Julia Seeliger
  • Welche Ehe braucht der Mensch?

    108
    7. April 2009 | Trackback | Internet ausdrucken
    scissors

    “Jede Gesellschaft und jede Gesellschaftsschicht hat in der Vergangenheit die ihr gemäße Form der Familie, ihren sozialen und ökonomischen Möglichkeiten entsprechend, hervorgebracht. Werturteile verbieten sich von daher ebenso wie der nostalgische Wunsch nach der Familie der guten alten Zeit.”

    Zitat von Ingeborg Weber-Kellermann, gefunden in “Familienleben in Deutschland” (PDF)


    Am Mittwoch, den 8.April, werde ich von 21:45 bis 23:00 Uhr im Ersten zum Thema Familienpolitik bei “Hart aber Fair” zu sehen und zu hören sein. Mit dabei sind auch Joachim Fuchsberger, Gabriele Pauli, der Paartherapeut Friedhelm Schwiderski und Michaela Freifrau Heereman.

    Eine Übersicht der Gäste bei Hart aber Fair

    Die Gästefamilie bei Hart aber Fair

    Sehnsucht Ehe, Endstation Scheidung –
    wie viel Treue braucht der Mensch?

    Schutz für die Ehe verspricht der Staat und gibt Verheirateten einen Steuerrabatt. Weg damit, fordern Kritiker. Sie sagen: Die Ehe ist nur eine von vielen Formen der Partnerschaft und lebenslange Treue nur eine Illusion! Brauchen nur noch Kinder die heile Familie? Und was machen die Erwachsenen, wenn das Alter kommt?

    Mein Anliegen ist es, in dieser Runde eine Lanze zu brechen für eine moderne, pragmatische Familienpolitik. Herzstück dieser Familienpolitik ist die Ergänzung der klassischen Ehe durch einen so genannten Familienvertrag.

    Den Staat hat es nichts anzugehen, ob die Eltern einen Trauschein haben: Unser Leitbild ist die gesellschaftliche Akzeptanz und staatliche Neutralität in Bezug auf die verschiedenen gelebten Familienformen. Deswegen muss Schluss sein mit den Privilegien der Ehe, zum Beispiel dem Ehegattensplitting. Unser Ansatz ist es, Kinder direkt zu fördern und nicht die Möglichkeit, Kinder zu bekommen. Die Bevorzugung der Ehe führt auch zu materieller Ungleichheit. Familien jenseits der Ehe, vor allem Alleinerziehende und bildungsferne Familien, überwiegend mit Migrationshintergrund, sind besonders stark von Armut betroffen.

    Wichtiges Ziel beim Familienvertrag ist es, die sozialen Eltern zu stärken, ohne die biologischen zu schwächen: Das geht nur mit Mehrelternschaften. Wir schlagen deswegen den Familienvertrag als neues familienrechtliches Institut vor, denn er ermöglicht mehr Flexibilität.

    Ich hoffe, dass das Ganze nicht ausartet in ein “Jetzt erzählt jeder mal ein bisschen aus seinem persönlichen Leben und von seinen Beziehungen”, auch wenn sich dies im Vorgespräch ein wenig ankündigte. Gleichwohl ist von “Hart aber Fair” grundsätzlich Politik-Niveau zu erwarten – Lassen wir uns einfach überraschen.

    Buntes Shirt wirbt für vielfältige Gesellschaft

    sie und sie und er: Gemeinsame Verantwortung für die Kleinen und Schwachen

    Weiterlesen


    Einsortiert: familie
    Verschlagwortet: ,

  • auch noch zum Thema




108 Responses to “Welche Ehe braucht der Mensch?”

  1. ps: da der auftritt wesentlich besser war als damals bei 4+2 könnte ich mir vorstellen, dass du demnächst häufiger eingeladen wirst zu solchen sendungen

  2. da der auftritt wesentlich besser war als damals bei 4+2

    Der ist kein Vergleich, finde ich – der ist ewig her und es war meine erste Politik-Talkshow. Es war gestern etwas besser als bei “Quergefragt”, wo ich zum selben Thema war. Der Quergefragt-Auftritt ist aus meiner Sicht der richtige Maßstab.

  3. find’s gut, auf deiner homepage die anleitung zum oralverkehr gefunden zu haben. man lernt ja nie aus.
    hab dich gestern auch bei hart aber fair gesehen. hätte mir gewünscht, dass fuchsberger und auch plasberg deinen thesen und aussagen ein bisschen mehr gewicht beimessen.
    eins hab ich nicht richtig verstanden: findest du sex mit jedem in einer beziehung okay?

  4. eins hab ich nicht richtig verstanden: findest du sex mit jedem in einer beziehung okay?

