zeitrafferin
Julia Seeliger-
25. September 2007 | 2 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Heute in der taz gefunden:
2 Kommentaredie anderen finden gabriele paulis ehe-auf-zeit-vorschlag bedenkenswert
Die NZZ am Sonntag aus Zürich meint: Die Ehe ist das letzte romantische Projekt einer durch und durch ökonomisierten Gesellschaft. Es ist ein millionenfach gescheitertes Projekt. Warum also nicht die Ehe der Realität anpassen? Das Hauptargument für die Ehe, sie schütze die Kinder, hält vor der Scheidungsstatistik nicht stand. Es ist anzunehmen, dass die “Ehe auf Zeit” einen Emanzipationsschub brächte. Sie würde die Autonomie von Mann und Frau stärken. Statt Verantwortung und Sicherheit beim Partner einzufordern, hieße es Selbstverantwortung zu übernehmen und Engagement zu zeigen. Die Zeit-Ehe dürfte das Ende der Hausfrauen-Ehe bedeuten. Keine Frau könnte es sich mehr erlauben, nur auf den Mann zu setzen. Doch Freiheit macht Angst. Das zeigen die heftigen Reaktionen auf Paulis Vorschlag.
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8. August 2007 | 29 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Telepolis hat dazu jetzt auch einen Artikel gebracht:
Boom des Energiepflanzen-Anbaus verteuert Lebensmittel
Es gibt einen weiteren Grund, warum die Preise für Lebensmittel steigen – nicht nur in der Milchwirtschaft. Land und Ackerflächen sind begrenzte Ressourcen. Pflanzen zur Produktion von Nahrungsmitteln werden künftig nicht nur mit Pflanzen in Konkurrenz treten, die als Futtermittel für die Viehhaltung und damit dem Fleischkonsum dienen, sondern auch mit dem oftmals staatlich geförderten Anbau von Energiepflanzen, die die ständig wachsende Nachfrage nach Strom, Wärme und vor allem Treibstoff stillen sollen. Angeblich wird damit der CO2-Ausstoß reduziert und der Klimawandel aufgehalten. In der Europäischen Union sollen deshalb bis 2020 insgesamt zehn Prozent des Treibstoffes durch sogenannten Biosprit ersetzt werden.
Früher, als ich ein Kind war, durfte ich nicht in die Schule, ohne ein Glas Milch getrunken zu haben. Heute weiß ich: So viel ist in dem weißen Zeug auch nicht drin, was Menschen brauchen können. Aber im Kaffee oder auf dem Müsli machte sich Milch ja immer wieder ganz gut – (Gentechnikfreie) Sojamilch tut aber genauso.
Bild via flickr von jeromegamez (Lizenz)
Zeit-Zünder sagt: Milch ist eh doof. Sechs Gründe, warum es uns egal sein kann, dass Milch teurer wird. Einer davon:
Massentierhaltung ist fies – Milch kommt aus Kühen raus. In der Joghurt-Werbung stehen sie auf einer saftigen Weide rum und werden dann von kleinen blonden Mädchen mit Zöpfen gemolken. Aber so hübsch kommt die Milch nicht in unseren Tetrapack.
Damit eine Kuh Milch produziert, muss sie kalben. Jede “Milchkuh“ wird Jahr für Jahr geschwängert, damit ihr Fluss nicht versiegt. In der Natur würde das Kalb die Milch der Mutter trinken. In der Massentierhaltung werden Kälber ihren Müttern bereits ein bis zwei Tage nach der Geburt weggenommen, damit die Milch im Supermarkt landen kann.
Und weil alle Milchprodukte kaufen wollen, werden Kühe genetisch manipuliert und mit Wachstumshormonen gefüttert. So produzieren sie mehr Milch, als sie es von Natur aus tun würden. Und selbst diejenigen Bauern, die versuchen, ihre Tiere artgerecht zu halten, müssen die Kälbchen zu Fleisch verarbeiten, weil sie sonst die Milch trinken würden. Und sie schicken die Mütter zum Schlachter, wenn ihre Milchproduktion nachlässt.
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11. March 2007 | 71 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Ulrich Wickert spricht sich in der BamS für “mehr Staat” bei der Kindererziehung aus. Vorbild in diesem Bereich sei beispielsweise Frankreich:
Die Familie kann nur durch das Verhalten der Eltern gestärkt werden. Wo das nicht der Fall ist, muss der Staat ran. Sie finden das auch bei Emile Durkheim: Der Staat kann im Allgemeinen besser erziehen, als die einzelne Familie. Das widerspricht in Deutschland allem bürgerlichen Denken. Hier sagen wir: Das Kind soll frühestens mit zehn in die Schule geschickt werden, sich vorher schon verwirklichen und spielen . . . In Frankreich ist das anders. Da werden die Kinder so früh wie möglich in ein soziales Umfeld gebracht.
Chapeau, Herr Wickert!
In der Familienpolitik bewegt sich wirklich etwas – das finde ich toll!
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9. March 2007 | 23 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
Damit das hier jetzt nicht eskaliert und die inhaltliche Diskussion eben nicht in dem Design-Wettbewerbs-Beitrag stattfindet, stelle ich hier mal eben Beiträge zu der “Monogamie ist keine Lösung”-Diskussion zusammen.
- “Monogamie ist keine Lösung” – Presseerklärung der Grünen Jugend vom 25.02.2006
- “Wie wir wirklich lieben und leben” – mein Beitrag in der WamS vom 17.12.2006
- “Fordern, was uns zusteht” – mein Beitrag im Genderblog vom 8.3.2007
- Diskussion in meinem Blog zu jener Presseerklärung
- Diskussion im Blog der Grünen Jugend zu jener Presseerklärung
Ich fände es nett, wenn die inhaltiche Diskussion an diese Stelle verlegt würde, und nicht im Beitrag des Designwettbewerbs stattfinden würde. Darüber hinaus fände ich es wirklich sinnvoll, wenn ihr Euch den einen oder anderen dieser Texte vor dem Diskutieren reinziehen würdet.
Danke!
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