zeitrafferin
Julia Seeliger-
10. December 2007 | 21 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Erfreuliches las ich im Tagesspiegel: Renate Künast macht jetzt auf “Dünne Kinder”.
„Die Politik darf Kinder und Jugendliche nicht alleine lassen“, forderte die Fraktionschefin der Grünen, Renate Künast, gestern im Letteverein. Schulleiter Bernhard Wittwer meint ebenfalls, dass es Zeit sei, ein Zeichen gegen den Schlankheitswahn zu setzen.
Zusammen mit Politikerinnen der Grünen im Bundestag stellten gestern Vertreter des Lettevereins in Schöneberg und SchülerInnen einen Antrag an den Bundestag vor, der die Maße von Models in Zukunft regeln soll. Es soll auch – zusammen mit der Wirtschaft – eine Kampagne gegen Schlankheitswahn gestartet werden.
Sehr gut – Da mach ich gerne mit!
Hier alle Artikel in diesem Blog zum Thema “Dicke Kinder”.
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9. December 2007 | Comments Off on NPD-Verbot: Dossier der BpB | Trackback | Internet ausdrucken
Über einen sehr interessanten Artikel von NPD-Blog-Macher Patrick Gensing, und zwar über die Rolle der V-Leute in der NPD – “NPD-Verbotsverfahren – Die V-Männer stehen im Weg” – habe ich ein ganzes Dossier der Bundeszentrale für politische Bildung zum NPD-Verbot gefunden.
Viel Spaß beim adventssonntäglichen Stöbern!
Wer manipuliert wen?
Deren (Udo Holtmann und Wolfgang Frenz) Agieren habe gezeigt, dass die V-Leute nicht als “agents provocateurs” wirken, sondern es sich bei ihnen um Personen handele, die man zu nichts anstiften könne, weil sie ohnehin zu allem bereit seien. Ihre Aktivitäten hätten sich nahtlos mit dem sonstigen Kurs der Partei gedeckt und gerade wegen ihrer antisemitischen und rassistischen Hetze hätten die Agenten über Jahrzehnte das Vertrauen der Partei genossen. Deshalb wäre es auch vollkommen unsinnig, von einer Steuerung der NPD durch den Verfassungsschutz zu reden, heißt es weiter. Man müsse sich umgekehrt fragen, ob nicht der Verfassungsschutz von NPD-Funktionären manipuliert worden sei.
Auszug aus “NPD-Verbotsverfahren: Die V-Männer stehen im Weg” von Patrick Gensing, zuerst gefunden beim Störungsmelder
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9. December 2007 | Comments Off on Scorsese dreht Hitchcock für Freixenet | Trackback | Internet ausdrucken
So what happens here … We don’t know … Because the page is missing!
CNN Money: JWT Produces Scorsese-Directed Short for Freixenet
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7. December 2007 | 34 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
- Update: Schubert zieht Anzeige zurück.
- Update II: Schuberts Anzeige war rechtswidrig, Gravenreuth erstattet seinerseits Anzeige gegen Katina Schubert
Im Grundgedanken richtig gedacht: Unter dem Motto “Nazis raus aus Wikipedia” hat jetzt Katina Schubert, stellvertretende Parteivorsitzende der “Linken”, die Wikipedia angezeigt. Schubert hat wohl diese Woche im Stern zum ersten Mal über die Wikipedia gelesen.
Seine erfreulich offene Struktur macht „Wiki“ leider auch zu einem wenig kontrollierbaren Einfallstor für rechte und rechtsextreme Ideologien.
Diese Analyse ist richtig: Die offene Wiki-Struktur ermöglicht das im Prinzip und es ist denkbar, dass Nazis die Wikipedia beim “Kampf um die Köpfe” offensiv nutzen. Jedoch kritisiert Schubert vor allem die Abbildung verfassungsfeindlicher Symbole und das Zitieren aus NS-Quellen, das dort vorkomme. Schubert will mit der Anzeige die Betreiber zwingen, politische und ethische Standards einzuführen, die es Nazis unmöglich machen, ihren “braunen Müll” als lexikalisch wertvolles Wissen auszugeben und im Netz zu verbreiten. Dies alles solle “bei Beibehaltung der offenen Struktur” gelingen.
Anders als der Berichterstattung auf golem – wirklich sehr platt – finde ich das im Ansatz schon richtig. Es könnte dort ein Problem mit Nazis geben, das müsste mal genauer unter die Lupe genommen werden. Leider hat Schubert den Fehler gemacht, vor der Anzeige nicht einmal Kontakt mit Wikimedia Deutschland aufzunehmen. Als ich im vergangenen Jahr über das Problem “Nazis bei Wikipedia” nachdachte, hab ich deswegen dort mal nachgefragt, man sagte mir, dass man da “schon dran” sei. Ich frage auch gerne nochmal nach, um genauer herauszufinden, was man da für Instrumente hat. Und eh ich eine Organisation wie Wikimedia anzeige, versuche ich doch ernsthaft, mit denen ins Gespräch zu kommen. Alles andere ist pure Pressegeilheit.
Schubert hätte versuchen müssen, ihre Kompetenzen im Thema “Nazis” – ich hab mal aus der Presse-Erklärung geschlossen, dass “Neue Medien” nicht ihr Thema sind – sinnvoll bei Wikipedia mit einzubringen, mit den Verantwortlichen das Gespäch zu suchen und gemeinsam mit den WikipedianerInnen an einer schlagkräftigen Strategie gegen Nazis bei Wikipedia zu arbeiten. Wie gesagt, wenn die dort nicht schon versucht haben, eigene Instrumente zu entwickeln. Laut heise sind sie da durchaus problembewusst, wenn auch stets nach dem Maß dieses Problembewusstseins gefragt werden darf, wie ich finde.
Die Strafanzeige ist nicht die erste Kritik in dieser Richtung an der freien Online-Enzyklopädie. So vertritt der Autor Günter Schuler in seinem kürzlich erschienen Buch die These, dass in der Wikipedia Geschichtsrevisionismus praktiziert werde und kritisiert die Kritikrenitenz der Wikipedia-Community. Hier vertritt Arne Klempert, Geschäftsführer von Wikimedia Deutschland, einen anderen Standpunkt: Die Wikipedia-Community zeige sich sehr problembewusst. Artikel wie der über Holocaust-Leugnung beweisen in seinen Augen, dass die Gemeinschaft der Wikipedia-Autoren sehr wohl in der Lage ist, neutral und aufklärend mit extremistischen Ideologien umzugehen.
Zu Schuberts Vorstoß ist außerdem noch zu sagen, dass das Verbot verfassungsfeindlicher Symbole ja wohl das am wenigsten wirksame Mittel beim Engagement gegen Nazis ist und ja auch im linken Spektrum sehr umstritten. Schade auch, dass so schöne Worte wie “Medienkompetenz” in der Presseerklärung nicht vorkamen. Die sind bei solchen Themen nämlich richtig aufgehoben.
Ich meine, dass man, wenn man hier ein mögliches Problem erkannt hat – Nazis bei Wikipedia – vielleicht erst einmal eine Studie zu dem Thema machen sollte, denn ohne sachliche Untermauerung finde ich das schon etwas schwach.
Fazit: Mögliches Problem erkannt, aber offenbar überhaupt nicht ernsthaft daran interessiert, es zu lösen. Offenbar nur an Presse-Wirbel interessiert.
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