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In der “Süddeutschen” zu Netzpolitik
11Am Mittwoch fand sich in der “Süddeutschen Zeitung” ein Interview mit mir zu netzpolitischen Themen. Dort äußere ich mich unter anderem zur Vorratsdatenspeicherung, zur Vergütung von KünstlerInnen im digitalen Zeitalter – und dazu, warum es wichtig ist, dass auch Menschen aus der “Netzgeneration” Parteipolitik machen.
The time is now – jetzt werden die Rahmenbedingungen für die Netzwelt bestimmt! Das machen aber Leute, die gar nicht im Netz zu Hause sind, die sich nicht auskennen und die viel zu restriktiv sind. Wir brauchen aber ein offenes Netz mit starken Verbraucher- und Freiheitsrechten und einem modernen Urheberrecht.
Auf der selben Seite findet sich auch ein Interview mit Brigitte Zypries, ebenfalls zu den Themen der Wissensgesellschaft.
Einsortiert: julia in der presse, netz, wissen
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11 Responses to “In der “Süddeutschen” zu Netzpolitik”
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Endlich mal eine Grüne, die mir gefällt! Es reicht nicht, dass man als Internetuser auf alles verzichten soll, nein man wird überwacht, wo es nur geht. Und die Film- bzw Musikindustrie beisst sich immer wieder in den eigenen Schwanz. Wenn man nicht will, dass etwas kopiert wird, dann soll man auch keine Gerätschaften entwickeln, die sowas erst ermöglichen.
Aber das war schon bei den ersten Schellacks so. Damals erbosten sich die Opernsänger darüber, etwa Anfang des 20. Jahrhunderts, als die ersten Tonträger auf den Markt kamen und Grammophone verkauft wurden. Heute ist es nicht viel anders , nur die Technik.
Aber es kommt ja mit der Vorratsdatenspeicherung noch schlimmer. Alles wird nun erfasst, was gesaugt wird, egal obs eine Trial oder ein Bildchen ist. Jeder weiss, was der andere tut, oder macht. Und so ungeschützt die datenbanken auch sind, desto leichter sind diese auszuspähen.Es ist alles eine Katastrophe. Beeinflusst von der Macht des Geldes werden wir indoktriniert und ausgebeutet. Seelisch, wie auch gesellschaftlich.
xF
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PS: das bild von dir gefällt mir. very sweet xD
xF
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Herzlichen Glückwunsch zu diesem guten Interview mit äußerst wichtigen Aussagen. Man kann sich nur wünschen, dass die Probleme, die du angesprochen hast, vom breiten Parteiinteresse noch mehr aufgegriffen werden.
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Wo bleibt der Remix? Ich meine, wäre doch auch für das andere Blog einen Eintrag wert, oder?
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Volltreffer, das Interview! Gratuliere. Weiter so.
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Hallo “Hacker Freundin” 😉
schöne Antworten auf das SZ-Interview. Schade, dass nicht mehr Entscheidungsträger so denken.
cheers!
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Hallo Julia,
ich habe sympathisierend Deine Antworten gelesen bis zu dem Satz ‘Schon heute werden die Künstler pauschal
vergütet’. Habe ich da irgendwas verpasst? Wie hoch ist diese Pauschale und wer zahlt sie mir aus? Bund, Länder,
Gemeinden, die Industrie oder die Grünen? Mal im Ernst:
Ich kann nur hoffen, daß man Dich in dem Interview nicht korrekt zitiert, denn:
Die Vergütungen von sog. ‘recording artists’ ist fast immer eine Beteiligung ‘pro verkauftem Tonträger’ bzw. ‘pro
bezahltem Download/Stream’. Auch die GEMA berechnet die mechanischen Urheberrechte genau so. Selbst die
Einkünfte aus der Verwertung der Leistungsschutzrechte sind teilweise- wenn auch indirekt-an Stückzahlen
gekoppelt. Will man also im weiten Bereich des Internetrechts kompetent werden, so gehört das
Wissen um og. Tatsachen m.E. dazu, sonst ist man auf dem Holzweg. Natürlich soll man an das Recht auf
Privatkopie nicht ran. Appelle wie ‘Copy kills music’ haben leider nicht soviel gebracht. Es schadet aber Deine og.
