Julia Seeliger
  • Bundesregierung ist Gift-Gras egal

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    26. June 2007 | Trackback | Internet ausdrucken
    scissors

    Bündnis 90/Die Grünen haben kürzlich im Bundestag eine “Kleine Anfrage” zu gestrecktem Gras gemacht. Ich hatte schon mal über die Gefahren desselben berichtet: Die Bundesrepublik wird derzeit von gestrecktem Gras überschwemmt. Kriminelle mischen Sand, Glas, Zucker und Plastik in die Hanfblütchen und gefährden damit die Gesundheit von vier Millionen CannabiskonsumentInnen.

    Selbst wenn die Bundesregierung ignorant und menschenverachtend handelt – so stellt es sich mir gerade dar – so sollte sie doch die Kosten im Auge behalten, die entstehen, wenn Millionen Menschen nach Konsum von Gift-Gras krank werden.

    Die Bundesregierung jedoch hat in der Beantwortung der kleinen Anfrage (PDF) offiziell klar gestellt, dass sie sich nicht mit gefährlichen Streckmitteln in Marihuana befassen will. Stattdessen empfielt sie den Cannabiskonsumenten Abstinenz. Ganz ähnlich ignorant wurde übrigens auch eine Anfrage der Linkspartei zur Legalisierung beantwortet.

    Wer es noch nicht getan hat – hier ist der Protestmailer, mit dem Ihr mit einer vorgefertigten oder selbst verfassten Mail gegen die Ignoranz der Bundesregierung protestieren könnt. Unter anderem wird dort die Forderung gestellt, den Eigenanbau zu legalisieren.

    In eine ganz ähnliche Richtung agieren wir auch im Rahmen der Hanfparade 2007. Unter dem Motto “Gib mir fünf!” fordern wir – ziemlich realpolitisch – die Legalisierung des Eigenanbaus von fünf Hanfpflanzen für jede und jeden. Denn wer sein Gras selbst anbaut, wird sicherlich nicht literweise Pestizide draufschütten oder die Blütchen mit Klebstoff oder anderem Streckmittel “fetter” machen. Wer sein Gras selbst anbaut, macht das sehr wahrscheinlich “Bio” – und das ist auch gut so!

    Grüne Jugend Tütchen Bio Hanf

    • Gut für die KifferInnen
    • Gut für’s Gesundheitssystem
    • Gut für die Beamten von Repressionsapparat

    Einsortiert: andere parteien, die fraktion, drogen


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28 Responses to “Bundesregierung ist Gift-Gras egal”

  1. […] Jule bloggt darüber ausführlich und so verweise ich auf sie. […]

  2. Schonmak darüber nachgedacht, das mit dem Kiffen einfach zu lassen? 😉

  3. @CRen

    Hast Du den Artikel überhaupt gelesen?

    Und zweitens: Schon mal dran gedacht, das Bier-Trinken einfach mal zu lassen? Vielleicht schlägt Dir der Staat da ja auch mal Abstinenz vor, so wie er es jetzt mit den KifferInnen macht.

    Aber nee: Da sind einfach mehr SpitzenpolitikerInnen direkt betroffen …

  4. Soso – die Bundesriegierung handelt ignorant und menschenverachtend – und was ist mit den pushern?

    Nebenbei: diejenigen “Firmen” die gross im Drogengeschaeft sind, handeln, soweit ich weiss, auch gerne mit Waffen und/oder Menschen. Solange sich daran nix aendert, waere es wohl in der Tat angebracht, gar nicht oder nur garantiert selbstgezogenes Zeug zu konsumieren.

  5. @koodoo Legalisierung ist das Fernziel.

  6. “In eine ganz ähnliche Richtung agieren wir auch im Rahmen der Hanfparade 2007. Unter dem Motto “Gib mir fünf!” fordern wir – ziemlich realpolitisch – die Legalisierung des Eigenanbaus von fünf Hanfpflanzen für jede und jeden. Denn wer sein Gras selbst anbaut, wird sicherlich nicht literweise Pestizide draufschütten oder die Blütchen mit Klebstoff oder anderem Streckmittel “fetter” machen. Wer sein Gras selbst anbaut, macht das sehr wahrscheinlich “Bio” – und das ist auch gut so!”