    Ich habe gesagt, dass es Menschen gibt, die nicht sexuell treu sind und dennoch eine Liebesbeziehung führen. Man nennt das dann “Offene Beziehung”. Für mich wäre das zu kompliziert.

  5. “Für mich wäre das zu kompliziert.”

    @ julia: aha, dann ist treue für dich persönlich mit einer beziehung verbunden?

  6. “Für mich wäre das zu kompliziert.”

    naja, das dachte ich mir – nichts Neues, nur Surfen auf dem Zeitgeist.

  7. was ist eigentlich mit diesem familienvertrag gemeint?

  8. @julia: und noch was? kannst du mir den gesellschaftspolitischen hintergrund der fuckparade erklären?

  9. naja, das dachte ich mir – nichts Neues, nur Surfen auf dem Zeitgeist.

    Was soll das denn? Mir geht es um die Probleme des Sozialstaats, die nicht in die Ehe subsidiarisiert werden sollen. Was ich im Schlafzimmer anstelle, geht dich erstens nichts an und zweitens hat das mit meiner Politik ü-ber-haupt nichts zu tun.

    Ach ja: Mich würde interessieren, ob du sexuell monogame Zweierbeziehungen für “rückständig” hältst. Auf Grund deiner Bemerkung muss ich dies erst einmal vermuten. Wenn das so ist, dann ist deine Einstellung ebenso selbstherrlich wie die der radikalen “Ehe – Treue – lebenslang” Befürworter/innen.

  10. kannst du mir den gesellschaftspolitischen hintergrund der fuckparade erklären

    Die “Fuckparade” gründete sich als Gegenbewegung zur mehr und mehr kommerzialisierten Love-Parade. Das steht aber sicherlich auch bei Wikipedia oder auf den Seiten der Fuckparade.

    Google bedienen kannst du doch eigentlich selbst, oder?

  11. “Sozial”

  12. @hto: ich finde, die persönliche lebensform, ob nun poly-, bi- oder monogam kann und soll nicht kritisiert werden. wie einer lebt, mit wie vielen frauen/männern er/sie zusammen ist, steht außerhalb jeder kritik, solange das natürlich auf gegenseitigkeit basiert.
    auch alternative lebensentwürfe dürfen nicht mit einer solchen intolernaz vertreten werden wie bestimmte konservative kreise das mit der ehe tun.
    ganz davon ab ist monogamie nicht die bohne rückständig.

  13. google? bei dieser datenspionage-maschinerie werd ich bestimmt nix suchen!

  14. google? bei dieser datenspionage-maschinerie werd ich bestimmt nix suchen!

    Na dann – Suchmaschine. Du wirst ja sicherlich eine benutzen, oder? Das Schöne am Internet ist doch gerade das Finden – lässt du dir das entgehen?

    😀

  15. “Mir geht es um die Probleme des Sozialstaats, …”

    Na mein ich doch, nichts Neues / Visionäres – Surfen auf dem Zeitgeist.

    Und was Du im Schlafzimmer machst interessiert mich wenn überhaupt nur peripher – weiter oben habe ich “etwas kompliziertes” geschrieben, worauf Du Dir den Kopf aber auch nicht mehr zerbrechen brauchst. Tschüss

  16. safag

  17. canary in a coalmine

    Wirklich WICHTIGE… Fragen, die bei dieser, wie Dittsche sagen würde, Weltsendung… leider unbeantwortet blieben:

    1) Kann man die Ehe denn nicht einfach wie einen x-beliebigen Vertrag behandeln?

    2) Ist HERR Freimann Heerefrau (oder wars Fraufrei Heereman?) glücklich verheiratet?

    3)Ist FRAU Freifrau Heereman (ah, genau, so wars!) trotz Ehe noch eine freie Frau?

    4) Wie, und warum, ist HERR Heereman eigentlich auf die Idee gekommen…?

    5) Kann man das Freifrausche Familienfoto eigentlich in einem ARD-Fanshop käuflich erwerben?

    6) Warum hatte Frau Freifrau H. das große Glück, glücklicherweise so viel Glück zu haben?

    7) Was stand eigentlich in der SMS, die Fuchsberger da während der Sendung bekam?

    8) Ist eigentlich FRAU Fuchsberger glücklich verheiratet?

    9) Warum meint Herr Plasberg eigentlich immer, dass alle Gäste “so kritisch” oder “so skeptisch” gucken?

    10) Ist der Klügere manchmal wirklich der Dümmere?

    11) Warum klingt die weibliche Stimme auf dem Einspieler zu “Monogamie ist keine Lösung” eigentlich so frech?

    12) Hey, ja verdammt, was sagt denn eigentlich Jesus zu dem ganzen Kram?

    13) Julia, WELCHEN anderen Spruch hast du dir ausgedacht?

    14) Warum ist Julia nicht mehr im Parteirat der Grünen?

