Julia Seeliger



169 Responses to “Die Systemfrage”

  1. Das war endlich mal ein pfiffiger Beitrag. Mehr davon!

  2. a es hier erst um die Landbevölkerung ging, die in den Industrien der Städte ein besseres Leben sucht, muss ich einwerfen, dass es die meisten nicht freiwillig tun, sondern aufgrund von Änderungen in der landwirtschaftlichen Wirtschaftslage dazu gezwungen werden.

    Wirtschaftliche Modernisierung, weg von der Landwirtschaft. Ganz normal. Und dass viele ökonomische Aktivitäten dadurch bedingt sind, dass man Geld zum Leben braucht, ist auch klar.

    In Mexiko ist das zuletzt in großem Maßstab passiert, da die Mexikaner nun keine Zölle mehr auf Mais erheben dürfen und der billige durch Intensivlandwirtschaft hergestellte Amerikanische den Bauern ihre Lebensgrundlage nimmt.

    Abbau von Zöllen ist richtig. Die amerikanische Subventionierung der Landwirtschaft nicht. Einfacher Zwischenschritt: Zölle nur für nicht-subventionierte Produkte aufheben, dann ändert sich schnell was.

    ich fordere eine simple Anwendung von Grundrechten auf die Situation von Menschen an anderen Orten, was das mit ‘Eingeborenen’ und ‘Imperialismus’ zu tun haben soll, was mit den Worten ‘Wohlstand generieren’ in einem Kontext gemeint sein soll, der Menschen zu unserem Nutzen als Leibeigene in Fabriksaelen haelt, weiss kein Mensch.

    Ja zu Grundrechten. Und ja dazu, dass diese Menschen durch an ihren Arbeitsplätzen ihr Geld erwirtschaften können.

    Christophs Devise war seit jeher, die ‘Freiheit’ dort zu propagieren, wo Machttechniken, die so wirksam wie fuer den einzelnen unsichtbar sind, die Wahl zwischen verschiedenen Formen der Unterwerfung bereitstellen, das ist die Lebensart des Opportunisten.

    Freiheit überall, auch da, wo es um die Wahlmöglichkeiten nicht so toll bestellt ist. Klar, oder?

    Ich sagte eine wünschenswerte Demokratie sollte strukturell wie wikipedia funktionieren.

    Intransparent und chaotisch, mit merkwürdigen Machtzirkeln? Bitte nicht.

    Der Markt besteht aus Individuen die individuell danach streben ihren Gewinn zu maximieren.
    Global gesehen kann das aber sehr dumm ausgehen, als Modell könnte man sich nen Teich voll Algen vorstellen, die sich alle individuell fleißig vermehren bis der Teich umkippt.

    Unsinn. Bisher sind nur Gesellschaften “umgekippt”, wo der freie Markt fehlte. Eines ist von vornherein falsch an deiner Analogie: Es gibt keinen beschränkten Teich, sondern durch das Streben aller Einzelnen wird der Ozean immer größer. Das ist übrigens von der Endlichkeit natürlicher Ressourcen völlig unabhängig.

    Gesellschaft die Starken (also mächtig und intelligent) viel mehr durchsetzen und schwache dominieren. Wie ich auch oben schon sagte gilt es in einer Mehrheitsgesellschaft auch hier darum die soziale Gerechtigkeit zu schützen. Dass soll auch meiner Meinung nach zuallererst durch durch den Staat ermöglichte Chancengleichheit passieren,

    Irrtum. In einer Marktgesellschaft hat jeder Marktmacht. Manche mehr, manche weniger, aber das ist kein Problem. Warum soll es mich stören, dass die Aldi-Eigentümer steinreich sind? Dadurch schaden sie mir nicht, schränken mich nicht ein, sondern ermöglichen mir mehr Einkaufsmöglichkeiten. Marktmacht ist kein Null-Summen-Spiel.
    Und wer stark und wer schwach ist, kann sich sehr schnell ändern.
    Ich sehe auch nicht, dass der Staat so wunderbar Chancengleichheit ermöglichen soll.

    Zum Klimawandel sei Mr. Gore zitiert.

