Julia Seeliger



24 Responses to “Und sie kann es nicht lassen …”

  1. ein paar zitate von der vsd-hp:
    “die Verhunzung der deutschen Sprache zu begrenzen.”
    “Uns vereint der Überdruß an der Vermanschung des Deutschen mit dem Englischen”
    klingt eher nach stammtisch-gesabbel..

    dachte sonst eigentlich, dass auch Sprache von Entwicklung lebt, kulturelle Vielfalt is sowieso was feines.

    aber vielleicht is antje das auch alles scheißegal und sie war scharf auf die kohle

  2. Denke die Kohle war nicht entscheidend.
    Bei diesem Thema ist Frau V. Überzeugungstäterin.

  3. Aus Gründen des Verbraucherschutzes kann ich nicht nachvollziehen, warum die Grünen gegen ein Deutschsprechgebot sind. Viele Menschen in Deutschland können ein Englisch oder es nicht gut genug, um sich darin zu unterhalten. Wenn Englisch jetzt zur Verkehrssprache gemacht wird, bin ich Fremder im eigenen Land.

    Ich habe den Verdacht, liebe Julia, du hast bloß wieder einen Grund gesucht, um gegen deine missliebige Parteifreundin zu hetzen!

  4. Ich habe eher den Eindruck, die kleine Julia ist einfach dumm wie Brot. Was bitteschön hat das alles mit Nationalismus zu tun?

  5. Lieber Grünschnabel,

    krampfhaft dagegen zu sein, wogegen auch immer, hat intellektuell noch nie weitergeholfen.
    Du siehst die Welt einzig aus Nationalisten und “Reaktionären” bestehend. Warum die Welt? Weil in allen Ländern dieser Welt, vetreten von ihren Völkern, die Kultur, wozu wohl auch für Grünlinge unwiderlegbar, die Sprache gehört, geschätzt und im Zweifel geschützt wird.
    Sind Franzosen und Polen, die sogar ein Sprachschutzgesetz haben, Nationalisten und Reaktionäre?
    Gut, sage es ihnen und warte auf ihre Reaktion!

    Zum Jungsein gehört offenbar Überheblichkeit und Besserwisserei.

    Weiter so! Damit kommst Du nur innerhalb der Grünschnäbel weiter, weder auf der nächsten Stufe der Politik, noch im wirklichen Leben wird´s etwas. Das macht mich aber nicht traurig.

  6. Liebe Leute,
    ich bitte doch darum, hier differenziert zu diskutieren.

    Ich persönlich sehe schon Potenzial in der deutschen Sprache als politisches Kampfmittel. Man schaue nur die NPD an, wie sie ihre Webauftritte gestaltet (“Heimseite” “Weltnetz”).

    Die Anglizismen-Kritik des VdS könnte, wie die in obigem Beitrag verlinkten Texte zu beweisen scheinen, nicht wissenschaftlich sein.

    Ich hab nichts gegen eine gute Sprache – aber warum diese Sprache ausschließlich von deutschen Worten geprägt sein muss. das leuchtet mir nicht ganz ein. Und warum sich Sprache nicht wandeln kann, das auch nicht.

    Das Beharren auf einen “Wortstamm” (nämlich den mit ausschließlich “deutschen” Worten) finde ich nicht gerade progressiv, um es klar auszudrücken.

    Ein solches Beharren finde ich auch tendenziell nationalistisch, ja. Genau wie das deutsche Asylrecht, eine Deutschquote im Radio oder auch Vorgänge, bei denen “deutschen” ArbeitnehmerInnen oder Studierenden irgendwie der Vorzug gegeben wird.

    Das hat nichts mit “dagegen” zu tun, sondern es ist meine politische Auffassung.

    Ich bitte die anwesenden Polemiker, sachlich zu bleiben und mit Argumenten, nicht aber mit Beschimpfungen zu agieren.

  7. Hallo,

    ich finde ja manche Sprachpanscherei auch unpassend, wie z.B. die Toiletten der Bahn die auf einmal McClean hießen und man dort schon fast nen neuen Burger vermutete. Aber Julia und Henning haben Recht. Sprache lebt davon sich weiterzuentwickeln. Und auch die deutsche Sprach ist nicht gleich die deutsche Sprache. Die wenigsten RenterInnen wissen, dass sich ihr Superlativ von geil – nämlich am geilsten – von dem Superlativ der jungen Leute – endgeil – unterscheidet. Und so mancher reaktionäre Sprachverteidiger weiß noch nicht mal was ein Superlativ ist. Die Sprache des westfälischen Grubenarbeiters dürfte sichvon der Sprache der Hamburger Jurastudentin ebenso unterscheiden, wie von der des bayrischen Ziegenbauern. Ebensowenig wie es in Deutschland eine Leitkultur gibt (mal abgesehen von der Verfassung) gibt in Deutschland eine Leitsprache (mal abgesehen vom Duden). Angesichts der Sprachbarrieren wäre es doch begrüßenswert, wenn sich die babylonische Sprachverwirrung auflösen würde, sich die Sprachen annähern und man sich gegenseitig verstehen könnte. Sprachen, wie Esperanto haben genau das zum Ziel.

