Julia Seeliger
  • Solidarität mit Franziska Drohsel!

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    29. November 2007 | Trackback | Internet ausdrucken
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    So etwas macht mich wirklich sauer: Was die da gerade mit der neuen Juso-Vorsitzenden Franziska Drohsel abziehen, das ist unterste Schublade. Eben hab ich es auf SPIEGEL ONLINE gefunden: Rechtskonservative in Union und SPD fordern Franziska Drohsel zum Rücktritt auf. Hintergrund der “Kampagne” ist Drohsels Mitgliedschaft in der Roten Hilfe. Und das, obwohl Drohsel vor ihrer Wahl ganz offen mit ihrer Mitgliedschaft in der – als gemeinnützig anerkannten! – Roten Hilfe umgegangen ist.

    “Dass ich Mitglied in der Roten Hilfe bin, war bekannt, und ich bin mit einem Ergebnis von 76 Prozent zur Vorsitzenden gewählt worden”

    Als erstes thematisiert wurde Drohsels Mitgliedschaft in der Roten Hilfe von der Jungen Freiheit. Telepolis stellt die richtigen Fragen

    In den Mainstream-Medien wurde die Rolle der “JF” in der Kampagne dagegen selten erwähnt. Möglicherweise hat man dort Angst, dass die Tatsache, dass man die Kampagne so reibungslos übernahm, vielleicht darauf hinweisen würde, dass eine Verbundenheit mit einem Spektrum besteht, das bis vor kurzem vom Verfassungsschutz beobachtet wurde?

    Die Konservativen wollen es einfach nicht wahrhaben: Spätestens seit dem G8-Gipfel wissen wir doch alle, wie wichtig Unterstützung für Opfer von Polizei- und Staatsgewalt ist. Die JU und ihre konservativen Gesinnungsfreunde haben offenbar wenig Ahnung, was die Rote Hilfe eigentlich macht. Drohsel kennt sich besser aus

    “In meinem persönlichen Umfeld wurde zum Beispiel ein Freund von der Roten Hilfe unterstützt, der bei Demonstration gegen einen Nazi-Aufmarsch festgenommen wurde.”

    Ich habe absolut kein Verständnis für die einseitig ideologisch motivierte Politik von CDU, JU und RCDS, von denen bekannt ist, dass sie keine Gelegenheit auslassen, Linksextremismus und Rechtsextremismus gleichzusetzen. Wer sich nur ein wenig mit dem Thema befasst hat, weiß, dass die Extremismustheorie als überholt gilt.

    • “Im Extremen treffen sich Links- und Rechtsextremismus wieder, da schließt sich der Kreis”
    • “Der ist so rot, dass er schon braun anläuft.”

    Derartige Sprüche gelten in der modernen Politikwissenschaft als nicht mehr zeitgemäß. Aber klar, dass muss ja noch nicht bei den Rechtskonservativen aus der Union angekommen sein, die hatten wohl noch an ihrem Bier zu nuckeln. Oder sind gar in 1848 hängengeblieben.

    Auch auch die armseligen Versuche einiger Jusos, die mit Drohsels Wahl – konkret offenbar auch mit ihrer politischen Ausrichtung – nicht zufrieden sind und jetzt “nachtreten” wollen, sind nicht zu billigen.

    Inzwischen gibt es auch ein Statement auf der Webseite der Roten Hilfe zu der Kampgane gegen Drohsel.

    Die gegenwärtige Kampagne (…) hat Vorläufer: Zum ersten Mal zum Thema gemacht wurde Drohsels Mitgliedschaft in der Roten Hilfe, aus der sie nie ein Geheimnis gemacht hatte von der Rechtsaußen-Postille “Junge Freiheit”. Die Junge Freiheit frohlockt derweil auf ihrer Internetseite über die unverhofften Bündnispartner. Rückendeckung erhält sie dabei ausgerechnet vom Inlandsgeheimdienst, der in seinen jährlichen Verfassungsschutz- berichten die Rote Hilfe als mitgliederstärkste linksextremistische Organisation bezeichnet, und nichts unversucht lässt, den Eindruck zu erwecken, die Rote Hilfe unterstütze die (seit mehr als zehn Jahren nicht mehr existierende) RAF.

    Alles mal herunterkochen. Man mag zur Roten Hilfe so oder so stehen und kann da auch seine Kritik haben, aber die aktuell betriebenen Gleichsetzungen mit der NPD sind wirklich unerträglich und zeugen von mangelndem Sachverstand.

    Schon im Vorfeld der Wahl war ich sehr froh, dass Drohsel an die Spitze der Jusos rücken würde. Ich wünsche ihr alles Gute als Juso-Vorsitzende, vor allem auch beim Engagement gegen Nazis. Da gibt es wirklich eine Menge zu tun, und es ist erfrischend, dass es jetzt eine Juso-Vorsitzende gibt, die wirklich weiß, wovon sie spricht, von der wir sicher sein können, dass sie etwas gegen Nazis tut. Solidarität mit Franziska Drohsel, kann ich da nur sagen, und:

    Die einäugigen Krähen aus der rechtskonservativen Ecke sollen endlich mal das Hacken lassen!

