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DSDP – Politik und Spiel
11Seit knapp einer Woche befindet sich ein Voting in meiner Sidebar. Dort ist es möglich, eine/n neue/n Parteivorsitzenden zu “wählen”. DSDP hab ich die Aktion in Anlehnung an “Deutschland sucht den Superstar” (DSDS) genannt.
Der Kreisel dreht sich – Spiel des Lebens – Urheber/in (Lizenz)
Es ist bei DSDP möglich, so oft abzustimmen, wie man möchte. DSDP ist Kunst: Im Zusammenspiel mit Medien (Presse, Blogs, Mailinglisten) sehe ich DSDP als “Politik-Performance” – eine Kunstaktion im öffentlichen Raum (Internet).
DSDP ermöglicht allerdings interessante Rückschlüsse darauf, für welche Kandidaten es innerhalb meiner Blog-Community große Motivation gibt.
Die Aktion dient auch der Entlarvung des Glaubens, Online-Votings, wie sie sich häufiger auf tagesschau.de oder auf faz.NET finden, hätten irgendeine Aussagekraft für die Realität. Auch wenn der Durchschnitts-Surfer dort nur einmal abstimmen kann: Es ist nicht richtig, Ergebnisse derartiger Online-Votings als Argument heranzuführen. Neben der Manipulierbarkeit sind sie auch nicht repräsentativ.
Angerissen wird mit DSDP auch das Wahlcomputer-Problem: Kann eine papierlose Abstimmung jemals sicher vor Manipulationen sein?
Nicht zu vergessen der diskursive Teil, in dem man Menschen für den grünen Parteivorsitz vorschlagen und über ihre Vor- und Nachteile diskutieren kann.
Zuletzt ist DSDP eine Art “Spiel”. Ein Spiel, um sich mit der Situation in der Partei “Die Grünen” auseinanderzusetzen und um ein wenig die Seele baumeln zu lassen, während auf der Datenautobahn in Hochgeschwindigkeit Informationen zischen.
Einsortiert: die grünen, kultur, netz
Verschlagwortet: dsdp, parteivorsitz
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11 Responses to “DSDP – Politik und Spiel”
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…viertens, es führt ein wenig die personenfixierte politische Kultur der BRD vor, die zuweilen tatsächlich einen DSDS Charakter hat.
In diesem Zusammenhang sei erwähnt das dabei m.E. der SPIEGEL die Dieter Bohlen Rolle einnimmt.
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Netter taz-Artikel, schöne Rahmung des Multivoteproblems 😉 — so macht Politik Spaß.
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erlehmann
SPIEGEL […] Dieter Bohlen Rolle
Um mal “Fritz” (den Radiosender) zu zitieren: Er kritisiert Leute für Dinge, die sie nicht können, er selber aber noch nie konnte ?
Oder wie ist das gemeint ?
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Indeed!
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Ario
existierte deine “künstlerische” definition dieser aktion inkl. voting- kritik schon vorher oder hast du sie quasi nachträglich so definiert (was auch nicht schlimm ist nur halt interessant zu wissen). irgendwie kam es mir nömlich viel spontaner vor als es jetzt dargestellt wird….
liebe grüße, der ario
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Nein, Ario, die Definition als “Kunstprojekt” existiert schon seit Anfang an. Wenn du mein Blog in den letzten Tagen oder den DSDP-taz-Artikel aufmerksam gelesen hättest, wüsstest du das mit dem Kunstprojekt.
Anderes wäre bei meiner Positionierung zu Wahlcomputern auch nicht logisch.
Auch dieser Artikel ist nicht neu, ich habe ihn noch vor Erscheinen des taz-Artikels verfasst und jetzt nur neu datiert (und somit nach oben gesetzt), da Montag Parteirat ist und da DSDP im Spiegel erwähnt ist.
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Ario
bei dir kriegt man immer schnelle antworten das ist toll. cool die aktion ist also im spiegel 🙂
ja das mit “DSDP” war mir schon klar als künstlerische Aktion, nur das mit dem mehrfach voting kam mir anfangs eher als versehen vor da ja noch heftigst über technische tools zur behebung dieser “real wahlkritik” diskutiert wurde.
so wie es ist ist es aber super und die message passt!
gruß ario
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nur das mit dem mehrfach voting kam mir anfangs eher als versehen vor da ja noch heftigst über technische tools zur behebung dieser “real wahlkritik” diskutiert wurde.
Es ging bei der Debatte eher darum, dass mich andere fragten, wo ich das Voting-Tool herhab. Es ist allerdings nicht das Neueste und wird seit 2006 nicht mehr weiterentwickelt. Dummerweise bekommen die Null-Prozent-Leute auch einen längeren Balken als diejenigen, die ein oder zwei Prozent haben. Das stört aber nur auf den ersten Blick, es stehen ja noch die Prozentzahlen und absuluten Stimmenzahlen daneben.
In den Kommentaren ging es aber auch um Online-Abstimmungen und wie man mit so etwas umgeht. Man sollte sich an dieser Stelle auch noch mal klar machen, dass eDemocracy =/= eVoting, und dass alle dieser Abstimmungen manipulierbar sind!
Das kam da aber auch so raus und man kann abschließend sagen, dass DSDP auf vielen Ebenen eine klasse Sache ist.
Ich freu mich, juhu! 😀
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Ario
am lächerlichsten finde ich echt diese ntv voten wo dann alle parteisoldaten und soldatinnen aufgefordert werden über irgendwelche listen sooft wie möglich und möglich mit varrierender ip anzustimmen. da hast du schon ins schwarze getroffen julia 😉
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Meine Kritik geht über die Partei hinaus.
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„Aufgabe von Kunst heute ist es, Chaos in die Ordnung zu bringen.“