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Nazis im Netz: Medienkompetenz beweisen!
9Wer nach NPD googlet, trifft ziemlich schnell auf ein Pressemitteilungsportal, wo bis vor kurzem noch Mitteilungen der Nazi-Partei gelistet wurden.
Eine kurze Mail genügte, und die Mitteilungen wurden beseitigt. Danke, pressemitteilungen.ws!
Bei Hagalil gibt es übrigens immer noch das Webformular, wo man Nazi-Seiten im Netz “melden” kann. Ob Hagalil hier dann noch tätig wird, weiß ich leider nicht. Die haben ja leider inzwischen keine Förderung vom BMFSFJ mehr.Man kann ja darüber diskutieren, ob eine offene Gesellschaft auch Nazis aushalten können muss und ob eine solche Melde-Mentalität sinnvoll ist. Meiner Meinung nach ist aber Medienkompetenz der InternetbenutzerInnen eine machtvolle Möglichkeit, gegen das menschenfeindliche und gefährliche Gedankengut der Nazis anzugehen. Ich finde es nicht richtig, wenn man derartige Pressemitteilungen unkritisiert im Netz herumliegen lässt. Und der Weg, da auf die Kompetenzen der InternetbenutzerInnen, auf die kollektive Intelligenz aller, zu setzen, ist der richtige und zukunftsfähigere.
Viel besser als technische “Lösungen” wie Filter.
Einsortiert: antifa, netz
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9 Responses to “Nazis im Netz: Medienkompetenz beweisen!”
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Tina
Auf http://www.hagalil.com/or/2005/08/zimzum.htm heißt es:
> Die Bearbeitung der im Meldeformular
> eingehenden Hinweise auf antisemitische
> Hetze ist eingestellt. Berichte über Hetze,
> Beleidigung und Bedrohung werden z.Z. nur
> gesammelt, und evtl. zu einem späteren
> Zeitpunkt bearbeitet. -
Schade. Müsste man mal neu starten. Wenn man dafür Geld hätte…
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Stellt sich nur die Frage, auf welcher Grundlage sie beseitigt wurden. Wenn in den Pressemitteilungen nichts explizit gesetzeswidriges stand, dann handelt es sich um pure Willkür seitens der Beitreiber von pressemitteilungen.ws – genausogut hätten sie deine Anfrage ignorieren können und wären dabei nicht mal im Unrecht. Stünden in den PMs strafrechtlich relevante Dinge, dann müsste man sie umso eher stehen lassen, damit die Staatsanwaltschaft was zu tun hat.
“Ich finde es nicht richtig, wenn man derartige Pressemitteilungen unkritisiert im Netz herumliegen lässt.”
Na, das kann ja jeder von seinem politischen Gegner sagen. Wäre ja witzig, wenn jeder nach Belieben die Löschung von Dingen beantrangen könnte, die einem nicht gefallen wollen. Ich hätte da eine lange Liste 😉
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Jaja,
der Betreiber der Webseite wird schon wissen, auf welcher Grundlage er das beseitigt hat. Niemand ist gezwungen, auf seinem Pressemitteilungs-Portal Meldungen der NPD zu veröffentlichen.
Wäre ja noch schöner.
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“der Betreiber der Webseite wird schon wissen, auf welcher Grundlage er das beseitigt hat.”
Na auf welcher denn? Stellt er plötzlich fest, nach Monaten, dass er die NPD drin hat, bereut das bigtime usw. usf. Oh, the horror!
“Niemand ist gezwungen, auf seinem Pressemitteilungs-Portal Meldungen der NPD zu veröffentlichen.”
Niemand ist gezwungen, sie zu entfernen, wenn eine x-beliebige Person das einfordert. Außer man übt sich gerne in vorauseilendem Gehorsam.
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Jetzt mal halblang, ja?
Niemand ist gezwungen, sie zu entfernen, wenn eine x-beliebige Person das einfordert. Außer man übt sich gerne in vorauseilendem Gehorsam.
