zeitrafferin
Julia Seeliger-
12. January 2009 | 29 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
In der Online-Community Twitter wurde eine Sonntagsfrage (hier eine Auswertung des Ergebnisses) durchgeführt. Das Ergebnis:
Dies sollte vor allem grün-intern deutlich machen, dass eine Fokussierung auf Netzthemen auch aus wahltaktischen Gründen hochinteressant ist. Zwar ist die Grünen-Dichte bei Twitter hoch, dennoch meine ich, aus dem Ergebnis eine gewisse Affinität von “avantgardistischen Netzmenschen” zur grünen Partei ableiten zu können.
Im Bereich digitale Demokratie sind die Grünen aus meiner Sicht schon gut aufgestellt.
Mehr müsste getan werden im Bereich digitale Wirtschaft, sprich: Freie Lizenzen, offene Standards, globaler Wissenstransfer. Auch eine stärkere Einforderung des pauschalen Vergütens auch im digitalen Zeitalter (“Kulturflatrate”) wäre angebracht. Zudem sollten Grüne auch den Bereich Kreativwirtschaft und die damit einhergehenden neuen Herausforderungen für die Sozialpolitik (Krankenversicherung, prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Rechtsberatung für Freiberufler) mehr in den Mittelpunkt stellen.
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12. September 2008 | 31 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
taz: “Kopiert wird ständig”
Süddeutsche: “Der Widerspenstigen Zähmung”
Futurezone: “70.200 Formulare für einen Song”Heute war die lang erwartete Aktion von Johannes Kreidler, Aktionskünstler und Komponist. Heute morgen um elf fuhr er bei der GEMA am Berliner Wittenbergplatz vor, um der Verwertungsgesellschaft sein Werk “product placements” anzumelden. “product placements” enthält über 70.000 Zitate auf Einzelstücke anderer Musiker.
Ein ganzer Batzen Papier also. In der folgenden Pressekonferenz ging es um die Aktion an sich – müssen wirklich die 70.000 Stücke angemeldet werden, oder aber nur diejenigen, die in der Komposition “erkennbar” sind?
Die GEMA-Presseleute bemühten sich redlich, den anwesenden Aktivist/innen und Musiker/innen klarzumachen, dass es sich doch eigentlich nur um ein großes Missverständnis handele. Die GEMA sei doch nur für die finanzielle Verwaltung der Stücke zuständig, alles andere müssten die Urheber untereinander aushandeln.
Es ging aber auch ziemlich schnell ans Eingemachte – im wahrsten Sinne des Wortes. MP3s wurden mit Pflaumen auf einem Pflaumenkuchen verglichen. Die Leute von der GEMA machten noch einmal deutlich, dass sich Creative Commons und GEMA-Mitgliedschaft diametral widersprächen. Über die Kulturflatrate würde “auf Vorstandsebene” diskutiert, eine “Arbeitsgruppe” zur Kulturflatrate gebe es nicht, weil die GEMA nicht in derartigen arbeite.
Und immer wieder: Schuld sei ja eh der Gesetzgeber. Auf konkrete Nachfrage, was für eine Urheberrechtskonzeption denn dann von der GEMA präferiert würde, man hätte da doch sicherlich Vorstellungen, mussten sie dann doch einräumen: Die GEMA findet das aktuelle Urheberrecht prima.
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