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zeitrafferin

Julia Seeliger
  • 25. June 2007 | 10 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
    scissors

    … klicke mal hier.

    Ich allerdings finde es auch schön, mal ein eigenständiges Online-Layout zu haben.

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    Einsortiert: medien, netz
  • 19. June 2007 | 18 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
    scissors

    Eine der mir spontan sympatischsten und “coolsten” Personen im Berliner Promi-Karussel ist die Köchin Sarah Wiener. Wiener war gerade unterwegs in lukullischen Frankreich und setzt sich in einem lesenswerten FR-Interview gegen die Entfremdung der Menschen vom Essen ein. Das ist genau der richtige Ansatz: Herumhacken auf der Ernährungsindustrie anstatt Hetze gegen “Dicke Kinder”. Denn wer immer nur “Verpacktes” isst, verliert den Draht zu seinem Bauch.

    Erdbeeraroma zum Beispiel wird aus Sägespänen gemacht und schmeckt immer gleich – egal, welche Marke Sie kaufen. Da ist höchstens mehr oder weniger Zucker drin. Aber es schmeckt immer künstlich und immer zu stark. Es sind übrigens die gleichen Aromastoffe wie in der Schweinemast.

    Die Ernährungsmittelindustrie verkleinere (Einwurf von mir: Man kann genauso sagen: normiert) das Geschmacksempfinden der Menschen schon im Kindesalter. Erwachsene bräuchten dann Glutamat in Paprikachips, um überhaupt noch etwas zu schmecken.

    Da Wiener keine Vegetarierin (Einwurf von mir: Keine Veganerin!) ist, schlachte sie auch ab und zu ein Tier. Wir alle setzten uns eh viel zu wenig mit den Herstellungsbedingungen unseres Essens auseinander.

    … wenn wir mehr darüber wüssten, was zum Beispiel die Aufzucht von einem Huhn wirklich bedeutet, dann wäre viel gewonnen. Wenn mehr Leute wüssten, wie artgerechte Haltung aussehen muss; dass Hühner Fluchttiere sind und wie sie darunter leiden, in der Enge des Käfigs mit diesem bestialischen Ammoniakgestank zu leben; dass sie Platz zum Scharren brauchen; dass sie mit Medikamenten vollgepumpt werden. Wenn wir all das im Hinterkopf hätten, hätten wir mehr Respekt vor den Tieren und würden uns als Verbraucher auch um Qualität und eine ethisch korrekte Tierhaltung bemühen.

    Wiener hatte auch selbst mal ziemlich wenig Geld, meint aber, dass viele VerbraucherInnen einfach die falschen Prioritäten setzten.

    … viele durchaus gut Verdienende geben locker 3,50 Euro aus, weil sie beim Einkaufsbummel unbedingt in der Stadtmitte parken müssen, aber sind zu knausrig, die 15 Cent mehr für ein Bio-Ei auszugeben. Oder sie leihen sich ganz selbstverständlich fürs Wochenende einen Stapel DVDs aus – und regen sich auf, wenn ihr Geld nicht reicht, um Mehl, Salz und Hefe für einen Pizzateig zu kaufen. Dann schon lieber zehn Packerln Fertigpizza kaufen, was dreimal so viel kostet.

    Das passt gut zu einem Fakt, den ich erst kürzlich wieder gehört habe: In der Bundesrepublik wird so wenig Geld für Essen ausgegeben, wie in kaum einem anderen vergleichbaren Land. Frankreich könnte ein Vorbild sein, dort legt man viel mehr Wert auf Essen guter Qualität – die Menschen dort geben auch einen größeren Anteil ihres Einkommens dafür aus. Arme genauso wie reiche Menschen.

    Als Ausweg gegen die deutsche Essens-Krise fordert Wiener mehr Engagement des Staats: Da ist sie ganz bei Künast und Berninger. Jedoch stehen bei Wiener eben nicht die Rufe nach einem Verbot von Süßigkeitenautomaten oder die “Dicken Kinder” im Mittelpunkt, sondern das gesunde Schulfrühstück in der großen Pause oder gemeinsames Kochen.

