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zeitrafferin

Julia Seeliger
  • 12. December 2007 | 15 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
    scissors

    Hab mir jetzt auch einen Account bei der neuen SPD-Community gemacht.

    Julia Seeliger Profil meineSPD

    Zuerst war ich da inkognito unterwegs, aber das muss ja eigentlich doch nicht sein. Frank-Walter und Andrea sind schon meine Freunde geworden, der Karl und die Franziska sind in der Community leider noch nicht mit dabei.

    MeineSPD Screenshot

    Als Nicht-SPD-Mitglied kann man in den meisten Gruppen und Foren mitdiskutieren, es gibt aber auch geschlossene Gruppen, in manchen Foren können Nicht-Mitglieder nicht schreiben – was ich okay finde. Funktionen wie bei Xing mit dem “Wie bin ich mit XYZ verbunden” gibt es bisher nicht. Etwas ungewohnt, ja unkomfortabel sind die Nachrichten – man muss da viele Klicks machen, bis man die lesen oder löschen kann. Weiteres kleines Minus: Wie so häufig kann man auch bei der SPD das freie Bildformat .png nicht verwenden. Grundsätzlich ist die Community aber auf jeden Fall ein Gewinn, und auch SPD-typisch klare Layout vermag zu überzeugen.

    Unter “Missionen” kann man Aufgaben erfüllen, wie Fragen an Kurt Beck stellen oder ein Blog schreiben. Bei “Werkstatt” sollen Thesen in einer Art “Werkstatt” diskutiert werden, so haben die Sozialdemokraten das auch schon beim Hamburger Wahlprogramm gemacht.

    In den Foren hab ich mir erstmal interessante Einschätzungen zu Drohsel und der Roten Hilfe durchgelesen, außerdem hab ich mich mal umgeschaut, wie das Thema Linux / Freie Software in der SPD verwurzelt ist.

    In den nächsten Tagen such ich mir noch mehr Freunde und werde mich da noch weiter umschauen. Ganz interessant, hoffentlich haben wir bei den Grünen auch bald so ein System!

    15 Kommentare
    Einsortiert: andere parteien, netz
  • 11. December 2007 | 24 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
    scissors

    wurde ich heute von Stern Online befragt.

    Grünen-Parteiratsmitglied Julia Seeliger bezichtigte die Koalition wegen der geplanten Reform der “Prüderie”. “Das Vorhaben steht für eine Politik, die gegen eine offene und moderne Gesellschaft gerichtet ist”, sagte Seeliger stern.de. “Ich glaube nicht, dass die Koalition eine geistig-moralische Wende einläuten will. Aber von Prüderie kann man sprechen”, sagte sie.

    Die Grünen-Politikerin griff auch Justizministerin Zypries scharf an. “Ich finde es befremdlich, dass sich Frau Zypries nicht an ihre Jugend erinnert. Denn ich glaube nicht, dass sie keinen Sex vor ihrem 18. Lebensjahr hatte oder keinen Jungen angefasst hat”, so Seeliger. Sollten die Änderungen wie vom Justizministerium geplant trotz der Kritik umgesetzt werden, befürchte sie, sagte Seeliger, dass künftig Sexualität zwischen Jugendlichen in Deutschland künftig kriminalisiert werde. Deshalb sehe sie keinen Handlungsbedarf. “Es gibt im bisherigen Regelwerk keine Gesetzeslücken. Um Kinder und Jugendliche vor Missbrauch zu schützen, helfen keine weiteren Verbote. Stattdessen muss es einen gesellschaftlichen Diskurs geben. Das wichtige ist aber, Kinder stark zu machen, so dass sie nein sagen können – dem läuft der Gesetzentwurf aber entgegen.”

    Gestern hatte auch SPIEGEL ONLINE darüber berichtet. Und in meinem Bravo-Kritik-Artikel wurde das Thema schon gestern andiskutiert.

    Was bei der Medienlese auffiel: Stets wird von “Täter” – und nicht “Täterin” – gesprochen, auch die Beispiele waren von klassischen Geschlechterrollen geprägt. Das gilt nicht nur für SPIEGEL ONLINE, von wo das nachfolgende Zitat ist, sondern auch für die Print-Ausgabe der Süddeutschen, die ich heute morgen am Frühstückstisch las.