    Zur Extremismustheorie

    Die so genannte “Extremismustheorie” ist beim Engagement gegen Nazis nicht sinnvoll, da sie die Nazi-Ideologie – mit Ausprägungen wie Rassismus, Antisemitismus – nicht richtig zu fassen vermag. Der Begriff “Rechtsextremismus” trägt zu einer inhaltlichen Entleerung bei. Nicht zuletzt durch die Heitmeyer-Studien ist belegt, dass eine solche Theorie Ideologieelemente des Nationalsozialismus nicht richtig fassen kann: Menschenverachtendes, rassistisches und antisemitisches Gedankengut findet sich genauso in der so genannten “Mitte der Gesellschaft”. Das bedeutet für die politische Praxis, dass man lieber von “Nazis” als von “Rechtsextremen” sprechen sollte, und zweitens bedeutet dies auch, dass endlich Schluss sein muss mit der unseligen Aufrechnerei zwischen “Rechtsextremismus” und “Linksextremismus”, wie es besonders gerne in der CDU betrieben wird.

    Zu diesem Thema auch ganz interessant: Von mir initiierte Studie der grünen Bundestagsfraktion zu Nazis im ländlichen Raum:


    Einsortiert: andere parteien, antifa, medien


  • auch noch zum Thema




46 Responses to “Solidarität mit Franziska Drohsel!”

  1. […] verweise hiermit auch auf die Homepage von Julia Seeliger, die in ihrem Beitrag über dieses Thema auch auf die neuere Extremismusforschung […]

  2. Nachdem sich in der NPD die “marschierende molekulare Gewalt” (Diemar Lingemann) wieder in einer “Partei” organisiert hat, scheint die Brut jetzt auch so langsam wieder Nachsicht in der Politik zu bekommen. Das Schlimmste dabei ist – da hast du vollkommen recht – diese elende Gleichsetzung von “Rechtsextremismus” mit “Linksextremismus”, und sei es nur, um mal Ario zu zitieren, “als Projektionsfläche für die Bourgeoisie”. Solidarität mit der Franzi von den JUSOS scheint mir hier doch selbstverständlich und schön wäre es, wenn wir da auch noch was von der GJ in dieser Richtung hören würden.

  3. ich hoffe, du legst eine mitgliedschaft in der roten hilfe auch möglichst vielen parteifreunden nahe. das wäre solidarisches verhalten.

  4. Also eine PM des Bundesverbandes der Grünen Jugend fände ich auch nett, wenn diese Solidarität mit Franziska fordern. Dies fände ich, wäre auch mal ein netter Schritt um Parteigrenzen zu überwinden!

  5. Der Bundesverband hat ne PM rausgegeben:

    PRESSEMITTEILUNG – GRÜNE JUGEND Bundesverband
    ————————————————–
    Datum: 30.11.2007
    Ort: Berlin
    Thema: Juso-Vorsitzende, Rote Hilfe, Rechtsextremismus
    ————————————————–

    Schluss mit den Extremismusvergleichen!

    Zur Kritik von FDP- & UnionspolitikerInnen an der Mitgliedschaft der Juso-Vorsitzenden Franziska Drohsel in der Roten Hilfe erklärt GRÜNE-JUGEND-Sprecher Jan Philipp Albrecht:

    “Ich bitte die KollegInnen von Union und FDP ihre Äußerungen zu überdenken! Unsere Mitstreiterin Franziska Drohsel wurde mit großer Mehrheit zur neuen Juso-Vorsitzenden gewählt – und zwar im Wissen ihrer Mitgliedschaft bei der Roten Hilfe. Die Forderung, sie solle nun zurücktreten, weil dies der Mitgliedschaft in einer rechtsradikalen Vereinigung gleichkomme, ist absurd und gefährlich! Die Rote Hilfe wendet sich dezidiert gegen Rassismus und Nationalismus und steht den Opfern von Demonstrationen helfend zur Seite. Gerade beim G8-Gipfel in Heiligendamm war zu sehen, wie wichtig dies ist.

    Auch wenn es – beispielsweise beim Umgang mit den RAF-TerroristInnen, vom dem sich Drohsel distanziert hat – berechtigte Kritik an der Roten Hilfe geben mag: Rechtes Gedankengut ist längst keine Frage von Extremismus mehr, sondern eine Gefahr aus der Mitte der Gesellschaft. Die unselige Gleichsetzung von als linksextrem eingestuften Organisationen mit rechtsradikalen Parteien und Gruppierungen durch konservative PolitikerInnen führt zur Relativierung der gefährlichen Entwicklung hin zu rassistischem, anstisemitistischem und nationalistischem Gedankengut.

    Damit muss endlich Schluss sein!”

  6. In der Sache sehr richtig, auch wenn ich definitiv nicht jedem zu einer Mitgliedschaft in der RH raten würde. Ansonsten frage ich mich weswegen die Schwatten sich so aufregen. Alternative Politikkonzepte bzw. Mitgliedschaften in derartigen Vereinigungen schleifen sich bei hochrangigen Jusos doch eh mit der Zeit ab.

    Sehr gut jedenfalls dass die GJ sich dazu geäußert hat.

  7. ..nun bei aller Entruestung sollte man nicht vergesssen, dass die linke Bewegung als Subszene einer breiteren Alternativkultur immer auch Ideen vertreten hat, die unter geeignetem Blickwinkel mit Sichtweisen der Rechten, auch der ‘Nazis’ parallelisierbar sind, unnoetig hier ins Detail zu gehen. Wichtig daran scheint mir nur festzustellen, dass all jene Sichtweisen, obwohl vorhanden, immer ‘rechts’ waren, Antisemitismus ist rechts, mythischer Naturkult und Biologismus sind rechts, Esoterik ist fast immer rechts und Vernunftfeindlichkeit ganz sicher nicht ‘links’.

