zeitrafferin
Julia Seeliger-
7. March 2008 | 26 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Morgen ist Internationaler Frauentag – und die Bündnis 90/Die Grünen Berlin sind mit vielen Aktionen dabei.
Geplant ist unter anderen eine konzertierte Sammlung fürs Müttergenesungswerk – Infostände in sechs Bezirken – sowie eine Aktion der Grünen Jugend Berlin zur Repräsentanz von Frauen im Öffentlichen Raum, diese wird am Kurfürstendamm stattfinden.
Die frauen- und geschlechterpolitische Sprecherin des Landesverbandes, Julia Seeliger, wird an der Aktion der Grünen Jugend am Kurfürstendamm teilnehmen und teilt hierzu mit:
“Sich Frauen als ehrenwerte Akteure oder auch nur als politische Menschen vorzustellen, das fällt vielen offenbar immer noch sehr schwer. Bei so ganz banalen Fragen wie der Straßenbenennung zeigt sich, dass Geschlechter-Stereotype noch lange nicht ausgeräumt sind: Der Mann, das aktive Wesen, der Mann, das politische Wesen, der Mann, das Wesen, das im Öffentlichen Raum vorkommt.
Der Mann als Norm hat ausgedient!
Friedrichshain-Kreuzberg hat es vorgemacht und sorgt schon seit längerem für mehr weibliche Vorbilder im Öffentlichen Raum – und auch andere Bezirke beweisen Kreativität: Neukölln hat zum Beispiel ein “Frauenviertel”, wo alle Straßen nach klugen, interessanten und wichtigen Frauen heißen. Das macht Mut, Kreativität steckt an – die Straßen in ganz Berlin müssen weiblicher werden!
Ich appelliere an die Bezirksverordneten Berlins, sich diesem Kreativitätswettbewerb zu stellen und sich zukünftig bei der Straßenbenennung von Phantasie und Gender-Blick leiten zu lassen!”
Die Straßenschilder-Aktion fand am 8.3. ab 11:30 Uhr statt und eignet sich gut für Bildberichterstattung: Aktivist/innen der Grünen Jugend Berlin werden auf dem “Kudamm” die gewöhnlichen Straßenschilder mit selbst gebastelten “weiblichen” Straßenschildern überdecken. Treffpunkt für Journalist/innen ist 11:30 an der Haltestelle Uhlandstraße.
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12. February 2008 | Comments Off on BAG Frauenpolitik II: Thema Pflege | Trackback | Internet ausdrucken
Am zweiten Tag der BAG-Sitzung (hier der Bericht über den ersten Tag) sprach Barbara Steffens aus dem NRW-Landtag über Pflegepolitik. Stichwort “Sandwich-Generation – Unten Kinder – Oben Pflege”. Auch internationale Auswirkungen des bundesdeutschen Pflegenotstands spielten eine Rolle in der Debatte.
Wohin mit der Pflege? Bildquelle (Lizenz)
Viele können die Pflege von Angehörigen nur noch realisieren, wenn sie durch (illegale) Kräfte – zu Dumpingpreisen – gemacht wird. Hier sollte die Bundesregierung schleunigst reagieren, wenn sie ihr Engagement für ältere Menschen ernst meint.
Das ist auch im Sinne einer ehrlichen und pragmatischen Migrationspolitik geboten: Denn große Probleme bereitet die (temporäre) Arbeitsmigration auch für die Heimatdörfer der Wanderpflegerinnen aus Osteuropa – diese sind für lange Zeiträume praktisch frauenlos. Die Frauen arbeiten derweil unter harten Bedingungen in Deutschland oder Österreich für einen Dumpinglohn, immer in Sorge darum, erwischt zu werden. Es ist nicht richtig, dass die Bundesregierung die Augen verschließt und diese altenpolitischen Probleme durch Ausbeutung von Menschen aus anderen Ländern löst!
Aus frauenpolitischer Sicht ist hier auch von Bedeutung, dass Pflege durch echte sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse realisiert werden muss. Ansonsten bleibt die Pflege auch an den Ehefrauen oder Schwiegertöchtern hängen, denn diese pflegen oft jahrelang ihre Angehörigen und erwerben in dieser Zeit keine Rentenbeiträge. Das rächt sich: Altersarmut ist weiblich. Zweites frauenpolitisches Problem ist auch das internationale, vorher genannte – die Pflegerinnen aus Osteuropa.
