zeitrafferin
Julia Seeliger-
13. November 2008 | 12 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Vor zwei Tagen hat der Castor die Tore des Zwischenlagers in Gorleben passiert. Mit Erreichen der Ziellinie stand fest: Das war Rekordzeit! 79 Stunden hatte der Transport von Frankreich ins Wendland gebraucht, so lange wie nie zuvor.
Zu diesem Zeitpunkt war unsere Bezugsgruppe (Name: “Steuerfahndung”) schon wieder auf dem Heimweg. Nach der Auflösung der Blockade war ich mit Freunden in unser Camp zurückgegangen und hatte mich umgezogen, geduscht und meine Zähne geputzt – das war’s. Zwei Nächte Schlafen auf der Straße zu den Klängen von “Radio Freies Wendland” und des Lautsprecherwagen der JG Jena, Leben unter Planen und Waldwanderungen waren vorbei. Keine Vollverpflegung mehr, aber auch kein Regen mehr und keine kalten Füße – am Ende kommt immer die Zeit, nachzubereiten.
Berichte von Bärbel Höhn (und anderen aus der Bundestagsfraktion), sowie von Astrid Rothe-Beinlich und Malte Spitz habe ich schon gesehen, das bewegungsgruen-Statement ist ebenfalls fertig gestellt. In meinem Bericht beschränke ich mich auf persönliche Erfahrungen in der Ich-Form, dazu kommen einige Gedanken zu Aktivismus, sowie zu den Statements des niedersächsischen Innenministers Schünemann und zu den Bemerkungen zweier Polizeigewerkschafts- Vorsitzenden.
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7. November 2008 | 10 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Gleich geht’s los ins Wendland: Wir haben ein Auto gemietet, damit können wir diejenigen, die keines haben, abholen und während der Proteste, die ja in den nächsten Tagen stattfinden werden, hin- und herkutschieren. Ich freu mich, aber nicht nur aufs Fahren: Morgen ist erstmal die große Demo in Gorleben, sie startet um 13 Uhr. Kommt alle vorbei, auch Kurzentschlossene sind noch gern gesehen!
Weiterer Aufruf an diejenigen, die zum Castor kommen: Bringt Fotoapparate mit! Bei Flickr gibt es wenig gutes, vor allem wenig gutes, Creative-Commons lizensiertes Material. Das muss sich ändern! Meine Kamera ist leider defekt, sonst würde ich auch dazu beitragen, den frei verfügbaren Pool an schönen Castor-Fotos zu mehren.
Am Donnerstag erschien die Bewegungsgrün-Anzeige in der taz – ich hab mich sehr gefreut, dass so viele Leute für die Teilnahme an den Blockaden unterschrieben haben, mal sehen, ob es wirklich die angekündigten 500 werden. Aus dem Bewegungsgrün-Aufruf “Grün stellt sich quer”:
Die Energiekonzerne haben den so genannten Atomkonsens aufgekündigt: Auf Teufel komm raus wollen sie die Atomkraftwerke länger als vereinbart weiterlaufen lassen. Überdies bauen sie – anstatt konsequent auf Energieeffizienz und Erneuerbare Energien zu setzen – neue Kohlekraftwerke. Das ist für uns eine Aufforderung zum Tanz! Wir als Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen stellen uns dieser Auseinandersetzung: Wir kämpfen dafür, dass die Schrauben des Atomausstiegs angezogen werden und widersetzen uns jedem Versuch, sie zu lockern.
Am 9./10. November stellen wir uns selbst quer und beteiligen uns an der gewaltfreien Sitzblockade des Castor-Transports im Wendland. Hierzu werden wir uns den Aktionen von X-tausendmalquer anschließen und/oder weitere Aktivitäten planen.
Weiterlesen und wertvolle Informationen bekommen
- X-tausendmal-quer
- castor.de
- Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg
- Castor-Spezial bei uns Grünen
- Schluss mit der Atomlüge – Infos von der grünen Bundestagsfraktion
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14. October 2008 | 11 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Update: Inzwischen habe ich ein paar Banner für bewegungsgrün.de gemacht. Die Banner sind bewusst etwas größer, ihr könnt sie passend für euren Webauftritt verkleinern. Natürlich seid ihr alle aufgerufen, noch weitere tolle Banner zu machen. Meine Ideen wären noch: Banner, aus denen Aktivisten zu sehen sind (mit Fotos) und “linkstrendige Banner” – in Farben wie Pink, Gelb und Neongrün und mit comicartigen Bildern bzw. Buchstaben drauf.
Banner basteln mit dem FASZ-WirtschaftsteilKürzlich wurde bewegungsgruen.de – Achtung- Doppelsinn! – offiziell gelauncht.
Die taz berichtete schon, wenn auch, wie immer, leicht verbogen.
Giegold mobilisiert gegen Castortransporte
Spitzengrüne mit bei SitzblockadeZurück zu den Wurzeln: Attac-Mitgründer und Neugrüner Sven Giegold lockt auch Realos aus seiner Partei auf die Straße nach Gorleben. Er wolle zusammen mit Verbündeten in Bundesvorstand und Grüner Jugend versuchen, “die Verbindung zwischen den Grünen und den Sozialen Bewegungen wieder sichtbar zu machen”, sagt Giegold. An Bewegungswurzeln wieder anzuknüpfen, war eine bei Grünen verbreitete Forderung nach dem Gang in die Opposition 2005. Eingelöst werden konnte sie bislang kaum.
Die taz-Realität – wir sind’s gewöhnt. Als wären Realos per se böse und für Atomkraft. Hauptsache einen Gegensatz aufmachen, anders wär’s ja keine Story, was?
Ach ja – unterschreiben für die aktive (!) Teilnahme an der Demo am 8.11. und an den Blockaden kann man übrigens auch.
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