-
Politik 2.0
15Hab ich mal den blöden “2.0” Begriff strapaziert, um auf einen interessanten Artikel aus der WELT hinzuweisen: “Warum Hacker sich als Bürgerrechtler verstehen”.
Politikverdrossen ist hier trotzdem niemand. Die Hacker nehmen ihre Sache nun bloß selbst in die Hand. Diese neue außerparlamentarische Opposition könnte den Berufspolitikern gefährlich werden. Nicht weil sie in viele Computernetze eindringen kann. Sondern weil sie inzwischen eine demokratische Kraft geworden ist, die von keiner Partei vertreten wird und doch immer mehr Anhänger findet.
Demokratietheoretisch nicht uninterresant.
Man könnte aber auch einfach Constanze Kurz – als Parteilose – über die Grünen in den Bundestag wählen lassen. Ich wär’ dafür.
Einsortiert: aktivismus, staat
auch noch zum Thema
15 Responses to “Politik 2.0”
-
Ich denke im Netz liegt der Schlüssel zur Weiterentwicklung von Demokratie. Wir besitzen jetzt eine Sender/Empfängerkommunikationsform deren Auswirkungen die gegenwärtige Politik noch gar nicht abschätzen kann.
Und die Subkultur der Hacker spielt in diesem Fall die Rolle der Avantgarde.@Julia
Meine Güte produzierst Du heute! Respekt. -
erlehmann
Constanze Kurz wählen … YMMD !
Was heißt “über die Grünen” ?
-
Das geht aber erst, wenn sie die rotgrüne Regierungszeit vergessen hat.
-
Ich bin weit davon entfernt mich selbst als Hacker zu bezeichnen, Geek… das geht noch in Ordnung :>
Von allen Parteien incl. den Grünen fühle ich mich nicht wirklich vertreten. Es sind nur einige wenige Ausnahmen wie Julia hier, die mich mehr oder weniger für eine Partei überzeugen könnten. Evtl. Hoffungen werden aber immer recht schnell von anderen Parteimitliedern zunichte gemacht.
Und falls hier jetzt einer mit der Piratenpartei kommt, die hat das gleiche Problem wie die Biertrinkerpartei oder Autofahrerpartei. Außerdem kann sich das IT-Entwicklungsland Deutschland es sich nicht erlauben das Thema beiseite zu schieben.
-
Was heißt “über die Grünen” ?
Ja, wie jetzt? Meinst du, als unabhängige Kandidatin kann man in der BRD ein Direktmandat gewinnen? Nee, nee, da muss man sich schon bei einer Partei auf ner Landesliste bewerben.
Wie gesagt, ich bin dafür. Ich fände es gut, wenn die Parteien mehr Parteilose auf ihre Listen nähmen. Auf kommunaler Ebene passiert das bei den Grünen auch recht häufig.
-
erlehmann
Parteilose auf Parteilisten waren neu für mich, sorry ob meines politischen Unwissens.
-
Warum nicht?
Die Mitglieder der Partei können jede Person auf ihre Liste wählen. Können.
-
Hat meiner Meinung nach nix mit Demokratie zu tun.
Ich finde wer sich direkt wählen lassen möchte, dem sollte es möglich sein anhand von gesammelten Unterschriften (o.Ä.) wählbar zu sein (ja, selbst für den Bundestag).
Zu viel Parteiengedönz und Fraktionszwang, das ist alles andere als demokratisch.
(Bin ich jetzt eigentlich staatsfeindlich?) -
Nein, parteifeindlich, aber das sind wir im Prinzip ja alle.
-
Aber damit rüttel ich an den grundlegenden Strukturen des Staates und das mag der Onkel Schäuble doch nicht. :>
-
Das Problem Schäuble wird sich biologisch erledigen. Ansonsten rüttelst du nur an einer Organisationsform. Ich wäre zum Beispiel durchaus dafür wenn wir viel mehr(?) Parteilose über die Liste schicken würden.
-
erlehmann
Schäuble ist nicht das Problem, nur ein Symptom. Das Problem ist das dahinter liegende Mindset und das ist offenbar ein mächtiges Mem.
Zum Thema Parteien: Mag ich auch nicht. Außerdem will ich Schulze-Concordet als Wahlsystem !
-
Hallo Julia,
Frau Kurz ist ein hervorragender Wissenschaftler und Bürgerrechtler; dass sie auch ein Politiker sein möchte, wage ich zu bezweifeln – besonders, wenn sie für eine bestimmte Partei antreten soll. Die Grünen, so sehr ich die Partei in anderer Hinsicht auch mag, haben es nämlich in sieben Jahren rot-grüner Kopolation nicht fertig gebracht, Herrn Schily auch um nur einen Schritt zu stoppen (E-Pass, Antiterrorpakete, Anordnung von Onlinedurchsuchungen, …). Da waren aber die anderen auch nicht viel besser: Die SPD sowieso nicht, die FDP nicht (großer Lauschangriff, Diskussion zur Ausdehnung der Videoüberwachung zum Schutz gegen Jugendkriminalität), die Linke nicht (Videoüberwachung und IMSI-Catcher in Berlin).
Um in bürgerrechtlicher Hinsicht wieder Vertrauen aufzubauen, sollten die Grünen – anstatt polemisch Schnüffel-Schäubles online zu stellen – ganz öffentlich eine klare rote Linie definieren, die bei keiner Koalition mit gelb, rot, schwarz oder wem auch immer überschritten wird. Wenn sie die Versprechung dann in der nächsten Koalition auch einhalten: Voila!
ximian
-
fix
omg^^
ik gloob ik steh im walde.wie bündnis90/dg auf einen schlag überall in der hacker und antiüberwachungsszene fischen wollen^^
jahrelang mitgemischt bei allem und auf einmal einen auf bürgerrechtlecher machen wollen? unglaubwürdiger geht es kaum mehr.um echte hacker anzuziehen solltet ihr doch erstmal eine art standfestigkeit an den tag legen oda?
-
Äh ja,
Kollektivurteile sind super, wa?
Zweitens steht in dem Artikel ja eher das Gegenteil drin.