zeitrafferin
Julia Seeliger-
1. March 2007 | 61 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Eine lustige Diskussion entspannt sich gerade auf Wikipedia: Die Community streitet darüber ob mein Wikipedia-Eintrag gelöscht werden soll. Gelöscht werden soll der Artikel, weil er formal nicht Wikipedias Kriterien für Politiker entspricht. Diese Kriterien legen genau fest, wann eine Person in der Online-Enzyklopädie verzeichnet sein “darf” und wann nicht.
Die Diskussion ist ganz spannend und macht deutlich, wie Wikipedia “funktioniert”, man “sieht” die Verfahren (Diskussion, Abstimmung) und kann schauen, wie dort Entscheidungen fallen. Ob diese konkrete Diskussion ein Ruhmesblatt für Wikipedia ist – oder doch eher nicht – das müsst Ihr schon selbst bewerten.
Ich hab da ja gar nichts dagegen, dass der Artikel gelöscht wird, ein kleines bisschen mehr Privatsphäre tut ja auch gut. Und dann muss ich mich nicht mehr mit irgendwelchen Menschen darüber streiten, ob es okay ist, meinen Geburtstag zu nennen oder nicht oder mich nicht mehr als “Selbstdarstellerin” beschimpfen lassen.
Mir tut es nur leid um die Menschen, die Zeit und Energie in das Schreiben des Artikels gesteckt haben. Dazu kommt, dass einige User in der Diskussion wirklich sehr unfreundlich zu mir sind – das fühlt sich nicht gut an. Ich hätte eigentlich gehofft, dass sich die Leute freuen, wenn PolitikerInnen auch mal inside Wikipedia hineinschauen.
Man kann es nun mal nicht allen recht machen. Hab wohl was falsches gesagt. Oder die wollen einfach wirklich lieber unter sich bleiben.
Heute abend wird das wohl erledigt sein. Dann ist der Eintrag sicher “schnellgelöscht”.
Update: Was mich jetzt wirklich noch interessiert: Da meinte jemand in der Diskussion:
Und jetzt muss ich auch Dich mal korrigieren: Die Wikipedia ist nicht demokratisch, sollte es ursprünglich auch nie sein und wird es auch wohl nie werden. Und ja, manchmal kann dies auch durchaus von Vorteil sein.
Wie werden denn dann die Entscheidungen getroffen? Ist Wikipedia aristokratisch? Monarchistisch? Elitär? Diktatorisch? Oder wie ist das organisiert?
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1. March 2007 | 8 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Jedes Jahr im August findet in Berlin die größte Legalisierungsdemo Deutschlands statt. Doch der Verein Hanfparade e.V. ist leider insolvent – nicht, weil die AktivistInnen, wie jetzt einige geneigte konservative LeserInnen vermuten mögen, das ganze Geld verkifft haben. Es ist vielmehr so, dass sich im Laufe der Jahre immer mehr Schulden angesammelt hatten – gleichzeitig sanken die Sponsoren-Einnahmen. Nach der Hanfparade 2006 kam das Aus – der Verein Hanfparade e.V. ist insolvent.
Wer auf der zehnten Hanfparade in Berlin war, wird bestätigen können, dass diese Veranstaltung ein Erfolg war.
Die Hanfparade ist pleite!
Obwohl wir die Teilnehmerzahlen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelten und das Medienecho so groß war wie schon lange nicht mehr, gelang es aber dennoch nicht einen Gewinn zu erwirtschaften. Dies war aber nötig, weil die Hanfparade rund 12.000 Euro Altschulden aus dem Jahr 2003 hat.
Wo soll das benötigte Geld auch herkommen, wenn sich immer weniger Sponsoren beteiligen und die Anzahl der Mitglieder sinkt. Nur aus Kleinspenden kann man die größte und mittlerweile leider auch einzige Demonstration für die Legalisierung von Hanf in Deutschland nicht finanzieren!
Auch wenn die 10.Hanfparade von der Atmosphäre und der Beteiligung her ein großer Erfolg war, ist derzeit mehr als ungewiss, ob es eine weitere Hanfparade geben wird.
Mein Ziel ist es, zusammen mit anderen AktivistInnen der Legalisierungs-Szene diese einzigartige Demo zu beantragen. Doch dafür benötigen wir zum einen Geld – und zum anderen aber auch ideellen Support. Support durch die Medien, durch helfende Hände, Man- und Womanpower für die Organisation.
Konkret zu den Finanzen: Für eine Minimal-Hanfparade benötigen wir mindestens 6000 Euro.
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28. February 2007 | 3 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Eben habe ich der Jungen Union einen Geburtstagsbrief gefaxt. Ihr könnt ihn hier (PDF) in Gänze lesen.
Ein paar Auszüge:
In meiner Bonner Zeit habe ich bei der Jungen Union zahlreiche Menschen kennen gelernt, mit denen sich trefflichst diskutieren und auch feiern lässt. Das war für mich immer sehr erhellend, denn gerade doch der Diskurs mit denjenigen, die einem politisch am entferntesten scheinen, bringt neue Impulse – und nur ein solcher Diskurs hilft, Politik weiterzuentwickeln.
Es war mit diesem (Monogamie ist keine Lösung) Slogan nicht das Ziel, denjenigen, die ihre Liebe vor Gott oder dem Staat besiegeln wollen, dies zu verbieten. Das soll jedes Paar für sich persönlich entscheiden – in meinen Augen hat der Staat aber in dieser Frage überhaupt nichts zu melden. Gefördert werden soll doch nicht der Ehering oder der Trauschein!
3 KommentareÜberdenkt doch auch mal Eure Einschätzung bezüglich Frauenquoten, diese sind ein pragmatisches, realpolitisches Instrument zur Überwindung von Geschlechterungerechtigkeiten. Wie wäre es denn, beim nächsten Deutschlandtag eine Satzungsänderung in diese Richtung anzugehen? Ich bin gerne bei der Ausformulierung eines Frauenstatuts behilflich.
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Verschlagwortet: junge union -
28. February 2007 | 2 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Ich bin ja schon eine Anhängerin von Rot-Grün. Und ich komme aus Hamburg, habe als Kind Meldungen über SPD und GAL, Krista Sager und Henning Voscherau im “Nordheide Wochenblatt” gelesen. Und ich meine, dass es doch schön wäre, wenn im kommenden Jahr in der Hansestadt mal wieder eine rot-grüne Regierung im Rathaus sitzen würde.
Deswegen ärgere ich mich jetzt wirklich über die Hamburger SPD, die es einfach nicht auf die Reihe zu bekommen scheint. Heute nacht um vier ist der Landesvorstand zurückgetreten, er übernimmt die politische Verantwortung für die verkorkste Mitgliederbefragung.
Ich hoffe, dass sich die Sozialdemokraten bis zur Wahl wenigstens ein wenig erholen. Dann reichen ja 30 Prozent – denn Grün holt ja ungefähr 20.
P.S. Dieses Posting kann auch zu einer hochideologischen, emotionalen und offensichtlich bei uns Grünen immer – auch in Oppositionszeiten! – aktuellen Rot-Schwarz-Grün-Debatte genutzt werden. Muss es aber nicht.
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