zeitrafferin
Julia Seeliger-
4. August 2008 | 26 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Ein interessanter Artikel zu Ernährungsverhalten von Menschen im Kontext mit ihrer sozialen Herkunft ist in der taz erschienen. “Das Essen der Anderen” ist der Artikel von Friedrich Schorb, Mitarbeiter am Zentrum für Sozialpolitik der Uni Bremen, überschrieben.
Hungern muss niemand in Deutschland. Falsche Ernährung sei daher vorrangig eine Frage des Bewusstseins, und an dem mangele es den Betroffenen, monieren Kritiker eines vermeintlich zu generösen Sozialstaats. Doch auch diese Behauptung hält der Überprüfung nicht stand. Wahr ist nur der erste Satz – und auch nur für Erwachsene.
Diese “Totschlagargumente” vermitteln den Eindruck, es handle sich bei den ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen um belastbares Faktenwissen. Tatsächlich aber ist die Debatte um die richtige Ernährung häufig von Vorstellungen geleitet, die wenig mit Wissenschaft, aber viel mit dem Wunsch nach Distinktion zu tun haben. Unser Verdauungssystem unterscheidet nun mal nicht zwischen Fischstäbchen und Kaviar – und unter ernährungsphysiologischen Gesichtspunkten ist ein Big Mac einem mit Rucola und Parmaschinken belegtem Ciabatta ebenbürtig.
In dem Artikel kommen auch Oswald Metzger und Renate Künast zu Wort. Deren tendenziell chauvinistische Linie im Bereich der “Ernährungspolitik” habe ich immer kritisiert.
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3. August 2008 | 7 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
taz: “Gebt doch einfach alles frei!”
Am Checkpoint Charlie spricht sich Julia Seeliger, die im Berliner Landesvorstand der Grünen sitzt, für mehr Transparenz beim Hanfanbau und für ein Recht auf Gelderstattung bei gepanschtem Gras aus: “Wir Ökos wollen Gras mit Biosiegel.” Sie geht noch weiter und plädiert für “fair gehandeltes Opium und ökologisch unbedenkliches Ecstasy”. Die Demonstranten sind euphorisch; ein süßlicher Geruch liegt in der Luft. Auch Paradegänger Robert aus Potsdam ist für Biogras. “Ökologischer Anbau ist eine gute Variante”, findet er und schwenkt seine Fahne, auf der “Free the Weed” steht. Nach Biobananen und fair gehandeltem Kaffee hat der Ökotrend auch die Kifferszene erreicht.
Gestern fand die zwölfte Hanfparade statt. Mein Flickr-Fotoset zur Hanfparade ist schon online, genauso der Text meiner Rede.
In den letzten Tagen davor hatte ich zusammen mit anderen die letzten Dinge für den grünen Wagen zusammengesammelt, bin viele Kilometer mit einem Leihauto durch Berlin gefahren, habe tolle DJs und in Bundestagsbüros unterschiedlichster Parteicouleur angerufen, ein Klima-Zertifikat für den luftverpestenden Paradelaster gekauft, das Banner ersonnen und gemalt, schmückende Blumen ausgewählt …
… und jetzt ist die Demo schon wieder vorbei.
Diesmal mit zwei Bannern vorne – es waren um die 1500 Leute
Volker Beck: “In der Bibel steht nicht: Hanf soll verboten sein”Bis noch weitere Bilder von der Hanfparade 2008 online sind, empfehle ich Flickr oder die Archiv-Seite der Hanfparade, wo es ebenfalls viele schöne Fotogalerien gibt. Auf Youtube gibt es eine Hanfparade-Vorschau-Folge “Kreuz und Quer durch Berlin” von “Exzessiv – das Magazin”. In der taz findet ihr ein Interview mit Steffen Geyer vom Hanfparade-Orga-Team.
Route der Hanfparade 2008
Nach dem Start am Berliner Fernsehturm zog die Hanfparade 2008 über „Unter den Linden“ und die Friedrichstraße zum Checkpoint Charlie. Anschließend ging es an Bundesfinanzministerium und Bundesrat vorbei bis zum Potsdamer Platz.
Meine Rede [KLICK]
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2. August 2008 | 2 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Kürzlich war ich beim Zündfunk bei der Podiumsdiskussion “Von alten Emanzen und neuen deutschen Mädchen” zu Gast. Sonntag abend ab 22 Uhr gibt es diese Podiumsdiskussion zu hören, auch im Stream.
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29. July 2008 | 4 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Du kommst zur Hanfparade 2008? Du möchtest die Hanfparade ideell unterstützen?
Dann schreib in dein Blog, warum du zur Hanfparade kommst! Das Tolle an dieser Aktion: Wenn du am kommenden Wochenende nicht nach Berlin kommen kannst, dann kannst du trotzdem bei der Hanfparade mitmachen – einfach per Trackback oder Blogbeitrag demonstrieren.
Lasst uns – Stichwort Blogparade – eine Hanf-Blog-Parade machen!
Ich komme zur Hanfparade, weil …
Hanf überall: Warum kommst du? – Urheber/in (Lizenz)
4 Kommentare… ich für die Legalisierung von Cannabis – als Symbol für alle illegalisierten Drogen – demonstrieren möchte. In diesem Jahr lautet das Motto “Jugendschutz – Verbraucherschutz – Legalisierung” – und das ist ein gutes Motto, denn es macht die gesamtgesellschaftlich schädlichen Auswirkungen des Cannabisverbots deutlich. Außerdem will ich zu Robosonic tanzen und eine Rede halten.
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