    Vor kurzem setzten mir einige ganz sicherlich naturverbundene alternative Frauen in ihrer Kreuzberger Fahrradwerkstatt auseinander, dass an dem Tag, der meine zufaellige Anwesenheit ergab, ‘Frauentag’ in ihrer Werkstatt waere, sie verstiegen sich auf eine kurze Frage meinerseits tatsaechlich zu der Behauptung, ‘Maenner wuerden immer Fragen stellen’ und sie haetten am Frauentag noch etwas anders zu tun, als Fragen von Maennern zu beantworten (wohlgemerkt: kein Mann, ausser mir, weit und breit). Spaeter, es waren -5 Grad, durfte ich von draussen zusehen, wie eine Freundin von mir in jener Werkstatt ihren Reifen flickte, ausgeschlossen, mir als ‘Mann’ unterdessen waermenden Einlass zu gewaehren. Seit diesem Tag weiss ich, was das Wort ‘rechtsradikal’ in Wirklichkeit bedeutet.

  8. Hermes, dieses Statement ist richtig schlecht. Bin besseres von dir gewöhnt. Enttäuschend.

    Oder wann hast du es erlebt, dass Linksautonome das Dritte Reich loben? Dass sie Leute vergasen wollen? Dass sie Ausländer verprügeln oder Obdachlose anzünden?

    Die Statements zum Frauentag, nun ja. Da gibt es eben unterschiedliche Einstellungen, je nachdem, ob man eher Queer oder feministisch ist. Beide Einstellungen haben in der heutigen, patriarchal geprägten Gesellschaft ihre Berechtigung.

  9. Ich finde es auch unerträglich, wie gegen Franziska gewettert wird. Das hat mit einer sachlichen Auseinandersetzung um Inhalte wahrlich nicht mehr viel zu tun.

    Als gäbe es ein Gesetz, dass Politikern (insbesondere jungen) vorschreibt, dass sie nur in einer Organisation mitspielen dürfen. Und die CDU bestimmt, welche das sein dürfen… Na Prima!

  10. ..nun Julia, die Erfahrung lehrt dass es unter Linken Antisemiten gibt, deren esoterischer Antisemitismus die Luft gefrieren laesst, dazu muss man nicht einmal Horst Mahler anfuehren, es gibt etwa erfolgreiche Leute in der linken Theaterszene, die lupenreine Antisemiten sind (Tip: mal die Inhalte am MGT studieren), auch diverse Food-coops bieten hier Anschauungsmaterial. Zum ‘Frauentag’: es handelte sich um eine Fahrradwerkstatt, Julia, die schweigende Anwesenheit eines ‘Mannes’ abzulehnen ist durch keine Gender-Theorie begruendbar, die das genaue Gegenteil postuliert: das Geschlecht als soziales Konstrukt. Auch der feministische Standpunkt kommt hier schwach, uebrig bleibt ein zaehnefletschender Biologismus, die Penisse mit Besserwissern und Patriarchen in Fahrradwerkstaetten gleichsetzt, absurd und SCHWACH.

  11. @hermes: sexismus ist also rechtsradikal ? uiuiui.

  12. Dass es Antisemitismus von Links gibt, dürfte allen aufmerksamen LeserInnen dieses Blog nicht entgangen sein. Beim Gender-Thema ist Hermes nicht auf meine Argumente eingegangen (Gender, Queer und patriarchal geprägte Gesellschaft). Ich hab aber eh keine Lust, mit dem zu diskutieren, und ich bitte auch alle anderen, sich nicht von diesem Account zu Debatten-Flames provozieren zu lassen.

    Danke!

  13. ..Biologismus ist rechtsradikal, Sexismus ist dumm.

    Julia, ich ging auf deine Stichworte, die du Argumente nanntest, ein, ich klebte nur kein ‘Achtung antwort’-Label drauf, gender-Theorie (‘queer’) ist unanwendbar auf den beschriebenen Fall, Feminismus laesst keine Maenner ohne jeden rationalen Grund draussen frieren, uebrig bleibt ein blinder biologischer Archaismus, und der ist rechts, ziemlich weit sogar. Tut mir leid, dass ich dir dein goldenes Kreuzberg verunglimpfe.

  14. Bitte die Polemik zu unterlassen. Ansonsten lösche ich.

    Danke.

  15. http://www.stoppt-drohsel.de/

    Guck dir diese Seite mal an Julia. Zum Kotzen sowas.

  16. Tja, laut Impressum wird diese Seite offenbar von zwei Herren, die Mitglied bei der CDU Brandenburg sind, betrieben. Die haben ja schon Erfahrung mit dem Administrieren von Foren.

    Die CDU Brandenburg gilt ja auch als sehr gut aufgestellter Landesverband der CDU /ironie aus

    Da muss man wohl realitätsferne Ideologiedebatten führen, weil man politisch-inhaltlich nichts zu sagen und zu bewegen hat.

  17. “Und das, obwohl Drohsel vor ihrer Wahl ganz offen mit ihrer Mitgliedschaft in der Roten Hilfe umgegangen ist.”

    Klingelt da was? Also, ich bin schon so lange im Geschäft, dass ich weiß, wann etwas geplant ist. Und das ist geplant. Ist typisch Nachwuchspolitiker (s.a. Missfelder – Hüftenoperationen): Man polarisiert, zieht Zorn der politischen Gegner auf sich und wird so bekannt… ganz schlechtes Theater, was hier gespielt wird. Und genauso wie die ob der Farbe “rot” geifernden Konservativen sind die vor Solidarität strotzenden Linksintellektüllen nur Statisten in dem Stück. Franziska Drohsel, jetzt kennt dich die Republik, ein guter erster Schritt für eine erfolgreiche Politkarriere, herzlichen Glückwunsch!

