Julia Seeliger
  • Remix-Generation auf dem Sprung

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    17. October 2005 | Trackback | Internet ausdrucken
    scissors

    Ihr findet unten noch einmal meine Rede auf dem Parteitag der Grünen (vergangenes Wochenende in Oldenburg), die flügelübergreifend Begeisterung erntete. Fotos habe ich leider keine, wer welche hat, möge diese mir senden. Da ich leider für die Rede nur vier Minuten Zeit hatte, habe ich sie für den Parteitag um etwa die Hälfte gekürzt. Hier findet Ihr die Langfassung. Rechtschreibfehler bitte ich zu ignorieren.

    Liebe Leute,

    am Tag nach der Wahl war ich so richtig glücklich. Es hat sich gelohnt! Ich bin durch die Straßen von Berlin gelaufen, die Sonne schien. Und ich habe immer wieder gedacht: ja, ja ja! Wir haben schwarz-gelb verhindert. Wir haben verhindert, dass die schwarzgelben higehen und den Sozialstaat völlig zerschlagen. Wir haben es geschafft, der Wahlkampf hat sich gelohnt. Die Mehrheit der Menschen in unserem Land hat NEIN gesagt. Nein zum Atomstaat. Nein zum neoliberalen Zeitgeist. Und ja zu einer Sozialpolitik links der Mitte.

    Wir haben einen kurzen, hefitgen Wahlkampf hinter uns. Einen Wahlkampf, in dem wir uns gegen die neoliberale Politik von schwarzgelb gewendet haben, gegen die Klientelpolitik der FDP und gegen den gesellschaftlichen Rückschritt, wie ihn die CDU propagierte.

    Und deswegen stockte ich kurz vor Angst – fast wie das Kaninchen vor der Schlange – als die Medien die so genannte “Jamaika-Koalition” hochschrieben. Ich bevorzuge für diese Konstellation die Bezeichnung “Mitte-Rechts-Koalition.” Und da wird uns allen doch sehr schnell klar: In einer solchen Konstellation ist für uns Grüne nicht viel zu holen.

    Sicher, verhandeln kann man alles. Wenn sich die CDU um 180 Grad wendet, dann können wir gerne mit ihr eine Koalition vereinbaren. Wenn die CDU endlich ablässt von ihrer irrsinnigen Atompolitik, von ihrer kinderverachtenden, selektierenden Schulpolitik, wenn die CDU endlich mal aufräumt mit dem latenten rechten Denken und den ausländerfeindliche Tendenzen – dann können wir mal drüber reden. Denn wir wissen ja alle: Inhalte gehen vor.

    Wir könnten ja theoretisch auch mit der FDP mal reden. Ich weiss allerdings nicht, wie wir, eine moderne linke Partei, mit der Geldpartei in einer Koalition sitzen können.

    Da gibt es doch wirklich trennende Unterschiede, Unterschiede im Welt- und Menschenbild. Abgesehen davon, dass es in der FDP immernoch Möllemanschen Antisemitismus gibt, trennt uns doch von keiner Partei mehr als von der FDP. Manche von Euch mögen mir entgegnen: Auf dem Gebiet der BürgerInnenrechte – da kann man doch wirklich etwas mit der FDP anfangen. Die Rechte von Schwulen und Lesben weiter ausbauen. Und die Legalisierung von Drogen – ich gehe mal davon aus, dass wir Grüne diese immer noch voran treiben wollen, auch wenn man davon in den letzten sieben Jahren nicht viel gemerkt hat.

    Aber nein, von der Egoisten-Partei FDP trennt uns so viel grundsäzliches. Das hat der Bundesvorstand richtig erkannt und dies auch klar in das vorliegende Papier hineingeschrieben.

    Am Menschen orientierte, linke Politik – und wir Grüne sind selbstverständlich eine Partei, die klar links der politischen Mitte einzuordnen ist – ist mit der rechtsliberalen Geld-Männer und Turbo-Kapitalismuspartei FDP schwer umzusetzen.

    Aber was ist schon linke Politik. Da gründete sich in den Wochen vor der Wahl doch tatsächlich eine völlig neue “Bewegung” – so schien es. Deutschland hat also endlich auch eine sozialistische Partei – so wie viele andere europäische Länder auch. Eine mögliche Koalitionspartnerin? Hier oder heute – nein.

