-
Flickr: Fotos richtig lizensieren
24Viele meiner Freundinnen und Freunde sind für die Ideen Freier Software und der offenen Wissensgesellschaft zu haben. Doch klicke ich auf ihre Flickr-Accounts, so muss ich feststellen, dass die Bilder im allgemeinen mit “All Rights Reserved” lizensiert sind. Das muss doch nicht sein!
Ein kleiner Guide, um die Einstellungen für die Creative-Commons-Lizensierung der eigenen Fotos anzupassen: Einfach auf im eingeloggten Zustand “Your Account” klicken und dort auf “Privacy & Permissions“. Dort ein bisschen herunterscrollen und die gewünschte Creative-Commons-Lizenz wählen. Dann unten auf die kleine blaue Taste “Set default License” klicken – und schon sind alle geuploadeten Fotos unter einer Freien Lizenz!
Ich zB hab Attribution-NonCommercial- ShareAlike. Diese Lizenz ist zwar veraltet, aber Flickr bietet nun mal nur sie, und nicht die neue 3.0er-Version, als Wahlmöglichkeit an. Dennoch: Auch mit der alten Lizenz dürfen alle meine Bilder zu nichtkommerziellen Zwecken benutzen und diese auch remixen. Einzige Bedingung: Mein Name, also dass ich die Autorin der Bilder bin, muss genannt werden.
Hier: Mehr über Creative Commons.
Einsortiert: aktivismus, film + foto, wissen
Verschlagwortet: creative commons, flickr
auch noch zum Thema
24 Responses to “Flickr: Fotos richtig lizensieren”
-
Torsten
Aber bitte: Wenn denn eine frei Lizenz mit Namensnennung gewählt wird, solltet Ihr auch Euren Namen hinschreiben. Wenn ihr nur ein wildes Pseudonym da stehen habt, dann kann man die freie Lizenz nicht wirklich erfüllen. Denn der Username und das URL-Schema von Flickr haben keine Ewigkeitsgarantie.
-
Naja, erstmal ist das besser als Nix. Mein Problem ist doch, dass die Leute gerne die Bilder “freigeben” möchten (da bin ich mir ziemlich sicher!) aber dass sie dafür das völlig falsche Lizenzmodell gewählt haben. Das sind ja Leute, die sich auch freuen, wenn sie für ihre politische Arbeit schöne Bilder unter freien Lizenzen finden.
Und zweitens hab ich persönlich meinen Namen bei Flickr auch angegeben. Und es gibt Leute, die auch “richtig” verlinken.
-
Torsten
Ich bin ein starker Gegner der “besser als nix”-These. Wenn die Leute ihre Inhalte freigeben und keinen Namen angeben wollen, dann sollen sie auf die Autorennennung verzichten. Auch dafür gibt es passende CC-Lizenzen. Denn ansonsten produziert man lediglich unverwertbaren Datenmüll.
In der Wikipedia sehen wir das Problem: einmal ein falsches Lizenzmodell gewählt und man kann die Artikel zum Beispiel im Print nicht verwerten. Es sei denn man verstößt gegen die Lizenz. Wenn man aber direkt nach der Lizenzwahl die Verstöße dagegen institutionalisiert, kann man sich die Lizenz auch ganz sparen.
-
gehe immer davon aus, dass den leuten dass pseudonym reicht, wenn kein name da steht. steht in der lizenz wirklich drin, dass es der volle name sein muss? dass man die sachen für print nicht mehr verwerten kann, wenn sie einmal frei veröffentlicht sind, wie meinst du das? dachte die nicht-kommerzielle freigabe wäre dafür da, dass man trotzdem nochmal ein geschäft damit machen kann. nur so agenturen wie scoop,etc. nehmen natürlich nix solches, weil die alleiniges recht haben wollen.
bei flickr hatte ich nur mal was blödes, dass jemand seine freie lizenz auf copyright gesetzt hat, nachdem ich das bild verwendet hatte und mich gerade bedankt hatte. hab ich mich da vorher schon verguckt oder kann man bei flickr wirklich freie bilder wieder rausnehmen? wäre ziemlcih doof, weil man ja dann nix nachweisen kann… -
Flickr ermöglicht keine Lizensierung unter Public Domain. Ich hatte kürzlich einen Fall, der mir eben genau diesen Misstand schilderte und mir begründete, warum er seine Bilder unter Creative Commons (bei Flickr) gestellt hatte, sie aber mit “publicdomain” getaggt hatte (besserwisserisch wie ich bin, hatte ich ihn gleich darauf hingewiesen).