  18. Häh, Martin?

    Sie hat das natürlich im Vorfeld gesagt, so wie man bei uns angibt, man sei Mitglied bei Greenpeace, der BUND-Jugend und amnesty international.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass Drohsel aus Überzeugung – und nicht, damit sie als Linksextrem in der Presse provozieren kann – Mitglied der Roten Hilfe ist. Deswegen kann ich deinen Einwand nicht ganz verstehen.

    Glaube nicht, dass sie aktuell ne gute Zeit hat.

  19. Mal ganz abgesehen von den zu erwartenden Reaktionen des schwarz-gelben Pöbels und ungeachtet der eher weit hergeholten Frage, ob das ein geplanter Skandal war, finde ich die mangelnde Solidarität bei gewissen Mitgliedern der JuSos erschütternd.
    Eigentlich steht man doch geschlossen, wenn angriffe von aussen kommen.

    Ich bin ja nun wirklich nicht mit allen Grünen grün. Aber wenn jemand aus der CDU z.B. Fritz Kuhn zum Rücktritt auffordern würde, würde ich doch nicht von hinten in die gleiche Kerbe schlagen.
    Da wär ich doch ein Ar..lo..

    Ihre Mitgliedschaft in der roten Hilfe war, wie gesagt, vorher bekannt.
    Wenn JETZT irgendwelche JuSo-Mitglieder Konsequenzen verlangen, desavouieren sie damit doch ihre ganze Organisation.
    Schließlich sagen sie damit, daß sie untragbar ist und die JuSos offensichtlich nicht in der Lage sind, eine ordentliche Wahl zu treffen.

  20. Ich bin enttäuscht, dass der antitotalitäre Konsens der Demokraten gegen alle Formen von Extremismus der Grünen Jugend offenbar nichts wert ist.

    Die Mitgliedschaft von Franziska Drohsel wird einfach als Kampagne von rechten Kreisen abgetan – wahlweise stecken die JU oder die “Junge Freiheit” dahinter.

    Es wird einfach behauptet, Links- und Rechtsextremismus sei nicht vergleichbar, wobei auf fragwürdige Studien von einem fragwürdigen Professor Heitmeyer über einen angeblichen “Extremismus der Mitte” verwiesen wird. Wenn man so argumentiert ist überall Extremismus/Rassismus/Faschismus – nur nicht links! Da ist die kommunistische Antifa-Theorie wieder auferstanden.

    Auf der extremen Linken gibt es ebenso wie auf der extremen Rechten Gewalt, Unterdrückung, Terror und Antisemitismus – Beispiel Stalin u.a.

    Demokraten sollten gegen Extremisten zusammenstehen.

    Franziska Drohsel sollte einfach aus der Roten Hilfe austreten. Das fordert übrigens auch die “Frankfurter Rundschau”: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/meinung/kommentare/?em_cnt=1251394. Die gilt ja nicht gerade als rechts unterwandert…

  21. Wie ich gerade sehe, ist die Grüne Jugend Berlin an einem gemeinsamen Projekt “gegen Rechts” von den Berliner Jusos und der linksextremistischen und gewaltbereiten “Antifaschistischen Linken Berlin” (ALB) beteiligt.

    Wer gemeinsam mit Rechtsextremisten gegen Linksextremisten vorgeht, verliert jede demokratische Glaubwürdigkeit – und umgekehrt gilt das natürlich auch!

    Die ALB will mit Gewalt unseren Staat abschaffen. Der Verfassungsschutzbericht 2006 des Landes Berlin zitiert die ALB folgendermaßen: “Eine Linke, die es mit der Abschaffung der Ausbeutung ernst meint, sollte sich aber stets bewusst sein, dass dies nicht ein Kampf um den Staat, sondern nur gegen den Staat sein kann.” (Quelle: http://www.berlin.de/sen/inneres/verfassungsschutz/e2_publikationen.html#jahresberichte)

    Will sich die Grüne Jugend tatsächlich mit dieser Auffassung gemein machen?

    Ich lehne alle Gegner unseres demokratischen Verfassungsstaates ab, egal ob diese Gegner von links oder rechts kommen oder Scientology heißen oder Islamisten sind. Über Unterstützung unserer Demokratie gegen diese verfassungsfeindlichen Kräfte durch die Grüne Jugend würde ich mich sehr freuen!

  22. ..fuege noch hinzu, mich nicht mit Sichtweisen des ‘Antiextremisten’ u.ae. gemein gemacht haben zu wollen, es ging darum, eventuelle rechte Motivik innerhalb der Linken zu benennen, nicht linke Ideen per se zu diskreditieren. Menschen wie ‘Antiextremist’ uebersehen geflissentlich, dass autoritaere Regime wie der Stalinismus erklaertes Ziel der extremen Rechten sind und kein Korrelat oder Ziel eigentlich linker Bewegungen, offenbar ganz im Gegenteil. Linke werden da zu Stichwortgebern und Verfechtern anti-emanzipatorischer Ideen, wo sie reflektiert oder nicht reflektiert Motiven der Rechten folgen, nicht umgekehrt die Rechten dort zu Menschenfeinden, wo sie den Ideen der Linken folgen, im Gegenteil ist die vorgeblich soziale oder sozialistische Idee der NPD eien schwacher Widerschein von national verbogenem guten Willen in einem Meer von Schwachsinn.

  23. Wer gemeinsam mit Rechtsextremisten gegen Linksextremisten vorgeht, verliert jede demokratische Glaubwürdigkeit – und umgekehrt gilt das natürlich auch!

