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zeitrafferin

Julia Seeliger
  • 12. October 2008 | 10 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
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    Werden wir vorerst feuilletonistisch: Elke Heidenreich hat für die Frankfurter Allgemeinen Zeitung einen großartigen Artikel zu Reich-Ranickis Ablehnung des Deutschen Fernsehpreises geschrieben

    Wir haben uns nur noch geschämt, wir wären am liebsten sofort wieder gegangen, aber wir wollten Reich-Ranicki ehren und blieben, und in mein Herz schlich sich schon nach und nach der Verdacht: das hält der nicht durch. Ich sah den achtundachtzig Jahre alten Mann da vorn in der ersten Reihe sitzen, gebrechlich, aber geistig ja vollkommen klar, und ich dachte, was für eine Zumutung diese armselige, grottendumme Veranstaltung für ihn sein müsse. In jeder Hinsicht – einen so alten Mann lässt man nicht derart lange warten, und man mutet einem so intelligenten Mann nicht einen solchen stundenlangen Schwachsinn in hässlicher Kulisse zu und Moderationen des Thomas Gottschalk wie die zu einem Film über Kinder, die aus Heimen und vor Misshandlungen gerettet werden: hoffentlich kommen noch viele Kinder in so eine Lage, damit ihr weiter so tolle Filme machen könnt! (Zitat sinngemäß, nicht wörtlich) Es verschlug uns den Atem.

    Auch die Rundfunkverantwortlichen kriegen ihr Fett ab

    Wo waren die Programmdirektoren und Intendanten in diesem Augenblick, warum kam keiner von ihnen auf die Bühne, um etwas zu sagen? Weil es verknöcherte Bürokarrieristen sind, die das Spontane längst verlernt haben, das Menschliche auch, Kultur schon sowieso.

    Auf ZDF.de lässt sich Reich-Ranickis Auftritt anschauen, seine Ablehnung erklärt er in einem FAZ-Interview. Bastian Pastewka hat in einem Kommentar Reich-Ranickis Auftritt kritisiert – ich stimme Pastewka allerdings nicht zu.

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