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Lidl: Eine erschreckende Dimension der Verletzung der Privatsphäre
8Der Stern hat aufgedeckt, dass Lidl-Mitarbeiter/innen detailliert überwacht wurden. Auf stern.de finden sich auch die krassesten Zitate aus den Lidl-Protokollen.
Wahrscheinlich will Lidl seine Mitarbeiter/innen am liebsten an eine Matrix anschließen, sie künstlich ernähren – das Essen personalisiert mit Medikamenten versetzt – und ihr Liebesleben für Früh- und Spätschicht optimieren: Vier zufällige Zeugnisse einer vollends entfremdeten Arbeitsgesellschaft.
Alle vier Bilder sind Screenshots von stern.de
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Verschlagwortet: datenschutz, lidl, privacy
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8 Responses to “Lidl: Eine erschreckende Dimension der Verletzung der Privatsphäre”
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Widerlich und Anzeichen dafür, wie tief der Gedanke der Totalüberwachung nicht nur im öffentlich-rechtlichen Bereich verwurzelt ist.
Das sich die Zentrale für das Liebesleben Ihrer Mitarbeiter interessiert, ruft bei mir ein klassisches Kopfklatschen hervor, richtig abartig wirds aber dann, wenn die Toilettengänge erfasst werden: Wer das “normale” Toilettenverhalten einer Mitarbeiterin kennt, erkennt auch recht zügig an Hand Ihres “abnormen” Toilettenverhaltens Veränderungen wie Schwangerschaft oder Nierenleiden.
Wer eine schwangere Mitarbeiterin rechtzeitig kündigt, am besten noch bevor sich die Mitarbeiterin im klaren darüber ist, dass sie überhaupt schwanger ist, der umgeht unter anderem die Unkündbarkeit, die Pflicht zur Zuteilung leichter Arbeiten während der Schwangerschaft und das Recht auf Teilzeitarbeit nach der Elternzeit.
An Perversität kaum zu überbieten. -
Christoph
Dass wir noch nicht ganz amerikanische Verhältnisse haben, zeigt sich daran, dass Lidl öffentlich in Sack und Asche gehen muss.
Gut, dass ich nicht beim Lidl arbeite oder einkaufe. Und kein Muskelshirt besitze.
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johannes
wie wäre denn die öffentliche reaktion in amerika?
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erlehmann
verklagen.
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Hihi – Ja. Auf 10 Billions.
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johannes
ich hab das eigentlich ernst gemeint, meine frage. warum muss man denn bei einem eintrag über lidl sich gleich abwertend über “amerikanische verhältnisse” äußern?
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Wenn Christoph dazu nichts einfällt, kann ich auch nichts machen. Antiamerikanisch ist er aber eigentlich nicht.
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Christoph
In den USA ist ein Verständnis von weiterreichenden Möglichkeiten des ArbeitgeberIn gegenüber der ArbeitnehmerIn sehr verbreitet. Auch üble Eingriffe in das Privatleben der ArbeitnehmerIn, was an Leibeigenschaft erinnert, s. Verbote von Liebesbeziehungen am Arbeitsplatz und eine ganze Menge mehr, darunter auch Bespitzelungen, was dort rechtlich größere Chancen hat, durchzukommen als diesseits des Atlantik.