Überhaupt muss in diesem Bereich umgedacht werden, die vielfach erwähnten Mehrgenerationenprojekte und Alten-WGs sind eine gute Idee – hier muss die Bundesregierung noch mehr unternehmen. Innovative Lösungen tun not, wenn unsere alternde Gesellschaft menschlich bleiben soll!
Im Internet habe ich zu diesem Thema hauptsächlich Verlautbarungen der österreichischen Grünen gefunden. Dort gibt es aktuell die Bestrebung, illegale Pflegerinnen zu legalisieren. Das ist offenbar Anlass für eine Pflegedebatte in Österreich
Das Pflegesystem müsse geändert und in Solidarsystem umgewandelt werden, forderte Grünen-Sozialsprecherin Katharina Wiesflecker.
Das derzeitige Finanzierungssystem mit einem Vermögenszugriff durch die Sozialhilfe führe dazu, dass Menschen mit einem gewissen Wohlstand ihre Angehörigen zu Hause pflegen. Dadurch gebe es eine Verlagerung in den häuslichen Bereich, 150 Heim-Betten im Land stünden leer, die vor Jahren belegt gewesen wären, so Wiesflecker.
Aber auch die Grünen wollen das Vermögen bei der Pflege-Finanzierung nicht ganz unberücksichtigt lassen, aber in Form einer “moderaten” Steuer heranziehen.
Ein wichtiges Thema auch für die deutschen Grünen!
By the way: In NRW gab es eine Enquete-Kommission zum Thema “Situation und Zukunft der Pflege in NRW”, hier der Abschlussbericht.
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11. February 2008 | Comments Off on Die “Tonne” – Figur der Zukunft? | Trackback | Internet ausdrucken
Was muss ich da über die Zukunft der Konfektionsgrößen lesen?
Laut deutscher Bekleidungsindustrie misst der deutsche Mann im Durchschnitt 178 Zentimeter, die Figur der deutschen Frau entwickelt sich stark in Richtung Tonne. Vorbei die Ära der Wespentaille.
Beim Mann geht der Trend wahrscheinlich in Richtung Bierbauch – darüber wurde aber nicht explizit berichtet. ExpertInnen in Spanien entwickeln offenbar aktuell neue Standards für Konfektionsgrößen – diese könnten bald auch in bundesdeutschen Boutiquen auftauchen
Die großen spanischen Modefirmen Zara und Mango, die auch in vielen deutschen Fußgängerzonen vertreten sind, wollen ihre Entwürfe nicht länger an den Maßen der Frauen vorbei entwerfen. In den nächsten Wochen will man sich mit Vertretern der spanischen Regierung zusammensetzen und über die neue Größeneinteilung beraten.
Laut einem Bericht von “TimesOnline” sollen künftig vier Zahlen den Weg zur perfekt sitzenden Kleidung weisen: Größe, Hüft-, Taillen- und Brustumfang. Die spanische Regierung hofft, dass die neue Einteilung, sollte sie von den Kundinnen akzeptiert werden, in ganz Europa Zukunft haben könnte.
Interessante Sache – manchmal kauf ich ja auch neue Kleidung. Meist geh ich aber in den Second-Hand-Shop, da sind die Größenschilder meist ausgewaschen, man muss eh alles anprobieren. Ist auch kein Problem. Oft kriege ich auch ausgemusterte Kleidung von meinen Freundinnen geschenkt …
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10. February 2008 | 38 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Zwei große Themen haben wir bei der BAG Frauen diskutiert: Gestern stand “Frauen und Rechtsextremismus” auf dem Programm, ein Thema, welches wir auch im Berliner Landesverband mit der Landesarbeitsgemeinschaft Frauen- und Geschlechterpolitik bearbeiten wollen.
Würden Sie dieser Frau einen Raum vermieten?
Wichtigste These aus meiner Sicht in dieser Debatte war, dass Frauen nicht richtig abgenommen wird, politisch agierende Subjekte zu sein. Das hat dann zur Folge, dass Nazi-Gewalt von Frauen als “Rangelei zwischen Mädchen” abgetan wird. Auch ist zu beobachten, dass Nazi-Aktivistinnen es wesentlich einfacher haben, zB Räume für Veranstaltungen zu mieten oder Demos anzumelden. Man nimmt Frauen schlicht und einfach nicht richtig ab, dass sie auch Nazis sein können. Wirksame Strategien sollten dies aber auch mit einbeziehen! Ich finde es deswegen sehr richtig, dass wir Grüne da weiter dran bleiben und das Thema auch beim Bundesfrauenrat im April wieder aufnehmen, dann soll auch ein Papier zum Thema beschlossen werden.
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