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Voll gut: TUX-Kinderfest in Bremen
8Die Bremischen Grünen machen etwas, was mir gut gefällt: Sie veranstalten ein Tux-Kinderfest. Warum mir das gut gefällt: Ich meine, dass es richtig ist, Kindern von früh an Softwarevielfalt nahe zu bringen, und sie eben nicht auf Windows zu eichen. Deswegen habe ich auch etwas gegen Microsofts pseudo-soziales Engagement in Schulen. Da ist es richtig, mal gegenzusteuern:
Auf unserem Kinderfest wollen wir Kindern die Möglichkeit geben, mit Open-Source-Software zu experimentieren, die Software des One-Laptop-Per-Child-Projekts vorstellen und eine Kinder-Astronomie-Vorlesung veranstalten.
Ehrlicherweise wird es wohl sehr kompliziert, Linux in Schulen zu etablieren. Viele GrundschullehrerInnen sind sogar mit Windows überfordert und sind nicht bereit, es jetzt auch noch mit einem unbekannten Betriebssystem zu versuchen. Das ist die traurige Realität.
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8 Responses to “Voll gut: TUX-Kinderfest in Bremen”
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> Ehrlicherweise wird es wohl sehr kompliziert, Linux in Schulen zu etablieren.
Eben, deswegen Verteilen wir ja auch Linux an Kinder. -
Markus
Die Zahl der Lehrer die sich mit Linux auseinandersetzen bzw. schon mal davon gehört haben nimmt kontinuierlich zu. Ich denke, künftige Generationen werden ein ganz anderes Verständnis für Linux besitzen. Wer wußte vor 10 Jahren schon wie man Emails verfaßt? Heute ist das Allgemeingut! Die Grünen in Bremen scheinen auf einem guten Weg zu sein… und die Webseite, die sie haben (www.gruene-neustadt.de) macht auch einen sehr guten Eindruck — zumal, ds anscheinend die Mediawiki Software hintersteckt (kennt man sonst von Wikipedia)! OpenSource rulez Bremen!
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coole Sache… das ist krass wie so ein kleines Tux-Kinderfest die Republik aufwirbelt! 😉
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Green rulez! 😉
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Andreas
…was ich mich frage: ist Linux eigentlich wirklich ‘gut’, ich meine ist es abgesehen davon, dass windows aus den verschiedensten Gruenden ‘scheisse’ ist, wirklich ‘gut’ oder ist es nur ein Phantasma zu kurz gekommener Programmierer, dass Linux ‘gut’ sei. Wie jeder weiss sind die allermeisten Linux-Distributionen, obwohl sicherlich potentiell sehr leistungsfaehig, eine Zumutung fuer ihre Benutzer und ich sage das nicht als ausgemachter Computerhasser oder windows-benutzer sondern als jemand, der auch noch andere Dinge zu tun hat, als tagelang im Netz zu stoebern um (Achtung Teufelskreis) seinen Netzzugang zum laufen zu bringen, seine Maus zu installieren oder seine soundkarte zum laufen zu bringen. Ist es etwa fuer jemanden, der in Wirklichkeit eigentlich nur Theaterstuecke, nur um ein Beispiel zu nennen, auf seinem Rechner konzipieren will, zumutbar, Myriaden von orten, an denen sich Konfigurationsdateien befinden koennten, auswendigzulernen, seitenlange mit widersinnigen Kuerzeln gespickte MAN-texte zu lesen, seine Laufwerke mit virtuellen Adressen zu verzeigern oder sich zu fragen, warum sein FAT-Laufwerk eigentlich ploetzlich nicht mehr laeuft, mal ganz davon abgesehen, dass dieser Mensch keine Lust hat, sich damit zu beschaeftigen, was ein FAT-Laufwerk eigentlich ist?
Diese Linux-Euphorie ist NICHTS ANDERES als die verschrobene Projektion einiger Freizeitprogrammierer oder einer PREKAEREN Welt des unbedingten Programmiererethos auf die boese Welt ausserhalb dessen, denn im grunde ist es doch so, dass Linux auch bedeutet, Hunderttausende von voellig unterbezahlten Programmierschicksalen zu unterstuetzen, Programmierer aus Abhaengigkeit, HartzIV und trotzdem opensource-abhaengig, wie junkies die naechste Treiberprogrammierung erwartend, Pornographie-abhaengig aus Konsequenz, die Freizeit mit dem Produzieren von Hunderten, ja bald Tausenden von guten Ratschlaegen in howto-Foren verbringend, dabei politisch ins jeneits der radikalen Markthasser abdriftend? Linux ist der erntgemeinte Versuch, die Verzweilfung der dem Nirwana der Zahlenwelt hoffnungslos ausgelieferten auch noch dorthoin zu tragen, wo man von alldem nichts ahnt: Schulen, Kindergaerten, Hausfrauen, (noch) froehlich spielende Kinder, unbescholtene Theatermacher und Schriftsteller, romantische Philosophie-Studenten, schwaermerische Literaturstudentinnen, all das versucht Linux, und das ist die Wahrheit, mit einem Schlag AUSZULOESCHEN.