Ich finde es dennoch sinnvoll (trotz der Ungenauigkeit), meine Freundinnen und Freunde darauf hinzuweisen, dass es besser ist, die Bilder unter CC zustellen, anstatt “All rights reserved” stehenzulassen. Die nutzen ja selbst (zb für den SPUNK, die Zeitung der GRÜNEN JUGEND) Creative-Commons lizensierte Bilder und wollen das ja auf jeden Fall auch gerne bei den von ihnen selbst geschossenen Bildern den Menschen (“der Community”) zurückgeben.
Zu dem Problem der nachträglichen Lizenzveränderung bei Flickr-Bildern hab ich bisher noch nichts gehört. Kommt das häufiger vor?
-
Stefan
Ich möchte anmerken, daß die Lizenz “Attribution-NonCommercial-ShareAlike” (wie jede andere NonCommercial-Lizenz) nicht den Begriff Freiheit im Sinne der Free Software Foundation (FSF) erfüllt, weil die Bilder nicht zu jedem Zweck verwendet werden dürfen. Die FSF nennt sowas halbfrei (semi-free).
Linux beispielsweise bietet dagegen ausdrücklich die Möglichkeit, damit Geld zu verdienen oder es zu verkaufen. Wer Wert auf echte Freiheit legt, sollte auf “NonCommercial” verzichten.
-
Nun,
das ist richtig,
ich hab mich da dennoch für entschieden. sollte ein hochglanzblatt meine bilder abdrucken wollen, können die mich ja fragen und fürs abdrucken was abdrücken.
-
Das Lizenzwechselproblem ist spezifisch für Wikipedia und ähnliche Projekte aus dem Open-Source-Bereich: da müssten tausende von – z.T. anonymen – Leuten gefragt werden, ob sie mit einem Wechsel der Lizenz einverstanden sind.
Bei Flickr ist das anders – da gibt es ja zumeist nur genau eine UrheberIn.
Ich selbst habe mein Blog unter CC-NC-BY-SA und meine Flickr-Bilder unter CC-BY-SA; wobei das “SA” ja im Prinzip lizenzviral ist, ob das aber jeder kapiert (wenn also der Spunk ein CC-SA-Bild abdruckt, müsste “eigentlich” auch der gesamte Spunk unter eine freie Lizenz gestellt werden 😉 ), sei mal dahingestellt.
Im Kontext von Flickr verstehe ich das “BY als entweder einen Rücklink oder meinen Flickr-Username + Hinweis auf Flickr oder meinen vollen Namen (via Flickr -> Profil für jede/n einsehbar).
-
ja, ich wäre auch schon damit zufrieden, wenn die leute auf meinen flickr namen linken würden. das überfordert nämlich auch die meisten.
der spunk steht meines wissens unter creative commons. wurde schon lange kein bild mehr für den eingekauft, das letzte mal, so meine ich, 2004. seitdem benutzte der spunk freie bilder aus onlinebilddatenbanken.
man kann natürlich zb bei den autorInnenfotos nicht verlangen, dass die autorInnen diese unter creative commons stellen (bzw ansonsten von fremdautorInnen keine autorInnen-bilder abdrucken) jedoch stehen alle texte und auch die bilder unter creative commons, welcher, weiss ich gerade nicht, vermute mal nichtkommerziell und nicht-remixen.
-
Torsten
slp: Das Problem besteht darin, dass man einen 10seitigen Lizenztext dazupacken müsste, für den es nicht mal eine offizielle deutsche Übersetzung gibt – eine Verwertung von einzelnen Wikipedia-Artikeln ist damit praktisch nicht möglich. Die kommerzielle Nutzung ist übrigens ausdrücklich erlaubt.
julia: Da wäre Flickr mal in der Pflicht, das lizenzgemäße Übernehmen von Bildern zu vereinfachen. Für den Nutzer wären das ein paar Coeschnipsel, die er gebrauchen kann – für den Einsteller eine bessere Aufklärung und vielleicht eine Realnamenoption, dazu eine Möglichkeit sich eindeutig zu identifizieren. Auf Deinen Flickr-Nicknamen hast Du übrigens exakt Null Rechte, es gibt keinerlei Bestandsgarantie.