    Ich persönlich habe im gleichen Zusammenhang auch schon mit linken Kräften zusammenhängen, die z.T. grenzwertigen Ideologien anhängen. Aber da bestand keinerlei Anlass anzunehmen, diese bedeuteten eine konkrete Gefahr für Freiheit, Rechtsstaat und Demokratie. Manches konnte man belächeln wie einen Stammtisch, der den bayerischen König wiederhaben will und sich damit gegen ein Staatsstrukturprinzip nach dem GG, das der Republik, richtet.
    Also keinerlei Vergleich mit Neonazis.

    Will sich die Grüne Jugend tatsächlich mit dieser Auffassung gemein machen?

    Man macht sich nicht gemein mit den Inhalten eines Kooperationspartners. So wenig wie sich die CDU mit dem SPD-Programm gemein macht, wenn sie in eine Koalition eintritt.

    Ich lehne alle Gegner unseres demokratischen Verfassungsstaates ab, egal ob diese Gegner von links oder rechts kommen oder Scientology heißen oder Islamisten sind.

    Oder CDU-Innenmister sind?

  24. Julia, ich bitte dich… es mag ja sein, dass Franziska Drohsel da aus Überzeugung Mitglied ist. Aber dass sie dort Mitglied ist, hat sie schon vor bzw. direkt nach ihrer Wahl zur Juso-Vorsitzenden immer betont, ohne es penetrant in den Vordergrund zu stellen, aber sie ist damit wohl zumindest innerhalb der Medienmeute hausieren gegangen.
    Die hat momentan bestimmt eine sehr gute Zeit, sie ist überall in der Presse vertreten, der RCDS fordert ihren Rücktritt, was besseres kann einer neu gewählten Juso-Vorsitzenden doch gar nicht passieren. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die jetzt total unter Druck zu Hause ist und nicht schlafen kann. Natürlich wird sie nicht zurücktreten und natürlich wird sie diese Popularität nutzen, um dann auf die Liste für die BTW 2009 zu kommen. Das ist eine Jura-Doktorandin mit Politambitionen und nicht das nette Juso-Mädel aus der Ortsgruppe Quakenbrück.

    Nur mal zum Vergleich: Philipp Mißfelder, CDU:
    seit Oktober 2002 Bundesvorsitzender der JU
    Sommer 2003: Äußerungen über künstliche Hüfte, danach jede Menge Kritik
    2005: Einzug in den Bundestag über die Landesliste (!)

    Wette um einen Kasten Bier, dass das bei F. Drohsel ähnlich abläuft.

  25. Jaaaa, DAS ist unsere Demokratie!
    So richtig schützenswert 😉

  26. Das Spiel ist aus. Franziska zieht den Schwanz ein und verläßt die Rote Hilfe – http://www.welt.de/politik/article1419293/Neue_Juso-Chefin_verlaesst_Rote_Hilfe.html

  27. Ja – das war zu erwarten.

    Würde mir wünschen, dass die PolitikerInnen bei CDU und FDP (und auch teilweise bei der SPD) mal lernen, dass man diese unselige Parallele zwischen “Rechtsextremismus” und “Linksextremismus” nicht ziehen sollte.

    Aber das wird die Debatte ja leider nicht herausgearbeitet haben. Im Gegenteil. Sehr schade.

  28. Ein bisschen spät, aber um hier noch mal ne andere Meinung reinzubringen:

    Ich finde man kann die Parallele sehr gut ziehen. Die demokratische Linke sollte endlich mal mit ihrem Kuschelkurs gegenüber der antidemokratischen Linken aufhören.

    Es stimmt, dass die Gewalt, die von Nazis auf die Strasse getragen wird, nicht mit der von Linken Extremen verlichen werden kann. Da bin ich ganz deiner Meinung. Nazis stellen die eindeutig größere unmittelbare Gefahr für die körperliche Unversehrtheit eines jeden dar, der nicht in ihr krankes Weltbild passt.

    Aber auch im Linken Umfeld sind antidemokratische, antifreiheitliche und intollerante (und auch mal antisemitische) Ideologien weit verbreitet und werden durch die nicht vorhandene Abgrenzung der demokratischen Linken in die Mitte der Gesellschaft getragen. DIE LINKE ist da doch das beste Beispiel, wo, um nur eines von vielen Beispielen herauszupicken, mit Wagenknecht eine Apologetin Stalins im Parteivorstand sitzt (wer ihn noch nicht gelesen hat, sollte sich mal diesen unglaublichen Artikel aus ihrer Feder zu Gemüte führen. Man stelle sich mal vor, in der CDU säße jemand, der so was zu Hitler geschrieben hätte).

    Ich finde es z.B. auch unerträglich wie Despoten wie Chavez oder brutale Diktatoren und Stalinisten wie Castro und Che Guevara weiterhin von vielen in der Linken verklärt werden.

    In die gleiche Richtung geht die Relativierung der DDR-Diktatur, die als eine Art Kuschel-Diktatur dargestellt wird. Die Rote Hilfe hat da durch ihr Engagement für SED-Kader gezeigt welchen Geistes Kind sie ist.

    Und auch der Einsatz für die Terrororganisation PKK, die sich auch gern mal durch Schutzgelderpressung und Drogenhandel finanziert, ist ekelhaft.