    Kleine Ergänzung von mir als Judo-Trainerin mit B-Lizenz und ehemals angehender Sportlehrerin: Schlimmer als das angeblich so grassierende Übergewicht ist es, dass Kinder heutzutage gewisse Bewegungserfahrungen nicht mehr machen. Bewegung ist notwendig, aber nicht, um Übergewicht zu vermeiden oder abzubauen, sondern damit Kinder lernen, sich motorisch – und damit auch sozial – “in ihrer Umwelt zurechtzufinden”.

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    Einsortiert: kulinarisch, öko
  • 30. May 2007 | 19 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
    scissors

    Im Rahmen der Bondea-PR-Aktion warf sich mir eine wichtige Frage auf:

    Welche Rolle wird das biologische Geschlecht in den Zukünften des digitalen Raums spielen?

    Hintergrund: Bondea will eine Frauen-Community auf den Markt bringen. Wie bewirbt mensch so etwas? Wie finden sich interessierte Frauen? Klar – Einfach einen Wettbewerb veranstalten. Meins und Paulas Blog waren da auch komischerweise nominiert. Wir fragten uns: Warum? Warum? Klar, man setzt da einfach auf den viralen Effekt und nominiert einfach mal alle fassbaren MultiplikatorInnen. Schlau gedacht, allerdings war Paula und mir der Wettbewerb schietegal. Das könnte auch daran gelegen haben, dass ein rosafarbener iPod verlost wurde.

    (für mich gilt: rosa + apple = pfui²)

    Und dann startete er, der Wettbewerb “Blogine 2007”. Gesucht war das beste, von einer Frau geschriebene deutschsprachige Blog. Der Wettbewerb ist inzwischen zu Ende, letzte Woche wurde gevotet.

    Lustiger Zwischenfall dabei: Ein Blog musste disqualifiziert werden Das bis dato führende Blog stieg freiwillig aus, zum einen, weil es sich angeblich “unsportlich verhalten” hatte – Ich fand die Idee mit dem Direkt-Button zum Klicken eigentlich sehr kreativ - und zweitens, dieses Blog wurde wohl nicht von "einer echten Frau" betrieben.Ist auch nicht so schwierig herauszufinden, einfach mal "Lanu" googlen. Offensichtlich Scheinbar hatte man sich im Vorfeld des Wettbewerbs über die Rahmenbedingungen nicht so viele Gedanken gemacht. Und vor allem: Man hatte sich wohl auch keine Worst-Case-Szenarios überlegt. Da der Wettbewerb jedoch (naturgemäß) nur eine begrenzte Zeit lief, blieb das PR-Desaster überschaubar und nahm nur entfernt an studiVZ erinnernde Züge an.

    Ich frage mich bei der ganzen Sache vor allem eines: Wenn schon die Feststellung des biologischen Geschlechts der Wettbewerbsteilnehmerinnen die Bondea-MacherInnen vor so große Probleme stellt derartige Diskussionen produziert, wie wird das erst in der wohl bald startenden Frauen-Community sein? Ich bin gespannt…

    Bondea Registrierung

    … und da hab ich mal angefangen und versucht, mir einen netten (Fake)-Account zu registrieren. Tja, und ratet mal, wie das biologische Geschlecht abgecheckt wird? Ihr müsst einfach nur bei Bondea euren Namen auf den AB reden – natürlich solltet Ihr schon so schlau sein, eine Person mit einer weiblich klingenden Stimme dort anrufen zu lassen.

    Nachtrag zu diesen ganzen Wettbewerbs-Verwirrungen: Angeblich haben die anderen Bloggerinnen “Lanu” wohl fies gemobbt. Deswegen stieg sie aus dem Wettbewerb aus. Oder es sind noch ganz andere Verschwörungen, die mich aber jetzt nicht interessieren, weil es eine bescheuerte selbstreferenzielle Debatte der deutschsprachigen BloggerInnen-Szene ist. Auch männliche Protagonisten derselben haben sich mit unqualifizierten, tendenziell sexistischen Kommentaren eingemischt, Stichwort: Zickenterror.