    Das Streicheln ihrer Brüste etwa könnte schon dann strafbar sein, weil die Einladung dann als “Entgelt” gilt. Geld- oder gar Haftstrafe drohen auch demjenigen, der eine “Zwangslage” ausnutzt – etwa wenn er versucht, mit einer Jugendlichen intim zu werden, die mangels einer Fahrgelegenheit nach einer Party bei ihm übernachtet.

    Unterbewusst werden Mädchen und Frauen somit automatisch als “Opfer” gedacht. Self-fulfilling Prophecy

    24 Kommentare
    Einsortiert: in der presse, netz, vielfalt
  • 7. December 2007 | 34 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
    scissors

    Im Grundgedanken richtig gedacht: Unter dem Motto “Nazis raus aus Wikipedia” hat jetzt Katina Schubert, stellvertretende Parteivorsitzende der “Linken”, die Wikipedia angezeigt. Schubert hat wohl diese Woche im Stern zum ersten Mal über die Wikipedia gelesen.

    Seine erfreulich offene Struktur macht „Wiki“ leider auch zu einem wenig kontrollierbaren Einfallstor für rechte und rechtsextreme Ideologien.

    Diese Analyse ist richtig: Die offene Wiki-Struktur ermöglicht das im Prinzip und es ist denkbar, dass Nazis die Wikipedia beim “Kampf um die Köpfe” offensiv nutzen. Jedoch kritisiert Schubert vor allem die Abbildung verfassungsfeindlicher Symbole und das Zitieren aus NS-Quellen, das dort vorkomme. Schubert will mit der Anzeige die Betreiber zwingen, politische und ethische Standards einzuführen, die es Nazis unmöglich machen, ihren “braunen Müll” als lexikalisch wertvolles Wissen auszugeben und im Netz zu verbreiten. Dies alles solle “bei Beibehaltung der offenen Struktur” gelingen.

    Anders als der Berichterstattung auf golem – wirklich sehr platt – finde ich das im Ansatz schon richtig. Es könnte dort ein Problem mit Nazis geben, das müsste mal genauer unter die Lupe genommen werden. Leider hat Schubert den Fehler gemacht, vor der Anzeige nicht einmal Kontakt mit Wikimedia Deutschland aufzunehmen. Als ich im vergangenen Jahr über das Problem “Nazis bei Wikipedia” nachdachte, hab ich deswegen dort mal nachgefragt, man sagte mir, dass man da “schon dran” sei. Ich frage auch gerne nochmal nach, um genauer herauszufinden, was man da für Instrumente hat. Und eh ich eine Organisation wie Wikimedia anzeige, versuche ich doch ernsthaft, mit denen ins Gespräch zu kommen. Alles andere ist pure Pressegeilheit.

    Schubert hätte versuchen müssen, ihre Kompetenzen im Thema “Nazis” – ich hab mal aus der Presse-Erklärung geschlossen, dass “Neue Medien” nicht ihr Thema sind – sinnvoll bei Wikipedia mit einzubringen, mit den Verantwortlichen das Gespäch zu suchen und gemeinsam mit den WikipedianerInnen an einer schlagkräftigen Strategie gegen Nazis bei Wikipedia zu arbeiten. Wie gesagt, wenn die dort nicht schon versucht haben, eigene Instrumente zu entwickeln. Laut heise sind sie da durchaus problembewusst, wenn auch stets nach dem Maß dieses Problembewusstseins gefragt werden darf, wie ich finde.

    Die Strafanzeige ist nicht die erste Kritik in dieser Richtung an der freien Online-Enzyklopädie. So vertritt der Autor Günter Schuler in seinem kürzlich erschienen Buch die These, dass in der Wikipedia Geschichtsrevisionismus praktiziert werde und kritisiert die Kritikrenitenz der Wikipedia-Community. Hier vertritt Arne Klempert, Geschäftsführer von Wikimedia Deutschland, einen anderen Standpunkt: Die Wikipedia-Community zeige sich sehr problembewusst. Artikel wie der über Holocaust-Leugnung beweisen in seinen Augen, dass die Gemeinschaft der Wikipedia-Autoren sehr wohl in der Lage ist, neutral und aufklärend mit extremistischen Ideologien umzugehen.

