Julia Seeliger



5 Responses to “LSVD startet “Aktion Gleichheitsartikel””

  1. Der Artikel lautet gegenwaertig:
    (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

    Und die neue Fassung:

    „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seiner sexuellen Identität, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.”

    Der einzige Zusatz Ergaenzung waere also keineswegs wie oben vorgegeben der gesamte Absatz, sondern nur die sog. “sexuelle Identitaet”. Was bitteschoen soll das denn sein?

    Muss man das jetzt haben?

    Ich bitte um Aufklaerung.

    Ah, das Plakat sagt ja schon einiges. Die “sexuelle Identitaet ist also “schwul, lesbisch oder hetero. Wer in dieses Raster nicht passt ,hat keine Identitaet, darf als weiter diskriminiert werden oder wie?

    Man kann das auch anders lesen: wer sich eine solche Identitaet gibt, hat sich schon selbst diskriminiert. Schon mal dran gedacht, dass es, wenn man solchen Quatsch erst mal ernstnimmt, auch noch ganz andere Identitaeten gibt, die in dem Raster gar nicht vorkommen, obwohl man sie eigentlich aufnehmen muesste? Was ist mit Paedophilen und Sodomisten z.B.?

    Das ist kann doch keine Frage von legal, illegal, unappetitlich, widerlich etc. sein. Sondern eine Frage, ob fuer solche “Identitaeten”, die nun mal, wenn man diesen Identitaetsbegriff erstmal einfuehrt, faktisch gegeben sind andere GRUENDE vorliegen, die einen Auschluss zulassen. Man wird moeglicherweise sowieso in “Schwulitaeten” kommen, da es bekanntlich in den europaeischen Staaten kein einheitliches Sexualstrafrecht gibt.

    Im Uebrigen finde ich die bisherige Fassung schon problematisch, denn wenn ich anfange aufzuzaehlen, wer weswegen nicht benachteiligt werden darf, dann raeume ich schon ein, dass es (ansonsten) Benachteiligungen geben darf (Vorbestarfte kommen z.B. in der Aufzaehlung nicht vor). Der Artikel sollte also nicht spezifischer, sondern eher allgemeiner gefasst werden und einfach jedwede Diskriminierung wegen irgendwelcher individueller Besonderheiten ausschliessen. Im Grunde ist das aber bereits gewaehrleistet durch:

    Artikel 2
    [Allgemeine Handlungsfreiheit; Freiheit der Person; Recht auf Leben]
    (1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

    Damit ist im Grunde schon klar, dass jeder (auch) sein Geschlechtsleben einrichten kann, wie es ihm gerade gefaellt, solange er damit nicht gegen geltende Gesetze verstoesst. Und ebenso klar ist, dass er deswegen nicht diskriminiert werden darf, da seine ihm zugesicherte Freiheit dann perdu waere.

  2. Das sehe ich etwas anders. Der LSVD ist eine Lobbygruppe für Schwule und Lesben in Deutschland. Wenn jetzt die sexuelle Identität aufgenommen wird, so hat man eine wirksame Grundlage gegen Gesetze und Regelungen, die Schwule und Lesben, (Bisexuelle) und Transgender ungleich stellen.

  3. Dafür!

    Der Artikel 2 ist unzureichend, schon dadurch, dass er die freie Entfaltung einschränkt. Denn immernoch sehen sich Leute durch den Anblick zweier küssender Männer in ihren Rechten beschränkt – und als unsittlich wird dies wohl auch ausgelegt.

    Das Plakat der Aktion finde ich weniger gelungen, da es speziell nur Lesben und Schwule in den Vordergrund rückt. Bisexuelle und Transgender gehören da nicht außen vor gelassen!

    Grüße,
    U.

  4. “Denn immernoch sehen sich Leute durch den Anblick zweier küssender Männer in ihren Rechten beschränkt – und als unsittlich wird dies wohl auch ausgelegt.”

    Du meine Guete ist DAS aber boese!

    Fuer solchen Qurk brauchts keine Gesetzesaenderungen. Vor gerade mal 30 Jahren hat man solches Trara noch veranstaltet, wenn sich Heteropaerchen in der Oeffentlichkeit knutschten. Das sind Dinge die sich von selbst wandeln. Die noetige Toleranz kannst Entwickeln (aber sowieso nie bei allen), aber Du kannst sie nicht gesetzlich verordnen.

  5. Warum gibts hier keinen Korrekturbutton? ;-(