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zeitrafferin

Julia Seeliger
  • 19. April 2008 | 31 Kommentare | Trackback | Internet ausdrucken
    scissors

    Inzwischen wird es spannend um den Familien-Antrag und es haben sich inzwischen auch Kontroversen ergeben. Ein von mir unterstützter Änderungsantrag (PDF) wird mir in den Reihen der Frauenpolitikerinnen wohl eine Menge Ärger machen: Ich bin gegen anonyme Samenspenden.

    Spermien
    Spermien: DNA-Container auf dem Weg zum ZielUrheber/in (Lizenz)

    Anonyme Samenspenden würden dazu führen, dass die so gezeugten Kinder niemals erfahren können, wer ihr biologischer Vater ist. Zurzeit ist es so, dass das Kind, wenn die Spende aus einer deutschen Samenbank kam, mit dem 18. Lebensjahr erfahren kann, wer der Spender war – das finde ich richtig. Zwar will ich selbst die Biologie nicht so hoch hängen – die Erfahrung zeigt aber, dass viele anfangen zu suchen und dann nicht finden können. Unser Antrag macht das Thema aus der Sicht der Kinder auf – das sollte man dann auch konsequent durchziehen. Ich habe zur anonymen Samenspende einen Webauftritt von einer Betroffenen gefunden

    Als meine Eltern mir nach langer Zeit die Wahrheit gesagt haben, habe ich bei ausdauernden Internet-Recherchen nur Seiten von Paaren oder alleinstehenden Frauen mit Kinderwunsch oder von Reproduktionsmedizinkliniken gefunden, welche eine Samenspende oft aus ihren eigenen Interessen heraus sehr unkritisch darstellen, aber nichts von den betroffenen Kindern selbst. Deswegen möchte ich auf diese Weise meine Sicht auf meine Entstehungsweise schildern und Kontakt zu anderen Betroffenen herstellen.

    Auch wenn sich die “Betroffenen” lauter zu Wort melden als diejenigen, die kein Problem damit haben, ihren biologischen Vater nicht zu kennen, sollte man diese Aussagen doch ernst nehmen. Nach meiner Meinung sollte der Staat derartige Zustände nicht noch unterstützen.

    Übrigens ist ein Verbot anonymer Samenspenden etwas ganz anderes als das Engagement für Babyklappen: Die Babyklappe verhindert, dass ein Kind getötet wird. In der Abwägung bewerte ich das Recht auf Leben eines Kindes als wichtiger als sein Recht, seine Herkunft zu erfahren.

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