    Was fuer ein Schwachsinn. Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass ein wirklich nennenswerter Teil aller Konsumenten dann brav seine 5 Pflaenzchen anbauen und sich damit bescheiden wuerde? Ausserdem produziert ihr damit zwei Klassen von Kiffern, die “Guten”, die sich ihren Scheiss selbst anpflanzen und die “Boesen”, die sich ihre Sore weiter beim Dealer um die Ecke kaufen (muessen).

    Freigabe aller Drogen ab 18, das fuer die Strafverfolgung gesparte Geld in eine vernuenftige Aufklaerung investieren und gut ist.

  7. Hallo Koodoo,

    entschuldige, aber wir thematisieren in diesem Jahr den Aspekt des gestreckten Grases. Wir wollen auf dieses ganz konkrete Problem hinweisen. Das ist jedes Jahr so, dass man einen Aspekt herausgreift und eben nicht so, dass man immer wieder die Systemfrage zur Diskussion stellt.

    Natürlich sind wir alle auch dafür, die Drogenprohibition zu beenden. Aber fünf Pflanzen für den Eigenanbau wären schon mal ein großer Schritt in die richtige Richtung, genauso wie die Coffee-Shops in den Niederlanden, die ja auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein können. Damit meine ich, dass man solche realpolitischen Schritte machen sollte.

    Mit solchen Schritten würde man möglicherweise auch ein kleines bisschen dazu beitragen, Drogenschwarzmärkte “auszutrocknen”. Aber wie gesagt: Das Fernziel ist natürlich die weltweite Beendigung der Drogenprohibition. Das ist nur schwierig hinzukriegen …

    Für viele Menschen in der Bundesrepublik sind aber schon jene Forderungen (“fünf Pflanzen für alle” und “Verkauf von Cannabis in Coffee-Shops”) ein dicker Batzen.

  8. Und ich bleibe dabei – so eine Teillegalisierung ist Unfug. Abgesehen von der bereits erwaehnten Teilung in kriminelle und nichtkriminelle Konsumenten, ergibt sich doch die Frage, woran soll irgendein Ermittler erkennen ob er es mit selbstangebautem oder gekauftem Zeug zu tun hat. Und wenn es selbstangebautes ist, woher soll er (nach der Ernte) wissen, dass es von nicht mehr als fuenf Pflanzen stammt? Und woher soll er wissenn, dass der Konsument es wirklich selbst angebaut und nicht von einem andern “Bauern” bezogen hat .. usw.

    Oder sollen diese Mini-Hanfbauern sich jeweils ‘ne Genehmigung holen und Anbau und Ernte kontrollieren und ueberwachen lassen?

    Vermutlich laeuft das dann in der Praxis so ab:

    Zu gruenden eine Hanfkleinstbauernaufsichstbehoerde

    Mensch geht zu dieser und beantragt eine Anbaugenehming fuer den Eigenkosum
    Er bezahlt eine saftige Gebuehr und erhaelt dafuer dicke Kladde.

    Darin ist minutioes ist einzutragen: Datum der Aussaat – Verlauf der Aufzucht, Tag der Ernte und Ertrag in Gramm.

    Anschliessend ist natuerlich auch ueber den Konsum penibel Buch zu fuehren. Man will ja sicher gehen, dass das Zeug wirklich nur fuer den Eigenbedarf und nicht etwa zum Zwecke der Einkommensverbesserung angebaut wurde.

  9. > Und ich bleibe dabei – so eine Teillegalisierung ist Unfug.

    Im Prinzip hast du recht. Man sollte konsequent legalisieren.

    > nd zweitens: Schon mal dran gedacht, das Bier-Trinken einfach mal zu lassen? Vielleicht schlägt Dir der Staat da ja auch mal Abstinenz vor, so wie er es jetzt mit den KifferInnen macht.
    Aber nee: Da sind einfach mehr SpitzenpolitikerInnen direkt betroffen …

    Die Tendenz geht auch bei Alkohol zur Repression. Siehe Prohibition in den USA, da gab es auch massive Gesundheitsschädigungen durch Schwarzalkohol.

    Außerdem müsste man beim Tabak dasselbe fordern: Der Steuererhöhungsexzess der letzten Jahre hat dazu geführt, dass vermehrt illegaler und gestreckter Tabak konsumiert wird. Aber auch da heißt es regierungsoffiziell: Wir sind generell gegen Tabak, und wenn Leute durch Billigimitate zu Schaden kommen, kratzt uns das nicht.

