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Aktion: Socken für Schäuble
6Die Grüne Jugend Niedersachsen veranstaltet eine witzige Aktion zu den Geruchsproben: Socken für Schäuble!
Nach Hausdurchsuchungen und Postkontrollen von G8-GegnerInnen, stimmt Bundesinnenminister Schäuble jetzt auch der Sicherstellung und Verwendung von Geruchsproben von TeilnehmerInnen der Proteste zu. Diese “Schnüffelproben” verletzen zahlreiche Grundrechte und stellen damit die Zerstörung unseres Rechtsstaates dar!
Wir, die GRÜNE JUGEND Niedersachsen, halten diese Maßnahmen für gänzlich übertrieben. Deshalb fordern wir alle G8-GegnerInnen dazu auf, den sich im Anhang befindlichen Brief an Dr. Wolfgang Schäuble auszudrucken, zu unterschreiben und zusammen mit einer stinkenden Socke ans Bundesinnenministerium nach Berlin zu schicken.
Macht mit! Schenkt Schäuble eure Socken und demonstriert so gegen staatliche Repression und für Recht und Freiheit!
Wenn ihr außerdem noch ein Foto von euch und der Socke macht und es an uns (webmaster@gj-nds.de) schickt, werden wir es auf unsere Homepage www.gj-nds.de veröffentlichen.
Wir hoffen auf eure Unterstützung des Aufrufes – macht mit und werbt in euren Ortsgruppen für die Aktion!
Und Herr Schäuble freut sich bestimmt über persönliche Post.
Und damit die Socke nicht so allein im Paket herumriecht, gibt’s noch einen Musterbrief (PDF):
Sehr geehrter Herr Schäuble,
mit großem Entsetzten nehme ich die von Ihnen in den letzten Wochen und Monaten eingeleiteten Maßnahmen gegen friedliche TeilnehmerInnen der G8-Proteste zur Kenntnis. Ihre Maßnahmen, von Hausdurchsuchungen über Postkontrollen bis hin zu „Schnüffelproben“ verletzten zahlreiche Grundrechte, wie Ihnen als Dr. jur. eigentlich bekannt sein sollte. In meinen Augen zerstören Sie mit Ihren völlig übertriebenen Maßnahmen den Rechtsstaat, den Sie ja angeblich verteidigen wollen.Sie irren sich, wenn Sie meinen, dass Sie hier in Deutschland russisches Versammlungsrecht anwenden können, nur weil auch der russische Präsident bei dem G8-Gipfel zu Besuch ist.
Tatsächlich gilt auch während der Zeit des G8-Gipfels das deutsche Grundgesetz fort. Das nur als Hinweis, weil Sie da gegenteilige Informationen erhalten haben.Ich habe den dringenden Verdacht, dass es Ihnen vor allem darum geht, friedliche, legitime DemonstrantInnen einzuschüchtern und von Protesten abzuhalten. Das wird Ihnen jedoch nicht gelingen. Ich selbst werde auf jeden Fall an den Protesten rund um den G8-Gipfel teilnehmen.
Um Ihnen die Arbeit zu erleichtern, schicke ich Ihnen anbei eine Geruchsprobe von mir in Form einer alten Socke (es ist die am stärksten riechende, die ich finden konnte!). Damit können sie mich auf der G8-Demo leichter identifizieren.
Wir sehen uns in Heiligendamm, Herr Schäuble!
Freundliche Grüße
Einsortiert: aktivismus, andere parteien, polizei, überwachung
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6 Responses to “Aktion: Socken für Schäuble”
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Stasi
Sehr geehrte Frau Seeliger,
Welche Stasi-Methoden muß Her Schäuble noch in Deutschland einführen, damit man ihn auch nach Ihrem Dafürhalten mit dem Begriff “Stasi” bzw. “Stasi 2.0” in Verbindung bringen darf?
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Es ist richtig, dass zu DDR-Zeiten planmäßig, verdachtsunabhängig und flächendeckend Geruchsproben gesammelt wurden und in Geruchsdatenbanken abgelegt wurden. Hier ein Bild einer Geruchsprobendatenbank:
Quelle: colby.eduVorträge und Führungen zum Thema kann man im Stasi-Museum in Berlin machen; diese werden im Allgemeinen von Betroffenen / Stasi-Verfolgten gehalten und sind sehr interessant. Dort kann man sich auch noch mal die Unterschiede zwischen DDR-Repression und Schäuble-Repression erklären lassen.
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Geruchsprobe abgeben…
Schickt Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble dringend Eure Socken — nicht gerade die aus der Waschtrommel, eher die aus dem Wäschekorb. Denn die Grüne Jugend Niedersachsen ist der festen Überzeugung, dass die Socken benötigt werden. Schlie….
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Christoph
> Dort kann man sich auch noch mal die Unterschiede zwischen DDR-Repression und Schäuble-Repression erklären lassen.
Man sollte Rolling Wolle mal die lieber die Unterschiede zwischen DDR-Repression und freiheitlichem Rechtsstaat erklären lassen.
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Ja sicher, Christoph,
aber das geht auch ohne Stasi. Dann ist es nur schwieriger. -
Christoph
Im Haus der Geschichte in Bonn sind Geruchsproben ausgestellt. Da kann man sich die Stasi-Methoden mal genau anschauen (allerdings nicht erriechen, da unter Glas).
Man sollte die Dinge beim Namen nennen. Und wenn sich etwas ähnlich wie bei der Stasi zu entwickeln droht, und sei es nur in Ansätzen, darf man auf diese Analogie durchaus aufmerksam machen.