Julia Seeliger
  • Lokal essen: Löwenzahnsalat

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    18. May 2006 | Trackback | Internet ausdrucken
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    Kürzlich war ich bei der Grünen Jugend Hamburg zu einer Podiumsdiskussion zu Globalisierung. Vor der Diskussion wurde der sehr empfehlenswerte Film “We feed the World” gezeigt.

    Dann musste ich die Diskussion erst einmal dem Moderator entreissen, denn er wollte nur über Bio-Milch in Deutschland reden. Das fand ich dem Film nicht ganz angemessen – dortr geht es ja vor allem über die Ausbeutung der so genannten “Dritten Welt” durch die Länder des Nordens, so beispielsweise um Gen-Soja, das im hungernden Brasilien angebaut wird, um die Fütterung der Fleisch-Tiere in Europa zu sichern.

    Hier findet sich der Trailer zu “We feed the World”.

    Meine Empfehlung: Etwas mehr “Bewusst Konsumieren”. Dazu gehört es zum einen, auch mal Bio zu kaufen – das geht heutzutage sehr preisgünstig auch bei Discountern, so beispielsweise bei Plus. Zum anderen ist es auch toll, wenn man vermeidet, allzu oft Obst und Gemüse zu essen, das mit dem Flugzeug hierhergebracht wurde.

    Löwenzahn

    Wie wäre es denn mal mit Löwenzahnsalat? Der wächst draußen auf der Wiese, ist sehr gesund und kostet außerdem nix. Der bittere Geschmack erinnert ein bisschen an Rucola.

    Im “Alles Frisch” Kalender der NRW-Grünen findet sich eine Übersicht, welches Gemüse wann Saison hat. (PDF, 300 kb)

    Neben dem “lokalen Konsumieren nach Jahreszeiten” (nein, man muss nicht den ganzen Winter Kohl essen) tut es natürlich auch not, dass endlich politisch etwas passiert. Es kann nicht angehen, dass Gemüse und Obst aus Europa auf den Gemüsemärkten in Afrika nur 1/3 so teuer ist wie das heimische Gemüse. Das liegt daran, dass in Europa und Amerika Unsummen für Agrarsubventionen ausgegeben werden, damit sind die afrikanischen Bauern – auch wenn sie 18 Stunden pro Tag in sengender Sonne arbeiten – gar nicht mehr konkurrenzfähig! Das ist ungerecht und meilenweit entfernt von einem “gerechten Kapitalismus”.


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3 Responses to “Lokal essen: Löwenzahnsalat”

  1. Der Film ist in der Tat schockierend. Auch wenn er inhaltlich nichts Neues zeigt, so ist doch die Intensität der Bilder und die brutale Sachlichkeit (UNO vs. Nestlé) das Neue.

    Hoffen wir, dass noch mehr Basisgruppen, Kreis/Ortsverbände etc. den Film zu kritischen Veranstaltungen zu Ernährung und Lebensmittelkonsum nutzen.

  2. […] Lokal Essen – Löwenzahnsalat […]

  3. […] etwa ein, zwei Jahren war ich bei der Grünen Jugend Hamburg zu Besuch – ich war Diskutantin zum Thema “Globale Gerechtigkeit anlässlich der Vorführung des Films “We feed the […]