    Das Festhalten an bestehenden Dingen ist für mich kein grünes Ziel. Grüne Ziele streben danach sich weiter zu entwickeln und eine bessere Gesellschaft zu verwirklichen. Wenn sich Grüne mit Sprache beschäftigen, dann sehe ich das eher im Bereich der postfeministischen Sprachkritik mit der Forderung auf ein Ein-Genus-System zu wechseln.

  8. Der Glauben an eine unveränderliche, von äußeren Einflüssen unabhängige Sprache ist doch nichts weiter als eine Illusion. Natürlich lassen sich Illusionen gut als politisches Projekt aufbauen um damit auf irgendwelchen Leuten rumzuhacken.

    Eine “Verteidigung der deutschen Sprache” spricht für kleinkarriertes, unreflektiertes Denken, oder aber es verbergen sich andere absichten dahinter. Wann stehen diese Leute denn mal auf um gegen die Latinizismen in der deutschen Sprache anzukämpfen? absurd, absurd und Vollmer – ach Vollmer!

    Sprache ist nichts abgeschlossenes, in sich geschlossenes, genauso wenig wie Kultur. Natürlich lebt Sprache von der Differenz. Deswegen sollte man dort aktiv werden, wo die Sprache überhaupt zur Disposition gestellt wird. Dieses geschieht aber nicht, dort wo sich eine lebendige Sprache in ihrer Entwicklung befindet, gottlob befindet sich Sprache in Entwicklung und ist somit nicht vom Menschen unabhängig, sondern gehört zu ihm, ihm.

    All den KämpferInnen für weniger Anglizismen sei gesagt, dass sie ihre Sprache am besten durch den eigenen Gebrauch mitgestalten und mitbestimmen können, den kann ihn ja niemand vorschreiben. Umgekehrt geht dieses aber auch nicht.

    Ist übrigens auch kein Skandal, daß (Schreibweise!) im Amerikanischen Kindergarten “Kindergarten” heißt 🙂

  9. Antje Vollmers Aussage, dass “die eigene Sprache der Kern der Weltkenntnis ist” kann ich prinzipiell unterstützen. Schön ist auch, dass sie nicht die deutsche Sprache sondern damit auch jeden anderen Sprachraum meint. Und Sprache allgm. lebt natürlich von Veränderung und Weiterentwicklung. Dies geschiet jedoch nicht urplötzlich. Die Arbeit des VDS setzt dort an und zeigt auf symphatische Weise welche hochpeinlicher Sprachgebilde in unserer kleinen deutschsprachigen Welt umherfliegen (eigene sozialisierungsbedingte Einschätzung). Schließlich ist Sprache in ihrer Vielfältigkeit auch ein Kulturgut das es zu pflegen – nicht zu konservieren – gilt.

    Trotzdem muss man sagen, dass bei genauerer Betrachtung auch andere Grundhaltungen als die Sprachpflege beim VDS auftreten. Z.T. ist das alles ziemlich miefig. Und eine A.V. ohne Mandat und hoffentlich geruhsamen, nichtöffentlichen RentenbezieherInnenleben finde ich auch voll dufte 😉

  10. Ach, ich habe mir mal den Denglisch-Inedx beim VDS angesehen. Einige der bösen Wörter finde ich echt toll! 😉

    Abhotten. Wird viel zu selten benutzt.

  11. Weiter so – immer gegen alles sein !

  12. @Karl-Heinz

    Nö, ich bin nicht gegen alles.

  13. Liebe Julia,

    Lassen Sie uns genauer hinsehen. Der Verein Deutsche Sprache ist keineswegs gegen Fremdwörter und schon gar nicht gegen die englische Sprache. Im Gegenteil, alle mir vertrauten Mitglieder sind in mindestens einer Fremdsprache gut zu Fuß.

    Allerdings orientieren wir uns nicht am äußeren rechten Flügel. Dass sie Deutsch sprechen oder was sie für Deutsch halten, ist ebensowenig zu verhindern wie die Sonne, die auch auf die NPD scheint. Deswegen habe ich trotzdem eine Sonnenwärmeanlage im Haus.