    15) Warum nur hat Herr Fuchsberger denn nicht schon mit 16 geheiratet?

    16) Ja, sach ma, welchen Beruf übt eigentlich dieser Fuchsberger aus?

    17) Beginnt Untreue am Ende nicht doch schon im Geiste? (In WAS?)

    18) Warum denken Schwaben, sie seien Wagen?

    19) Was genau hat Herr Fuchsberger? Was riskiert er? Was verliert er? Und was bekommt er dafür?

    20) Wer noch außer Frau Freifrau H. hat mal nen ganz interessanten Satz gelesen, der heisst…?

    21) Warum weiss Frau Freifrau H. die Buchstaben jetzt ncht mehr?

    22) Liegt Bayern München schon 0:5 hinten?

    23) Warum darf Herr Fuchsberger eine Geschichte erzählen?

    24) Hat Herr Fuchsberger wirklich immer die Zähne geputzt? Oder wirft er die Zahnpasta nicht doch vielleicht ab und zu mal aus dem Fenster?

    25) Und wie oft lässt Herr Plasberg daheim eigentlich die Zahnpastatube offen liegen?

    26) War das ein Heiratsantrag an Frau Pauli, Herr Plasberg?

    27) Kann man das schmucke Fuchsberger-“Fotoalbum” eigentlich irgendwo käuflich erwerben?

    28) Was genau hat sich Frau Fuchsberger gebrochen, und in welchem Krankenhaus liegt sie?

    29) Wie genau lautete die Besetzung bei Frau Fuchsbergers erstem großen Film, und welcher Schuft streckte ihr die Zunge in den Hals? (Heesters etwa? Skandal!)

    30) Schaut Fuchsberger nur “Desperate Housewives”, oder auch “Grey’s Anatomy”?

    31) Kam es bei den Fuchsbergers nicht doch IMMER hart aber fair, statt hart auf hart?

    32) War Oma Fuchsberger nicht doch gelb angestrichen und hatte vier Räder?

    33) Ist eigentlich Herr PLASBERG ein Scheidungskind?

    34) Wann tritt Herr Plasberg eigentlich beim Musikantenstadl auf?

    35) Hat Herr Plasberg nicht doch Herrn Fuchsberger gefragt?

    36) Was geschah mit all den anderen RTL-Traumhochzeitspaaren?

    37) Verdammt, wie kam das Hart-aber-fair-Team bei dem einen Einspieler auf Jupps Omma un Oppa?

    38) Wo war eigentlich Sarah Palin?
    (Ne Schalte rüber nach Alaska wär doch klasse gewesen…!! Sie hätte uns bestimmt viel Neues über die neue Rollenverteilung erzählen können. Etwa das Jagen und so ne Sachen…)

    39) Was stand eigentlich auf Julias T-Shirt?

    40) Woher wusste Herr Plasberg das Endergebnis des Europapokalspiels?

    41) WAAAS ERLAUUUBE Juunge Unioon!?!

    42) Und, summa summarum: frei nach Frau Fuchsberger: Ja, … und wieso (das Ganze)?

    @ Julia:

    Lass mich raten: In dem Studio war rechts oben von dir ne Uhr, und die Zeit wollte aber einfach nicht schneller vergehen, stimmt’s? 😉

  18. Na endlich raus an die frische Luft -weg vom PC auch wenn er mit Ubuntu läuft-
    und O2 durchs Hirn und die Lungen pusten lassen.
    Ich bewundere Hinageb an die Diskussion per se, obwohl das Internet überall mal an der Oberfläche kratzen lässt. Ich melde mich mal wenn der Hype vorüber ist.

  19. weiter oben habe ich “etwas kompliziertes” geschrieben, worauf Du Dir den Kopf aber auch nicht mehr zerbrechen brauchst.

    Entschuldige mal, ich habe am heutigen Tage noch mehr Anfragen als nur deinen Kommentar zu beantworten. Nebenbei musste ich auch mal kurz zur Arbeit. Weisste, ich bin nämlich keine “Hauptberuf-Politikerin” (war ich noch nie), sondern ich mache das alles in meiner Freizeit.

    Ich bemühe mich, die Anfragen nach und nach abzuarbeiten, Mails packe ich zB erstmal nur in einen Ordner. Direct Messages bei Twitter lasse ich wohl unter den Tisch fallen.

    Jetzt zu deinem Kommentar: Soll ich nochmal hochscrollen und jetzt sofort – weil du mich jetzt nämlich gestresst hast und meinst, du wärst der Erste, Allerwichtigste, dessen Anfrage beantwortet werden muss – deine Anfrage beantworten, oder soll ich es lieber lassen?

    Nach deiner Stresserei hier gehe ich jetzt eh davon aus, dass meine Ideen dir eh zu spießig sind. Ich lese deinen Kommentar weiter oben jetzt aber erst einmal durch.

