Julia Seeliger
  • Rettet die Hanfparade!

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    1. March 2007 | Trackback | Internet ausdrucken
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    Jedes Jahr im August findet in Berlin die größte Legalisierungsdemo Deutschlands statt. Doch der Verein Hanfparade e.V. ist leider insolvent – nicht, weil die AktivistInnen, wie jetzt einige geneigte konservative LeserInnen vermuten mögen, das ganze Geld verkifft haben. Es ist vielmehr so, dass sich im Laufe der Jahre immer mehr Schulden angesammelt hatten – gleichzeitig sanken die Sponsoren-Einnahmen. Nach der Hanfparade 2006 kam das Aus – der Verein Hanfparade e.V. ist insolvent.

    Wer auf der zehnten Hanfparade in Berlin war, wird bestätigen können, dass diese Veranstaltung ein Erfolg war.

    Die Hanfparade ist pleite!

    Obwohl wir die Teilnehmerzahlen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelten und das Medienecho so groß war wie schon lange nicht mehr, gelang es aber dennoch nicht einen Gewinn zu erwirtschaften. Dies war aber nötig, weil die Hanfparade rund 12.000 Euro Altschulden aus dem Jahr 2003 hat.

    Wo soll das benötigte Geld auch herkommen, wenn sich immer weniger Sponsoren beteiligen und die Anzahl der Mitglieder sinkt. Nur aus Kleinspenden kann man die größte und mittlerweile leider auch einzige Demonstration für die Legalisierung von Hanf in Deutschland nicht finanzieren!

    Auch wenn die 10.Hanfparade von der Atmosphäre und der Beteiligung her ein großer Erfolg war, ist derzeit mehr als ungewiss, ob es eine weitere Hanfparade geben wird.

    Mein Ziel ist es, zusammen mit anderen AktivistInnen der Legalisierungs-Szene diese einzigartige Demo zu beantragen. Doch dafür benötigen wir zum einen Geld – und zum anderen aber auch ideellen Support. Support durch die Medien, durch helfende Hände, Man- und Womanpower für die Organisation.

    Konkret zu den Finanzen: Für eine Minimal-Hanfparade benötigen wir mindestens 6000 Euro.


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8 Responses to “Rettet die Hanfparade!”

  1. Ich glaube das Problem ist symptomatisch für die ganze Szene. Wer hat wirklich noch Lust und Interesse an einem Kampf für die Legalisierung?
    Sicher jeder der mit der mit Hanf zu tun hat – jedoch ist die ganze Branche vollkommen zerstritten und damit geht eine prinzipiell vorhandene Schlagkraft verloren.

    Die Hanfparade wurde unterstützt von vor allem Berliner Shops, da stellt sich die Frage wo sind die vielen anderen Firmen?

    Es geht sehr wenig zusammen, das zeigen Dinge wie konkurrierende Hanfmessen in Berlin und Köln die dazu geführt haben das es überhaupt keine Messe mehr gibt.

    Ich befürchte es sieht wirklich schlecht aus um die Legalisierung – auch wenn an sich alle dafür sind.

  2. ich bin absolut dafür, doch die frage ist auch ob es billiger werden
    würde. immerhin könnte man aber alleine anbauen.

  3. Ich finde es sehr traurig, das die Grünen vor Jahren noch mit Plakaten mit Hanffeldern geworben haben, aber in den Medien und in der öffentlichkeit wird das Thema nie angesprochen, ausser es wird wieder mal Propganda verbreitet wieviele achso arme Jugendliche jetzt schon “süchtig” sind….

    Wieso können die Grünen als Partei sich nicht verstärkt dafür einsetzen, dass der Eigenanbau legalisiert wird? Ich lasse mich nichtmehr mit leeren Versprechen als Wähler ködern! Schon lange nichtmehr!

  4. Huhu Pascal,

    ich arbeite dran, dass wir diese Forderung aufnehmen. Es ist aber so, dass man bei sowas schon einige Zeit diskutieren muss.

    Leider ist die Legalisierung in Rot-Grünen Zeiten an der SPD bzw Schily gescheitert. Das ist keine Ausflucht, sondern Fakt. Innerhalb unserer Partei sind darüber auch viele Leute unglücklich gewesen.

    Und jetzt ist Opposition.

  5. Ola!

    Da kann ich der Zeitrafferin nur zustimmen. Ich habe für den DHV die Koalitionsverhandlungen begleitet und dabei immer wieder gehört, das die SPD dieses Thema am liebsten garnicht ansprechen möchte.

    Allerdings müssen sich die Bündnisgrünen vorwerfen lassen, dass sie nicht bereit waren, die Regierungsbeteiligung für Cannabis hinzuschmeissen. Ob das sinnvoll gewesen wäre, darüber lässt sich sicherlich streiten. Gerade bei der Neuauflage der Rot-Grünen-Bundesregierung 2002 wäre es möglich gewesen, die SPD zu Zugeständnissen zu zwingen.

    Da dies nicht geschehen ist, sind die Ergebnisse der Regierungsbeteiligung der Grünen leider nicht sehr schmeichelhaft. Statt grünenden Landschaften gab es Hickhack um Cannabis als Medizin, statt legalem Eigenanbau – verstärkte grenzüberschreitende Jagd auf Samenkäufer, statt einer bundeseinheitlichen Geringen Menge – Hinhaltetaktik und hundertausende verurteilte Hanfkonsumenten.

    Hoffentlich wird das mit der neuen Generation besser ; )

  6. Wie gewöhnlich gut informierte Quellen verlauten lassen sind u.a. der Verein für Drogenpolitik, die Grüne Jugend und das Bundesnetzwerk Drogenpolitik an dem Thema dran … ich bin gespannt was daraus wird.

  7. was daraus wird…. nix wird daraus… in der Politik ist immer ein anderer Schuld…. erst Spd bzw. Schily… jetzt ist es die Oppostition….

  8. und wie üblich in der Kritik an der Politik wird bis auf 2-3 Schlagworte pro Satz nicht hingehört: Nicht die Opposition ist Schuld, sondern dass die Grünen in der Opposition sind. Traurig ist doch auch was die Gesellschaft mit sich machen lässt: Wenn die ganzen Spiegel-Leser es auf einmal für Chic halten so zu tun als wenn ihr Joint-Rauchen im Studium was völlig anderes sei als der heutige Cannabiskonsum der ja nur noch dummes Berauschen sei, und man sein vernünftigstes Gesicht aufsetzen und “die Kifferzeiten sind bei mir vorbei, ich bin beim Feierabendbier angekommen” sagen kann ohne dass sich alle sagen “ach der Arme, jetzt ist er bei den harten Drogen angekommen”, so lange kann doch die Politik in einer Demokratie keine Legalisierung forcieren. Solange die konservativen Saufköpfe “Legalisierung” nicht von “Freigabe” unterscheiden kann man nicht “Legalisierung” sagen ohne dass es einem mit Bierfahne entgegenschallt: Drogenverherrlicher. Der größte Teil Deutschlands ist nicht Berlin-Friedrichshain. Und solange das so ist brauchen wir meiner Meinung nach noch die Hanfparade, eigentlich dutzende in allen Städten: Damit die naive Bevölkerung in unsere leergekifften Augen sehen kann und sieht: da ist Leben drin, das sind doch auch Menschen die leben wollen und keine pathologische Deformation der Gesellschaft die man irgendwie abschneiden muss. Blah Blah ich wollt eigentlich nur fragen wie es nu weiter geht diesen Sommer..wolln wir nu irgend was hanfiges noch machen?