    Denn bei der Linkspartei denn wirklich drin, was draufsteht? Nein. Für mich bedeutet linke Politik viel mehr als nur den so wichtigen sozialen Ausgleich. Versteht mich nicht falsch: Soziale Gerechtigkeit ist selbstverständlich ein Gebiet, auf dem wir Grüne uns viel stärker als bisher wieder engagieren müssen – auch auf der intellektuellen Ebene. Wir müssen jetzt, nach dem Ausscheiden aus der Regierungsverantwortung, kritisch Bilanz ziehen und endlich innovative, alternative Lösungen für den Sozialstaat entwickeln. Wir müssen endlich wieder intellektuell zu dem Thema arbeiten – so beispielsweise das Grundeinkommen endlich wieder mehr vorantreiben.

    Aber zur PDS. Ich bin ja aus dem Westen und stand der Programmatik dieser Partei bisher immer ganz offen gegenüber. Nun, vielleicht nicht ganz finanzierbar, aber im Grunde genommen doch einige Gemeinsamkeiten mit uns. Auch BürgerInnenrechte, Gender und so etwas kommt im Programm der PDS vor.

    Die Realität in dieser Partei sieht anders aus. Ich war auf Wahlkampftour im Nordosten, da sind wir abends zum Ausgleich mal zu einem PDS-Diskussionsabend – es war in Puttbus auf Rügen – gegangen. “War Jesus Sozialist?” – eine spannende Frage. Beantwortet wurden aber vor allem ganz andere Fragen. Nämlich die Fragen, warum es in naher Zukunft sehr schwierig sein wird, mit dieser Partei auf Bundesebene eine Koalition zu machen. Vorausgesetzt natürlich, sie zerlegt sich nicht selbst – dann sieht es gerade auch für rot-grün ja wieder sehr viel besser aus.

    Aber nun wirklich zur PDS. An der Basis dieser Partei finden sich – gerade im Osten – ganz gruselige Meinungen. Abgesehen davon, dass die Wurzel des Antisemitismus – die Juden hätten Jesus umgebracht – dahergebetet wurde. Das war wirklich schrecklich. Außerdem fehlte den Linkspartei-DiskutantInnen jegliche kritische Betrachtung des DDR-regimes – dass die DDR ein autoritäres Überwachungs-Regime war, mochte kaum jemand zugeben.

    Eine Partei, in der die Mehrzahl der Mitglieder ein derartig autoritäres Staatsverständnis hat, ist keine linke Partei.

    Links zu sein, das bedeutet anzuerkennen, dass alle Menschen die gleichen Rechte und Teilhabemöglichkeiten haben müssen.

    Wer Folter als Mittel akzeptiert, ist nicht links
    Wer AsylbewerberInnen mit Sachleistungen abspeist, ist nicht links
    Wer eine Fremdarbeiterdebatte anstößt, kann nicht links sein

    Die PDS hat vor allem auch bewiesen, dass sie es mit der sozialen Gerechtigkeit immer dort nicht mehr so genau nimmt, wo sie selbst an der Regierung ist. Dann streicht man schon mal die Kita-Plätze zusammen wie in Mecklenburg Vorpommern oder fordert, dass die Läden während der Fußball-WM 24 Stunden offen haben sollen, wie in Berlin.

    Die PDS macht keine ehrliche Politik. Wer den Menschen das eine verspricht und das andere tut, verunsichert die Menschen und treibt die Politikverdrossenheit voran. Das ist nicht links!

    Katja Kipping behauptet, dass Rot-Grün die selbe Sozialpolitik wie schwarz-gelb macht. Das ist populistisch, verantwortungslos, und macht deutlich, dass auch die junge Generation bei der PDS mit Vorsicht zu genießen ist.

    Aber geben wir die Hoffnung nicht auf. Wenn erst einmal die alten Säcke bei der PDS ausgestorben sind, vielleicht ist dann in fünf oder zehn Jahren ja mal ein Olivenbaum-Bündnis im deutschen Bundestag möglich. Es ist deswegen wichtig, mit der PDS in einen Dialog zu treten, einerseits, um Gemeinsamkeiten auszuloten, vor allem aber, um die unseriöse Politik zu entlarven und um eine Auseinandersetzung mit der DDR-Vergangenheit voranzutreiben. Und das tut nicht nur in der PDS not – eine solche Debatte muss endlich in ganz Deutschland begonnen werden!

