zeitrafferin
Julia Seeliger-
2. May 2008 | 36 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Auf Indymedia findet sich ein ganz interessanter Artikel (“Hamburg out of Control”) mit Diskussion über die Gewalt in Hamburg. Dort kam es zu massiven Ausschreitungen, Kritik wird auch an Polizei und Schwarz-Grün geübt. An der Bündnisdemonstration gegen den Naziaufmarsch (1100 Nazis) am 1.Mai nahmen laut Indymedia etwa 8000 Menschen teil.
Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen! – Urheber (Lizenz)
Barmbek gegen Nazis – Urheber (Lizenz)Während sich lokal in Barmbek in einem spektrenübergreifenden Bündnis mit Anwohnern, Geschäftsleuten, Gewerkschaftlern, Linkspartei und linken Initiativen auch lokale grüne Bezirkspolitiker engagierten, war von den Landespolitikern wenig zu hören. Nachdem Gewerbetreibende rund um die Fuhlsbütteler Straße erklärten auch am 1. Mai ihre Geschäfte und Cafés zu öffnen und sich auch viele Anwohnerinnen gegen den Naziaufmarsch stark machten, kassierte das Oberverwaltungsgericht die Entscheidung der Hamburger Polizei alle Protestveranstaltungen in Hamburg-Barmbek zu verbieten. Das OVG sah es angesichts des Engagements von Anwohnerinitiativen als unverhältnismäßig an, die Proteste gegen den Naziaufmarsch in Barmbek zu verbieten und die Bündnisdemonstration in die Trabantenstadt Steilshoop zu verlegen.
In der Debatte melden sich auch welche zu Wort, die Kritik üben an dem “Kriegsspiel”, das manche beim ersten Mai abziehen. War es wirklich sinnvoll, das Reifenlager anzuzünden? Kann man für Hamburg von übermäßiger Polizeigewalt sprechen?
Wasserwerfer im Stadtpark – Urheber (Lizenz)In den letzten Jahren habe ich viel unverhältnismäßig und auch aggressive Polizeieinsätze in HH gesehen. Dieser gestern war es nicht. Die Polizei hat sich angenehm im Hintergrund gehalten, die Demo nicht angegriffen und auch Vermummte und Seitentranspis (zum Teil zusammengeknotet) zugelassen. Das sah eher nach Deeskalation aus. Ist es ein Wunder, dass sie Wasserwerfer einsetzen, wenn ihre Hundertschaft, die zumeist auch keinen Bock auf diese Nazis hat, im Steinehagel steht? (…) Völlig richtig ist hingegen die Kritik an der Polizei, dass sie die Demo nicht nach den ersten Vorfällen aufgelöst hat, wird bei uns ja aus jedem nichtigen Anlass heraus gemacht
Während das Entglasen von Nazi-Bussen von den meisten als legitimes Mittel bezeichnet wurde, wurde in den Kommentaren unter dem Artikel auch Kritik laut, so auch an Aktionen wie dem Inbrandsetzen des Reifenlagers oder eines Polizeiautos.
Brennendes Polizeiauto im Hamburger StadtparkIn der Szene wird argumentiert, dass die Entglasung von Nazi-Busses den praktischen Effekt hat, dass die Busunternehmen es sich dreimal überlegen, ob sie ihre Busse weiterhin an Nazis vermieten.
Was noch zum “Ersten Mai” in Hamburg zu sagen ist: Nun weiß wohl auch der Abendblatt-Leser von Nebenan, was ein “Autonomer Nationalist” ist. Hoffentlich lernt die Polizei bald mal, Linksautonome von denen zu unterscheiden. Ob das was bringt, steht auf einem anderen Blatt, bisher sieht es aber nicht so aus, als gäbe es ausreichend viele Fortbildungen in diesem Bereich (wenn man sich als Polizist fortbildet, ich hoffe, das ist dort üblich).
Weiterlesen
- Wikipedia: Autonome Nationalisten
- NPD-Blog: “Überforderte Polizei bei Neonazi-Aufmarsch in Hamburg”
- WELT: “Hamburg von autonomen Nationalisten überrannt”
- taz: “Sonst hätte es sicher Tote gegeben”
- Störungsmelder: “Chaos in Hamburg – Autonome Nationalisten verprügeln Polizisten und Journalisten”
- SpOn: “Neonazis kapern zwei Regionalzug-Waggons”
- Indymedia: “Naziangriff auf Antifas in Bad Kleinen”
- “Großer Erfolg der Antifaschistischen Bewegung”: Erklärung des lokalen Bündnisses
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25. March 2008 | 13 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Kurz mal zurückerinnern, wer im Hessen-Wahlkampf Kochs rassistische Kampagne unterstützt hat.
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10. February 2008 | 38 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Zwei große Themen haben wir bei der BAG Frauen diskutiert: Gestern stand “Frauen und Rechtsextremismus” auf dem Programm, ein Thema, welches wir auch im Berliner Landesverband mit der Landesarbeitsgemeinschaft Frauen- und Geschlechterpolitik bearbeiten wollen.
Würden Sie dieser Frau einen Raum vermieten?
Wichtigste These aus meiner Sicht in dieser Debatte war, dass Frauen nicht richtig abgenommen wird, politisch agierende Subjekte zu sein. Das hat dann zur Folge, dass Nazi-Gewalt von Frauen als “Rangelei zwischen Mädchen” abgetan wird. Auch ist zu beobachten, dass Nazi-Aktivistinnen es wesentlich einfacher haben, zB Räume für Veranstaltungen zu mieten oder Demos anzumelden. Man nimmt Frauen schlicht und einfach nicht richtig ab, dass sie auch Nazis sein können. Wirksame Strategien sollten dies aber auch mit einbeziehen! Ich finde es deswegen sehr richtig, dass wir Grüne da weiter dran bleiben und das Thema auch beim Bundesfrauenrat im April wieder aufnehmen, dann soll auch ein Papier zum Thema beschlossen werden.
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8. February 2008 | 109 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Nachdem Thor Steinar vielfach in öffentliche Kritik geraten ist, gibt es jetzt eine neue Kleidermarke, die offenbar direkt aus dem Thor-Steinar-Umfeld entstanden ist. Erste Infos über “Erik and Sons” finden sich bei Indymedia.
Die Darstellung der Marke im Internet wie auch die Kleidungsstücke selbst quellen über vor nordisch-germanischer-heidnischer Symbolik und Mystik. Ebenfalls wird eine Rune als Logo geführt. (…) Es werden Bilder verwendet, die aus der germanischen Mythologie stammen und auch heidnische Symbole wie z.B. der Adler. Ansonsten sind auch sehr viele unscheinbare und/oder “Mainstream” aussehende Kleidungsstücke zu finden. Wird nach “Erik and Sons” gegoogelt, tauchen viele Verweise auf einschlägige Rechtsrock-Versände auf, viele auch im osteuropäischen Ausland und im selben Satz mit “Thor Steinar” genannt.
Eingetragen beim Deutschen Patent- und Markenamt ist die Firma ERIK & SONS™ auf Udo Sigmund. Es lohnt sich auch, mal in den Kommentierungen des Indymedia-Artikels weiterzulesen.
Ach ja, einer der Erik-and-Sons-Server scheint schon “kaputtgespielt” zu sein.
109 KommentareSchwacher Server für erikandsons.de – leicht zu DoS’n – mal schauen was sich da noch so alles machen lässt.
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