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zeitrafferin

Julia Seeliger
  • 6. May 2008 | 5 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
    scissors

    Vor kurzem wurde ja Polylux von der “Hedonistischen Internationale” verarscht. Dem ARD-Pop-Magazin wurde ein fingierter Speed-Konsument untergeschoben, ein Typ, der behauptete, er würde im Alltag Speed ziehen, um abzunehmen. Tita von Hardenberg hat inzwischen auf den Polylux-Hack geantwortet (dazu gibt’s auch schon eine Antwort):

    Beeindruckend war nicht nur die schauspielerische Leistung des angeblichen Speed-Users, sondern auch die perfekte Mobilisierung der bundesweiten Presse noch in der Nacht der Ausstrahlung. Professionell gemacht, Hut ab! Und alle schrieben drüber. Trotzdem bleibt die leise Frage: Wozu das Ganze? Haben die Spaßguerilleros wirklich viel erreicht, wenn das Internet als Recherchemedium diskreditiert ist? Wenn Menschen jetzt fälschlicherweise denken, bei Polylux würden Praktikanten ausgebeutet? Wenn sich unsere Autoren ab sofort von ihren Interviewpartnern die Ausweise zeigen lassen? “Tim” hat am nächsten Tag eine Mail an die Autorin des Beitrages geschrieben, darin die Worte: „ Ich hoffe, du glaubst mir, wenn ich dir sage, dass (…) es mir nie darum ging, dich persönlich zu verarschen oder zu verspotten (und) wir in keinem Moment polylux einfach nur blossstellen wollten.” Aha. Schönen Dank auch, Tim. Aber was wollte er dann? Vielleicht die Relevanz der Droge Speed in Zweifel ziehen – und damit auch die anderen Protagonisten des Beitrags, die echt waren? Das jedenfalls ist gelungen. Wir werden diesen und andere Medienfakes am Donnerstag in der Sendung thematisieren und darüber meditieren, was dieser Funsport so alles bewirken kann. Denn, dass Medienfakes – ob sinnfrei oder nicht – Spaß machen, steht außer Frage. Am allermeisten, wenn man zufällig nicht gerade selbst betroffen ist.

    Ich nahm die Zeile “die Relevanz der Droge Speed in Zweifel ziehen” in der Debatte auf netzpolitik.org als Anlass für eine längere drogenpolitische Auslassung, woraufhin ein User meinte, der “Hack” hätte doch gar nichts mit Drogenpolitik zu tun gehabt und es sei doch nur unpolitischer Spaß gewesen.

    Diese Hedonisten haben sich einen Jux erlaubt. Weitergehende Botschaften zur Drogenberichterstattung oder Medienverantwortung sehe ich nicht.

    Meine Antwort

    Wie ich in einem Oberseminar, das ich in der Literaturwissenschaft besuchte, lernte, ist nicht relevant, was sich der Autor eines Werks dachte, sondern, was darin steckt, wenn man es sich ansieht.

    Darüber hinaus wird den Hedonisten häufig “unpolitischer Jux” unterstellt. Das würde ich nicht so sehen – ich sehe die Hedonisten als durchaus politische Aktionsgruppe, die auf ihre Art Politik zu unterschiedlichen Themen (Globalisierung, Überwachung, Arbeit, Drogenpolitik) macht.

    Die “Hedonistische Internationale” ist eine kreative und unkonventionelle Aktionsgruppe – ursprünglich aus Berlin, inzwischen aber mit “Sektionen” in vielen anderen Städten. Ich hatte schon häufiger über die “Hedonistische Internationale” berichtet und finde das Konzept ziemlich ansprechend – man sollte sie nicht immer so schlecht reden. Die probieren es mit neuen Aktionsformen und einem anderen Politikansatz. Am ersten Mai beispielsweise werde ich mich erst auf die Gewerkschaftsdemo quälen, um dann am Nachmittag die Kür bei der Mayday-Demo zu genießen. Und da sind die “Hedonisten” garantiert auch dabei!

    5 Kommentare
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  • 16. February 2008 | Comments Off on 3 Tage feiern | Trackback | Internet ausdrucken
    scissors

    Polylux hat einen leicht romantisierten, aber dennoch sehenswerten Beitrag zum Berliner Partyleben gesendet. Romantisiert, weil: Das mit den illegalen Partys ist jetzt nicht so die geheime Schnitzeljagd, wie das in dem Beitrag dargestellt wird, in Zeiten des Internet muss sich niemand konspirativ vom S-Bahnhof Ostkreuz abholen lassen und in Bezugsgruppen zum Partyort gehen, für solche Zwecke gibt es Mailinglisten und Internetseiten.

    Seis drum, worum geht’s? Allegra, ihre Mutter Anna, deren Freund Marco und Allegras Freundin Steffi werden drei Tage beim Feiern in Berlin begleitet. Ergebnis: Es kommen Feierfreudige aus allen Gesellschaftsschichten, illegalisierte Drogen sind auch im Spiel und Spaß scheint das ganze auch noch zu machen!

    Screenshot PolyluxFeierfreundin Allegra im illegalen Partybunker

    Steffi, Allegras Freundin Es ist Wochenende und wir genießen das. Warum denn nicht, warum soll ich denn am Wochenende Kuchen backen und Kaffee trinken, wer sagt denn das?

    Pablo, Partyorganisator: Die Art von Menschen, die hierher kommt, ist irgendwie in ihrer Entwicklung stehen geblieben …. und will einfach nicht erwachsen werden.

    Anna, Allegras Mutter Du kannst jemand auf der Tanzfläche an die Hand nehmen und du guckst ihn an … und du weißt, der empfindet gerade genau das, was du auch empfindest … du tanzt mit dem zusammen … diese Sehnsucht nach Nähe, nach Intimität … nach dieser Gemeinschaft, die wir ja eigentlich völlig verloren haben …

    Comments Off on 3 Tage feiern
    Einsortiert: party
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