  20. Okay, @hto – ich habe dein Posting gelesen.

    Dazu sage ich folgendes: Sei froh, dass das Thema Polyamorie mal in die Medien gekommen ist.

    Bisher sind mir keine politischen Forderungen der Polyamoren bekannt, außer, dass sie mehr Toleranz wünschen. Ich habe hierzu auch in Poly-Foren gepostet, aber keine Antwort bekommen, die ich in politische Forderungen ummünzen konnte.

    Würde auch vermuten, dass nicht alle polyamoren Menschen diese Lebensweise so mit einem Macht-Diskurs aufladen, so wie es von dir offenbar getan wird.

    Für mich selbst kann ich sagen, dass diese Art, Politik zu denken, überhaupt nicht meins ist. Auch in der Frauenpolitik halte ich eine zu starke Verknüpfung mit Kapitalismus/Herrschaftskritik für nicht zielführend. Dieser Fehler wurde in der Vergangenheit von einigen gemacht und es hat sich als nicht lösungsorientiert erwiesen – an den Realitäten hat sich nicht viel geändert. Deswegen würde ich gleiches für die Poly-Politik – wenn es eine gibt – ableiten.

    Dein Posting war außerdem so layoutet, dass es schwierig für mich war, es zu lesen. Da hab ich mir gedacht – okay, lieste später genauer.

  21. Hallo Julia, erst mal Hut ab vor einer Frau die das sagt was sie denkt. (-:
    Ich glaube würde es mehr Menschen in der Politik geben, die sich mit Herz und Verstand reinlegen wie du und dafür auch gerade stehen wäre es besser bestellt um dieses Land.
    Deine Ideale haben mich ein wenig an die 68 erinnert (-:

    Mach weiter so!!!!
    Meinen Respekt!!!

  22. Liebe Frau Seeliger, Herr Plasberg hätte es nicht sagen brauchen, man merkte das sie als Scheidungkind viel Leid erfahren haben, auch wenn sie es abstreiten.
    Ich habe 2 Söhne, beide geschieden und vier Enkel als Scheidungskinder von 11-18 und ich habe schon manches mal mit ihnen geweint.
    Viele hier werden es lächerlich finden, aber ich stehe wie sie zu meiner Meinung.Auch ich bin bei einer alleinstehenden Mutter aufgewachsen, nicht durch Scheidung sondern den Krieg und kann mich noch erinnern wie neidisch ich auf Kinder in normalen Familien war.

  23. Lieber Otto,

    bitte lesen Sie meinen Kommentar zu diesem Thema weiter oben.

    Ich bin kein typisches Scheidungskind – meine Eltern haben sich erst getrennt, als ich schon lange – mehrere Jahre – nicht mehr zu Hause lebte. Meine harsche Reaktion begründet sich darin, dass die Frage, ob das Thema zur Sprache kommt, mit mir eigentlich anders abgesprochen war. Ich war sauer, dass der Plasberg das Thema anschnitt – denn es war anders vereinbart.

    Ist schon klar, dass das bei Ihnen und anderen so ankam, als würde ich “den bitteren Schmerz” “wie durch ein Messer, das ins Herz gestochen und genüsslich umgedreht wird” “abermals spüren” müssen. Verzeihen Sie den zynischen Ton – Aber mir reicht es jetzt wirklich langsam, als “Scheidungskind der Nation” dazustehen.

    Sollten Sie nach dem Lesen meines Kommentars oben, der das ganze genauer erklärt, immer noch bei ihrer Meinung bleiben, schreiben Sie das doch einfach in einen Kommentar.

    Danke.

  24. Na endlich raus an die frische Luft -weg vom PC auch wenn er mit Ubuntu läuft-
    und O2 durchs Hirn und die Lungen pusten lassen.

    War heute schon draußen. Reicht einmal nicht?

    😛

  25. canary in a coalmine

    @ Otto

    Nicht jedes Scheidungskind “erfährt viel Leid”, oder bricht gleich in Tränen aus, nur weil es mal auf die Scheidung seiner Eltern angesprochen wird! Weiss nicht, woher diese Denkweise kommt? Oft, vermutlich sehr oft, ist die Scheidung doch auch das Bessere für die Kinder. Es muss nicht zwangsläufig so sein, aber es kann durchaus!
    Man kommt sich als Scheidungskind da schon etwas doof vor, wenn so getan wird, als sei man ganz sicher ein psychisches Wrack oder so.
    (In meinem Fall ist es so, dass ein guter Kumpel sogar sehr überrascht war, als ich ihm mal beiläufig erzählte, dass meine Eltern geschieden sind, sprich: er wusste es nicht, und hätte es mir auch nicht angemerkt. Und das, obwohl ich ganz sicher nicht immer super drauf bin.)

