zeitrafferin
Julia Seeliger-
29. February 2008 | 17 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Im Grunde gibt es mit der “Linken” ja schon zahlreiche programmatische Anknüpfungspunkte in der Ökologiepolitik. Gerade, wenn man Ökologiepolitik als “Internationale Solidarität” begreift, wie es ja auch die (meisten) Grünen tun. Jedoch treiben die Öko-Initiativen bisweilen auch seltsame Blüten, wie eine “Kleine Anfrage” (PDF) des Abgeordneten Heiko Hilker (Linke) im sächsischen Landtag beweist.
- Warum werden in der sächsischen Staatskanzlei nicht auch sächsische Kekse, zB Wurzener Kekse, gereicht?
- Haben nach Auffassung der Staatkanzlei einzeln verpackte Kekse eine bessere Ökobilanz als Kekse in Sammelpackungen?
Ungewohnt humoristisch ist übrigens auch die Beantwortung der “Kleinen Anfrage”. Auszug der Beantwortung zu Frage 1
Um eventuelle Nachfragen zu vermeiden, soll hier aber gleich zugestanden werden, dass weder der Kaffee noch der Tee von sächsischen Plantagen stammt. Die Staatsregierung erwartet von der bevorstehenden Erderwärmung allerdings als vermutlich einzigen uneingeschränkt positiven Effekt, dass diesem Problem mittelfristig abgeholfen werden (kann).
Auszug aus der Beantwortung von Frage 2
17 KommentareDie Ökobilanz wurde vor dem Erwerb der einzeln verpackten Kekse nicht ermittelt, weil der für dieses Spezialgebiet zuständige Mitarbeiter gerade mit der Beantwortung von wichtigen Kleinen Anfragen befasst war.
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16. February 2008 | 12 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Dennis Bartel, ehemaliges Mitglied der “Linken” und heute beim grünen KV Gelsenkirchen, begleitet in seinem Blog immer wieder die Querelen bei der “Linken”. Jetzt hat sich Andrè Brie in der WELT geäußert und kluge Sätze gesagt wie “Die Linke wird die Republik nur dann dauerhaft verändern können, wenn sie realistische Politikkonzepte vorlegt. Daran mangelt es uns derzeit.”
Nestbeschmutzung? Einige ganz Parteihörige sehen das so, so auch Niema Movassat aus dem NRW-Landesvorstand der Linkspartei. Brie hat offenbar Post von Movassat bekommen – wie es sich gehört, wurde die Beschimpfung auch in der “Jungen Welt” publiziert.
Dies wäre ja nicht alles so schlimm. Wenn da nicht diese konzeptionslose, total destruktive Forderung nach einem Mindestlohn wäre. Ein Mindestlohn von 8,50 Euro. Pah! Wer soll denn das bezahlen?! Außerdem ist das konzeptlos und natürlich realitätsfern. Nachher mag uns die SPD nicht mehr, wo wir doch so gerne mit denen regieren wollen.
Ziemlich effektheischerisch-rotzig das Ganze, auch ein SPD-Beitrittsformular fehlt nicht. Einschmeichelei bei den Parteioberen, sagt Dennis Bartel:
Das Letzte, was die Partei gebrauchen kann, sind parteiinterne Kritiker. Und so findet sich in der LINKEn auch schnell jemand, der auf den kritisch Denkenden eindrischt – und sich damit lieb Kind im Karl-Liebknecht-Haus macht?
Die Linke fordert übrigens einen Mindestlohn in Höhe von acht Euro, nicht 8,50. Peinlich, peinlich – aber was sind schon 50 Cent, andere SpitzenpolitikerInnen haben ja schon Millionen und Milliarden verwechselt.
Über die Querelen rund um die Linksjugend-Gründung hatte ich damals berichtet. Eine relevante Zahl der ehemaligen [‘solid]-NRW-Mitglieder waren nach der “Normierung” des Jugendverbandes ausgetreten.
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4. February 2008 | 8 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Einzelfälle sind ja immer zweifelhafte Belege für das Allgemeine. Mark Seibert von der “Linken” hat in seinem Blog ganz nette Gedanken zu diesem Thema verfasst: “10 Prozent Bekloppte in allen Parteien?”
Jedenfalls wird jede Partei ein gewisses Penum Irrer in ihren Reihen haben. Zunächst dachte ich, dass die Kloppi-Quote irgendwo um 10 Prozent liegen müsste. Inzwischen gehe ich davon aus, dass jede Partei (egal, wie groß sie ist) ein Kontingent von 7.000-10.000 Patienten zugewiesen bekommt. Bei einer sehr kleinen Partei, wie es die PDS früher im Westen war, fällt das natürlich auf. Bei sehr großen Parteien wie der SPD oder der Union fallen 10.000 Bekloppte bei 500.000 Mitgliedern nicht so ins Gewicht.
Auch noch eine Top-10 der “durchgeknalltesten” Äußerungen von Politikern (fast) aller Couleur hat Seibert zusammengestellt. Weiterlesen »
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24. October 2007 | 13 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Der ehemalige NRW-Flügellinke Rüdiger Sagel ist jetzt der Linkspartei beigetreten.
Im Gegensatz zu anderen Parteien hat DIE LINKE auf ihren Gründungsparteitagen klare Positionen als Friedenspartei – und gegen Militäreinsätze, für einen demokratischen Sozialismus – und gegen den Kapitalismus und ausbeuterische Arbeitsbedingungen, und für einen ökologischen und sozialen Strukturwandel beschlossen.
Kann ja sein.
Allerdings wäre es ein weitaus coolerer Hack gewesen, nach dem Afghanistan-Parteitag der Grünen in Göttingen – in Insiderkreisen würde man sagen “nach Göttingen” – mit fliegenden Fahnen zu den Grünen zurückzukehren.
Das hätte wahre Größe gehabt.
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