Bemerkung der Sache, der Diskussion, den Künstlern, der Kultur und somit auch irgendwann der Gesellschaft,
weil sie die Tatsachen verdreht. Nach dem Motto: Hey Leute, jetzt mal kräftig kopiert, der Künstler
( dem bestimmt niemand schaden will- im Gegenteil) hat sein Geld schon. Das ist, in einer großen Tageszeitung
ausgesprochen, schon fast fahrlässige Geschäftsschädigung….:) Er hat sein Geld eben nicht, und es zahlt ihm
auch niemand irgendwas…beim ein oder anderen kommt die Pauschale dann doch…vom Sozialamt…An dieser Stelle: Der Vergleich mit den Kassetten
hinkt gewaltig. Natürlich haben wir in den Siebzigern uns oft ne Kassette ziehen lassen, aber spätestens wenn
man die dann wieder kopierte, war der Sound so schlecht, daß man sich irgendwann doch ne Platte kaufte.
Heute sind Kopien verlustfrei und unendlich oft zu wiederholen. Auch verstehe ich diese Logik nicht: weil damals
schon beim Erscheinen der Kassette die Diskussion um Privatkopien aufkam, soll die jetzige Debatte absurd sein?
Ich versteh das nicht. Steh ich auf dem Schlauch? Warum hat der Roßmann da nicht nachgefragt?
Vielleicht kannst Du mich mal aufklären. Viele Grüße aus Köln. V -
Hi Volker,
nein, natürlich wurden meine Ausführungen etwas gekürzt. Ich versuche das jetzt noch mal mit mehr Worten zu erklären: Es geht mitnichten darum, die KünstlerInnen zu entrechten und ihnen den verdienten Lohn für gute Kunstb zu nehmen. Aber es geht schon um eine kritische Auseinandersetzung mit der Strategie der großen Plattenfirmen. Diese haben es verschlafen, verbraucherInnenfreundliche Geschäftsmodelle für das digitale Zeitalter zu entwickeln.
Die großen Plattenfirmen erleiden derzeit vielleicht Verluste. Aber: Dafür gibt es aber viele kleinere Plattenfirmen, die derzeit sehr wohl Gewinne machen. Das, weil sie flexibel auf neue Entwicklungen reagiert haben, sie stellen sich auf den Wandel des Marktes ein, haben moderne Geschäftsmodelle entwickelt. Einige von ihnen erzielen sehr große Vorteile an durch das Kopieren und Weiterverteilen von Musik: Das ist für sie kostenlose Mund-zu-Mund Propaganda. KünstlerInnn werden durch das Internet unabhängiger, sie brauchen die Plattenfirmen manchmal gar nicht mehr und können ihre Werke direkt vermarkten. Dann kommt das Geld doch auch ganz direkt bei denjenigen an, die das Kunstwerk geschaffen haben. Ich finde es gut, wenn diejenigen, die die kreative Arbeit gemacht haben, dafür auch belohnt werden. Und wenn KünstlerInnen unabhängiger agieren können.
Meine Meinung: Die großen Firmen machen es sich zu leicht, wenn sie ihre marktbeherrschende Stellung durch Gesetzesänderungen sichern wollen. Sie sollten sich lieber dem Wettbewerb stellen, indem sie gute Musik produzieren.
Zu diesem Thema gibt es auch – ebenfalls in der Süddeutschen – ein interessantes Interview mit Lawrence Lessig: “Es geht nicht darum, Madonnas Musik zu stehlen”
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Marion
Du hast doch überhaupt keine Ahnung…