    Ein wenig Kopfzerbrechen bereitet mir ja derzeit auch die so genannte Playback Generation. Schlaflose Nächte sind es nicht, so wichtig sind die nun doch wieder nicht. Doch wenn sich wichtige VertreterInnen dieser Generation hinstellen und unter Generationengerechtigkeit nicht viel mehr verstehen als einen ausgeglichenen Haushalt, dann muss ich doch sehr bitten.

    Generationengerechtigkeit ist ökologische Gerechtigkeit, und das global.
    Generationengerecht ist eine Politik, die den sozialen Frieden heute und in Zukunft erhält.
    Generationengerecht ist eine Politik, die die Belange junger Menschen nicht gegen die älterer Menschen ausspielt!

    Liebe Leute, wir wollen doch keine Rolle rückwärts machen, nach vorne in die Mitte und ab ins konservative Lager. Unsere WählerInnen und Wähler wollen eine alternative, progressive, Grüne Partei. Und ich will das auch.

    Nicht zurück in die 80er, aber lasst uns auch weiterhin ein kleines bisschen Anti-Parteien-Partei sein, eine Partei, die pluralistisch ist, die Menschen die größtmögliche Entfaltung ihrer Individualität ermöglicht. Und das geht nur mit ganz viel sozialer Gerechtigkeit und Bildung. Dass Bildung der Schlüssel zur sozialen Frage ist, haben wir ja inzwischen alle begriffen.

    Aber kein Playback, liebe Freundinnen und Freunde. Wir sind und bleiben eine moderne linke Partei. Lasst uns gute, alte Ideen remixen und unsere Politik am Puls der Zeit ständig neu erfinden und einfach intellektuell die beste Politik für die Menschen machen! Freut Euch auf eine moderne, linke grüne Zukunft. Freut Euch auf die Remix-Generation!


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20 Responses to “Remix-Generation auf dem Sprung”

  1. alles in allem schon sehr gute rede, wenn auch die kritik an der linkspartei ziemlich übertrieben ist 😉

    peace, ryTer

  2. hat mir tatsächlich ausgesprochen gut gefallen, deine rede.
    die idee zur “remix-generation” ist genial, und am ende der rede auch klasse platziert.
    glückwunsch.

  3. Jetzt hat die taz den Begriff Remix-Generation aufgegriffen. Wenn auch nicht gerade in einer netten Art und Weise.

    Der Joschka-Fischer-Satz, nach dem er der Letzte seiner Art war, ist in die Geschichte eingegangen. Und das Bedürfnis, damit zu spielen, hat die erwartet schlimmen Ergebnisse hervorgebracht (Bütikofer, Roth, Künast, Kuhn), die Fischers These verifizieren. Nun war beim Grünen-Parteitag sogar von der “Remix-Generation” die Rede, die die tollen, alten Ideen der Grünen schön neu remixen solle. Fazit: Wer dieses Zitat aufgreift, hat schon verloren.

    Warum müssen JournalistInnen denn immer so destruktiv sein. *seufz*

  4. Naja…Remix-Generation, das klingt so nach juhu jung und dynamisch, hip und poppig blablabla-techno-trance-aufwärmkacke

    “Am Ende der Rede KLASSE (dieses dämliche Wort benutzen doch nur…Joscka..ach egal) platziert”…”Genial”
    Das habt ihr jetz davon: Der blöde Begrif wird zitiert und alle denken an schlecht gecoverte Hits aus den 80ern nur weil mal wieder jemand einen Begriff für irgendwas finden musste, vovon sie noch garnicht weiß was er eigentlich beschreiben soll.

  5. Vielleicht weiß der tazling schlichtweg nicht, was remix ist…
    und was die pds anbelangt: wer alle wichtigen posten mit männern besetzt, kann nicht links sein.

  6. @Baerbele Jo, das denk ich auch.

    Dachte gestern kurz – als ich die Nachricht bekam – Bisky wäre gescheitert, weil die Linken in der PDS auf die Frauenquote gepocht hätten.

  7. Schön wärs. Aber die lassen sich tatsächlich von der Männerriege Lafontaine/Gysi/Bisky/Ramelow beherrschen…
    Selbst schuld.

