Julia Seeliger
  • Mit dem Essen spielt man nicht …

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    9. December 2008 | Trackback | Internet ausdrucken
    scissors

    … und da würden mir ja eine Menge ganz aparter Fotos einfallen. Nicht nur dieses hübsche mit Christoph Bautz von campact:

    Bautz Genmais Aktion

    Noch bis Freitag ist es möglich, an der campact-Fotoaktion zum Thema Gentechnik teilzunehmen. Die besten Kunstwerke werden zu Großplakaten gemacht – also, an die Knipser, und schnell noch ein schickes Motiv ausdenken. Mir würde da zB einfallen

    • Spielen mit Nutella und Marmelade
    • Obst und Gemüse
    • Mit Essen gemalte Texte
    • artifiziell-strange-farbig aussehendes Essen
    • Würfel aus Essen
    • … und natürlich, ganz klassisch: Menschen, die Banner hochhalten

    Wichtige Informationen, um erfolgreich teilnehmen zu können

    Bitte schickt nur Fotos im Querformat – mit Namen, Wohnort und Postleitzahl per Mail an foto@genmais-stoppen.de. Denkt daran, eure Fotos mit einer möglichst hohen Auflösung aufzunehmen (mindestens 5.000 x 3.500 Pixel, ideal wäre eine Auflösung von 7017 x 4962 Pixel), Einsendeschluss ist der 12. Dezember.

    Und wenn alles gut geht, dann lacht ihr bald von einer Riesen-Plakatwand herab – mitten in Berlin!


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19 Responses to “Mit dem Essen spielt man nicht …”

  1. 5000×3500 px schliess aber viele Laien schonmal völlig aus – welches Handy, welche kompakte Digicam, hat schon eine solche Auflösung?

    Oder sagen wir mit “an die Knipser” hast du einen Euphemismus gewählt, der euren Anforderungen in der Realität mangels Auflösung der meisten Knipser nicht standhält.

  2. Es geht um Großplakate.

    Es geht nicht um die niedrigschwellige Aktion “Hey, fotografier mit deinem Handy diesen Barcode ab, und nimm an der Aktion ‘Wo bin ich’ teil!”

  3. Handys sind für sowas in der Tat ungeeignet. Andererseits ist 5000×3500 = 17,5 Megapixel schon ein bißchen mehr, als die meisten Kameras so können. Eher noch die auf große Zahlen getrimmten Consumer-Kameras, aber selbst da wird da schwierig.

    Meine kleine billige Samsung L201 geht bis 3364×2736 (10 Megapixel), die Canon DSLR (Consumer-Spiegelreflex) 300D sogar nur bis 3072×2048 Pixel. Die neueren können ein bißchen mehr, für die geforderte Auflösung sind dann aber schon professionelle, ein paar tausend Euro teure Modelle gefragt. Und ob deren BesitzerInnen bereit sind, für ein Großplakat Kreativfotos zu schießen, wenn sie sonst dafür bezahlt werden, bezweifle ich. Irgendwo ist hier also der Wurm drinne, da muss ich dann Wolfgang doch recht geben.

  4. Ihr müsst ja nicht mitmachen.

    Aber vielleicht gibt es ja den einen oder die andere Kreative, die gute Ideen hat und eine geeignete Kamera.

    Wenn ich eine solche Kamera hätte, würde ich bei der Aktion mitmachen – ich fänds cool, ein Bild von mir auf ein Großplakat gedruckt zu sehen. Ist vielleicht auch was für junge Fotografen, die ihre Werke gedruckt veröffentlicht sehen wollen.

    Ich finde, das hat auch nichts mit Ausbeutung zu tun, wenn das hier gemeint ist.

    Wie gesagt, ihr müsst nicht mitmachen.

  5. Naja, ich finde es nur ein bißchen hochgestochen. Also erstens gibt es tatsächlich eine ganz umfangreiche Debatte darüber, ob solche Aktionen nicht vielleicht doch auch was mit Ausbeutung zu tun haben. Wer sein Geld damit verdient, Fotos professionell aufzunehmen, wird möglicherweise nur eine geringe Motivation haben, an sowas mitzumachen.

    Und dann eben zweitens: ich glaube, ein Wettbewerb wie dieser spricht eher die ganzen Semiprofessionellen und guten Amateure an. Nur haben die eben in der Regel keine 16-20 Megapixel, sondern (die neuste Canon DSLR für den Consumer/Prosumer-Bereich, 450) 12 Megapixel. Ich weiss auch gar nicht, ob es für Großflächenplakate wirklich sinnig ist, so hohe Auflösungen zu nehmen — die werden ja größtenteils aus weiter Entfernung wahrgenommen, was die Auflösung weniger relevant werden lässt. Aber das wissen andere sicher besser.

    Zum mitmachen: bis ich den Kommentar von Wolfgang zur Pixelzahl gelesen habe (vorher war mir das nicht aufgefallen), fand ich das eine durchaus interessante Idee, da mitzumachen. Dachte eher — naja, die Zeit bis zum Einsendeschluss ist knapp, und ich habe doch noch einiges zu tun, also lasse ich es.