    Plasberg tat dann gestern in der Sendung auch noch so, als wüsste er nicht, dass er über das Thema offenbar nicht reden sollte. Leider hat die Tatsache, dass er es trotzdem machte, offenbar genau das hervorgerufen, was Julia schon ansprach: nämlich, dass sie jetzt von Leuten, die sie gar nicht kennen, als sog. armes Scheidungskind gesehen wird, das vor lauter Frust über die gescheiterte Ehe der Eltern jetzt gegen die Institution ‘Ehe’ argumentiert. Sowas kann irreführend für die Diskussion sein. Die aber gestern ja leider eh kaum aufkam.

    Ich sage nicht, dass Scheidung das Allerbeste der Welt ist für Kinder, aber man muss sowas nicht zwangsläufig dramatisieren. Und genau das aber hat Plasberg gestern versucht zu machen. So war zumindest mein Eindruck.

  26. Liebe Frau Seeliger!

    …tschuldigung, schon wieder ein “Mann”.
    Zum Glück habe ich gestern kein Fußball geschaut. Ich hätte sowieso nach dem ersten Tor umgeschaltet….war (im Nachhinein) zu deprimierend.

    “Hart aber fair” war zu WDR-Zeiten wesentlich besser. Daher schaue ich ab und zu nochmal rein. Gestern habe ich von Anfang an zugesehen. Allerdings hätte ich bei den Statements von Herrn Fuchsberger und Frau Heereman beinahe wieder ausgeschaltet. Es war doch zum Teil eine Zumutung für die Ohren, was die beiden da gesagt haben. Als ob die sich für Ihre Lebensgestaltung “entschuldigen” müßten und froh sind, wenn Sie mit dem Finger auf die Leute zeigen können, die nicht so ein “Vorzeigeleben” führen oder geführt haben. Wer mit seinem Leben glücklich ist muß das doch nicht noch als Non-plus-ultra-Prinzip für alle anderen fordern wollen, oder? Und dafür noch “Gott” zu bemühen ist auch ziemlich “scheinheilig”.
    Ihren Auftritt, Frau Seeliger, fand ich dagegen sehr erfrischend und ehrlich. Prima! Weiter so! Ich werde zwar nicht zum “Linken” oder “Grünen” werden, aber meine Sympathie haben Sie jedenfalls.
    Mit einem Vorurteil über Trennungskinder sollte man aber auch mal aufräumen: Trennungskinder müssen nicht immer als Abfall dieser Gesellschaft gesehen werden. Wenn die Beziehung zu den Eltern (auch nach einer Trennung…oder gerade dann) funktioniert und im besten Falle noch liebevoll ist, dann ist das meiner Ansicht nach mehr Wert als der Stress in einem (nach außen) künstlich am Leben gehaltenen “Familienglück”. Reales Familienglück ist natürlich prima und unabhängig vom “Ehevertrag” eine schöne Form des Zusammenlebens. Aber die individuelle Lebensgestaltung ist nunmal (zum Glück in unserer Gesellschaft) möglich und vorzuziehen, wenn man dadurch eine bessere Harmonie miteinander und Respekt voreinander erreichen kann.
    …und die Toleranz nicht vergessen.

    Grüßle!

  27. Ich finde es gut, dass Du – wie man hier nun sieht – so mit Deinen Statements durchgedrungen bist, obwohl man Dich des Öfteren versucht hat abzuwürgen.
    Wirkst nicht nur sehr natürlich und sympathisch, sondern bist auch, soweit ich das beurteilen kann, politisch hochintelligent

  28. s.o. gilt julia. wann kann man dich in den bundestag wählen? 😉

  29. es gibt menschen über die ich gerne google ! nun schreibe ich auch in dein gästebuch denn das war ein sehr starker und schöner auftritt von dir.
    könnt mich glatt …. 😉

  30. An Plasbergs Eltern:

    Alles Gute zum 55. Hochzeitstag! 😉

  31. ps: komische Fernsehwelt

  32. Sollte man eine Ehe nur auf Zeit schließen ?

    das kann ich weder mit ja oder nein beantworten . wenn zwei menschen zusammen leben wollen , ist das eine ungezwungene und wachsende entscheidung . genau so ungezwungen sollte es auch sein , wenn man sich entliebt hat . hier setzen dann aber die staatlichen und durch die kirchen geprägten mechanismen des zwangs und der sippenhaft ein .
    wie kommt eigentlich der staat dazu die ehe steuerlich besser zu stellen … das ist altertümlicher mist und wenn die kirche das so möchte , sollen sie dafür aufkommen und nicht die gemeinschaft . die subventionen der ehe sollte man lieber für die kinder ausgeben.