  8. Vielleicht bin ich genau wie der tazling auch schon zu alt – aber ich verstehe das auch nicht, was die Remix-Generation sein soll. Was wollen wir denn mit wem mixen? Ein bißchen alt-Grünes wie Feminismus und Ökologie mit ein bißchen neu-Grünem wie Neoliberalismus? Das wird wohl kaum gehen. Auf die Gefahr hin, als Konservativer geschmäht zu werden: wir müssen zurück in die Vergangenheit.
    Ökologie ist wertkonservativ – das sollten wir behalten.
    Feminismus, Basisdemokratie und Eintreten für BürgerInnenrecht ist liberal – das sollten wir auch behalten.
    Soziale Gerechtigkeit und Internationalismus ist progressiv bzw. links – das sollten wir auch behalten.
    Gewaltfreiheit – ist eine andere Diskussion, die hier den Rahmen sprengen würde.
    Wo ist also das “Re” vom Remix? Die Grünen der 80er und frühen 90er waren ein guter Mix, dahin zurückzugehen ist kein Remix sondern Retro.
    Von dem Remix-Begriff abgesehen finde ich Julias Rede aber auch ziemlich gut. Auch keineswegs zu scharf mit der Linkspartei. Nicht nur aus feministischen Gründen müssen wir uns mit denen scharft auseinandersetzen, sondern auch aus historischen. So lange die reichlich IMs im Bundestag sitzen haben, können wir m.M. nach keine Koalition mit denen machen. Wir sollten aber die Option haben, Kuba ist mir auch lieber als Jamaica. Dem muß aber eine harte Auseinandersetzung über genau diese Fragen vorausgehen. Und über die Frage, was denn eigentlich wirklich links an der Linkspartei sein soll, und das hat Julia in ihrer Rede ganz gut dargestellt.
    Wenn überhaupt – laßt uns die Retro-Generation sein.

  9. Gut gemacht, das mit dem Remix! – selbst wenn man das Wort nicht mag, kommt aber an. Bist halt ne geborene Journalistin, eigentlich!

    Hast du mal Generation X gelesen?

    Bei der Remix-Generation als Schlagwort stelle ich mir vor, dass die von PETERALBERTS angeführten Werte unbefangen neu wieder ins Zentrum der Grünen Politik treten sollen, statt den allgemeinen Trend der Überberwetung der Wirtschaftspolitik mitzumachen und ohne dabei alte Melodien und Rythmen zu ernst zu nehmen. Es ist aber wichtig, dass es eine Stimme im Bundestag gibt, die allein die Diskussion in diesen Bereichen fördert und green think durch Anfragen, Anträge und Gesetzesvorlagen fördert. Nur wenn sich die Grünen duch nachhaltiges Wirtschaften, Bürger- und Verbraucherschutz, internationale Kompetenz und Pragmatik profilieren, haben sie die Chance, noch mehr zu gestalten als bisher.

    Aber, liebe Julia, das ist halt meine Meinung: Eine Partei sollte immer aufpassen, dass sie nicht zur Sekte wird insofern, dass es Gruppen gibt, die von vorneherein “kulturell” zu anders sind oder “sich um 180 Grad wenden müssen”. Das sind immerhin demokratische Parteien, auch wenn sie die demokratischen Regeln anders auffassen oder umsetzen als wir. Gerade die Grüne Partei sollte aber nicht “kulturell” argumentieren oder ideologische Grenzen ziehen. Entweder sie erweisen sich auf Dauer lediglich als Korrektiv im Verbund mit Sträkeren oder sie schaffen sogar einen Remix der Parteienlandschaft. Mit ihrem Beharren auf einer Politik, die sich der Alleinherrschaft ökonomischen Denkens wiedersetz könnten sie eine wirklich breite Wählerschaft erreichen – auf Dauer… und wenn sie nicht in ideologischen Gräben sitzen bleibt.

    Bei dem Remix mach ich gerne mit!

    Aber

  10. Aber ?

  11. ich finde den remix-begriff eigentlich sehr passend und eine schöne antwort auf joschkas gerede von der playbackgeneration. ein remix bewahrt ja einen alten song und macht ihn heute wieder hörbar und tanzbar. in einem remix steckt kreativität und ein umgang mit der umwelt drin. es ist ja nun wahrlich so, dass sich die welt seit den seligen 80ern und 90ern weitergedreht hat und grüne politik sich dem wandel von gesellschaftstheorie und -praxis nicht verschließen darf, sondern diesen aufgreifen muß.
    deshalb: kein playback, sondern remix.