Das kommt in deiner Lebenswelt offenbar nicht vor, aber niemand ist gezwungen, Nazi-Dreck auf seiner Webseite stehen zu lassen.
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Vincent
Mir liegt das Gedankengut der Grünen nahe.
Trotzdem muss eine legale Meinungsfreiheit auch im Netz möglich sein.
Solange eine Organisation keine verbotene Texte veröffentlicht, halte ich es für unfair dessen Pressemeldungen nicht zu veröffentlichen.
Das veröffentlichen von legalen Meinungen halte ich für wichtig um jegliche Radikalität zu bekämpfen.
Mein Leitspruch: Differenziert auf Meinungen und weniger auf den Meinungs-Sender zu reagieren.
Für mich der Weg zu einer verständigeren Welt. -
Solange eine Organisation keine verbotene Texte veröffentlicht, halte ich es für unfair dessen Pressemeldungen nicht zu veröffentlichen.
Du kannst ja ein Portal eröffnen, wo die NPD dann ihre Presseerklärungen veröffentlichen kann. Wenn ich eines betreiben würde, würde ich das nicht zulassen. Auch meine AnzeigenkundInnen würden das sicherlich nicht wollen.
ich bin für echte und virtuelle Lokalverbote für die NPD. Das kann aber – wie gesagt – jede “Wirtin” und jeder “Wirt” selbst entscheiden.
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Gerda
Zuerst muss ich sagen:
Nazis sind unsere Schande für Deutschland!Sie haben die totale Zerstörung unseres Landes zu verantworten und jeder, der sie unterstützt, führt uns demzufolge zum Untergang.
Es ist nicht nachzuvollziehen, wie man diese Richtung beschreiten kann:
Ein paar heroisch klingende Namen und ein Fähnchen in der Hand, und das ganze Gehirn schaltet sich auf einmal aus.
Der vermeintliche Vorteil, durch nichts (tun), auf einmal ein Herrenmensch oder stolzer Deutscher zu sein, erweist sich als Trugbild.
Wenn die volltrunkenen Assis, die ständig auf der Straße rumlungern und pöbeln, auf einmal mit stolzgeschwellter Brust tönen: Ja, wir sind wer, wir sind arisch, so wie du.
Woher haben sie das?
Natürlich aufgeschnappt, eine Website, der letzte Wahlkampf, etc.
Aber haben sie sich entwickelt? Haben sie endlich überlegt, was sie beruflich machen können, tun sie etwas ?Auch laufen überall aufeinmal riesige, fette, manche muskelbepackt, Typen mit Nazisprüchen auf ihren T-Shirts rum.
Tun sie irgendetwas um das Ansehen und Sein von Deutschland in irgendeiner Weise vorwärts zu bringen?
Auf einem Planeten, der über 6 Milliarden Menschen trägt, wovon nur 80 Millionen Deutsche sind, ist es einfach dem Untergang geweiht, sich in dieser Richtung zu betätigen.
Und wenn es die Vergangenheit nicht schon bestätigt hätte, wäre das ein Punkt der Diskussion.Ist es aber nicht so, dass der Führer der Nazis, der selbst jüdische Wurzeln hatte, bei der Durchführung seines Plans Selbstmord begangen hat? Wurden nicht ganze Landstriche ausgelöscht? Millionen Menschen starben, hungerten, etc. War das nicht Teil des Plans, der bloß auf uns selbst wieder zurück fiel?
Da frage ich mich, allen Ernstes, wie man einer Organisation beitreten oder sie unterstützen kann, die soviel Leid und Schande für Deutschland verursacht hat.
Auch finde ich es sehr scheinheilig, diesen Punkt erst zur Diskussion auszuliefern, anstatt durch Taten einen klaren menschenfreundlichen Standpunkt zu beweisen.
Für die Heimat sein, alles schön und gut. Aber Menschen verachten und das Heimatliebe nennen, das ist eindeutig scheinheilig und verfolgt etwas anderes, etwas ganz anderes. Und davor erwarte ich beschützt zu werden, von meiner Regierung und ebenso von jedem Menschen meines Landes.