Julia Seeliger
  • Studiengebühren: Bringen nichts

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    13. December 2007 | Trackback | Internet ausdrucken
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    Heute in der Süddeutschen sind Studiengebühren großes Thema. Unterschiedliche Beispiele aus NRW und BaWü zeichnen ein Bild von der Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Bisher haben Studiengebühren nicht – wie von Schwarz und Gelb vollmundig angekündigt – zu einer Verbesserung der Studienbedingungen geführt. Das läge auch daran, dass vielfach nur ein Bruchteil der Einnahmen aus den Gebühren ausgegeben wird, ein großer Teil würde von den Universitäten gehortet. Das habe ich übrigens auch an meiner Hochschule – die ist nämlich leider in NRW – beobachtet.

    Lächerlich übrigens, wie sich in NRW FDP und Landesregierung aus der Verantwortung ziehen und den Schwarzen Peter den Hochschulen zuschieben.

    Wer letztlich die Verantwortung trägt, hat Pinkwart kürzlich in einer Landtagsdebatte deutlich gemacht: “Keine Hochschule ist gezwungen, den Höchstbeitrag von 500 Euro zu nehmen.” Auch die Universitäten, so heißt es im Ministerium, müssten erst lernen, ihrer Verantwortung bei der Verwendung von Beiträgen gerecht zu werden.

    Es ist ja auch nicht gerade so, dass den Hochschulen durch die Ideen der Landesregierungen keine Arbeit aufgebürdet würde. Ob Studienkonten oder Gebühren vom ersten Semester an, das kostet ‘ne Menge Verwaltungsaufwand – und in den Hörsälen und Laboren weht wiederum oftmals ein schrottiger Wind. Man sollte deswegen die Hochschulen adäquat ausstatten, damit sie endlich zu guten Ausbildungs-Institutionen werden. Denn diese sind bitter notwendig – Stichwort Fachkräftemangel, Stichwort Wissensgesellschaft. Für die Lösung dieser Probleme sind Studiengebühren im Übrigen auch kontraproduktiv – Schwarz und Gelb sind also gut beraten, endlich Ideologie Ideologie sein zu lassen und sinnvolle, pragmatische Weichenstellungen für die Zukunft unseres Landes vorzunehmen.

    Genau das genannte “Hort-Problem” habe ich übrigens auch an meiner eigenen Hochschule beobachtet, als uns Studierenden zur Kenntnis gegeben wurde, wie im Einzelnen die Gelder verwendet werden. Leider hat aus meinem ganzen Fachbereich niemand geantwortet.

    Julia Seeliger
    an fs-emt@smail.emt.fh-bonn-rhein-sieg.de
    datum 04.09.2007 12:44
    betreff Re: Verwendung eurer Studienbeiträge

    Hallo Leute

    ist ja wirklich geil, ich poste es hier mal rein:

    Insgesamt wurden für den Fachbereich EMT im Sommersemester 2007 durch Studienbeiträge 392.500 Euro eingenommen.

    • Abzüge NRW-Bank 18 % (Deckung des Ausfallfonds, wenn Studierende ihren NRW-Bank-Kredit nicht zurück zahlen können)
    • Zentrales Qualitätsmanagement 2% (Kontrolle und Bewertung der Lehrveranstaltungen, Einleitung eventueller Korrekturmaßnahmen)
    • Verwaltungsaufwand 1,5% (Aufwand zur Erhebung und Verwaltung der Studiengebühren)
    • Strategisches Investitionsrücklage der Hochschule 350.000 Euro pro Jahr
    • Literaturbeschaffung der Bibliothek 100 Euro pro Jahr
    • Sprachenzentrum 10 Euro poro Jahr (Erweiterung des Fremdsprachenangebots)

    Von den 392.500 werden 350.000 für eine so genannte “strategische Investionsrücklage” ausgegeben. Was bedeutet dies denn? Das war so viel Studiengebühren-Kohle, dass man sie erstmal auf die Bank legen muss? Konnte man nicht ausgeben?

    Ich finde es ja richtig, dass man Geld nicht verschleudert, aber was passiert denn dann mit dem vielen Geld? Kürzt dann irgendwann das Land das Geld und dann kann man sich damit retten?

    Das nur meine Bemerkungen zu der genannten Aufstellung. Keine Kritik am AStA, der Fachschaft, sondern am Konzept Studiengebühren /-beiträge an sich.

    Schöne Grüße

    Julia


    Einsortiert: bildung, kapital


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2 Responses to “Studiengebühren: Bringen nichts”

  1. Ich habs ja immer gewußt… unsere FH hat dicke Kohle eingesackt und geändert hat sich nix.
    Gut unser Cluster hat für ein paar Knoten eine RAM-Erfrischungskur bekommen, aber das ist ja relativ betrachten nicht so eine riesen Investition.

  2. […] Was an meiner Fachhochschule mit den “Studienbeiträgen” angestellt wurde, habe ich hier […]