  33. Liebe Julia,
    kann mich vielen – auch dem Namens-Kollegen, der per Mail unnötigerweise in die Sendung gereicht wurde – hier nur anschließen.
    Ein überzeugender, gewinnend-sympathischer Auftritt. Und ein Herr “Plas”-berg, der durchaus schon mal arg “blass” aussah… Bin gespannt auf weitere “mediale Begegnungen”.
    Grüße aus dem sonnigen Südwesten,
    Stefan

  34. OFFline
    deine Adresse funktioniert nicht
    info [[ett]] julia-seeliger.de

    Folgender Text: for personal use only
    Na endlich raus an die frische Luft -weg vom PC auch wenn er mit Ubuntu läuft-
    und O2 durchs Hirn und die Lungen pusten lassen.

    War heute schon draußen. Reicht einmal nicht?

    😛

    Supii – Einen schönen guten Morgen Madmoiselle,

    das ist so wie die Vater-Sohn Geschichten (Komik):

    Vater: Junge, geh mal raus, die Sonne scheint und frische Luft tut dir gut.
    (Vorstellung: Junge spielt intensiv Fussball, Badminton etc..)

    Sohn: ich war schon draussen.

    Vater: Toll! Und was hast Du gemacht?

    Sohn: den Müll rausgebracht!

    Musst Du jeden Blog erst checken bevor Du ihn freigibst? Ziemlich mühsam- dann muss man häufig davorsitzen- und das mehr oder minder freundlich beantworten das am Thema so “gerade” vorbeirutscht. Kein Tool für “Böse Worter Selektion”?

    PS: Ich glaube “der Komplizierte” versteht seine eigenen Worte nicht. Semantisch ist es nicht eindeutig.

    So und jetzt muss ich raus – nein nicht In-line skaten oder anderes nein, sondern zur Polizei, zum Köpi -meiner Tochter wurde die Tasche mit den üblichen (nein kein Vorurteil) Dingen gestohlen. Rennerei a la Lola rennt :-[

  35. Hallo,

    ich habe die Sendung “hart aber fair” gerade im Web-Tv von der Ard gesehen.
    Ich finde ihre Ansichten sehr interesant und stimme ihnen auch zu, das es nicht gerecht ist das die Ehe bevorzugt wird.
    Denn es gibt viele Formen von Beziehungen und eigentlich sollten wir in der Gesellschaft so weit sein, diese zu respektieren und zu akzeptieren. Und nicht dem Menschen eine Formbevorzugt dazustellen…wo ist den da noch die Gleichheit. Außerdem gibt es genug Ehen die Kinderlos bleiben oder unverheiratete Beziehungen in denen es Kinder gibt. Ein Beispiel findet sich dafür in meiner Umgebung:Ich habe selbst einige homosexuelle Freunde/Bekannte, die trotzdem Kinder in die Welt gesetzt haben(wie auch immer das biologisch möglich ist).
    Für ein Kind ist die/(der) soziale Sicherheit/(Rückhalt) wichtig und diese(n) gibt nicht nur die Ehe, sonder auch viele andere Beziehungsformen.
    Deshalb sollten Kinder im Einzelnen gefördert werden. Meiner Meinung nach wird dies noch viel zu wenig. Und ich glaube das oft vergessen wird, das die Jugend von heute die Zukunft ist.

  36. @sven

    Das Konzept, für das Sie offenbar keine Sensoren besitzen, heißt Pragmatismus. Wobei Pragmatismus keineswegs Abwesenheit von Moral und Verantwortungsbewußtsein bedeutet, was Leute wie Sie glaube ich mal ganz gerne verwechseln. Ganz im Gegenteil bedeutet Pragmatismus in diesem Fall, dass man nicht versucht seinen Mitmenschen ideologisch geprägte Lebensentwürfe aufzudrücken, indem man davon finanzielle Unterstützung abhängig macht, sondern Pragmatismus bedeutet, dass man den ideologischen Druck auf ein Level zurückführt, das eine sinnvollere Balance zwischen Individualität und gesellschaftlicher Verantwortung ermöglicht. Die Beiträge unserer Protagonistin fand ich deswegen so gut, weil sie nahezu als Einzige sowohl die ideologische Ebene verließ als auch gesamtgesellschaftlich anwendbare Standpunkte formulierte. Und das mit wenigen klaren Sätzen. Im Vergleich zum üblichen ideologischen Aneinandervorbeireden, was in der Regel in Talkshows stattfindet, eine echte Wohltat. Und weil ich weiß, dass man für so eine Leistung ein hohes Maß an Intelligenz, rhetorischen Fähgkeiten sowie einige sehr positive menschliche Eigenschaften benötigt, gehe ich davon aus, dass Julia Seeliger eine sehr interessante Gesprächspartnerin wäre.