    Dass Autonome und sonstige linken Gewaltbereiten nicht mit Baseballschlägern durch die Strassen ziehen und Juppies aufmischen, heißt nicht, dass von ihnen und ihren Vorstellunegn nicht ebenso eine Gefahr für Freiheit und Demokratie ausgehen, wie von der Rechten. Linke antidemokratische Ideologien sind nicht deshalb besser als die der Rechten, weil sie ja eigentlich “das Gute” wollen und sich nur in den Mittel der Umsetzung vergreifen.

    Es sollte für jeden Demokraten selbstverständlich sein, dass sie und ihre Ideologien ebenso abzulehnen und zu bekämpfen sind, wie die Rechten und man sie nicht verharmlosen und sich mit ihnen gemein machen darf.

    Ein Blatt wie die Junge Welt etwa sollte ebenso gemieden werden, wie die Junge Freiheit, statt in ihr Anzeigen für Heiligendamm zu schalten, wie Attac es beim G8-Gipfel getan hat.

    und noch eine kleine Bemerkung zu Christoph:

    Man macht sich nicht gemein mit den Inhalten eines Kooperationspartners. So wenig wie sich die CDU mit dem SPD-Programm gemein macht, wenn sie in eine Koalition eintritt.

    Man übertritt aber eine Grenze, wenn man mit Leuten zusammenarbeitet, die unsere Demokratie abschaffen wollen. Die CDU arbeitet eben nicht mit einer SPD zusammen, die dies will.
    Wer mit solchen Leuten zusammenarbeitet, muss sich Fragen zu seinem Urteilsvermögen und der eigenen Gesinnung gefallen lassen.

  29. so oder so denke ich, frau drohsel hat nun einen teil ihrer glaubwürdigkeit eingebüßt, gibt sie ihren gegner mit dem austritt doch gewissermaßen recht.

  30. Man übertritt aber eine Grenze, wenn man mit Leuten zusammenarbeitet, die unsere Demokratie abschaffen wollen.

    Nunja, wie war das nochmal … Sollte man dann per se nicht mehr mit Innenministern zusammenarbeiten, oder was meinst du damit?

  31. Ich dachte du magst keine Polemik?

  32. Im Grunde nicht. Aber ich meine, dass man hier mal differenziert rangehen sollte.

    Schon allein, dass die die behäbige Linkspartei als Beispiel für antidemokratische Strömungen anführst, zeigt, dass du vielleicht doch eher Äpfel mit Birnen verglichen hast.

    Und die “Junge Welt” ist doch einfach nur ein unbedeutendes Blatt, was von kaum jemand gelesen wird. Zum Vergleich mit der “Jungen Freiheit”: Ich weiß nicht, wie häufig die “Junge Welt” “auffällig” wird, Fakt ist dagegen, dass in mindestens jeder zehnten Ausgabe der “Jungen Freiheit” etwas klar verfassungsfeindliches zu finden ist. Wie gesagt, aber solche Gegenüberstellungen sollte man nicht machen, das sage ich nicht nur, weil ich mich der “Linken” zurechne, sondern weil sie als wissenschaftlich überholt gelten. Man kann nicht sagen “Auch die Linke ist im Extrem menschenfeindlich, antisemitisch, rassistisch …” – dies ist ideologisch und praktisch nicht herleitbar. Wie gesagt, außerdem sind mit einem solchen Modell (Extremismustheorie) auch die menschenfeindlichen Gedanken in der “Mitte der Gesellschaft” nicht erklärbar. Deswegen riete ich wirklich dazu, sich mal von diesem veralteten Modell zu verabschieden.

    Auch würde ich mir mal wünschen zu wissen, wo in der Linken noch Chavez vergöttert wird. In jungen, emanzipativen linken Kreisen ist das nämlich nicht der Fall. Man findet diesen Typen eher schlecht, auch wegen seiner zweifelhaften Zusammenarbeit mit Ahmadinischad. Chavez könnte allerdings wiederum beliebt sein bei den Alt-Linken – aber dass von greisen Gewerkschafts- oder Linkspartei-Sekretären direkte, unmittelbare Gefahr für die Demokratie ausgehen sollte, das kann ich nicht ganz nachempfinden.

  33. Dann schau mal öfters in die JW. Was da an Linkem Revisionismus steht ist nicht mehr feierlich. Das Blatt setzt sich sicherlich nicht für die freiheitlich demokratische Grundordnung ein und flurten mit Diktatoren wie Fidel oder dem Typ in Syrien gehört dort zum guten Ton. Die Stasi wird auch gern mal als fürsorgliche Volxbetreuung dargestellt. Nach dem Motto: Ich hab euch doch alle Lieb.
    Und ich denke mal die Auflage dürfte auch nicht kleiner sein als die der JF.

    Ich hab mir mal den Spaß gemacht einen Sreenshot von Heiligendamwerbung von Attac und JW-Geschichtsrevisionismus in der JW letzten Sommer zu machen. Ihr hattet doch auch dieses Bündis 90 im Namen. Findest du daran nichts merkwürdig: http://stoertaste.de/wp-content/attac-jw.png

    Und was verstehst du unter differenzieren? Soll man sich nicht darüber aufregen, wenn von Linken antidemokratische Positionen vertreten werden, weil es ja noch viel bösere Nazis gibt. Im Moment mag das Problem mit den Rechten größer sein, das heißt aber doch nicht, dass man der Linken einen Persilschein ausstellen kann. Und so lang ist die RAF ja auch noch nicht aufgelöst.

    Ich hab keine Ahnung ob die Extremisumstheorie veraltet ist, und was gerade das neuste Paradigma der Politikwissenschaften ist. Argumente mit Autoriäten sind auch nicht immer die besten. Was ich sehe ist antidemokratisches, antifreiheitliches Gedankengut auf beiden Seiten des pol. Spektrums. Dagegen zu protestieren und es nicht zu verharmlosen sollte selbstverständlich sein. Anscheinend ist es das leider nicht.