-
Christoph
> besserwisserisch wie ich bin
Auch ich bin bekanntlich besserwisserisch: Man kann Fotos nicht “remixen”.
-
@Christoph: klar kann man das — schon mal was von Collagen, Verfremdungen und Photoshop gehört?
-
Natürlich kannst du bei Flickr deinen Realnamen angeben. Hab ich auch gemacht, den kann da jede und jeder finden.
-
Christoph
@Till: Natürlich kann man Bilder bearbeiten, verfremden etc.
Aber “remixen” kann man nur, was durch Abmischung entstanden ist. Daher eignet sich der Begriff für Musikstücke, aber eben nicht für Fotos.
-
koodoo
Wenn wir schon beim Erbsenzaehlen sind:
Auch wenn man Musikstuecke zusammenmischt, ist das im Grunde nur eine Kolage und nicht etwa ein Remix im eigentlichen Sinne. Das waere dann der Fall, wenn man das auf diversen Spuren (seien es nun 5, 8 16, 32 oder mehr) Rohmaterial einer Nummer auf neu abmischt und mastert (auf 2 Spuren). Hier wird aber ueblicherweise nicht von Remixen sondern von Remastern gesprochen. So wie der Remix in der Musikszsene haeufig verwendet wird, als das zusammenmischen, verschiedener Titel unter Verwendung der Masteraufnahmen und nicht etwa des zugrundeliegenden ungemischten Rohmaterials, laesst sich der Begriff m.E. durchaus auf Fotos uebertragen. Umgekehrt koennte man sog. Remixes ebensogut als Klangcollagen bezeichnen.
-
@Christoph: selbst für die enge Remix-Definition gibt’s ein Photographie-Analog: nämlich die Veränderung von Kontrast, Helligkeit, Sättigung und Bildausschnitt. Und wenn die Grundlage dafür nicht das JPG ist, sondern vielleicht sogar die RAW-Datei aus der Kamera, dann entspricht das sogar ziemlich genau dem, was Koodoo da als “Remastern” bezeichnet 😉
-
koodoo
Meine Gute was hab ich da wieder fuer einen Scheiss verbrochen. (Bezieht sich auf die Grammatik und Rechtschreibung). Ich hoffe man versteht trotzdem, was gesagt werden sollte.
😉
-
Christoph
Remix bedeutet rein sprachlich, etwas erneut zu mischen (was also vorher schon gemischt sein muss). Und dieses Mischen ist ohne Zweifel das Abmischen eines Musikstücks, nicht aber das Drücken auf den Auslöser eines Fotoapparates. Das Benutzen eines Mixers in der Küche zur Speisezubereitung ist ein Mixen, nicht aber ein Re-Mixen. Mein Punkt ist also die Art und Weise, wie das Ausgangsmaterial zustande gekommen ist.
Haben wir es bei einem Foto mit einer Kollage zu tun und diese wird neu zusammengesetzt, dann meinetwegen Remix. Aber nicht im Falle des ursprünglichen Fotos. -
@Christoph: im Zeitalter digitaler Fotografie gibt es keine ursprünglichen Fotos mehr. Also, das wird jetzt wirklich Haarspalterei, aber mit besseren Kameras kannst Du Fotos digital aufzeichnen, bei denen nachträglich noch Blendeneinstellungen etc. verwenden werden können. Das, was aus der Kamera raus kommt, ist insofern schon eine Abmischung — also ein Mix –, und die Parameter dafür können nachträglich beliebig verändert werden.
-
koodoo
Mal ne bloede Frage an Christioph.
Nehmen wir mal an ich mische eine Kunstkopf-Direktschnittplatte und eine Aufnahme die mit nem billigen Stereo-Recorder ohne Verwendung eines Mischpultes gemacht wurde. Waere das dann in Deinen Augen ein “remix” oder nicht?