  37. Liebe Julia,
    im Gaestebuch ist nun alles vertreten, was man in einem Gaestebuch als Reaktion bei so einem Thema erwartet. Ich fand das Thema sehr interessant, weil es mit vielen Klischees versuchte aufzuraeumen, Du hast da einen guten und auch provokativen Teil dazu beigetragen. Warum Ehe, warum Partnerschaft? Am Ende muss doch jeder fuer sich entscheiden, was und ob er wann macht. Persoenlich bin ich inzwischen der Meinung, dass egal in welcher Kultur wir uns bewegen, ein Partnschaft auf Liebe, Respekt, Toleranz und Vertrauen eine wunderbare Sache ist. Wir sind grundsaetzlich ein soziales Wesen und geniessen es, gemeinsam Dinge zu tun, den Alltag auch mit seinen Problemen, mit einer anderen Person zu teilen und zu bestreiten. Der Rest der Diskussion, Ehe, lebenslang, offene Partnerschaft etc, ist doch alles Mumpets, da es jeder selbst fuer sich entscheiden kann. Aber, und da stimme ich Dir sehr zu, unsere Gesellschaft in D. sollte ehrlicher damit umgehen, und die Politik muss als Vertretung des Volkes darauf ehrliche Gesetze auf den Weg bringen. Eine Ueberbevorteilung der Ehe ist quatsch, eher sollten die Gesellschaft massiv die unterstuetzen, die die Zukunft des Landes in die Hand nehmen werden, naemlich die Kinder.

    Weiter so und viel Glueck und Freude bei der politischen, persoenlichen und gesellschaftlichen Arbeit.

    Liebe Gruesse aus Lima Peru
    Olaf (42 Jahre)

  38. Hallo!

    Auch ich habe gestern “Hart aber fair” gesehen und war von dem Boulevard-Niveau ziemlich enttäuscht. Ganz zu Anfang haben Sie, Julia, einmal darauf hingewiesen, dass die von Frank Plasberg gestellte Frage nicht politisch sei – schade, dass es so gar nicht zu einer politischen Auseinandersetzung gekommen ist (oder vielleicht am Schluss noch, als ich schon ausgeschaltet hatte??).

    Mich hätte schon interessiert, wenn über das Konzept eines Familienvertrages diskutiert worden wäre! [Dass auf der Homepage der Sendung z. B. nur die Frage nach Meinungen bezüglich der ‘Ehe auf Zeit’ gestellt wurde, fand ich beispielsweise völlig überflüssig.]
    Ich hätte halt gerne mehr darüber erfahren, wie ein solches Konzept aussehen könnte. Und auch, welche Argumente (sachliche allerdings, und nicht welche aus der persönlichen Lebenserfahrung!) Ihre Gesprächpartner/in dazu bzw. dagegen gefunden hätten…
    Hier hätte man ja auch gut auf die denkbare staatliche Unterstützung für andere, auf (längere) Dauer und mit Verantwortung füreinander eingegangene ‘Lebensgemeinschaften’ eingehen können. Ich persönlich denke dabei auch, dass Gemeinschaften mit Kindern hierbei besonderen Schutz des Staates benötigen, aber auch Gemeinschaften mit älteren Menschen sollte man nicht vergessen usw.

    Etwas Weiteres ist mir übrigens in der Sendung im Grunde unklar geblieben: Was genau verstehen SIE unter Monogamie? Frank Plasberg, Joachim Fuchsberger und auch Freifrau Heeremann verstehen ja – ähnlich wie ich auch – die Monogamie als eine exklusive Partnerschaft zweier Menschen, im Gegensatz zur Polygamie, der Mehrehe. Irgendwie hatte ich aber den Eindruck, dass Sie möglicherweise auch nur darauf hinweisen möchten, dass eine Partnerschaft zweier Menschen heutzutage nicht unbedingt ein Leben lang dauert, also ein Ende finden kann und durch eine andere Lebensform, vielleicht auch eine andere Beziehung, abgelöst werden kann. Um Ihre Position verstehen zu können, würde ich mich hier über eine Erläuterung freuen!

    Tja, das ist jetzt doch ein recht langer Beitrag geworden – sorry 😉

    Viele Grüße
    Brigitte (46)

  39. Hallo Julia,

    hab mir die Sendung zwischenzeitlich auch mal angesehen.

    Vor allem fiel mir auf, dass du wohl am meisten Applaus bekommen hast, du hattest ein gutes Publikum.
    Eigentlich eine gute Voraussetzung, leider ist die Sendung vielfach nur seicht dahingeplätschert. Unpolitisch würde ich jetzt nicht sagen – das Private ist politisch – aber doch vielfach abseits der relevanten politischen Fragestellungen.