  34. […] nun bist du doch ausgetreten. Dabei haben sich soviele (1, 2, 3, 4) junggrüne Menschen mit dir solidarisiert.  Wie […]

  35. Das war selbst für Jusos fix. Ausgetreten ist die Franziska. N-TV beschreibt sie als zielstrebig. Tja, so scheint es wohl. Womit sich wieder die alte Wahrheit bestätigt:
    Gute Jusos gehen zu den Falken, schlechte Jusos in den Bundestag.

    Einfach nur erbärmlich.

  36. Was habe ich mit der “Jungen Welt” zu schaffen?

    Ziemlich blöde Art, hier völlig Unzusammenhängendes in einen Topf zu werfen. Das ist genauso, als würde ich … Armin Laschet vorwerfen, gemeinsame Sache mit Christian Worch zu machen, oder noch besser, als würde ich Laschet vorwerfen, dass die “Junge Freiheit” so schreckliche Inhalte hat.

  37. Wolfgang Weinmann

    Vorab: Bis auf einmal habe ich in meinem Leben immer die SPD gewählt. Ich bin kein konservativer Irrläufer, der nur gegen links argumentieren kann.

    Aber es sind immer die gleichen relativierenden Argumente, mit denen versucht wird, Gewalt von sich links nenenden Gewalttätern und rechten Gewalttätern zu unterscheiden und die linke Variante gutzureden.

    Es hilft alles nichts: Die Rote Hilfe ist eine Gruppierung, die von politisch Inhaftierten spricht, wenn es um RAF-Terroristen geht. Das sagt alles. Da interessiert auch nicht, ob dort auch Demonstranten, diegegen Nazis demonstrieren und zu unrecht verhaftet werden, auch Schutz geboten bekommen.
    Die rote Hilfe auch unterstützt Leute, die diese Demokratie bekämpfen und dabei auch vor Morde nicht zurückschrecken.

    Und jemand, der mit so einer Organisation paktiert schadet unserer Demokratie. Der Fehler von Frau Drohsel läßt sich auch nie mehr ausbügeln: Der Austritt nützt nichts – sie hätte NIE dort eintreten dürfen.

    Und viele Kommentare, die ich zu diesem Fall gelesen habe zeigt mir: Es ist scheinbar akzeptabel militante Strukturen zu unterstützen. Sie müssen nur die richtige Ausrichtung haben.

  38. Êntschuldigung, ich werfe nur ungern ein, aber der Fakt dass zur Ermittlung/Verurteilung andere Maßstäbe als die üblichen rechtsstaatlichen angewandt wurden, erlaubt durchaus die Bezeichnung der RAF-Häftlinge als politische Gefangene. Eine Wertung ist damit ja nicht automatisch verbunden.

    Ich würde empfehlen die erst kürzlich veröffentlichte Berichterstattungsreihe des SPIEGELs zu lesen. Und der ist ja wohl nicht als linksextremes Blatt bekannt.

  39. Wolfgang Weinmann

    “aber der Fakt dass zur Ermittlung/Verurteilung andere Maßstäbe als die üblichen rechtsstaatlichen angewandt wurden, erlaubt durchaus die Bezeichnung der RAF-Häftlinge als politische Gefangene. Eine Wertung ist damit ja nicht automatisch verbunden.

    Es muß keine Wertung damit verbunden sein. Aber in den meisten Fällen will damit jemand unterstreichen, daß diese Leute (es sind aber Verbrecher) “nur” einsitzen müssen, weil sie politisch andersdenkend sind. Natürlich sind sie politisch andersdenkend. Aber wer zum Fundament dieses demokratischen Staates steht, muß auch einverstanden sein, daß Verbrecher , die die bestehende Demokratie auch in Kaufnahme vom Morden verändern wollen, eingesperrt werden müssen.

    Ein Adreas Baader und seine Lakaien waren doch nüchtern betrachtet nichts anderes als ein brutaler, menschenverachtender Haufen.

  40. Ich stimme ihnen in Teilen ja durchaus zu, nur muß man, wenn man schon akzeptiert dass in diesem Fall der Staat sein eigenes Fundament (Rechtstaatlichkeit) aus (eben) politischen Gründen links liegen gelassen hat, eben auch damit leben können, dass die Produkte dieses Vorganges als politische Häftlinge eben “politische Häftlinge” tituliert werden.

    Die Intention der Roten Hife dabei ist mir natürlich nicht bekannt, jedoch ist der bloße Gebrauch des Begriffes nicht schon ein Verurteilungsgrund. Ansonsten ist es eben so wie schon zuvor von Anderen erwähnt: Die Rote Hilfe sorgt mit für rechtstaatliche Abläufe in diffizilen Verfahren (eben die aus Demo-Kuddelmuddel entstandenen Fälle).

    Juristisch betrachtet (als Nichtjurist) sitzen/saßen viele RAFs tatsächlich aufgrund ihrer Gesinnung (Zugehörigkeit) ein da die (faktisch unbestrittenen) Straftaten nicht eindeutig ermittelt, zugeordnet und den jeweiligen Tätern entsprechend angelastet wurden und dementsprechend die entsprechenden Straftatbestände nicht ordnungsgemäß abgehandelt wurden.
    Weswegen, zumindest in einigen Fällen, nicht die Straftat der eigentliche Verurteilungsgrund, sondern die Mitgliedschaft in der betreffenden vereinigung war.

