zeitrafferin
Julia Seeliger-
19. October 2007 | 20 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Nachdem ich letztes Mal lauthals gelobt hatte, ging dieses Update etwas unemotionaler über den Tisch – obwohl auch Gutsy Gibbon (“mutiger Gibbon”) allerlei Neuigkeiten enthält. Für nicht Ubuntu-BenutzerInnen eine kleine Hintergrundinfo: Die Versionen von Ubuntu werden (inzwischen) streng nach dem Alphabet alliterierend mit Tiernamen benannt. Die Zahlen kodifizieren den Zeitpunkt der “Freigabe”. Die Versionen im Überblick:
- 4.10 Warty Warthog
- 5.04 Hoary Hedgehog
- 5.10 Breezy Badger
- 6.04 Dapper Drake
- 6.10 Edgy Eft
- 7.04 Feisty Fawn
- 7.10 Gutsy Gibbon
Bisher für mich das auffälligste ist der neue Dateimanager Dolphin, der etwas schneller sein soll, und auch anders aussieht, dem begegnet man recht schnell im alltäglichen Leben. Auch das Aufklappmenu poppt jetzt viel häufiger hoch, ich schalte es aber mal nicht ab, mal sehen, ob ich mich dran gewöhne, es (genauer den “Klipper”, die Zwischenablage) vielleicht mal endlich richtig einrichte und daraus Nutzen ziehen kann.
Was alles sonst noch neu daherkommt, werde ich in den nächsten Tagen genauer an meinem eigenen Läppi erforschen. Denn seit das W-Lan automatisch funktioniert und auch die XServer-Probleme der Vergangenheit angehören, ist vieles einfacher geworden mit Linux. Ich erinnere mich noch gut an “frühere Zeiten”, als mir ein Freund Befehl für Befehl und Sonderzeichen für Sonderzeichen ins Telefon diktierte, damit ich diese in die Konsole eingäbe. Doch das ist lange her, das waren noch meine Debian-Anfangszeiten im Jahr 2003 – heute gibts Linux auch in KlickiBunti, für Leute wie mich. Ich benutz Ubuntu aus grundlegenden Erwägungen, nicht, weil mich die Reise in das große Dunkle in meinem Computer fasziniert …
Was ist bei Gutsy noch neu? Der XServer ist in einer aktuellen Version enthalten – da diesbezüglich aber auch bisher alles bei mir funktionierte, was ich benötige, fiel mir das noch nicht auf. Gimp ist ebenfalls in der aktualisierten Version 2.4 mit dabei, mal sehen, ob das auch für meine Bedürfnisse von Relevanz ist. Zudem ist jetzt ntfs-3g, ein Treiber, der das Schreiben auf NTFS-Parteitionen ermöglicht, standardmäßig enthalten – ich hatte den mir aber schon vorher installiert, da ich schlauerweise meine externe Festplatte – damals noch im Unwissen – in NTFS und nicht in FAT (was weniger Probleme macht) formatiert hatte.
Neu explizit für Kubuntu ist – wie schon oben genannt – Dolphin, der neue Dateimanager, außerdem ist das Mailprogramm KMail nun mit allen Möglichkeiten der GPG-Verschlüsselung ausgestattet. Zuletzt auch noch spannend: Proprietäre Treiber können nun einfacher – mithilfe des Metapakets kubuntu-restricted-extras – in das System integriert und mit dem Manager für proprietäre Kernelmodule ein- und ausgeschaltet werden. Bisher meldete sich aber nur ein Software-Modem.
Alles Neue zu Gutsy Gibbon ist auf der entsprechenden Wiki-Seite im deutschsprachigen Ubuntuusers-Wiki aufgelistet.
Mit der Version 7.10 ist erstmals auch eine komplett freie Version von Ubuntu – GoBuntu – freigegeben worden. Jetzt kann man also nicht nur unter unterschiedlichen Desktops wählen (Ubuntu, Kubuntu, Xubuntu) oder Ubuntu-Schulversionen (Edubuntu) benutzen – GoBuntu will absolute Freiheit von Proprietärität realisieren, das ganze im gewohnten Ubuntu-Komfort. Das werde ich beizeiten auch mal ausprobieren, vielleicht mit dem nächsten Release im kommenden Frühjahr, wenn die Version 8.04, “Hardy Heron”, verfügbar ist. “Hardy Heron” bedeutet so etwas wie “abgehärteter Fischreiher” oder “winterfester Fischreiher”.
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17. October 2007 | 13 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Im NPD-Blog las ich heute, dass Altermedia offenbar kurz “vor dem Aus” stehe.
Laut Presseberichten droht dem mutmaßlichen Betreiber Axel Möller aus Stralsund jetzt eine Haftstrafe, da er einen Gerichtsbeschluss ignoriert. Altermedia leugnet weiter standhaft, dass Möller hinter dem Projekt steht.
Allzu große Solidarität aus der Nazi-Szene ist wohl gar nicht zu erwarten
Besonders bei der NPD dürften viele Funktionäre nicht traurig sein, wenn Altermedia verschwinden würde. Denn oftmals waren es Berichte auf dem besagten Nazi-Portal, die Streitigkeiten aus der Partei öffentlich machten. Dieses ist für Beobachter oft sehr hilfreich gewesen, da auch in den Kommentaren viele Nazis ihre Profilneurosen durch das Herausposaunen von Halb-Insider-Wissen pflegen – genau wie der Autor bei Altermedia.
Kleine Nebengeschichte: Derzeit kursiert in Nazi-Kreisen ein Spendenaufruf für das angeschlagene Web-Portal.