    Ein neuer Säulenheiliger und Bildschirmprediger, der womöglich gar als Wissenschaftler gilt. Und der für seinen Profilierungswahn einen Nobelpreis bekommen hat, dessen Vergabekriterien nicht im entferntesten auf ihn zutreffen.

  3. Ein Säulenheiliger mit dem es keinen Irakkrieg gegeben hätte….

  4. Mit Gore als Präsident hätte Saddam jetzt also noch seine Folterhöhlen betrieben.
    Auch wahr.

  5. Ein Säulenheiliger mit dem es keinen Irakkrieg gegeben hätte…

    Ob es soviel Unterschied gegeben hätte, wage ich bezweifeln. Und Gore ist auch furchtbar, wenn auch nicht ganz so schlimm wie… seine Frau.

  6. Ich denke der Globus sähe jetzt anders aus wenn Gore Präsident gewesen wäre. Nicht schöner aber sicher nicht dunkler. Und ob jetzt Saddam foltert oder die USA…

  7. Und ob jetzt Saddam foltert oder die USA…

    Das ist natürlich weder quantitativ noch qualitativ (man stelle sich ein irakisches Parlament vor, das einen Saddam zu Rechenschaft ziehen wollte…) ein Unterschied. Schon klar.
    Wenn man lang genug rührt, wird alles ein schön sämiger Argumentebrei.

  8. Wo zieht denn irgendein Parlament den US-Präsidenten derzeit zur Rechenschaft?
    Ich habe definitiv ein Problem damit andere (“böse”) Länder/Mächte/Personen anzuprangern wenn die Vertreter “meines” Kulturkreises sich in ihrer Handlung nicht von denen unterscheiden.

    Und das Du hier versuchst “westliche” Folter durch “irakische” Folter zu relativieren macht es nicht gerade besser.

    Außerdem frage ich dann nach der Konsequenz. Schließlich wurde gegen den Irak ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg geführt. Aus den falschen Gründen nur?
    Plädierst Du (nun im Nachhinein) für einen Irakkrieg zwecks Beendigung von Folter?

    Und wenn ja, wen sollte die USA als nächstes angreifen? Wie wäre es noch mit Präventivschlägen wider Staaten die Todesurteile verhängen & vollstrecken – oft auch als Produkt eines Justizirrtums?
    Das wäre toll. Dann könnte die USA ja Texas bombardieren.

    Also echt boche, manchmal bist du komisch.

  9. Wo zieht denn irgendein Parlament den US-Präsidenten derzeit zur Rechenschaft?

    In den USA.

    Ich habe definitiv ein Problem damit andere (”böse”) Länder/Mächte/Personen anzuprangern wenn die Vertreter “meines” Kulturkreises sich in ihrer Handlung nicht von denen unterscheiden.

    Ich habe ein Problem mit Gleichsetzungen und Relativierungen.

    Und das Du hier versuchst “westliche” Folter durch “irakische” Folter zu relativieren macht es nicht gerade besser.

    Das habe ich nicht versucht.

    Außerdem frage ich dann nach der Konsequenz. Schließlich wurde gegen den Irak ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg geführt. Aus den falschen Gründen nur?

    Die offiziellen Gründe waren sicher nicht die in meinen Augen besten.
    Und das Völkerrecht ist für mich nur ein mäßig interessierendes Argument, wenn im Ergebnis widerliche Diktatoren entmachtet und demokratische Samen gesetzt werden.

    Plädierst Du (nun im Nachhinein) für einen Irakkrieg zwecks Beendigung von Folter?

    Nein, so verkürzt nicht. Aber das Irak-Problem hätte so oder so gelöst werden müssen.

    Wie wäre es noch mit Präventivschlägen wider Staaten die Todesurteile verhängen & vollstrecken – oft auch als Produkt eines Justizirrtums?

    Unfug. Nicht jede Übertreibung ist sinnvoll im Rahmen einer Argumentation.

    Also echt boche, manchmal bist du komisch.

