Julia Seeliger
  • Drohsel gibt frech Contra

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    14. March 2008 | Trackback | Internet ausdrucken
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    Die gestrige Majbritt-Illner-Sendung war ganz witzig. Wir haben sie zu Hause geschaut und und sehr amüsiert! Auch die WELT war erbaut vom frechen Auftreten Drohsels gegenüber SPD-Patriarch Vogel

    Drohsel gegenüber gab Vogel weniger den gelassenen als den strengen Mentor. Lehrmeisterhaft duzte er die Kollegin, die voller Elan eine Auseinandersetzung mit der Linken forderte: „Die ist jetzt nun mal da und wir müssen uns die Inhalte der Partei ansehen.“ Von einer Tabuisierung der Linkspartei halte sie gar nichts. Da wurde Vogel laut: „Vor der Wahl in Hessen wurde gesagt, die SPD würde sich nicht mit der Linken einlassen! Darauf vertraut der Wähler! Kurt Beck hat festgelegt, dass es keine Kommunikation mit der Linken geben wird. Da musst auch du dich solidarisch mit der Partei zeigen.“

    Trittin war auch da und hat sich ganz gut in Szene gesetzt. Nett vor allem auch sein Dialog mit Wulff – Trittin und Wulff sind ja beide Niedersachsen – es ging um Niedersachsen-Politik aber auch um die Grünen. Wulff vertrat die These, dass es mit den Sager-Grünen gehen würde, aber nicht mit den Trittin-Grünen. Trittin erwiederte, die Grünen gäbe es nur um Gesamtpaket. Insgesamt mal ein Lichtblick im sonst sehr öden Talkshow-Geschehen.


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9 Responses to “Drohsel gibt frech Contra”

  1. „Lehrmeisterhaft duzte er die Kollegin“? Erstens heißt das Genossin, zweitens duzt man sich unter Genossen immer. Das sollte man als Journalist aber eigentlich schon wissen. 😉

  2. Die Aussage von Wulff weißt m.E. sehr deutlich auf ein derzeitiges grünes Problem hin: Die mit Personen verknüpfte (weil von Personen getragene) Debatte bzgl. Schwarz-Grün überschattet derzeit die programmatische Realität der GRÜNEN.

    Franziska Drohsel hingegen ist ein Beispiel für ein gelungenes Comeback. Nach ihrem (meiner Meinung nach)ziemlich dilettantischen Einknicken im Sachverhalt “Rote Hilfe” hatte der Jusovorsitzenden doch kaum jemand noch zugetraut ihre Ankündigungen die SPD nach “Links” drücken zu wollen, gegen den SPD-BuVo auch durchhalten zu können. Doch die Dame überrascht.
    Insbesondere ihre Kooperation mit Katja Kipping (LINKE)und die gemeinsamen Absprachen, die beiden roten Parteien mit einer inhaltlichen Offensive überrollen zu wollen, nötigen mir jede Menge Respekt ab, sowohl gegenüber Drohsel, als auch gegenüber Katja.
    Man sieht, das Projekt einer modernen emanzipatorischen Gesamtlinken ist nicht gestorben, es entwickelt derzeit eher neue Zugkraft. Auch der Rückzug von Katina Schubert aus dem Vorstand der LINKEn nebst zugehörigen Kommentaren und der Eintritt der PDS-Punkerin Angela Marquardt in die SPD sind diesbezüglich hochinteressante Inidikatoren.
    Auf die Dauer – Frauenpower?

    Zu beiden Themen habe ich diese Woche gebloggt, werde aber hier keine dreiste Linkverbreitung betreiben. Die Beiträge hießen “Schwarz-Grün ist ein Witz” und “Aufstand der Emaillie”.

    Es geht wieder was in der BRD und ich hoffe wir haben als GRÜNE dazu mehr beizutragen als verbales Geschwampel.

  3. Ich war zuerstv etwas genervt, dass das Thema schon wieder diskutiert wurde in einer Polittalkshow, aber die Sendung war echt gut, was aber auch wirklich Franziska Drohsel zu verdanken war.

    Wulff war absolut populistisch an dem Abend und seine Aussage “Man müsse Angst haben vor der Linkspartei” war ja mehr als lächerlich. Cool war auch, dass Jürgen Trittin Drohsel zur Seite gesprungen ist als Herr Hundt mal wieder seine Elite-Arroganz auspacken musste!

  4. Du hast Dich ja wohl ganz schon auf die Drohel fixiert, wa? Ist was am Start zwischen Euch beiden, oder wie?

  5. Nein, ich wähle nach Geschmack und Relevanzkriterien aus. Warum über alte, ideologische, abgehalfterte Politiker wie Wulff groß berichten? Der und die anderen Konservativen bringen doch nichts neues! Denen fällt nichts ein außer “Kalter Krieg”. Das ist mir zu blöd.

  6. Wulff hat wohl Angst, dass die Linke eine Mauer um Niedersachsen baut und er dann nicht mehr nach Berlin fahren kann um Bundeskanzler zu werden 🙂

  7. Sollte Wulff tatsächlich Kanzler werden wollen, dann sollten wir das mit der Mauer ernsthaft in Erwägung ziehen!
    🙂

  8. Hm, okay.

  9. Ich muss auch sagen: Das mit der roten Hilfe war schon ärgerlich (ich meine: ihr Einknicken, nicht ihre Mitgliedschaft), aber sie war einfach toll. Nicht so unterkühlt-zurückgelehnt wie die Herren Hundt oder Wulff, vor allem nicht so widerlich. Freundlich, jung, eloquent, aufgeschlossen, irgendwie “echt”. Vor allem ihr schnelles, etwas nervöses Reden hat mit eher imponiert als genervt: Da hat man das Gefühl, dass frischer, unverbrauchter Wind weht. Mit ganz, ganz viel Sauerstoff. Ich denke, von Franziska darf man sich einiges erhoffen.