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Interessant: Loske für BGE
6In der gestrigen taz spricht sich Reinhard Loske für ein bedingungsloses Grundeinkommen aus.
Welches ist Ihr wichtigstes Argument für das Grundeinkommen?
Die Würde des Menschen. Jeder ist ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft – unabhängig davon, ob er einer Erwerbsarbeit nachgeht oder nicht. Deshalb muss das würdelose Erbetteln von Sozialtransfers bei allen möglichen Stellen ein Ende haben. Außerdem müssen wir die Bedürftigkeitsbürokratie abschaffen. Die hat ein sehr negatives Menschenbild. Der Mensch wird angeblich nur tätig, wenn man ihn kujoniert und triezt.
Dazu kommt: Loske vertritt die These, dass Parteipolitik “dumm” mache. Beide Aussagen, sowohl die Parteinahme für das BGE – unabhängig vom inhaltichen Für und Wider – als auch seine Kritik an Parteipolitik sind für die grüne Dynamik interessant. Wirklich bemerkenswert.
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6 Responses to “Interessant: Loske für BGE”
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Mein Bild über Loske gerät wirklich ins Wanken. Bisher habe ich ihn für einen (zwar kompetenten!) reinen Umweltpolitiker gehalten. Aber klar, er ist Volkswirt und beschäftigt sich auch mit wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen.
Auch wenn ich nicht hundertprozentig mit der Idee des BGE übereinstimme, halte ich die Diskussion hierüber für absolut notwendig und zwar genau aufgrund der Tatsachen, die Loske in dem Interview anspricht. Die Würde des Menschen. Grundsicherung als Grundrecht, wirtschaftliche Teilhabe als soziales Bürgerrecht, Überwindung der Sozialbürokratie und dem entwürdigenden Betteln, dass man von sozial Schwachen in dieser Gesellschaft fordert.
Eben das wären meine Argumente für eine grundsätzliche Veränderung im Grundsicherungssystem. Hut ab, Herr Loske.
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sven
da schließe ich mich an: chapeau, chapeau!
und, im ernst: ganz falsch ist die these mit der dumm-machenden parteiarbeit auch nicht…
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Mir hat das Interview auch ganz gut gefallen. Das Loske-Grundeinkommen geht allerdings, wenn ich das zwischen den Zeilen richtig lese, ziemlich stark in Richtung “Sozialsystem abschaffen und Verbrauchersteuern hoch”. Und das ist mir etwas zu simpel. Neu ist es übrigens nicht — schon auf dem Zukunftskongress letzten September (und im Vorfeld dazu in einem taz-Interview) hat sich Loske für ein Grundeinkommen ausgesprochen, u.a. auch begründet mit der Möglichkeit, dass Leute sich so in ökologischer Lebensstilnischen zurückziehen können, wenn sie wollen.
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Ja, es war auf eurem Zukunftskongress bei dem das Thema insgesamt Fahrt aufgenommen hat.
Was diese verbrauchssteuermodelle angeht stimme ich dir zu – es hat etwas von ein Schritt vor und einem zurück. Wenn man sich schon traut ein BGE zu fordern dann muss dieses einen redistributiven Charakter haben. Ansonsten verleugnet man das die Armut des Einen untrennbar mit dem Reichtum des Anderen verbunden ist – was die Frage aufwirft warum man überhaupt ein BGE fordert. -
Christoph
> Sozialsystem abschaffen und Verbrauchersteuern hoch”. Und das ist mir etwas zu simpel
Die extreme Tendenz zu indirekten Steuern ist unsozial. Besser wäre eine angemessene direkte Besteuerung, also aller Einkünfte neben dem Grundeinkommen.
> Wenn man sich schon traut ein BGE zu fordern dann muss dieses einen redistributiven Charakter haben. Ansonsten verleugnet man das die Armut des Einen untrennbar mit dem Reichtum des Anderen verbunden ist – was die Frage aufwirft warum man überhaupt ein BGE fordert.
Das sehe ich etwas anders. Wenn jeder genug hat, brauchen wir weniger Umverteilung. Bei hinreichendem Grundeinkommen für alle verringert sich die gesellschaftliche Problematik des Reichtums. Ziel sollte ja nicht das Einheitseinkommen für alle sein.
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“Rückumverteilung” bitte sehr! So hat es mir mein grüner Mentor eingehämmert. 😉
Ansonsten sorry, habe mich wohl unklar ausgedrückt. Der besagte redistributive Charakter ist kein Wert an sich sondern eine Notwendigkeit die sich aus der Finanzierung des BGEs (bspw. durch die von dir erwähnten direkten Steuern, sehr richtig) ergibt.
Halte ich in Anbetracht der Tatsache wie in diesem Land (Wirtschaftssystem) Reichtum akkumuliert wird auch für berechtigt. Ist aber vielleicht eine Frage der Weltanschauung. Jedenfalls wollte ich um Himmels Willen nicht für ein Einheitseinkommen plädieren…