    Es würde mich freuen, wenn ich Erstaunen oder Verwirrung bewirken könnte. 😉

  10. Also Boche: “Aber das Irak-Problem hätte so oder so gelöst werden müssen.”

    Das finde ich irgendwie zum kotzen. Wer hat sich den Diktator heran gesüchtet? Ihn mit Geld und Waffen unterstützt? (Das ist typische westliche Politik. Den Islamismus hat der Westen ja auch selbst erschaffen…)
    Dann als er anfängt eigenmächtig zu handeln ist er das böse Arschloch und es gibt Krieg.
    Ob der letzte Irakkrieg jetzt völkerrechtlich in Ordnung war oder nicht, ist irgendwo auch egal. Die USA hatte direkt nach dem Sturz die Möglichkeit die Lage zu stabilisieren. Sie wurden anfangs als Befreier begrüßt. Aber dann wurden Chancen nicht genutzt und Fehler begangen, Auflösung der irakischen Armee usw.
    Ist das nun einfach nur Unfähigkeit oder Absicht? Ich vermute ja letzteres…

  11. @boche
    Sehr erstaunlich, das wohl!
    Vielleicht sollten wir die Systemfrage nicht unbedingt an dem Thema diskutieren. Obwohl, warum nicht?

    Intervention zwecks “Demokratisierung”? Ist gerechtfertigt? Oder nicht? Wenn ja, durch wen?

    Fällt dazu jemandem was ein?

  12. Ist das nun einfach nur Unfähigkeit oder Absicht? Ich vermute ja letzteres…

    ( 🙂 ich kann zitieren!)
    Kosten des Irakkrieges bis jetzt : http://nationalpriorities.org/index.php?option=com_wrapper&Itemid=182
    ca. 460 Milliarden Dollar.
    Ich wähne mich zu erinnern, dass die ausbeutbaren Ölvorräte des Iraks (hier wurde ja bis jetzt unter schwierigen Umständen gefördert) laut Wiki 113 Mrd. Barrel sind, wobei hier auch zuletzt wenig exploriert wurde (Krieg, Diktator etc.) also tendenziell noch mehr zu finden ist (vorsichtige Schätzung Wiki ist hier 250 mio, ich hab schon viel mehr gelesen).
    Bei einem Barrelpreis von 87 $ macht das fast 10 Billionen US-Dollar und das nur mit der bis jetzt existierenden Menge und dem derzeitigen Ölpreis (der ja relativ tief ist).
    Die Konzessionen für die Förderung im Irak gingen zum Großteil an westliche Firmen, die sagen wir bei 10% Gewinn, damit so 1 billion $ verdienen. Auf Dauer mit den vorsichtigen Schätzungen eher das Doppelte/dreifache.
    Dabei bleibt aber der Ölpreis schön niedrig, was er unter Kontrolle der Opec-Länder nicht tun würde.
    Mal geopolitische Folgen angedacht:
    US und EU -Wirtschaft geht es gut solange der Ölpreis niedrig ist (was das in Steuereinnahmen ausmacht kann man natürlich nicht sagen, ich sag mal viel)
    Russland ist auf den Export von fossilen Brennstoffen als Devisenquelle angewiesen, steht bei niedrigen Ölpreis eher schlecht da.
    China bin ich mir gerade unsicher, die sind ja auch Ölimporteure, wobei mensch nicht weiß wie frei die (westlichen) Förderer Öl exportieren.
    Venezuela bekommt auf jeden Fall noch Probleme, wenn der Ölpreis weiter sinkt, da die ja fast nur davon leben.
    Die Frage ist nun, ob sich der Irak-Krieg aus US-Sicht gelohnt hat, wenn man kühl plant. Ich denke problematisch ist hier, dass für kühle Planer die öffentliche Meinung der Welt den USA gegenüber keine Rolle spielt, was ein Problem werden kann / schon wird.
    Ich selber weiß auch nicht, ob das wirklich ein Problem für die USA wird.

    Abbau von Zöllen ist richtig. Die amerikanische Subventionierung der Landwirtschaft nicht. Einfacher Zwischenschritt: Zölle nur für nicht-subventionierte Produkte aufheben, dann ändert sich schnell was.

    Das lässt aber so noch nicht einfließen, dass die Anbaubedingungen grundverschieden sind. In Mexiko fast alles per Handarbeit, in den USA unter großem Maschineneinsatz mit schlechter CO²-Bilanz. Ich denke das sollte mensch den Mexikanern schon zugute halten.