  12. Vermutlich meinen wir das Gleiche. Du hast Recht, daß sich die Welt seit den “seligen” Zeiten weiterentwickelt hat. Wir können uns sicher darauf einigen, daß wir das alte Element bewahren wollen. Aber mit welchen neuen Elementen wird gemixt? Wo ist das spezifisch Neue an moderner und junger grüner Politik? Und was unterscheidet dann das Remix-Modell vom Retro?
    Playback will ich auch nicht – das ist doch klar …
    Und das nur mal nebenbei: ich finde viele der alten Songs in ihrer Originalversion erheblich besser und auch heute “tanzbarer” als das, was teilweise in Remixes daraus gemacht wird, aber wir wollen ja hier wohl nicht über Musik diskutieren.

    Mein Vorbehalt gegen den Remix-Begriff speist sich vermultich genau daraus: Das “gute Alte” wird genommen, und ihm wird ein “moderner” Anstrich gegeben. Das ist Eitkettenschwindel. Entweder wir gehen wirklich zurück, back to the roots sozusagen, dann ist das Retro und nicht Remix, oder wir geben etwas spezifisch Neues dazu. Ich bin ja gerne zu Letzterem bereit, nur was denn? Wo ist das neue jung-Grüne? So lange wir das nicht gut und griffig definieren können, ist der Remix-Begriff viel Lärm um Nichts, heiße Luft sozusagen. Retro wäre ehrlicher.

  13. Ich hab doch klar gesagt dass ich nicht 1 zu 1 in die 80er zurückwill, auch wenn ich damals nicht dabei war.

  14. Wenn du sagst, es gäbe in der FDP immer noch “Möllemanschen Antisemitismus”, dann hast du damit sicherlich recht. Aber es gibt ihn in der FDP sicherlich nicht mehr als in SPD, CDU/CSU, Linkspartei und – ja, auch bei den Grünen. Ist der Antisemitismus/Antizionismus in der FDP eine Sache einer in der Partei unbedeutenden Minderheit, so scheint er mir bei der politischen Linken (Kapitalismuskritiker, Friedensbewegung etc) langsam mehrheitsfähig zu werden.

  15. Das Problem des “Antisemitismus von links” gibt es sicherlich schon länger.

    Für mich kann ein Antisemit nicht links sein.

  16. Ich finde deinen Text sehr gut und stimme in vielen Sachen mit dir ein. Aber eins muss ich sagen, die jungen Leute aus der Linken/PDS sind in manchen Themengebieten so eingestellt wie die Grünen, wenn nicht sogar besser. Mit besser, meine ich das Thema Rechtsradikalismus. Seh dir bitte die Aktionen von solid an. Solid hat schon so viele Aktionen in dem Bereich gemacht. Sie haben z.B. eine CD gegen Rechts mit Broschüren über neue und alte Nazis herausgebracht und haben auch in Karlsruhe ein Linkes, antifaschistisches Fußballduell organisiert. Antisemit kann man sie also nicht nennen! Im Thema Atomaustieg sind sie auch eingestellt wie die Grüne Jugend.
    Schöne grüne Grüße

  17. Über das rechte Mischungsverhalten zwischen Neuem und Alten kann und soll hierdiskutiert werden: –> http://www.gruener-ratschlag.de

    Schaut’s Euch an und meldet Euch an!

  18. Bin zufällig auf diese Seite gestoßen. Diese Rede strotzt ja nur so von grünem Lebensgefühl: sich selbst durch das “Dagegen”, durch die Abgrenzung zu anderen und vor allem durch viele, viele, viele Etikette definieren und dabei “so richtig glücklich sein”.

    Richtige Linke wollen wenigstens die Welt verändern. Grüne begnügen sich mit dem Stillstand, und mit schönen Worten. Na ja, wer sich das leisten kann, soll damit glücklich werden.

  19. Hallo Max,

    in der Zeit der BDK war es nötig, das “Dagegen” deutlich zu machen.

  20. Ziemlich drollig einerseits die LiPa für die ominöse Mehrheit links von der Mitte ins Boot zu holen und dann anschließend dermaßen auf sie einzudreschen. Man merkt dass die Grünen wirklich noch nicht so genau wissen wohin sie wollen.
    Wie konkrete Zusammenarbeit zwischen LiPa und Grünen (insbesondere der Grünen Jugend) bereits heute aussehen kann lässt sich aber Gottseidank z.B. in Gelsenkirchen bereits beobachten – und wird garantiert noch weiterentwickelt.
    Im Übrigen denke ich doch eher dass es hauptsächlich die LiPa war welche Schwarzgelb verhindert hat – leider aber nicht die GK.
    Nix für ungut!
    Dennis