    Nun ja, du hast dankenswerterweise das deinige probiert, dem etwas entgegenzusetzen. Mir hast du in der Sendung gut gefallen, abgesehen von der nicht souveränen Reaktion auf die Frage nach der Scheidung deiner Eltern. Hättest du gesagt, dass die Scheidung erst erfolgt ist, als du schon erwachsen und aus dem Haus warst, hättest du der Frage den Wind aus den Segeln genommen. Aber man lernt von Talkshow zu Talkshow dazu, das geht mir nicht anders.

  40. Hallo, liebe Julia Seeliger!
    Ihr Auftritt bei Plasberg war klasse. Gut, wie Sie auch dem Fuchsberger kontra geben konnten.
    Was mir fehlte, war, dass erstmal definiert wird, was eigentlich Treue bedeutet. Befremdend fand ich die Haltung von Fuchsberger, der anscheinend nur (sexuell) treu sein konnte, wenn er seine Frau über all dabei hatte…. Sie hatten es irgendwann angedeutet( oder hab ich das nur so rausgehört?): wahre Treue hat nicht unbedingt was mit sexueller Treue zu tun.
    Gruß von Petra

  41. Hallo Julia,
    Gibt es die Sendung eigentlich irgendwo zum Download?
    Habe bei Youtube nix gefunden und hoffe das war nicht die 70. Anfrage.

    LG
    Feli

  42. Gibt es die Sendung eigentlich irgendwo zum Download?

    Habe die Sendung doch unter “Weiterlesen” verlinkt. Glaube kaum, dass die Sendung schon wieder entfernt wurde, wenigstens eine Woche wird sie ja wohl online sein.

  43. Download funktioniert nicht swf Einbettung aber

    Haben Sie die aktuelle Sendung verpasst?

    “hart aber fair” wird in der Regel donnerstags ab 4.15 Uhr im “Ersten” wiederholt.

    Im WDR Fernsehen können Sie die Wiederholung von “hart aber fair” in dieser Woche am Donnerstag vormittag um 8:45 Uhr sehen.

    ARD “EinsExtra” sendet “hart aber fair”: Donnerstag um 20.15 Uhr, Freitag um 07.45 Uhr (nur in den Wochen, in denen das ZDF das Morgenmagazin sendet) und Samstag um 11.03 Uhr.

    Außerdem bieten wir Internetnutzern die Möglichkeit, sich “hart aber fair” im WEB-TV anzuschauen. Einfach unter “Archiv WEB-TV” die gewünschte Sendung anklicken und schon kann es losgehen.

    Weitere Wiederholungstermine bzw. Änderungen geben wir Ihnen rechtzeitig bekannt.

  44. sehr interessant, die idee eines familienvertrages. leider werden die konturen eines solchen konzepts noch nicht recht klar. soll sein inhalt verbindlich vorgegeben sein? wodurch soll er sich von verträgen unterscheiden, die nicht miteinander verheiratete eltern schon heute vor einem notar schließen können? welche rechtsfolgen über die vertraglichen vereinbarungen sollen sich an die hinterlegung eines solchen vertrages beim jugendamt knüpfen? wie ist der vertrag kündbar? ich bin gespannt!

  45. Das muss geklärt werden – habe ja gesagt, dass zum “Familienvertrag” noch einige Dinge abgecheckt werden müssen! Kann man zB mit Studien und inhaltlichen Veranstaltungen machen.

  46. was sollte denn idealerweise in einem solchen vertrag drinnenstehen? was sollte er inhaltlich regeln? nur wenn das klar ist, läßt sich ja rausfinden, wie die rechtlichen rahmenbedingungen sind oder sein müßten…

  47. ..oh Julia, was fuer 1ne ungemein expertige Runde, da sind ja wieder die wir-wissen-Bescheid-deutschdeutschen der ersten Liga versammelt, hilfe.

  48. Ah, der Stalker ist wieder da. Hat mir auch schon wieder E-Mails geschickt.

  49. was sollte denn idealerweise in einem solchen vertrag drinnenstehen? was sollte er inhaltlich regeln? nur wenn das klar ist, läßt sich ja rausfinden, wie die rechtlichen rahmenbedingungen sind oder sein müßten…

    Hast du schon den Beschluss der Berliner Grünen und den Beschluss der NRW-Grünen gelesen? Das wäre unschön, wenn ich dir das alles rauserklären müsste, ich habe leider gerade ein Blog zu designen (=keine Zeit).

  50. Hi Julia,

    völlig off-topic, aber Deine Antwort auf folgende Frage würde mich sehr interessieren:

    Wo würdest Du Dich selbst im Nolan-Diagramm (http://de.wikipedia.org/wiki/Nolan-Diagramm) positionieren?

    Besonders toll wäre eine konkrete, nicht-ausweichende Antwort.

    Sorry nochmal für off-topic!