Julia Seeliger



9 Responses to “Gute Zeiten, schlechte Zeiten”

  1. Er ist Journalist… sei froh nicht in meiner Partei zu sein. Da gibts generell nur Aufreger zu lesen.
    Langmut ist angesagt. Es ist sein Job zu produzieren und so wirst Du zukünftig zum Werkstück welches zu verarbeiten gilt. Und wenn Du nicht vorhast eine Ich-gebe-Dir/Du-gibst-mir Beziehung zu solchen Leuten zu entwickeln, legst du dir am besten einfach ein dickes Fell zu.
    In vier Wochen erinnert sich niemand mehr an diese Kolumne…
    Sieh es positiv.. solange Typen wie der solche “Ansprüche” an dich formulieren kannst Du wunderbar Stellung beziehen, zu allen möglichen Themen ohne dass dich jemand ankratzen kann. Schließlich wurdest Du ja “gefragt”…
    Und das dürfte deinem Ansinnen doch zugute kommen oder nicht?

  2. Vielleicht müsste die ZEIT mal drauf aufmerksam gemacht werden, dass “spontan” gleichbedeutend mit “nicht Tage und Wochen vorher” ist, und dass Du selbst ein Bild, auf dem Du ein Redemanuskript liest (ist es doch, oder) schon vor dem ZEIT-Kommentar in Deinem Blog hattest. Aber ob der Herr Strohmann-Bauer das kapiert/kapieren will …

    Ich bin jedenfalls froh, dass wir eine Partei sind, in der Überraschungen möglich sind — und auch mal positive. Ein bißchen davon kann auch dem Parteirat nur gut tun.

  3. Habe irgendwie auch nicht verstanden welch engen Begriff von Spontanität der Herr Leicht zu pflegen gedenkt! ausserdem sollten die journalistinnen vielleicht öfter ihr handy benutzen, würde ja zu gerne wissen welcher “jemensch” auf der bdk “als insider” zu julia befragt wurde. scheinbar war das statement dieser einen person genug um daraus eine meinung von über etlichen tausend Mitgliedern zu machen 🙂

  4. Du willst Berichte über Dich vorher gegenlesen? Oder auch gleich noch genehmigen?

  5. ich weiss ja nicht, warum der herr sich so aus dem fenster lehnt. demokratie – auch basisdemokratie – funktioniert mit mehrheiten. wer nicht verlieren kann, darf sich nicht darauf einlassen. eine so beleidigte reaktion ist jedenfalls unangemessen!

    herzlichen glückwunsch zur wahl, weiterhin eine ordentliche portion chuzpe und viel stehvermögen bei den funktionären! 🙂

  6. @His
    Was soll das werden, wenn’s fertig ist? Ne Unterstellung?
    Es ging wohl eher darum, dass es als Journalist nicht völlig verkehrt wäre, mit jemandem auch mal direkt zu sprechen, wenn man über ihn schreibt und sich nicht nur durch andere zu informieren.

  7. Hej,

    @Henning
    hm… wenn man das Auftreten einer bundespolitisch aktiven Politikerin interpretiert, dann muß man sie nicht zwingend vorher kontaktieren. Zum einen wird sie ja eh nichts neues sagen (daß Julia ihren Auftritt anders sieht, ist ja nicht soo überraschend), zum anderen ist es auch gar nicht praktikabel — wie man an dem Blog-Eintrag “Anfragen bitte an die Pressestelle der Grünen” im nachhinein deutlich erkennt. Jetzt sind direkte Kontakte nicht mehr erwünscht.
    Und schließlich ist der Artikel eine Kolumne, eine Interpretation, ein Kommentar und keine Dokumentation oder Tatsachenwiedergabe.

    Julia ist in der Bundespolitik angekommen. Und zwar provozierend. Mit den Folgen wird sie leben müssen. Die Zeit der belang- und folgenlosen Theorienvertreterei in Jugendorganisationen ist vorbei. Sie steht im Rampenlicht (zumindest für eine kurze Zeit, so wichtig und öffentlichkeitswirksam ist das Amt auf Dauer ja auch nicht). Dazu gehört, daß ihr Handeln interpretiert wird und sie die Deutungshoheit darüber nicht mehr alleine hat. Früher waren die einzigen Veröffentlichungen im wesentlichen diejenigen, die von ihr selbst oder ihren Organisationen kamen. Dem ist nicht mehr so.

    Julia wird sich daran anpassen, da bin ich mir ziemlich sicher. Der Schock mag ein wenig größer sein als bei jemandem, der sich länger auf solche Ämter vorbereitet hat (und auf solche Ämter vorbereitet wurde!). Aber das ist halt so, wenn man holterdipolter so etwas übernimmt. Ein Sprung ins kalte Wasser eben, aber da muß sie jetzt durch.

    Ich bitte das alles nicht als bös gemeint zu verstehen (“Unterstellung”). Mein erster Eintrag war vielleicht nicht besonders zurückhaltend formuliert. Der Wunsch nach einem vorherigen Anruf eines Redakteurs nach dem Erscheinen eines nicht gefallenden Artikels ist aber auch etwas unglücklich.

  8. His: Auch eine Kolumne sollte sich nicht Tatsachen verschließen, oder? Selbst wenn ich dir in manchem anderen zustimme.

  9. Warum sollte es bei der ZEIT anders sein als in anderen sparsam gewordenen Redaktionen?

    Eigene Recherche kostet zuviel Geld, also schaut man in die SZ und und glotzt ein bisschen PHOENIX, und – ZACK – kann man was über sie schreiben. Ich entdecke in den letzten Wochen immer häufiger falsche Fotos, feherhafte Aussagen und mehr in der ach so renommierten Presse, und man komme mir nicht mir Zeitnot & Co. Versucht man per Leser-Kommentar darauf hinzuweisen, “verschwinden” diese Hinweise gleich mehrfach.

    Meine eigenen Presseartikel (in einem anderen Leben …) wurden über zwei Verarbeitungsstufen von einer positiven Marktausssage in eine negative Aussage verwandelt. Daraufhin angesprochen bedauerte sowohl die $deutscheWirtschaftstageszeitung als auch der $Presseausschnittsdienst das Vorkommnis sehr, sah sich jedoch nicht genötigt, ihre eigenen (!) Fehler zu korrigieren bzw. der werten Leserschaft zur Kenntnis zu geben.

    Schlechte Handwerker gabs zu allen Zeiten …

    Ach ja, herzlichen Glückwunsch zur Wahl 🙂