.

    > Gibt es eine Industrie, die vom nicht-Zigarettenkonsum profitiert? Erklaerungen?

    Hauptsächlich Pharma, die 1. Substitionsprodukte herstellen, 2. Entwöhnungsprodukte (die aufgrund ihrer niedrigen Erfolgsquote von 1. kaum zu unterscheiden sind), 3. Psychopharmaka als Ersatz für Tabak produzieren, 4. generell von einem tendenziell längeren und gleichzeitig unglücklicheren Leben der Menschen profitieren.
    Daneben gilt: Kleinvieh macht auch Mist, das Äquivalent zu magersüchtigen Ernährungsberaterinnen sind Rauchenentwöhnungs-Gurus.

    > (Christoph, wuerdest du mich sehen, du wurdest mich HASSEN, lass dir das gesagt sein.)

    Es ist nicht mein Ding, Menschen aufgrund reiner Äußerlichkeiten zu hassen. Was du meinst, ist mir unklar, aber du sprichst hier ja offen von deinen zerebralen Problemen, lassen wir es diesen geschuldet sein.

  16. Kann man so und so sehen. Für mich gilt trotzdem, dass die Franzosen einfach gut kochen und verdammt viel Wert auf gutes Essen legen. Das merkt man in fast jedem Gespräch mit den Leuten in Frankreich, und spätestens bei einem Besuch eines x-beliebigen frz. Supermarktes: riesiges Angebot an Leckereien, aber leider auch echt gesalzene Preise. Die Franzosen störts nicht, sie zahlen europaweit am meisten für ihr Essen, und genießen es einfach

  17. i used to buy those expensive fat pads on malls.”:*

  18. the fat pads that are being sold on our local store are quite cheap, i bought several of them today’-‘