    Wenn, dann nur der Nordpol. Beim Südpol scheint es genau andersrum zu sein: Seine Eismasse wächst.

    Da bin ich anders informiert. Nachdem was ich gelesen habe ist nur der Kreislauf schneller, d.h. es schneit im Inneren mehr und die Gletscher fließen aber auch schneller und tauen schneller ab. Von mir aus hier im Süden ein +/-Null.
    Was ja trotzdem nicht dagegenspricht, dass wir eine Klimaveränderung haben, den Alpengletscherschmelzen kannst du wie oben gesagt live-zuschauen und Nordostpassage ist wie gesagt auch nicht zu leugnen. Aber ich bekomme hier das Gefühl als wenn es sich nicht lohnt zu diskutieren, wenn nur wieder mit Einzelaspekten aufgehalten wird. Was ich sagen wollte, war ja das es eine sichtbare Veränderung gibt und du (boche) funkst mit der Antarktis dazwischen ohne auf das Hauptthema einzugehen denn das sich global etwas verändert hast du ja eben nicht bezweifelt.
    Klar gibt es Zweifel, wie soll sich das gesamte Erdklima denn genau vorhersagen lassen?
    Das Problem ist nur dass die möglichen Folgen einfach viel zu gravierend sind um sie links liegen zu lassen. Kann ja sogar sein wir sparen unsere Brennstoffe umsonst und die Temperatur geht eh hoch oder eben auch nur die schon gestiegene Menge. Aber da wir mehr oder weniger plausible (denn nur weil ein Bericht mal chaotisch war, heißt dass ja nicht das es alle sind) für die Zukunft kennen, die sehr schmerzhafte Folgen vorhersehen, sollten wir versuchen die schlimmsten Szenarien noch abzuwenden. Du ziehst ja auch nicht in ein Haus, was ne 50% Chance hat die nächsten 10 Jahre zu halten. Bzw. kommt hier hoffentlich auch keiner und sagt: “He es gibt gegründete Zweifel, dass eine Bauänderung nötig ist”.

  13. @davi

    Also Boche: “Aber das Irak-Problem hätte so oder so gelöst werden müssen.”

    Das finde ich irgendwie zum kotzen.

    Zum Kotzen ist internationale Machtpolitik oft.

    Wer hat sich den Diktator heran gesüchtet? Ihn mit Geld und Waffen unterstützt?

    Herangezüchtet musste er wohl nicht werden, war , glaube ich, ein irakisches Produkt, dieser Saddam.

    Und Geld und Waffen beschaffte er sich in aller Welt. Seine Panzerarmee, so weit ich weiß, in der Sowjetunion. Seine Kampfflieger in Frankreich. Und so weiter.
    Scheint mir, als hätte die ganze Welt eine Verantwortung gegenüber dem irakischen Volk, diese Fehler wieder zu korrigieren, oder?

    Den Islamismus hat der Westen ja auch selbst erschaffen…

    Das scheint mir keine korrekte Darstellung der Fakten zu sein. Der Islamismus hat, so weit ich informiert bin, seine Wurzeln im Ägypten um die vorletzte Jahrhundertwende herum. Ich erinnere mich, von, wohl freundschaftlichen Kontakten mit Faschisten und dann später Nationalsozialisten gelesen zu haben.

    Dann als er anfängt eigenmächtig zu handeln ist er das böse Arschloch und es gibt Krieg.

    Was meinst du mit “eigenmächtig”? Das Vergasen der Kurden? Das Bezahlen von Kopfprämien an die Familien von armen Schweinen, die sich meinten, judenmordend in die Luft sprengen zu müssen?

    Ob der letzte Irakkrieg jetzt völkerrechtlich in Ordnung war oder nicht, ist irgendwo auch egal.

    Da sind wir ja annähernd einig.

    Die USA hatte direkt nach dem Sturz die Möglichkeit die Lage zu stabilisieren.

    Da wurden sicher einige Fehler gemacht. Vermutlich wegen der Unfähigkeit eines Rumsfeld. Aber inzwischen scheint es mit der Stabilisierung ja dann doch recht gut zu gelingen. (Im deutschen Staatsfunk hört man allerdings nicht viel davon, das ist richtig.)