    Oder anders gesagt: unter den bei Flickr am häufigsten benutzten Kameras ist unter den ersten 10 keine, die auch nur in Richtung 16 Megapixel geht. Und da sind ein paar sehr gute, professionelle Modelle dabei. Und die Canon EOS 5D, die in den neueren Versionen in Richtung 15-20 Megapixel geht, kostet dann auch gleich mal 1000-2000 Dollar. Die Preisempfehlung für die EOS 5D Mark II für den deutschen Markt liegt 2500 Euro. Und die erreicht gerade eben mal die geforderte Mindestauflösung.

    Anders und etwas kürzer gesagt: die Gruppe der Kreativen, die der Wettbewerb ansprechen soll, und die bereit ist, für “die gute Sache” umsonst zu arbeiten, aber gleichzeitig entsprechend hochwertige Equipment hat, dürfte verdammt klein sein.

  6. He Till – vielen Dank für die umfassende Erklärung. Vielleicht finden sich ja ein oder zwei Leute für die Aktion, und nächstes Mal informier ich einfach früher, oki?

    🙂

  7. 😉 ja, auf der Campact-Seite sind sogar schon ein paar Fotos. Ich bin jetzt noch nicht dazu gekommen, zu schauen, ob es welche gibt, die über 4000×3000 rausgehen …

  8. Campact finanziert sich fast ausschließlich über Spenden. Uns ist es wichtig politisch unabhängig zu bleiben, weswegen wir auf staatliche Mittel und Parteienspenden verzichten. Stattdessen lassen wir ein Netzwerk von BürgerInnen entstehen, die mit Campact politisch aktiv werden und – so weit es ihnen möglich ist – auch mit kleinen oder größeren Spenden unsere Arbeit finanzieren.

    So schreibt Compact über sich selbst. Ein idealistischer Ansatz, der ebenso idealistisch unterstützt werden darf und soll. Auch hat die ganze Aktion ja einen politischen Charakter und keinen kommerziellen. Wer hier Fotos einreicht ist also ohnehin Überzeugungstäter und nicht auf Profitmaximierung aus. Deshalb ist die Anklage der Ausbeutung auch sehr polemisch und fehl am Platz.
    Tatsächlich besteht aber auch das Problem der hohen Auflösung. Das lädt scheinbar nur professionelle Fotografen mit entsprechender Ausrüstung ein. Aber auch der Amateur und Semipro hat seine Möglichkeiten der Collage oder Stitching. Ich denke auch, dass man mit ein wenig Überzeugungsarbeit eine benötigte Ausrüstung mieten oder sogar kostenlos ausleihen kann. Schließlich ist es ja für einen guten Zweck. Und das Thema Genmais sensibilisiert ja Menschen aus allen Bevölkerungskreisen. Sogar Seidenschal tragende Starfotografen und arbeiterfeindliche mittelständische Equipment-Verleiher sollen dabei sein. 😉
    Ein kostenlose Werbung auf einer oder gar mehreren Plakatwänden mitten in Berlin, ist auch ein nettes Salär.
    Mein Idealismus geht zumindest soweit, dass ich diese Aktion wesentlich besser finde, als wenn Compact seine Spendengelder für die Kampagne einer Agentur ausgegeben hätte und wir dann Plakate mit der glücklich-kritischen Katalogfamilie sehen würden.

  9. Was ist denn so schlimm an dem Genmais?

  10. @fpk:

  11. oops .. bild mit link geht nicht

    @fpk: <a href=”Google hilft dir weiter

  12. @Peter

    tolles Argument. Du hast mich überzeugt.

  13. @fpk: Welches Argument? Deine Frage klang so, als bräuchtest du Informationen. Ich wollte dir einen Weg zeigen wie du an Informationen kommst.

    Wenn man dann Informationen hat, kann man Argumente finden.

  14. Warum möchtest du, fpk, denn gerne Gentechnik auf den Feldern sehen? Hast du was gegen Bio-Landwirtschaft oder Biodiversität oder warum?

  15. @Julia

    du verbreitest Plakate gegen Genmais. Machst Lobbyarbeit dagegen. Da musst du mir doch erklären können, was so schlecht dran ist.

  16. @fpk Ich bin gerade zu faul einen eigenen Text zu schreiben. Das ist aber auch unnötig, weil das schon andere getan haben:
    http://www.campact.de/gentec/info/gegenarg

  17. Interessant. Darf ich auch mal? Bitteschön:
    http://www.biosicherheit.de/de/

    Argumentieren ist was anderes.

  18. Und weils ja um den Mais geht:

    http://www.biosicherheit.de/de/mais/

    http://www.biosicherheit.de/de/mais/oekosystem/626.doku.html

  19. “Warum möchtest du, fpk, denn gerne Gentechnik auf den Feldern sehen? Hast du was gegen Bio-Landwirtschaft oder Biodiversität oder warum?”

    Der hier fehlende Argumentationsschritt zwischen Julias Sätzen ist schlicht: es ist bisher nicht möglich, gentechnisch veränderte Pflanzen daran zu hindern, wildlebende oder anderswo angebaute Verwandte zu kontaminieren, was dann dazu führt, dass im Umkreis von x-100 Metern um ein Gentech-Feld kein Biolandbau möglich ist.

    Das zweite Argument, Biodiversität, hängt vermutlich eher am gentechnisch ermöglichten Herbizideinsatz und dem Verlust an Lebensräumen dadurch.