  10. Gestrecktes Dope … Wie wär’s mit ner Anfrage, ob nicht mal jemand was gegen dieses miese Wetter unternehmen kann? Scheiß’ doch auf Hartz IV und 1-Euro-Jobs: Wir wollen schönes Wetter!

  11. Diskussion über gestrecktes Hanf in Deutschland – Parteien und Hanfparade
    von: http://die.hanfplantage.de/

    Wie wir jetzt durch den Deutschen Hanfverband und die Anfragen der Parteien wissen, ist den Regierigen die Gesundheit von Konsumenten illegalisierter Substanzen, vor allem dem verbreiteten Hanf – Cannabis – Haschisch, scheissegal.

    Auch in den Blogs verschiedener Parteiangehöriger wird vornehmlich über das Thema gebloggt, anstelle gehandelt: Lasst doch die Hanfparade das Thema durch die Stadt tragen, wir bringen unsen Wagen dort unter.

    Dazu gibt es auch eine Diskussion in dem Anarchopediawiki, in dem die Hanfparade 2007 geplant wird. Alle interessierte Menschen können sich informieren und mitdiskutieren: http://de.anarchopedia.org/Hanfparade_2007

    Hanfparade 2007 Flyer:

    http://www.bilder-space.de/upload/IpL3yZP0FyObGb7.jpg

  12. Achja, auch auf Indymedia Deutschland läuft eine Diskussion zu einem ähnlichem Thema:

    Der Titel lautet: “Nationalflaggen und Parteisymbole auf Demos”:
    http://de.indymedia.org/2007/06/186209.shtml

  13. Zitat im Komentar zum Inymediaartikel da oben.
    ———————
    lass dir sagen wir”antideutschen”haben mit hanf nichts am hut.
    hanf war ein sehr wichtiger kriegsrohstoff der nazis.
    es verlängerte den krieg und damit das leiden der verfolgten juden.
    ———————
    Platter kann eine antideutsche Argumentation nicht sein oder?

  14. Ja, das ist wirklich eindrucksvoll.

    Das platteste, was ich bisher so mitbekommen hatte, waren Antideutsche, die bei Mäcces essen gehen. Wegen der Solidarität mit Amerika …

    Wobei ich an dieser Stelle anmerken muss, dass ein fundiertes antideutsches Weltbild nicht schlecht ist. Man sollte eben nur diese Hanf-und-Mäcces-Ebene nicht mit in die Diskussionen einbringen.

  15. Hallöle,

    diese Diskussion ist einer der Gründe, wieso ich – trotz grüner Gesinnung – nie die Grünen wählen würde: Hier wird über alles möglich palavert, nur nicht das, was wichtig ist. Warum wird nicht demnächst über eine Grundgesetzreform diskutiert, dass Haustiere kein Dosenfutter mehr bekommen dürfen oder nicht mehr an der Leine gehalten werden? Während unsere asiatischen Mitstreiter in sich reinlachen?

    Bei allem Respekt – Leider sind die Grünen zu einer langweiligen Wohlstandspartei verkommen!

    grüßle,
    Martha

  16. Äh hallo, Martha?

    Das Thema Drogenprohibition ist eines, welches unzähligen Menschen in der Bundesrepublik und weltweit Leid verursacht. Du kannst zu denken anfangen bei FixerInnen, die dreckiges Straßenheroin spritzen müssen und kannst weiterdenken bei Leuten, die von Pestiziden krank werden, die im Zuge des “war on drugs” von Flugzeugen auf Coca-Felder gespritzt werden. UNd du kannst natürlich auch weiterdenken bei den Krankenkassen, die teures Geld für synthetisches Cannabis ausgeben müssen. Das kann in Zukunft auch nicht mehr jede und jeder bekommen, oder was meinst du? Und wäre es da nicht besser, wenn man – anstatt Tausende Euros für synthetisches THC auszugeben – den Menschen nicht lieber den ohnehin besser wirkenden Naturstoff empfehlen könnte?

    Ich bin gegen die Drogenprohibition, schon allein auch, damit endlich ein kontrollierter Markt – anstatt einer undurchsichtigen Schattenökonomie – entsteht.