    Intervention zwecks “Demokratisierung”? Ist gerechtfertigt? Oder nicht?

    Ich tendiere da zum “eher nicht”. Denn Demokratisierung allein ist ein vielleicht zu missbräuchlich verwendbarer Begriff.
    Intervention gegen Diktatoren, die ihr Volk massenhaft foltern und morden – das würde ich schon eher begrüßen. Aber das ist mangels Ressourcen selbst für eine Supermacht nicht weltweit zu schaffen. Und die UNO als eigentlich logische Instanz für solche Dinge fällt leider auch aus, weil dort die zu beseitigenden Diktatoren und ihre internationalen Helfer ebenfalls stimmberechtigt sind.

  14. @Konrad

    Den Irak und die Blut-für-Öl-Argumente lass ich mal links liegen.

    Also das hier:

    Was ich sagen wollte, war ja das es eine sichtbare Veränderung gibt und du (boche) funkst mit der Antarktis dazwischen ohne auf das Hauptthema einzugehen denn das sich global etwas verändert hast du ja eben nicht bezweifelt.

    Ich wollte nur offensichtliche Fehler berichtigen und hatte eine Klimaveränderung ganz klar nicht als zweifelhaft sondern völlig normal bezeichnet.
    Kann aber natürlich sein, dass ich bzgl. des Südpols falsch informiert bin. Ich versuche gelegentlich, meine Quelle wieder zu finden.

    Das Problem ist nur dass die möglichen Folgen einfach viel zu gravierend sind um sie links liegen zu lassen.

    Möglicherweise richtig. Aber dann wären sie auch zu gravierend, um das Geld jetzt für wirkungslose oder lächerlich wirkungsarme Pseudoaktivitäten zu verplempern. Wenn wir es brauchen sollten, um tatsächlich mit gravierenden Änderungen umzugehen.

    Du ziehst ja auch nicht in ein Haus, was ne 50% Chance hat die nächsten 10 Jahre zu halten.

    50% würden mir nicht reichen (bzw. käme das auf den Preis an), richtig. Aber sprechen wir beim Kioto-Trubel von solchen Wahrscheinlichkeiten? Oder doch nicht eher von Computersimulationen in hochkomplexen Systemen? Und Kioto selbst verspricht ja (mit welcher Verlässlichkeit auch immer) selbst nur Gradbruchteile Erwärmungsverzögerung. Da sagt mir selbst mein Laienverstand, dass das keine gute Investition in unsere zukünftige Sicherheit ist.

  15. Boche, mit herangezüchtet meine ich, dass der Saddam niemals ohne die Unterstützung (hauptsächlich) des Westens so weit hätte kommen können.
    Und eigenmächtig war der Angriff auf Kuwait. Der Saddam merkt, dass mit den Iranern nicht fertig wird, also zieht er sich zurück macht ein 90° Schwenk gen Süden und Attacke.
    Und dann die Verlogenheit der s.g. freien Welt. Das arme Volk von Kuwait… wird von diesem ach so bösen Diktator gemeuchelt.
    Später wars dann das leidene irakische Volk, welches befreit werden mußte.
    “Uns” gingen die vorher doch auch alle am Arsch vorbei, als der Dikator noch das gemacht hat was wir wollten. Gibts öfters so etwas, Panama u.a.
    Bei solcher Politik braucht man sich nicht wundern, wenn Flugzeuge in Hochhauser geflogen werden…

  16. Den Irak und die Blut-für-Öl-Argumente lass ich mal links liegen.

    Blut kam ja bei mir explizit auch gar nicht vor, nur Dollars 😉
    Ich hoffe es kam raus, das ich hier bis auf den letzten Satz nur Fakten sammeln wollte, die sich so aus menschenferner Staatenlenkersicht ergeben (wobei ich hier versucht habe vorsichtig zu schätzen und die Kosten ja auch nur bis Ende 2007 sind) . Nur im letzten Satz hab ich dann gewertet und nur falls das noch nicht genug rauskam bin ich natürlich nicht mit so einer, jeder Moral entbehrenden, Kosten/Nutzen-Rechnung einverstanden, behaupte aber genausowenig, dass in tatsächlich so denkt. Ich wollte nur darauf hinaus, dass es sich aus bestimmten Gesichtspunkten, für bestimmte Akteure, schon rechnet.