    Das die Organisation Rote Hilfe selbstverständlich (nach dem Klumpenprinzip) aufgrund ihrer politischen Tendenz zu einer Konzentration dieser Art gewichteter politischer Menschen geführt hat, welcher im Einzelfall möglicherweise tatsächlich eine revisionistische Ader an den tag legen, bleibt unbestritten, sagt jedoch wiederum nichts über die Organisation an sich aus.

    Schönes Wochenende

  41. Bemerkenswert, welchen Hype das Thema “Rote Hilfe” ausgelöst hat. Letztlich viel relevanter erscheint mir, wofür Franziska Drohsel insgesamt steht. Wir haben angefangen, unter

    http://www.spd-watch.de/thema/franziska-drohsel/

    einiges zusammenzutragen. Und ich muss schon sagen, mir stehen die Haare teilweise echt zu Berge. Ich fühle mich allzuoft an Sarah Wagenknecht und die Kommunistische Plattform erinnert …

  42. Yo, gelesen. Neoliberaler Gewäschstandpunkt gepaart mit nickelig-populistischem Antikommunismus. Der Unternehmer die bedrohte Tierart? Selbstverständlich, bedroht von Klein-Franzi persönlich.
    Somit bleiben als bemerkenswerteste Leistungen der oben beschriebenen URL in Erinnerung:
    Das annehmbare Layout und die Courage die Seite ausgerechnet im Blog der Zeitrafferin zu bewerben.

    Offensichtlich lasten BWL-Studiengänge ihre Studierenden nicht genügend aus, anders sind solche Projekte nicht zu erklären.

  43. @Dennis: Hochachtung für den gehaltvollen und differenzierten Kommentar! :o)

    “Neoliberaler Gewäschstandpunkt”: Einfache Welt – alles, was nicht links ist, ist neoliberal = böse und gar nicht diskussionswürdig.

    “nickelig-populistischem Antikommunismus”: Zu dem Antikommunismus stehe ich 100 Prozent. Aus tiefster Überzeugung und nach langer Auseinandersetzung in Theorie und Praxis. Daran ist nix nickelig oder populistisch.

    “Der Unternehmer die bedrohte Tierart? Selbstverständlich, bedroht von Klein-Franzi persönlich.”: Willst Du sagen, man sollte Franziska Drohsel nicht ernstnehmen?

    “Das annehmbare Layout”: Danke. :o)

    “… die Courage die Seite ausgerechnet im Blog der Zeitrafferin zu bewerben.”: Hmm, hatte gehofft, dass bei den Grünen eine gewisse Diskussionskultur herrscht, die andere Standpunkt auch wahr- und ernstnimmt. Und ob Du’s glaubst oder nicht: In vielen Punkten (Ökologie, Nachhaltigkeit, bürgerliche Freiheiten) steh ich den Grünen sehr nah. Nur bei Sozial- und Wirtschaftspolitik werden wir uns wohl nicht einig – da halt ich’s eher mit Oswald Metzger (auch wenn das hier einigen Lesern wieder den Puls ansteigen lässt ).

    “Offensichtlich lasten BWL-Studiengänge ihre Studierenden nicht genügend aus, anders sind solche Projekte nicht zu erklären.” – Damit liegst Du, soviel sei gesagt, komplett falsch. Aber vielleicht hab ich Dich ja auch nur falsch verstanden, und das war ein Kompliment für die (volks-)wirtschaftliche Kompetenz unserer Beiträge. :o))

  44. Alles was nicht links ist ist neoliberal: Auf deine Erklärung was “links” ist bin ich sehr gespannt.
    Der Artikel gegen Franziska Drohsel ist eine Fundamentalkritik gegen eine junge Politikerin welche derzeit offenkundig ihren Platz noch sucht…und deren Bemühungen um emanzipatorische Politik du in jenem Artikel schlichtweg unterschlägst. Desweiteren finden sich die bereits zuhauf gehörten alarmistischen Töne a`la (sehr richtig beschrieben) “der Unternehmer die bedrohte Tierart”.

    Deinen Antikommunismus bezeichne ich als populistisch da ich ihn eher als Mittel zum Zwecke der Diffamierung “linker” (unternehmerfeindlicher?) Politik erkenne.

    Du hast Recht dass bei den GRÜNEN eine hohe Diskussionskultur herrscht. Bedauerlicherweise herrscht bei den GRÜNEN eine derart hohe Diskussionskultur, dass die Grünlinge sich zuweilen an Standpunkten abarbeiten zu denen es einfacher und konstruktiver wäre diese einfach beim Namen zu nennen. In diesem Verhalten stimme ich mit meiner Partei nicht überein.

    Freut mich dass Du das nicht persönlich nimmst.

  45. […] Solidarität mit Franziska Drohsel […]

  46. Mensch könnt ihr alle tolle Beiträge verfassen.Jeder weiß es besser oder doch nur anders als der andere, wie im Bundestag.Ergebnis…ausufernde Staatsschulden bei gleichzeitig steigender Armut der Bevölkerung, ausufernder Bürokratismus, ausufernde Steuerungerechtigkeit und permanenter Wahlbetrug…Demokratie eben,der mann unbedingt die Treue schwören muß. Demokratie für wen? Kein Wunder das diese von allen Seiten angegangen wird.
    Wahlbetrug!-letzte Umsatzsteuererhöhung.CDU wollte 1% SPD 0%
    Ergebnis 3% und so geht das laufend.
    Im Tun oder Lassen der Menschen gibt es eben leider keine Logik und damit ist auch keine Besserung in sicht.