  17. na gut, vllt hast Du sogar ein bißchen Recht.

    kleine frage noch, wo wir schonmal dabei sind:
    weiß hier übrigens jemand, was es so kostet, wenn mensch seine kleine private “Pflanzung” hält und dabei erwischt wird? rein interessehalber…

  18. He he he, Nein, das weiß ich leider nicht. Vielleicht wissen es aber andere, die hier vorbeisurfen. Da wäre ich sehr dankbar, wenn diejenigen das mal posten würden.

    Kleine private Pflanzungen entsprechen ja übrigens genau unserer Forderung “Gib mir fünf!”.

  19. Aprops Dope,
    hat hier eigentlich jeder ne Ahnung wer alles am eigenen Rausch mitverdient? Vielleicht stecken hinter dem unschuldigen Krümel Pollen ja miese Waffen- und Frauenhändler. Müsste jeder bewusste Kiffer nicht selbst anbauen oder sich das Zeug zumindest direkt von den Brüdern aus Oranje hohlen – mit Herkunftsnachweis.
    Sollte man nicht zusammen mit T-Shirts aus Sweatshops und Autos von Waffenproduzenten auch Dope boykottieren, das keine moralisches Unbedenkllichkeitssiegel hat?

    Cheers!

  20. @fpk Meine Rede!

    Natürlich hängen am Drogenhandel allerlei dunkle Geschäftskanäle! Die müssen endlich ausgetrocknet werden!

    Legalisierung!

  21. aber bis dahin bitte Abstinenz, wenn die Herkunft nicht einwandfrei geklärt ist. Und keine Ausreden bitte. Jeder Zug ist da zu viel. Sonst ganz schlecht fürs Karma! Da hilft dann auch die größte Bong nix mehr. Kein Nirvana in absehbarer Zeit. Sorry, aber das sind die Regeln.

  22. Och nö,
    wieso Abstinenz?
    Wegen der Kosten fürs Gesundheitssystem?

    Unlogisch! Es gibt auch andere Menschen, die Risiken eingehen und nicht zur Abstinenz aufgefordert werden. zB ExtremsportlerInnen, AlkoholtrinkerInnen, Menschen-die-an-großen-Straßen-wohnen, etc etc

    Alles mit Maß. Abstinenz ist Schwarz-WEiß-Denken.

  23. Abstinenz nicht weil’s gesundheitsgefährdend ist, sondern weil du nicht weißt welcher Mafiosi dran verdient hat. Oder halt deutsche Hecke. Kann auch ganz lecker sein.

  24. Damit kann ich leben, mit dieser Argumentation, da stimme ich zu.
    Allerdings: So selten ist Gras “aus der Region” nun auch wieder nicht.

  25. > Abstinenz nicht weil’s gesundheitsgefährdend ist, sondern weil du nicht weißt welcher Mafiosi dran verdient

    Unfug. Ist doch nicht die Schuld der KonsumentInnen, wenn durch staatliche Kriminalisierung illegale Kräfte daran verdienen. Wäre es legal, wüsste man, welcher Mafioso daran verdient: der Staat.

  26. Christoph,
    wenn der Staat da beteiligt wäre. gäbe es zumindest VerbraucherInnenschutz.

    Beim Wein gibts das auch.

  27. […] Das Motto “Gib mir fünf – Gegen Gift im Gras!” greift die aktuellen Forderungen im Bereich des Verbraucherschutzes für CannabiskonsumentInnen näher auf. Derzeit ist zu beobachten, dass immer mehr Gras mit Streckmitteln versetzt wird, offensichtlich, um einen höheren Gewinn zu erzielen. Bündnis 90/Die Grünen hatten dazu auch eine “Kleine Anfrage” im Bundestag gestellt, die, ähnlich wie die Salvia-Anfrage, sehr ignorant beantwortet wurde. Der Deutsche Hanf Verband hat ein umfassendes Dossier zu gestrecktem Gras zusammengestellt. […]

  28. hat hier eigentlich jeder ne Ahnung wer alles am eigenen Rausch mitverdient? Vielleicht stecken hinter dem unschuldigen Krümel Pollen ja miese Waffen- und Frauenhändler. Müsste jeder bewusste Kiffer nicht selbst anbauen oder sich das Zeug zumindest direkt von den Brüdern aus Oranje hohlen – mit Herkunftsnachweis.

    sers