    Die Anglizismenkritik des VDS sei nicht wissenschaftlich, sagen Sie. Ist die Diskussion in Ihrem Blog wissenschaftlich? Brauche ich Wissenschaft, um die Kernkraft abzulehnen, meine eigene Meinung zu bilden und meine Stimme abzugeben? Dem VDS gehören übrigens Germanisten und Linguisten an, die mit ihren Kollegen auch nicht einverstanden sind.

    Zweimal werfen Sie dem VDS vor, “ausschließlich” für deutsche Worte usw. zu sein. In der Vielfalt seiner Mitglieder finden Sie bestimmt auch solche im VDS, auf die Ihre Worte zutreffen. Wenn Sie genauer hinsehen, unser Standort ist nicht puristisch. Ich kenne auch unter den Grünen ein paar ganz schön bescheuerte Leute, das stellt aber nicht jeden Standpunkt der Grünen infrage.

    Apropos Wandel der Sprache: Am Amazonas sterben mit den kleinen Völkern auch ihre Sprachen aus, zugleich geht das ganze Wissen um Flora und Fauna verloren, um den Wandel und das Gleichgewicht. Es lebt in Begriffen und Wendungen, für die es in anderen Sprachen keine Entsprechung gibt. Ob die Wälder überleben, immerhin die Lunge unseres Planeten, hängt also am seidenen Faden.

    Sicher ist es natürlich, wie sich Sprachen entwickeln. Etwa so natürlich, wie es der Gärtner zulässt, verhindert, beeinflusst.
    Wenn Ihr Nachbar genmanipuliertes Saatgut verwendet, ist es mit Ihrer Toleranz vielleicht auch schon vorbei. Uns geht es so mit der Sprache.

    Kommen wir zum Kern der Sache, den nationalistischen Tendenzen. Bevor Sie sich weiterhin an der falschen Stelle ereifern, lege ich Ihnen Victor Klemperers Tagebücher 1933 bis 1945 ans Herz. Dort erfahren Sie über Nationalismus und Sprache, was man für eine vernünftige Diskussion beider Themenkreise (und wo sie sich übreschneiden) als Mindestgepäck benötigt.

    Bis dahin wünsche ich uns, dass wir den Unterschied zwischen Muttersprache und Vaterland begreifen.

    Beste Grüße, Ihr Oliver Baer

  14. […] Manchen passt schon das Wort “deutsch” nicht, egal wie groß oder klein geschrieben. Sie plagt das Unbehagen, mit der Sprache der Nazis erwischt zu werden, beispielsweise in der Zeitrafferin, Julia Seeligers Blog. Sie ist Schatzmeisterin der Grünen Jugend und engagiert sich gegen Nazis und rechtsextremes Gedankengut. […]

  15. Lassen wir doch mal die Kirche im Dorf. Ja, es ist richtig, dass Sprachen sich entwickelt haben und weiterentwickeln, womit sich jeder Purismus ad absurdum führt, denn dieser beruht ja bereits auf der irrigen Vorstellung, die (deutsche) Sprache sei jemals “rein” gewesen. Und weshalb ständig neue Wörter erfinden? Ich habe jedenfalls keine Lust, mir für “Motor”, “Industrie”,
    “Fisimatenten”, “Karies”, “Bakterie”, “Parlament” etc.pp. urplötzlich eine deutsche Entsprechung ausdenken bzw. eine solche zusätzlich in meinen Sprachschatz aufnehmen (=büffeln) zu müssen. Dasselbe gilt für “Blog”, “Browser”, “Messenger” und Konsorten. Und ich denke auch nicht, dass die deutsche Sprache daran putt gehen wird.
    Und im Idealfall kann es ja auch etwas Spielerisches haben, mit Sprachen ein wenig “herumzuwürfeln”.
    Das ist die eine Seite.
    Wenn ich mir aber ernsthaft überlegen muss, ob es “gedownloaded” oder “downgeloaded” (bzw. jeweils mit “t” am Ende) heißt; wenn englische Wörter benutzt werden, nur weil es cooler klingt (“gestyled(t)”, “sich committen”, “human resources” usw.), dann wird die Sache schon grenzwertig. Das ist dann potenzieller Sprachverfall…und der kann auch regelrecht kriminell werden, wenn beispielsweise ein Wort wie “Kinderpornographie” offizielle Standardsprache ist, ohne dass es irgendwen schert, dass die betroffenen Kinder damit zu Huren (gr. porne) erklärt werden.
    Demgegenüber steht dann die Diskussion, ob ein Beharren auf der eigenen Sprache “rechts” sei und ein weiteres Hineinnehmen von Anglizismen in den deutschen Wortschatz “progressiv”. Meine Antwort (als jemand, der mittlerweile mehr englische als deutsche Texte liest und schreibt) ist, dass zum einen das spielerische Element der Sprachbenutzung nicht zu kurz kommen darf, dass man dazu aber auch wissen muss, “wo” man sich befindet. Und hier scheint mir die “Linke” vor einem größeren Problem zu stehen als irgendein Verein für die deutsche Sprache, dem, ob zu Recht oder nicht, Rechts-Sein vorgeworfen wird. Wirklichen Respekt vor fremden Kulturen (und damit Sprachen) können wir, denke ich, nur auf der Grundlage eigener Identität entwickeln.