Liebe Kameradinnen und Kameraden,
der Kamerad Axel Möller wurde von der brD Gesinnungsjustiz wegen Verstößen gegen das Persönlichkeitsrecht und Urhebergesetz (Fotos von Protagonisten der Blockparteien ins Weltnetz gestellt) verurteilt und ihm drohen bei Zuwiderhandlung eine Geldstrafe von 50.000 Euro oder ersatzweise 6 Monate Haft. In jedem Fall muss er jedoch für die 4.500 Euro Gerichtskosten aufkommen. Betroffen ist einer, gemeint sind wir alle! Um die nationale Plattform Altermedia weiterhin aufrecht erhalten zu können bitten wir euch an folgendes Konto zu spenden.
Konto Nr. 191100462
Postbank Dortmund
BLZ 44010046Solidarische Grüße. MkG Uwe & Jasmin
Wie sich nach googlen herausstellte – gefunden hab ich das in den Kommentaren zu dem Artikel – ist das pikanterweise die Bankverbindung der Roten Hilfe. Wer jetzt hinter dem Spendenaufruf steht, ist wohl noch nicht geklärt – es haben aber wohl einige schon gespendet und regen sich jetzt auf.
Und der Beißreflex kam bei den Nazis sofort
Die Antifa sind wie die Juden beim Geld raffen.Es sind ja auch ihre geistigen Kinder.Ekelhaft.
Und hier der Text von gestern
Wie ich eben auf dem NPD-Blog las, hat die CDU einen Rechtsstreit gegen die Internetseite `Störtebeker-Netz` bzw. `Altermedia – Deutschland`, wo die Inhalte gespiegelt werden, vorerst gewonnen. Dabei ging es um die Verletzung des Urheberrechts sowie Beleidigung. Diese Vergehen sind bei Altermedia an der Tagesordnung: Fotomaterial von Agenturen und Nachrichtenseiten werden unrechtmäßig verwendet, Bilder von Personen ohne Zustimmung der Betroffenen veröffentlicht.
Im letzten Jahr hatte ich auch schon ganz kurz dran gedacht, die zu verklagen – zumindest wegen Lizenzverletzungen. Die hatten einfach mein Karnevalsbild aus dem Google Cache genommen – wie alles aus meinem Blog stand das unter einer Creative-Commons-Lizenz.
Ob’s auch beleidigend genug gewesen wäre? Ich weiß ja nicht …
Altermedia ist ein Nazi-Internetportal. Ein schon älterer Telepolis-Artikel beleuchtet die Hintergründe, insbesondere aus Altermedias Anfangszeit.
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17. October 2007 | 21 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Wie nicht anders zu erwarten war, hat mich einer der nachfolgenden AutorInnen kritisiert. Georg Kammerer schreibt in Jungle World 41:
Allerdings muss man das dem Herren – so Julia Seeliger – nachsehen. Ist doch
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16. October 2007 | Ein Kommentar | Trackback | Internet ausdrucken
Polizei löst Versammlung auf – mit Flaschen beworfen
Friedrichshain-Kreuzberg – Mitte
# 2955… etwa 150 bis 200 Personen, die vier Teams bildeten, versammelten sich gegen 15 Uhr in Kreuzberg und Mitte zu diesem „Geländespiel“. Die Teams zogen über die Köpenicker Straße zum Mariannenplatz, von der Skalitzer Straße zur Wrangelstraße sowie in die Alexanderstraße. Ziel der „Schnitzeljagd“ war gegen 18 Uhr 25 die Oberbaumbrücke. Dort wurde Alkohol getrunken und Musik über mitgebrachte Anlagen gespielt … kurz nach 19 Uhr wurden Platzverweise an ca. 60 Personen im Bereich der Mühlen- Ecke Warschauer Straße ausgesprochen…
… eine zufällig vorbeikommende und sich mit den Versammlungsteilnehmern solidarisierende Personengruppe bewarf die Beamten mit Flaschen. Zwei Polizeifahrzeuge wurden getroffen und leicht beschädigt. Verletzt wurde niemand. Nach Platzverweisen und einer Durchsage löste sich die Veranstaltung auf…
Und der Blick hinter die Spiegel.
… anfangs haben wir uns auch noch recht strikt an die schriftlichen aufgaben gehalten und zur abhakung eines weiteren punktes (”macht doch was ihr wollt”) eine polonaise zur u-bahn station abgehalten … lustig übrigens, dass alle teams unabhängig voneinander im gg waren … ich denke mal, dass wir das zweite team im alexa waren … dort war schon eine polizeieskorte (aber eben nur eine – höhö) wir sind dann einmal durchs alexa getanzt. durften aber nichts kaufen (warum auch immer) und wurden dann auch ziemlich schnell hinausgeschmissen …
… ich und noch ein mädel durften mit persönlicher begleitung des alexa securtychefs in den zweiten stock und dort den buchstaben suchen. wir haben ihn auch gefunden! dort wurden wir von team rot empfangen, die uns mit viel roter farbe als überläufer kennzeichen wollten – was ihnen aber nicht gelang. wir blieben team pink weiterhin treu. und ja, wir haben es geschafft, team khaki zu knutschen (was teil der aufgaben war und 10 sonderpunkte gab). es war eine sehr gelungene aktion und hat super spass gemacht!Stay pink! …
… es war einfach ein wunderschöner tag. und nicht nur das. es war das gefühl kurz sand im getriebe zu sein. auf eine gute art und weise …
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