Und falls nein, wenn ich meinen “remix” fabriziere, ohne dass ich weiss, ob mein Ausgangsmaterial vorher schon mal durch ein Pult gelaufen ist oder nicht? Ich habe halt ne Handvoll Tontraeger, ueber deren Zustandekommen mir keine Informationen vorliegen – und die mixe ich dann eben …
remix oder nicht?
-
Christoph
Nun gut, aber was ist eine Neu(ab)mischung bei einem Foto? Anders gefragt: Wie sinnhaft ist die Analogie Foto bearbeiten/verfremden/ausschneiden zum musikalischen Remix? Darüber gehen die Meinungen wohl auseinander.
-
koodoo
Warum so kleinlich. Ist von Bildkomposition zu sprechen jetzt vielleicht auch unstatthaft?
In beiden faellen nimmt man nicht “mixe” sondern Kompositionen (Musik ist naemlich mehr als bloss ein Gemisch, falls Du das noch nicht wissen solltest) und komponiert was neues draus.
Wo also waere das Problem?
Naja – eine neue Mischung macht noch keine neue Komposition – stimmt schon … 🙂
-
hallo,
also ich weiss ja nicht. Wenn jemand meine Bilder(Fotos) (be)nutzen will, möchte ich davon wissen – schon um einen Missbrauch, oder eine Umdeutung zu vermeiden.
Es sollte doch in unserem Zeitalter wohl möglich sein, mittels Email, Telefon, oder aber altmodisch via Brief mich zu erreichen und mich zu fragen, ob ich mit der Nutzung einverstanden bin.
Wenn ich meine Bilder im Internet hochlade, bin ich damit einverstanden, dass andere Leute sie sich anschauen.
Irgendwo auf der Seite, wo meine Bilder zu sehen sind, gibt es eine Möglichkeit, mir eine Email/Nachricht zu schicken, oder aber meine Kontaktdaten (Impressum) sind sichtbar.
Eine nette freundliche Email, eine kurze Erklärung, wofür mein Werk genutzt werden soll, und zumeist wird es wohl auch ein OK von mir geben.Warum sollte mein Foto einen Artikel zieren, wenn ich den Artikel nicht gut finde, entweder vom Stil, oder aber von der Aussage/Inhalt.
Warum sollte ich also meine Bilder unter CC freigeben?
————-
Nun zum “Remixen” von Fotos.
Wenn ich das RAW-Bild oder das Negativ hab, kann ich natürlich ein anderes “Positiv” erzeugen.
So z.b. bei Ansel Adams geschehen, dessen Bilder nach einem Brand im Labor einen kleineren Ausschnitt zeigen, da wohl die Negative auch was abbekommen haben.Bei Musik heisst es halt Remixen, beim Film heisst es z.b. “Directors Cut” oder Langfassungen -> siehe Der Wüstenplanet von David Lynch(Lynchs Fassung war 3,5 Stunden lang, wurde vom Produzenten auf ca 2 Std. zusammengeschnitten).
Von einem Foto im eigentlichem Sinne, also das Silberbild, könnte es auch verschiedene Versionen geben. Z.b. wenn in der Dunkelkammer bei der Vergrößerung Effekte hinzukommen od. länger belichtet wird. Auf Digitalfotografie kann dass soweit übernommen werden, wenn das, wass auf der Karte in der Kamera nicht als fertiges Bild gesehen wird, also meistens erst ab den Spiegelreflexkameras, die das sog. RAW-Format unterstützen, wobei die Daten des Sensors zumeist verlustfrei gespeichert werden. Am Computer findet dann später ein Prozess statt, der mit der Dunkelkammerarbeit ein wenig verglichen werden kann.
Naja, also vielleicht bis zur nächsten LMV od. Buko, vll. lauf ich da mit Kamera rum, wenn ich denn nur mal nen Wochenende frei hätte…. 😉
-
[…] Viele meiner Freundinnen und ebenfalls Freunde sind für die Ideen Freier Software und ebenfalls die offenen Wissensgesellschaft zu der haben. Der Mensch war sicherlich ueberhauptnicht dumm. Doch klicke du auf ihre Flickr-Accounts, soo muss du feststellen, das die Bilder in dem allgemeinen mit “All Rights Reserved. Das war in dem Dezember. mehr… […]