    Grundsätzlich, trotz meiner großen Recherchemängel, die mir bereits jetzt in den Kommentaren attestiert wurden – da hat aber jemand schnell Technorati benutzt oder sonstwie rumgeklickt, sehr gut! – frage ich mich aber immer noch nach der Zukunft der Geschlechter im digitalen Raum. Ich glaub, das ist ne Riesenchance – man kann ja noch ne Menge dekonstruieren.

    Es kann natürlich sein, dass alles bleibt, wie es ist, dass Frauenblogs rosa sind, Frauencommunities auch, und deswegen gibts auch einen rosa iPod.

    Update 2: Krasse Sache, fragt irgendwer auch die Kinder? Praktisch ist das ja vielleicht wirklich, zB um Krabbelgruppen zu bilden, aber haben Kinder nicht ein Recht darauf, dass ihre Eltern nicht einfach ihre Daten ins Netz streuen?

    bondea hat viele Besonderheiten und Innovationen im Detail, bondea ist ein soziales Netzwerk ausschließlich für Frauen. Neben den eigenen Profilen können Frauen, die Mütter sind, auch Kurzprofile der eigenen Kinder eingeben. So können sich Frauen nicht nur über die eigenen, sondern auch über Eigenschaften der Kinder finden.

    Die Netzwerkfunktionen bitten für Mütter einen zusätzliches Nutzen, den nicht nur die eigenen Interessen können eingebunden werden sondern auch die der eigenen Kinder. So finden Mütter leicht andere Mütter deren Kinder die gleiche Klasse besuchen oder im gleichen Verein sind. Aber auch Krabbelgruppen für die ganz Kleinen können leicht gebildet werden. Zusammen mit den leichten Einladungs- und Verwaltungsfunktionen entlastet bondea Frauen so zusätzlich und kann auch einen Beitrag zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf leisten.

    Vielleicht bin ich wirklich nicht Zielgruppe. Meine (zukünftigen) Kinder sollen von Mama, Papa und noch anderen aufgezogen werden, und wenn niemand aus der (Wahl-)Familie Zeit hat, kommen sie in die KiTa. Ich stell bestimmt auch keine Fotos von meinen Kindern ins Netz, oder Soundfiles von deren ersten Worten. Und meine Kinder dürfen sich selbst aussuchen, ob sie sich in irgendwelchen Communities anmelden – die Tricks mit dem Internet erklär ich denen vorher, bevor sie den Computer anschalten und anfangen, ihre Spuren im Netz zu verteilen.

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    Einsortiert: gender, netz
  • 29. May 2007 | 43 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
    scissors

    Alles läuft, Vegan ist ne jute Sache und auf junggrünen Veranstaltungen ist es auch kein Problem, sich so richtig vollzuessen. Mit Tierrechten kann ich mich allerdings immer noch nicht anfreunden, obwohl mir ein befreundeter BUND-Jugend-Funktionär versichtert hatte, dass man sich im Laufe der Zeit “auch mit der Tötungsmaschinerie befassen” würde.

    Was mir immer noch fehlt, sind meine geliebte Lindt-Schokolade – ich meine all die leckeren Sorten, die Milch enthalten – und Hering.

    Herring hering
    Bild von via flickr (Lizenz)

    Ich glaube, Hering wird wirklich eine Ausnahme bleiben, den werde ich schon einmal im Monat essen. Wie der Greenpeace-Fischratgeber sagt, ist das mit dem Hering auch nicht das allergrößte Problem, andere Fischarten sind wesentlich bedrohter. Einfach mal reinlesen (PDF), dann fällt der durchdachte Essens-Konsum auch wesentlich leichter!

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    Einsortiert: kulinarisch, öko
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