    Aber sprechen wir beim Kioto-Trubel von solchen Wahrscheinlichkeiten? Oder doch nicht eher von Computersimulationen in hochkomplexen Systemen?

    Dazu möchte ich auf
    http://dennis.initiative-links.de/2008/01/24/politisch/das-klima-und-der-widerwillen/,
    ich finde da hat Dennis eigentlich schon geantwortet.

    Und Kioto selbst verspricht ja (mit welcher Verlässlichkeit auch immer) selbst nur Gradbruchteile Erwärmungsverzögerung.

    Haben wir nicht seit 1940 schon 0.5 Grad?
    (http://www.giss.nasa.gov/research/news/20070208/)
    Wenn man sich die rekonstruierten Temperaturen vor 19 hundert anschaut siehts sogar noch krasser aus, da haben wir hier nen sehr abrupten Anstieg.

    Es gibt auch genug Menschen die bereits mehr als 5 Grad bis 2100 vorhersagen, darunter genug Physik-Professoren (siehe z.B. http://www.ozean-klima.de/ der ist gerade räumlich nah). Insofern besteht schon gegnug Grund zur Sorge um das eine oder andere % des BSP für Klimaschutz locker zu machen.

  17. @Konrad

    Wenn man sich die rekonstruierten Temperaturen vor 19 hundert anschaut siehts sogar noch krasser aus, da haben wir hier nen sehr abrupten Anstieg.

    Der Witz liegt meistens in der Auswahl des konkreten Betrachtungszeitraums und der Streckung der Längsachse.

    Es gibt auch genug Menschen die bereits mehr als 5 Grad bis 2100 vorhersagen, darunter genug Physik-Professoren

    Wenn ich zwischen einem Physik-Professor wählen soll, der sich Voraussagen für die nächsten 100 Klimajahre anmaßt und einem, der sich das wegen der Komplexität des betrachteten Systems nicht zutraut … na, du ahnst sicher, welche Wahl mein Laienverstand trifft.

    Insofern besteht schon gegnug Grund zur Sorge um das eine oder andere % des BSP für Klimaschutz locker zu machen.

    Grund zur Sorge wäre mir ja noch verständlich zu machen. Aber kein Grund, Milliarden Euro Ausgaben berechtigt zu halten, die von den (gewagten) 5 Grad-Prophezeiungen grad mal ein paar Hundertstel Grad Abkühlung versprechen (oder ein Jahrzehnt Aufschub für das Erreichen des ansonsten auch so erreichten Temperaturstandes).
    Wenn die Angstmacherei der vom Ökologismus befallenen Politik auch nur ein wenig sachlich begründet wäre, dann sollte das Geld besser in Hochwasserschutz, Urbarmachung von Wüsten und Gentechnik-Forschung zur Schaffung auch in Hundert Jahren noch nahrhafter Pflanzen gesteckt werden.
    Statt alberne CO2-Vermeidungsrituale zu zelebrieren.

  18. http://www.youtube.com/watch?v=yeaTAWVcKFc

    siehe:

  19. […] CrosspostZum Wochenende noch ein paar (ausbaufähige) Gedanken von mir:Grundsätzlich sehe ich außer Freiem Wirtschaften kein Wirtschaftssystem, das meinen Ansprüchen an eine liberale Gesellschaft entspräche. Erst einmal verstehe ich darunter die Freiheit, etwas, das ich[abstrakt] gemacht habe, zu jedem Preis abzugeben, den ich wähle.Weil die Welt aber so einfach nicht ist, sind dabei schon Einschränkungen nötig. Hier ist es jeweils wichtig (mehr oder weniger im Einzelnen) eine Abwägung zwischen dem gewünschten Liberalismus und anderen Interessen (aka. Rechtsgütern) zu treffen.Das betrifft u.a.:- gefährliche Güter wie Waffen etc., die wegen ihrer Gefährlichkeit nicht frei (am besten gar nicht) gehandelt werden dürfen- Dinge die ich erdacht habe (einschließlich Software usw.). Prinzipiell ist auch Kreativität eine Leistung, für die ich Geld verlangen darf. Hier steht dem allerdings entgegen, dass a) die Schaffung neuen Wissens nur unter Verwendung vorhandenen Wissens funktioniert und b) die praktische Möglichkeit, Wissen unbeschränkt zu vervielfältigen, die nur künstlich durch Gesetze und technische Maßnahmen beschränkt werden kann (und wird).Ich denke nicht, dass Urheber- und Patentrechte abgeschafft werden sollten; ihre Frist sollte aber doch deutlich verkürzt werden.- die Bereitstellung von Dienstleistungen und Waren, die für Freies Leben und Wirtschaften wichtig sind, muss (gegebenenfalls staatlich) sichergestellt sein. Das kann je nach Situation auf Angebots- oder Nachfrageseite passieren. Sprich: entweder sie werden direkt vom Staat bereitgestellt (Polizei) oder vom Staat bezahlt. Ein Beispiel für letzteres wurde schon genannt: Altenpflege. Ich[konkret] halte eine angemessene und würdevolle Versorgung im Alter (in jedem Alter, bei Bedarf) für ein Menschenrecht, dessen Erfüllung sich nicht daran bemessen darf, ob mensch es sich leisten kann.- in bestimmten Bereichen (die sich mit den eben angesprochenen teilweise überdecken) gibt es natürliche Monopole, insbesondere bei Infrastruktur. Hier halte ich die Bereitstellung der Infrastruktur für eine im Kern öffentliche Aufgabe; über diese Infrastruktur Waren bzw. Dienstleistungen anzubieten kann dann ggf. wieder privat erfolgen.Erst einmal meine ich[konkret] hier die Freiheit des/der Einzelnen – einige (viele) Aufgaben können aber nur durch die Kooperation Mehrerer erfüllt werden."Firmen" sind dafür m.E. nicht die ideale Lösung (die es aber wie immer nicht gibt). Zum einen entsteht durch die Trennung von EigentümerIn(nen) und MitarbeiterInnen die schon die von einem gewissen Karl M. beschriebene Entfremdung von der eigenen Arbeit, zum Anderen sind solche Strukturen strukturell autoritär und leiden damit unter Kommunikationsproblemen (snafu – Untergebene erzählen ihren Vorgesetzten tendenziell genau das, was die hören wollen, wodurch diese zunehmend den Kontakt zur Außenwelt verlieren, was es noch schwerer macht, ihnen die Wahrheit zu sagen).Alternativen können Genossenschaften oder (zumindest im Bereich nicht-materieller Produktion) lose Netzwerke sein. Firmen als solche zu verbieten ist aber auch nicht zielführend, weil zum Freien Wirtschaften natürlich auch die Freiheit gehören muss, unselbständige, bezahlte Arbeit aufzunehmen bzw. nachzufragen.Problematisch wird die Freiheit im Wirtschaften aber, wenn sie anfängt, sich selbst einzuschränken indem durch die Akkumulation von Kapital auch Macht akkumuliert wird, die dann wieder zur Mehrung des Kapitals verwendet werden kann (und wird). Das kann in Korporationen (also Firmen, aber auch Genossenschaften), aber auch bei Einzelnen passieren – und muss entsprechend regulatorisch unterbunden werden.Wichtig ist aber vor allem, dass das Wirtschaften – auch nicht das Freie – kein Grundwert ist. Im Zweifel wichtiger ist das Freie Leben in Würde und ohne Not. In Freiheit und ohne Not heißt für mich insbesondere, dass niemand unter Androhung von materiellem Mangel zu Arbeit gezwungen werden darf – und solange der Bedarf des täglichen Lebens nicht einfach unbegrenzt zur Verfügung steht muss dies eben finanziell sichergestellt sein. Mensch könnte das als Grundeinkommen bezeichnen, wobei mir Auszahlungsmodalitäten eher egal sind, solange sie diesen Zweck erfüllen.In ganz-kurz-Fassung: Wirtschaft: nicht primär; Markt: solange's hilft; Frei: unbedingt (aber eingeschränkt). […]