    Zu Schuberts Vorstoß ist außerdem noch zu sagen, dass das Verbot verfassungsfeindlicher Symbole ja wohl das am wenigsten wirksame Mittel beim Engagement gegen Nazis ist und ja auch im linken Spektrum sehr umstritten. Schade auch, dass so schöne Worte wie “Medienkompetenz” in der Presseerklärung nicht vorkamen. Die sind bei solchen Themen nämlich richtig aufgehoben.

    Ich meine, dass man, wenn man hier ein mögliches Problem erkannt hat – Nazis bei Wikipedia – vielleicht erst einmal eine Studie zu dem Thema machen sollte, denn ohne sachliche Untermauerung finde ich das schon etwas schwach.

    Fazit: Mögliches Problem erkannt, aber offenbar überhaupt nicht ernsthaft daran interessiert, es zu lösen. Offenbar nur an Presse-Wirbel interessiert.

    34 Kommentare
    Einsortiert: andere parteien, netz, wissen
  • 5. December 2007 | 23 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
    scissors

    Einen kleinen letzten Überblick zur “Affäre Drohsel” im Bereich des zweinulligen möchte ich euch nicht vorenthalten.

    Zum einen die Wikipedia-Diskussion zu Drohsels Artikel. Das lasse ich mal unkommentiert.

    Nur eines: Man kann ja die Diskussion mal mit der Diskussion zu anderen Politikern vergleichen, zB mit der zu Eckard von Klaeden. Oder, ganz anders, mit der Diskussion zur Bundeswehr. Und dann wiederum mit der Diskussion um meinen Wikipedia-Artikel.

    Einige Jusos – wer hätte das gedacht, dass man dort auch so fix im Netz unterwegs ist! – haben jetzt ein Soli-Blog eingerichtet. Unter dem Titel “Jusos für die Rote Hilfe” findet sich eine Erklärung, wo sich Jusos namentlich solidarisch mit Drohsel und der Roten Hilfe erklären.

    Die “Rote Hilfe e.V.” ist eine Solidaritätsorganisation der gesellschaftlichen Linken, die strömungsübergreifend Rechtsbeistand organisiert, wo Menschen aufgrund ihres politischen Engagements in Konflikt mit der Justiz geraten.

    Für uns Jusos ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir das Anliegen unterstützen, dass Jeder und Jede, die auf einer Demonstration gegen Nazis, Atomtransporte oder bei globalisierungskritischen Aktionen festgenommen wird, ein Rechtsbeistand organisiert wird. Und wir unterstützen den solidarischen Ansatz, dass die oft horrenden Kosten, die solche Verfahren nach sich ziehen, zumindest teilweise durch die “Rote Hilfe e.V.” abgefedert werden.

    Zum Abschluss noch Kontaktinformationen zu den Hamburger Jusos. Vielleicht möchte ja der eine oder die andere dort mal anrufen und ein wenig argumentieren; oder denen etwas schicken, eine Mail, einen Brief, eventuell ja auch eine stinkende Socke. Deren Webpräsenz trägt übrigens den ganz und gar unpassenden Titel “Rot und Scharf”.


    Zahlreiches gibt es schlussendlich noch anzumerken

    1. Die Jusos sollten jetzt endlich mal Wikipedia ein gutes, frei lizensiertes Bild von Drohsel zur Verfügung stellen
    2. Drohsel sollte sich schleunigst eine Webpräzenz zulegen. Ein Blog reicht ja für den Anfang, ich könnte es im Notfall auch einrichten. Im Grunde ist es dafür aber schon zu spät – aber man weiß ja nie, was noch kommt.
    3. In der SPD sind die Druckmittel der Parteispitze offenbar wirksamer als bei den Grünen. Deswegen bin ich bei den Grünen. Bei uns kann man machen, was man möchte – man muss es nur begründen können.
    4. Die bürgerlichen Medien sind wie blöd auf die Meinungsmache der “Jungen Freiheit” eingestiegen, ohne sich zu schämen.
    5. Selbiges gilt für CDU, CSU, RCDS, JU, Guido Westerwelle und die Jusos Hamburg.
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