zeitrafferin
Julia Seeliger-
23. February 2007 | 7 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Letztes Jahr ging ja der KV Saarlouis (mit seinen vielen Mitgliedern) durch die Presse. Die saarländische Kleinstadt soll mit 600 – 800 Mitgliedern mehr Grünen-Mitglieder haben als die Grünen-Hochburg Frankfurt/Main (die Zahlen schwanken, bisweilen wird auch nur von 400 gesprochen). Kein Problem, mag man auf den ersten Blick sagen, ist doch schön, wenn eine Stadt so grün ist. Oder wenn ein freundlicher Mensch vielen Menschen eine Grünen-Parteimitgliedschaft bezahlt.
Beim näheren Hinsehen offenbart sich aber der machtpolitische Vorteil einer solchen Mitgliederschnitzerei: Der KV Saarlouis hat auf dem Landesparteitag die Mehrheit, gegen diesen Monster-Kreisverband können alle anderen zusammen nichts ausrichten.
In der Presse war letztes Jahr zu lesen:
Der Landesvorsitzende der Grünen an der Saar, Hubert Ulrich (Saarlouis), versprach ihre Zahl bis Ende 2007 zu senken. (…) Zudem müssen Sozialregelungen etwa für Arbeitslose oder Studenten “nachprüfbar schriftlich festgehalten werden”.
Ist zwar noch nicht Ende 2007, aber kann mir jemand sagen, ob da schon irgendetwas passiert ist im Saarland? Ich hab die Vermutung, dass man da ruhig noch mal nachhaken kann. Innerparteiliche Demokratie finde ich nämlich ziemlich wichtig.
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9. February 2007 | 8 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Interessant die Debatte um die “Bundestrojaner”. Bei dieser Debatte fände ich es nett, wenn mir mal jemand erklären würde, wie das in der Praxis jetzt genau funktionieren sollte. Versteht mich nicht falsch: Vom Prinzip ist es wirklich eine Ungeheuerlichkeit, dass da irgendwer kommen will und mal eben Schadsoftware auf meinen Rechner packen möchte – und das, ohne dass ich darüber informiert werde. Heimlich mein virtuelles Haus durchsucht: Das geht natürlich gar nicht. Aber kann das technisch denn überhaupt klappen?
Ich erinnere mich zwar nicht mehr so gut an meine Windows-Zeit (ist ja immerhin schon mehr als fünf Jahre her) aber ist es nicht so, dass man auch mal Zeiten hat, in denen man einen Rechner hat, der nicht mit irgendwas infiziert ist? Ich meine jetzt nicht “kurz nach der Installation”, sondern eben auch, wenn man ein ausgeklügeltes System aus Virenscannern und Firewalls und so nem Schnickschnack benutzt. Soll doch Leute geben, die gerne Zeit in ihr Windows stecken.
Dabei habe ich rund um die Bundestrojaner-Hysterie folgende Fragen:
- Wie kann man den Terroristen sagen, dass sie jetzt mal die ausführbare Datei mit dem Bundestrojaner anklicken sollen?
- Kann man nicht einfach Microsoft sagen, dass sie eine Tür für die Polizei einbauen soll? Oder hat MS das eh schon gemacht?
- Was ist mit Virenscannern? Dürfen dann Bundestrojaner nicht in den Updates drin sein?
- Wie kommen die Fahnder in meinen Debian-Laptop?
Falls sich der Bundestrojaner dann doch technisch realisieren ließe (juristisch und politisch geht das natürlich gar nicht, aber das interessiert so manchen Innen- und Rechtspolitiker ja nicht), hier ein paar Tipps von der taz (gefunden via netzpolitik.org). Bei weitem nicht alle taz-Trojaner-Tipps sind klug und sinnvoll, aber dieser kann helfen:
5. Ich will den Spitzeln wenigstens das Leben schwer machen. Geht das?
Ja. Am besten Sie beseitigen auf Ihrem Computer schleunigst die Windows-Monokultur.
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8. February 2007 | Comments Off on Demo gegen das Atomforum | Trackback | Internet ausdrucken
Heute gehe ich zu einer Anti-Atom-Demo. Grund: Das deutsche Atomforum hält in Berlin seine Jahrestagung ab. Hier der Aufruf:
Atomforum abschalten:
Demo am Do. 8.2.07 15 UhrDas “Deutsche Atomforum e.V.”, der Lobbyverein der Atomwirtschaft, hält am 8. Februar im Hotel Maritim an der Friedrichstraße seine alljährliche Wintertagung ab. VertreterInnen aus Atomindustrie und Politik kungeln hier gemeinsam für eine atomare Zukunft.
Mit den Anträgen auf eine längere Laufzeit ihrer Atomkraftwerke Biblis A und Neckarwestheim I verstoßen die AKW-Betreiber RWE und EnBW nun auch ganz offiziell gegen die ohnehin heuchlerische “Ausstiegs”-Vereinbarung.
Es reicht: Tausende Tote im Uranabbau, der niemals sichere Betrieb der Atom-kraftwerke, ewig strahlender, hochradioaktiver Müll und das militärische Morden mittels depleted-uranium-Munition, Mininukes und Atombomben – Atomkraft ist eine menschenverachtende Technik, die mit menschenverachtenden Polizei-Methoden durchgesetzt wird.
Start ist 15 Uhr an der Vattenfall-Zentrale (U6-Haltestelle “Zinnowitzer Straße”)
Nachtrag: Es waren zwar nicht so viele Menschen da, wie es dem Thema angemessen gewesen wäre, aber 500 waren es wohl schon, vielleicht mehr. Das mag auch am kalten Wetter und an der ungünstigen Zeit (um diese Zeit müssen die meisten Menschen nun mal lohnarbeiten) gelegen haben.
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4. February 2007 | Ein Kommentar | Trackback | Internet ausdrucken
Der BUND hat eine spannende, kreative Aktion gestartet:
Stellen Sie die Autokonzerne im Licht des Klimawandels dar. Verfremden Sie Anzeigen oder entwerfen Sie eigene.
Noch bis zum 31.März können Motive eingesandt werden; die besten Motive werden als Postkarten gedruckt.
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