  16. 1. Wie man gleichzeitig kulturelle Vielfalt preisen und die Amerikanisierung sämtlicher Lebensbereiche auf der ganzen Welt gut finden kann, kann mir hier wohl keiner erklären.
    2. Sprache entwickelt sich nicht, Sprache wird von Menschen GEMACHT. Es spricht nichts dagegen, auch mal neue deutsche Wörter zu erfinden, zumal diese sich besser in die deutsche Syntax und Grammatik einfügen und wahrscheinlich leichter auszusprechen sind (im Gegensatz zu z.B. “Thriller”).
    3. Wenn die Medien “spielerisch” neue englische Wörter einführen (z.B. “News”), haben Sie scheinbar nichts dagegen. Wenn aber ein Verein spielerisch neue deutsche Wörter einführen will, ist das gleich nationalistisch. Kann ich nicht nachvollziehen.

  17. ..bemerkenswert, Julia, du hast den Kampf gegen die Anthroposophen et al., gegen die ‘Ethnopluralisten’ (‘Identitaet’), damals noch in aller Haerte gefuehrt, das hatte noch Biss und Witz und du hattest Gegner, heute versuchen NPD-Symphatisanten hier deine damaligen Aeusserungen gegen dich zu wenden, wo ist dein Biss, Julia.

  18. Andreas Klein,
    raus aus meinem Blog.

    Wann ich Leuten entgegne, ist mir überlassen.

    Dass Du hier nicht mehr postest, wäre wünschenswert – egal, welche Position Du einnimmst,

  19. 1. Wo ist das Problem? Es werden ja nicht nur Worte aus dem anglo-amerikanischen Sprachraum ins Deutsche übernommen
    2. Beleg? Zudem kann ich nichts dafür, dass Sie “Thriller” nicht aussprechen können
    3. Welches Wort wollte der VDS denn einführen? Was hab ich da kritisiert? Meine Kritik richtete sich gegen (Antje Vollmers) Engagement in diesem Verein an sich.

  20. So mancher Wein wird besser je älter er wird.

    Wenn ich eines in meinem Online-Leben (;-)) gelernt habe, dann, dass aufgewärmte Threads muffig schmecken.

    Trotzdem etwas zum Thema. Studienbedingt bin ich mit dem technischen Schreiben konfrontiert. Dort gibt es eine goldene Regel: Meide Fremdwörter! Ebenso Anglizismen, Ausnahmen Fachbegriffe.
    Also “gedownloadet” geht mal gar nicht, hingegen bleibt ein “Compiler” ein “Compiler”, bei “Übersetzer” würde man in einer Suchmaschine auch eher unerwünschte Resultate bekommen.
    Das mit den Anglizismen ist echt knifflig, da man von Fall zu Fall entscheiden muss. Tipp: Brauchst du von Anglizismen eine Verbform, such nach einer passenden deutschen Übersetzung. Deshalb “herunter geladen”. 🙂

  21. (dumme Nuss)

  22. Und wie ist das jetzt gemeint?

  23. ich vermute, er meint antje vollmer

  24. Ich finde die These an sich, mit der hier geworben wird fragwürdig, aber auch das Ziel, was sich dahinter verbirgt. Und was Antje Vollmer mit Ihrem Gesicht auf diesem Plakat bezweckt, entzieht sich ebenfalls meiner Erkenntins

    Die Welterkenntnis ist nichts anderes als die geordnete Summe dessen, was durch unsere Zufallssinne in unser Denken oder Sprechen eingetreten ist. Da wir mehrere Sinne haben, kann nicht allein die Sprache der Kern sein, sie ist vielmehr der Ausdruck unserer Sinne.

    Wir freuen uns über kulturelle Vielfalt, wenn wir einen Döner essen, wenn wir chinesisch essen gehen. Und auch die Sprache hat sich in vielfältigster Weise entwickelt. Warum muss man an dieser Stelle eingreifen? Lasst sich die Sprache entwickeln. So entsteht eine Welterkenntnis, die bei Antje Vollmer wohl nur bis zu diesem Plakat reicht.