(und all das weiss Julia ganz genau)
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@Andreas:
Linux ist der bisher erfolgreichste Versuch die Möglichkeiten der Computer Technik aus der Umklammerung einiger weniger Firmen, zum Beispiel Microsoft und Apple, dem Menschen wieder zurückzugeben. Am Anfang der Geschichte der PCs war alles irgendwie Open Source, die selbstgeschriebenen Programme wurden unter einander getauscht und nach gutdünken modifiziert. Software zu schreiben ist ein kreativer Akt, welcher zwar eine Menge Wissen voraussetzt, aber doch mehr den Schaffen eines Künstlers entspricht. Programme zu erschaffen ist schon Philosophie, es ist Literatur, es ist dramatisch. Leider fehlt mir das Wissen um solche Wunderwerke zu erschaffen, aber ich schaue gerne beim Schaffensprozess zu.@Topic:
Linux an Schulen ist ein ganz anderes Problem. Das größte Problem sind tatsächlich die Lehrkräfte. Ständig wird von diesen versucht ihr, auch nur fragmentarisch, vorhandenes Wissen mit einzustreuen, und Forderungen zu stellen, die zwar machbar sind, aber in der Linuxwelt einfach nur Blödsinn darstellen weil die gewünschten Lösungen nur in der Windows Welt einen Sinn ergeben, und für den Rest der Computer Welt nutzlos ist. Natürlich gibt es Ausnahmen, allerdings sind die meiner Meinung nach sehr selten. In vielen Lehrkräften steckt wohl immer noch ganz tief drinnen, dass sie als Lehrende nicht mehr zu lernen brauchen und im Zweifelsfalle grundsätzlich recht haben. Andere Länder sind da deutlich weiter als Deutschland, unter anderem auch Länder auf den afrikanischen Kontinent, wie zum Beispiel SchoolNet in Namibia. Als ganz großes Problem betrachte ich auch, dass die Budgets die die Schulen für Anschaffungen im Bereich neuer Medien haben, nicht mal annähernd ausgenutzt werden, weil die Schulen einfach nicht Wissen was man mit diesen Geld anstellen kann um damit die Ausbildung der Kinder vielfältiger und effektiver zu gestalten. -
>Linux an Schulen ist ein ganz anderes Problem. Das größte Problem sind tatsächlich die Lehrkräfte.
… die Frage ist, ob der Weg erst Schulen zu bauen, Lehrer auszubilden und dann erst den Kindern frontal eine Ladung Wissen zu verpassen für die turbulenten “Computerwissenschaften” nicht zu lahm ist. Vielleicht sollte man die Kisten in den Computerräumen einfach nur den Schülern überlassen, damit sie den Lehrern und jüngeren Schülern zeigen können, wie man z.B. einen Mailserver aufsetzt.http://chaosradio.ccc.de/cr50.html
http://chaosradio.ccc.de/cr38.html -
Andreas
..also Moment, Zappi, vielleicht leide ich hier etwas unter einer Wahrnehmungsverzerrung, aber Programme zu schreiben ist weder Kunst noch Literatur, es ist ein zermuerbendes Handwerk der Fehlersuchen und Zwangslaeufigkeiten und ist im Detail banal. ich weiss nicht, wer dir diese Verklaerung der Programmiertaetigkeit überliefert hat, von mir stammt sie jedenfalls nicht, ich habe jahrelang mein geld an der Uni damit verdient, in der angewandten Mathematik C-Programme fuer dies und das zu verfassen, es war hochgradig stupide, die Linux-Programmierung ist insofern evtl. weniger stupide, als dass man staendig genoetigt ist, vorhandene Loesungen anderer an die eigene anzupassen, aber was das ganze mit ‘Wissen’ zu tun haben soll, weiss kein Mensch, ich habe drei Wochen gebraucht um C zu lernen, jede andere Programmiersprache lernt man heute an einem Nachmittag und dann beginnt die grosse LANGEWEILE.